Fahrplankonferenz informiert u.a. über neue Zuggattung ECE
Verfasst: Di 19. Sep 2017, 18:37
Hallo,
von der heutigen Fahrplankonferenz gibt es viel zu berichten, wobei die Veränderungen im Zugangebot keine Überraschungen brachten für denjenigen, der die Entwicklungen in den letzten Monaten mitverfolgen konnte.
Rastatt und seine Folgen waren ein dominierendes Thema. Ab Freitag dieser Woche soll der reguläre Fahrplan wieder in der elektronischen Auskunft für Fahrten ab dem 2. Oktober verfügbar sein. Die DB hofft, dass alles wieder gut anläuft, was nicht so einfach ist, da ja viele Züge anders als üblich stehen. Ab dem 3. Oktober jedoch, einem Hauptreisetag angesichts des verlängerten Wochenendes, sollte alles planmäßig verlaufen.
Die Auswirkungen von Rastatt sind dann aber noch nicht vorbei. Es wurden nämlich diverse Bauarbeiten an verschiedenen Strecken verschoben, die es nun nachzuholen gilt. Betroffen davon ist in erster Linie die Schwarzwaldbahn, die ab 9. Oktober mit einer sechswöchigen Sperrung zwischen Offenburg und Hausach bedacht werden muss. Hierzu wir am 29. September eine umfangreiche Ausgabe des „Maulwurfs“ verfügbar sein, in welchem DB-Regio und SWEG die massiv geänderten Reisemöglichkeiten incl. SEV kommunizieren werden. Eine weitere Sperrung findet dann im Anschluss vom 20. November bis zum 27. November zwischen Hausach und Triberg statt. Hier werden 4 Weichen erneuert sowie der Bahnübergang in Gutach, außerdem geht es um den Austausch von Schwellen.
Bis zum 2. Oktober werden auf der Gäubahn weiterhin ca. 40 Güterzugpaare verkehren, die naturgemäß auf der eingleisigen Strecke doch zu einigen Verspätungen führen.
Seit längerem wieder war auf der Villinger Konferenz DB Fernverkehr vertreten, diesmal in Person von Lorenz Wünsch, der die angenehme Aufgabe hatte, den Stundentakt zwischen Zürich und Stuttgart all denen zu erläutern, die das in den vergangenen 3 Jahren noch nicht mitgekriegt haben. Schwerpunkt-Thema war also die Gäubahn, zu deren Information er sich mit Markus Stoll abwechselte, der für DB-Regio das Netz 3b erläuterte. 16 Talent-Triebwagen werden von DB-Regio eingesetzt werden. Diese verkehren nicht nur zwischen Stuttgart und Rottweil bzw. Freudenstadt, sondern ergänzen dann den IC-Takt teilweise bis Konstanz, wenn die IC nicht täglich fahren, so dass von DB-Regio und DB-Fernverkehr unter dem Strich doch ein tägliches Angebot für die Kunden entsteht. Als Vorteil erwähnte Herr Stoll, dass auf diese Art und Weise das Fahrradproblem auf der Gäubahn, welches insbesondere am Wochenende besteht, gelöst werden kann. Während DB-Fernverkehr nur maximal 9 Fahrräder pro Zug befördert, die zuvor auch angemeldet sein müssen und nicht kostenlos befördert werden können, kann DB-Regio in den Talent-Zügen bis zu 30 Fahrräder mitnehmen, die zudem spontan mitgenommen werden können und entsprechend den Regelungen im Land kostenfrei sind. Reduziert wurde in den E-Talent die 1. Klasse. Pro Fahrzeug wird es zukünftig noch 8 Plätze 1. Klasse geben (reicht in der Regel gut aus) und 215 Plätze in der 2. Klasse. Zwei der Fahrzeuge stehen derzeit auf dem Ausziehgleis in Horb. Sie haben allerdings noch eine Beklebung mit dem 3-Löwen oder Löwinnen-Takt. Diese Marke wird aber aufgegeben. Land und Verkehrsunternehmen werden am 19.10.2017 eine neue Marke präsentieren, die dann auch außen auf den Fahrzeugen präsent sein wird.
Vorgesehen ist ab Ende Oktober ein Vorlaufbetrieb mit den neuen E-Talenten. Dieser soll aber nur 1 Woche dauern. Danach kommen bis zum Fahrplanwechsel wieder die aktuell vorhandenen Dosto und 425er zum Einsatz. Heiko Focken machte noch darauf aufmerksam, dass es weiterhin einen 426er-Umlauf geben wird, da DB-Regio die Ausschreibung zwischen Singen und Schaffhausen für sich entschieden hat, die dafür erforderlichen 426er jedoch in Plochingen beheimatet sind. Es wird deshalb am Freitagabend in Richtung Stuttgart und am Sonntagabend in Richtung Bodensee eine 426er-Fahrt geben. Die genaue Fahrlage steht allerdings noch nicht fest. Sie soll nach Möglichkeit nicht unterwegs von anderen Zügen überholt werden, wird aber bis 18 Uhr (Ankunft in Singen) benötigt, kann also erst ab diesem Zeitpunkt bzw. einige Minuten später auf die Fahrt nach Stuttgart geschickt werden. Also die roten Fahrzeuge sind doch noch auf der Gäubahn vorhanden. Ebenso wird, wie Markus Stoll ausführte, um 6:36 Uhr ab Eutingen ein VT 611 nach Villingen eingesetzt werden. Da die umgebauten VT 612 noch nicht vom EBA zugelassen sind, kann auch noch nicht gesagt werden, dann dieser Zug durch VT 612 abgelöst werden kann. Die DB plant aber, zunächst die Linie Ulm – Basel und Stuttgart – Aulendorf mit den VT 612 zu versorgen und die Donautalbahn zuletzt. Es wird also noch eine geraume Zeit dauern.
Wie Oliver Mayer vom RAB aus Ulm berichtete, bleibt im Donautal das Angebot im kommenden Jahr bestehen. Erfreulich gut hat sich auch der 218er-Wagenzug im Donautal angelassen. Er führt ja einen Fahrradwaggon mit, was ausgesprochen gut wirkt. Extra für die Nutzbarkeit dieses Zugs wurde im betreffenden Abschnitt die Gültigkeit des Baden-Württemberg-Tickets auf die Zeit vor 9 Uhr erweitert. Es ist zu erwarten, dass dieser lokbespannte Zug auch im Fahrplanjahr 2018 verkehrt anstelle von Planzügen VT 611/612. Weil ab Beginn der Elektrifizierungsarbeiten dann nur noch zwischen Ulm und Donaueschingen gefahren wird, könnte der lokbespannte Zug eventuell sogar zwei Fahrtenpaare bedienen.
Heiko Focken berichtete, dass der Naturpark-Express in diesem Jahr wieder erfolgreich unterwegs gewesen sei. Das „erfolgreich“ bezieht sich dabei nicht nur auf die Fahrgastzahlen, sondern vor allem auf die Entlastungswirkung beim Fahrradtransport. Im 2018er-Fahrplan werden neue Angebote in der Relation Stuttgart – Tuttlingen – Sigmaringen bzw. umgekehrt geschaffen, wobei zwischen Tuttlingen und Stuttgart das dann optimal auf den Fahrradentlastungszug Konstanz – Stuttgart passt.
Lorenz Wünsch machte dann noch auf andere Fernverkehrsprodukte aufmerksam. Der IC Schwarzwald verkehrt unverändert, aus Gründen der Angebotstransparenz gelten jedoch im Abschnitt Singen – Konstanz auch im IC Schwarzwald Nahverkehrs- und Verbundtickets, nicht jedoch zwischen Singen und Karlsruhe bzw. weiter nördlich. Im Rheintal bleibt praktisch alles beim Alten bis auf einen neuen Zug Frankfurt – Mailand und zurück, der umsteigefrei mit einem ETR 610 der SBB gefahren wird. Auf dem Hinweg verkehrt dieser Zug durch den GBT, während der Rückweg durch den Lötschbergbasistunnel und Bern führt. Interessant auch, dass dieser eine Zug eine neue Zuggattung erfordert. Er weist komforttechnisch alle Merkmale eines ICE auf, ist aber kein ICE. Er zählt jedoch zur Produktklasse A wie etwa auch der TGV, ist also kein EuroCity. Die neue Zuggattung nennt sich ECE (EuroCityExpress). Wer aus dem Schwarzwald zusteigen möchte, kann dies nicht in Offenburg tun. Der Zug hält aber in Freiburg um 10:15 in Richtung Mailand und trifft in der Gegenrichtung aus Mailand via Brig – Bern um 16:20 Uhr in Freiburg ein. Aus Trassengründen wird in Offenburg und Baden-Baden nicht gehalten.
Hinsichtlich des Ringzugs wurden Fahrpläne verteilt, die jedoch noch nicht die DB-Regio-Züge enthalten. Hier ist die DB offenbar noch nicht soweit, dass entsprechende Fahrpläne verfügbar sind. Es gab auch zwei Fahrpläne für die Gäubahn, einerseits den IC-Fahrplan (17 Zugpaare) und andererseits den DB-Regio-Fahrplan mit den E-Talenten. Natürlich wird es für die Kunden zu gegebener Zeit einen Gesamtfahrplan geben, welcher alle Züge incl. der Ringzüge usw. enthält.
Für den Ringzug erläuterte dessen Geschäftsführer Uwe Brand die Veränderungen in den einzelnen Abschnitten. Verbesserungen erwähnte er insbesondere am Abend zwischen Tuttlingen und Immendingen, wo es drei zusätzliche Fahrtenpaare gibt, um die 35.000-Einwohner-Stadt Tuttlingen besser an die Schwarzwaldbahn anzubinden. Die Anbindung ist bis zum 22:30-Uhr-Knoten in Immendingen gegeben und entsprechend kommt man auch vom 23-Uhr-IC in Tuttlingen noch nach Immendingen. Deutliche Einschnitte gibt es auf der Strecke zwischen Immendingen und Blumberg bzw. insbesondere zwischen Leipferdingen und Blumberg, weil die Fahrgastfrequenzen, vornehm ausgedrückt dürftig sind.
Zwischen Tuttlingen und Rottweil wurde das Fahrtenangebot zusätzlich zum Stundentakt um spezielle Fahrlagen für den Schüler- und Berufsverkehr erweitert. Dank diesem Fahrplan und der von den Spaichinger Schulleitern akzeptieren Verlegung des Unterrichtsbeginns um 15 Minuten können die zahlreichen Schüler ihren Schulweg weiterhin mit dem Ringzug durchführen und sparen sich im Vergleich zu bisher teilweise eine Stunde an Fahr- und Wartezeiten pro Tag! Die Umstellung ist allerdings nur mit massiven Veränderungen im Busbereich möglich gewesen, über die zu gegebener Zeit noch zu berichten sein wird.
Sehr erfreulich sind die Veränderungen zwischen Rottweil und Villingen, wobei sich hier Ringzug und DB-Regio abwechselnd zu einem Stundentakt ergänzen. Dieser bindet das Oberzentrum Villingen bis kurz vor 24 Uhr ab Rottweil vom 22:17-IC aus Stuttgart noch an. Der letzte IC, der um 23:55 Uhr noch von Stuttgart bis Rottweil verkehrt, wird allerdings nicht mehr abgenommen. Die ursprünglich geplante Ankunftszeit täglich um 1:46 Uhr in Villingen lässt keine zufriedenstellende Auslastung erwarten.
Dafür wurde das Ringzugangebot zwischen Villingen und Bräunlingen deutlich verbessert. Hier wird man zukünftig täglich und stündlich von vor 6 Uhr bis nach Mitternacht Ringzug fahren können. Damit wird die für 2025 vom Land vorgesehene Zielkonzeption hier bereits ab Dezember 17 umgesetzt.
Was den Verkehr zwischen Freiburg und Villingen betrifft, so kommt es in Villingen zu einem Bruch. Die Linie Villingen – Rottweil fährt grundsätzlich passend auf die IC in Rottweil mit einem 5-Minuten-Übergang am gleichen Bahnsteig. Die Linie Neustadt – Villingen fährt bis zum Start des SEV unverändert und wird danach endgültig eingestellt. Wer dann mit dem SEV nach Donaueschingen fährt, muss dann mit der Schwarzwaldbahn oder dem Ringzug weiter nach Villingen. Dafür kommt ab Dezember 2019 dann der Stundentakt mit der Breisgau-S-Bahn, was für die Kunden zu grundsätzlich umsteigefreien Verbindungen zwischen Villingen und dem Kaiserstuhl führt.
Angesprochen wurden auch weitere Aspekte wie Tarife oder elektronische Auskunft. Nach rund 2 ½ Stunden endete die Fahrplankonferenz und wurde dann in kleinerem Kreis schon fast traditionsgemäß in einer Villinger Gaststätte fortgesetzt, um die Wartezeit der Teilnehmer bis zu den Heimfahrten nach Stuttgart, Ulm, Freiburg, Frankfurt zu verkürzen.
Viele Grüße vom Vielfahrer
von der heutigen Fahrplankonferenz gibt es viel zu berichten, wobei die Veränderungen im Zugangebot keine Überraschungen brachten für denjenigen, der die Entwicklungen in den letzten Monaten mitverfolgen konnte.
Rastatt und seine Folgen waren ein dominierendes Thema. Ab Freitag dieser Woche soll der reguläre Fahrplan wieder in der elektronischen Auskunft für Fahrten ab dem 2. Oktober verfügbar sein. Die DB hofft, dass alles wieder gut anläuft, was nicht so einfach ist, da ja viele Züge anders als üblich stehen. Ab dem 3. Oktober jedoch, einem Hauptreisetag angesichts des verlängerten Wochenendes, sollte alles planmäßig verlaufen.
Die Auswirkungen von Rastatt sind dann aber noch nicht vorbei. Es wurden nämlich diverse Bauarbeiten an verschiedenen Strecken verschoben, die es nun nachzuholen gilt. Betroffen davon ist in erster Linie die Schwarzwaldbahn, die ab 9. Oktober mit einer sechswöchigen Sperrung zwischen Offenburg und Hausach bedacht werden muss. Hierzu wir am 29. September eine umfangreiche Ausgabe des „Maulwurfs“ verfügbar sein, in welchem DB-Regio und SWEG die massiv geänderten Reisemöglichkeiten incl. SEV kommunizieren werden. Eine weitere Sperrung findet dann im Anschluss vom 20. November bis zum 27. November zwischen Hausach und Triberg statt. Hier werden 4 Weichen erneuert sowie der Bahnübergang in Gutach, außerdem geht es um den Austausch von Schwellen.
Bis zum 2. Oktober werden auf der Gäubahn weiterhin ca. 40 Güterzugpaare verkehren, die naturgemäß auf der eingleisigen Strecke doch zu einigen Verspätungen führen.
Seit längerem wieder war auf der Villinger Konferenz DB Fernverkehr vertreten, diesmal in Person von Lorenz Wünsch, der die angenehme Aufgabe hatte, den Stundentakt zwischen Zürich und Stuttgart all denen zu erläutern, die das in den vergangenen 3 Jahren noch nicht mitgekriegt haben. Schwerpunkt-Thema war also die Gäubahn, zu deren Information er sich mit Markus Stoll abwechselte, der für DB-Regio das Netz 3b erläuterte. 16 Talent-Triebwagen werden von DB-Regio eingesetzt werden. Diese verkehren nicht nur zwischen Stuttgart und Rottweil bzw. Freudenstadt, sondern ergänzen dann den IC-Takt teilweise bis Konstanz, wenn die IC nicht täglich fahren, so dass von DB-Regio und DB-Fernverkehr unter dem Strich doch ein tägliches Angebot für die Kunden entsteht. Als Vorteil erwähnte Herr Stoll, dass auf diese Art und Weise das Fahrradproblem auf der Gäubahn, welches insbesondere am Wochenende besteht, gelöst werden kann. Während DB-Fernverkehr nur maximal 9 Fahrräder pro Zug befördert, die zuvor auch angemeldet sein müssen und nicht kostenlos befördert werden können, kann DB-Regio in den Talent-Zügen bis zu 30 Fahrräder mitnehmen, die zudem spontan mitgenommen werden können und entsprechend den Regelungen im Land kostenfrei sind. Reduziert wurde in den E-Talent die 1. Klasse. Pro Fahrzeug wird es zukünftig noch 8 Plätze 1. Klasse geben (reicht in der Regel gut aus) und 215 Plätze in der 2. Klasse. Zwei der Fahrzeuge stehen derzeit auf dem Ausziehgleis in Horb. Sie haben allerdings noch eine Beklebung mit dem 3-Löwen oder Löwinnen-Takt. Diese Marke wird aber aufgegeben. Land und Verkehrsunternehmen werden am 19.10.2017 eine neue Marke präsentieren, die dann auch außen auf den Fahrzeugen präsent sein wird.
Vorgesehen ist ab Ende Oktober ein Vorlaufbetrieb mit den neuen E-Talenten. Dieser soll aber nur 1 Woche dauern. Danach kommen bis zum Fahrplanwechsel wieder die aktuell vorhandenen Dosto und 425er zum Einsatz. Heiko Focken machte noch darauf aufmerksam, dass es weiterhin einen 426er-Umlauf geben wird, da DB-Regio die Ausschreibung zwischen Singen und Schaffhausen für sich entschieden hat, die dafür erforderlichen 426er jedoch in Plochingen beheimatet sind. Es wird deshalb am Freitagabend in Richtung Stuttgart und am Sonntagabend in Richtung Bodensee eine 426er-Fahrt geben. Die genaue Fahrlage steht allerdings noch nicht fest. Sie soll nach Möglichkeit nicht unterwegs von anderen Zügen überholt werden, wird aber bis 18 Uhr (Ankunft in Singen) benötigt, kann also erst ab diesem Zeitpunkt bzw. einige Minuten später auf die Fahrt nach Stuttgart geschickt werden. Also die roten Fahrzeuge sind doch noch auf der Gäubahn vorhanden. Ebenso wird, wie Markus Stoll ausführte, um 6:36 Uhr ab Eutingen ein VT 611 nach Villingen eingesetzt werden. Da die umgebauten VT 612 noch nicht vom EBA zugelassen sind, kann auch noch nicht gesagt werden, dann dieser Zug durch VT 612 abgelöst werden kann. Die DB plant aber, zunächst die Linie Ulm – Basel und Stuttgart – Aulendorf mit den VT 612 zu versorgen und die Donautalbahn zuletzt. Es wird also noch eine geraume Zeit dauern.
Wie Oliver Mayer vom RAB aus Ulm berichtete, bleibt im Donautal das Angebot im kommenden Jahr bestehen. Erfreulich gut hat sich auch der 218er-Wagenzug im Donautal angelassen. Er führt ja einen Fahrradwaggon mit, was ausgesprochen gut wirkt. Extra für die Nutzbarkeit dieses Zugs wurde im betreffenden Abschnitt die Gültigkeit des Baden-Württemberg-Tickets auf die Zeit vor 9 Uhr erweitert. Es ist zu erwarten, dass dieser lokbespannte Zug auch im Fahrplanjahr 2018 verkehrt anstelle von Planzügen VT 611/612. Weil ab Beginn der Elektrifizierungsarbeiten dann nur noch zwischen Ulm und Donaueschingen gefahren wird, könnte der lokbespannte Zug eventuell sogar zwei Fahrtenpaare bedienen.
Heiko Focken berichtete, dass der Naturpark-Express in diesem Jahr wieder erfolgreich unterwegs gewesen sei. Das „erfolgreich“ bezieht sich dabei nicht nur auf die Fahrgastzahlen, sondern vor allem auf die Entlastungswirkung beim Fahrradtransport. Im 2018er-Fahrplan werden neue Angebote in der Relation Stuttgart – Tuttlingen – Sigmaringen bzw. umgekehrt geschaffen, wobei zwischen Tuttlingen und Stuttgart das dann optimal auf den Fahrradentlastungszug Konstanz – Stuttgart passt.
Lorenz Wünsch machte dann noch auf andere Fernverkehrsprodukte aufmerksam. Der IC Schwarzwald verkehrt unverändert, aus Gründen der Angebotstransparenz gelten jedoch im Abschnitt Singen – Konstanz auch im IC Schwarzwald Nahverkehrs- und Verbundtickets, nicht jedoch zwischen Singen und Karlsruhe bzw. weiter nördlich. Im Rheintal bleibt praktisch alles beim Alten bis auf einen neuen Zug Frankfurt – Mailand und zurück, der umsteigefrei mit einem ETR 610 der SBB gefahren wird. Auf dem Hinweg verkehrt dieser Zug durch den GBT, während der Rückweg durch den Lötschbergbasistunnel und Bern führt. Interessant auch, dass dieser eine Zug eine neue Zuggattung erfordert. Er weist komforttechnisch alle Merkmale eines ICE auf, ist aber kein ICE. Er zählt jedoch zur Produktklasse A wie etwa auch der TGV, ist also kein EuroCity. Die neue Zuggattung nennt sich ECE (EuroCityExpress). Wer aus dem Schwarzwald zusteigen möchte, kann dies nicht in Offenburg tun. Der Zug hält aber in Freiburg um 10:15 in Richtung Mailand und trifft in der Gegenrichtung aus Mailand via Brig – Bern um 16:20 Uhr in Freiburg ein. Aus Trassengründen wird in Offenburg und Baden-Baden nicht gehalten.
Hinsichtlich des Ringzugs wurden Fahrpläne verteilt, die jedoch noch nicht die DB-Regio-Züge enthalten. Hier ist die DB offenbar noch nicht soweit, dass entsprechende Fahrpläne verfügbar sind. Es gab auch zwei Fahrpläne für die Gäubahn, einerseits den IC-Fahrplan (17 Zugpaare) und andererseits den DB-Regio-Fahrplan mit den E-Talenten. Natürlich wird es für die Kunden zu gegebener Zeit einen Gesamtfahrplan geben, welcher alle Züge incl. der Ringzüge usw. enthält.
Für den Ringzug erläuterte dessen Geschäftsführer Uwe Brand die Veränderungen in den einzelnen Abschnitten. Verbesserungen erwähnte er insbesondere am Abend zwischen Tuttlingen und Immendingen, wo es drei zusätzliche Fahrtenpaare gibt, um die 35.000-Einwohner-Stadt Tuttlingen besser an die Schwarzwaldbahn anzubinden. Die Anbindung ist bis zum 22:30-Uhr-Knoten in Immendingen gegeben und entsprechend kommt man auch vom 23-Uhr-IC in Tuttlingen noch nach Immendingen. Deutliche Einschnitte gibt es auf der Strecke zwischen Immendingen und Blumberg bzw. insbesondere zwischen Leipferdingen und Blumberg, weil die Fahrgastfrequenzen, vornehm ausgedrückt dürftig sind.
Zwischen Tuttlingen und Rottweil wurde das Fahrtenangebot zusätzlich zum Stundentakt um spezielle Fahrlagen für den Schüler- und Berufsverkehr erweitert. Dank diesem Fahrplan und der von den Spaichinger Schulleitern akzeptieren Verlegung des Unterrichtsbeginns um 15 Minuten können die zahlreichen Schüler ihren Schulweg weiterhin mit dem Ringzug durchführen und sparen sich im Vergleich zu bisher teilweise eine Stunde an Fahr- und Wartezeiten pro Tag! Die Umstellung ist allerdings nur mit massiven Veränderungen im Busbereich möglich gewesen, über die zu gegebener Zeit noch zu berichten sein wird.
Sehr erfreulich sind die Veränderungen zwischen Rottweil und Villingen, wobei sich hier Ringzug und DB-Regio abwechselnd zu einem Stundentakt ergänzen. Dieser bindet das Oberzentrum Villingen bis kurz vor 24 Uhr ab Rottweil vom 22:17-IC aus Stuttgart noch an. Der letzte IC, der um 23:55 Uhr noch von Stuttgart bis Rottweil verkehrt, wird allerdings nicht mehr abgenommen. Die ursprünglich geplante Ankunftszeit täglich um 1:46 Uhr in Villingen lässt keine zufriedenstellende Auslastung erwarten.
Dafür wurde das Ringzugangebot zwischen Villingen und Bräunlingen deutlich verbessert. Hier wird man zukünftig täglich und stündlich von vor 6 Uhr bis nach Mitternacht Ringzug fahren können. Damit wird die für 2025 vom Land vorgesehene Zielkonzeption hier bereits ab Dezember 17 umgesetzt.
Was den Verkehr zwischen Freiburg und Villingen betrifft, so kommt es in Villingen zu einem Bruch. Die Linie Villingen – Rottweil fährt grundsätzlich passend auf die IC in Rottweil mit einem 5-Minuten-Übergang am gleichen Bahnsteig. Die Linie Neustadt – Villingen fährt bis zum Start des SEV unverändert und wird danach endgültig eingestellt. Wer dann mit dem SEV nach Donaueschingen fährt, muss dann mit der Schwarzwaldbahn oder dem Ringzug weiter nach Villingen. Dafür kommt ab Dezember 2019 dann der Stundentakt mit der Breisgau-S-Bahn, was für die Kunden zu grundsätzlich umsteigefreien Verbindungen zwischen Villingen und dem Kaiserstuhl führt.
Angesprochen wurden auch weitere Aspekte wie Tarife oder elektronische Auskunft. Nach rund 2 ½ Stunden endete die Fahrplankonferenz und wurde dann in kleinerem Kreis schon fast traditionsgemäß in einer Villinger Gaststätte fortgesetzt, um die Wartezeit der Teilnehmer bis zu den Heimfahrten nach Stuttgart, Ulm, Freiburg, Frankfurt zu verkürzen.
Viele Grüße vom Vielfahrer