Mülltransporte Tuttlingen - Ulm
Verfasst: Mi 19. Apr 2017, 09:20
In Ulm und um Ulm herum ist immer was los. Nachdem in den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts der Ulmer Müll per LKW auf die Tuttlinger Deponie bei Talheim/Tuningen gefahren wurde und dem Landkreis Tuttlingen, der über ausreichend Müllkapazitäten verfügte, gutes Geld gebracht hat, wurde in Ulm vor nunmehr 20 Jahren das Müllheizkraftwerk Ulm-Donautal in Betrieb genommen. Am 30. April 2017 ist es nunmehr 20 Jahre in Betrieb. Hier wird der Müll von 1,2 Mio. Einwohnern, darunter 135.000 aus dem Landkreis Tuttlingen, verbrannt. Pro Jahr werden 164.000 t Müll angeliefert, um die ununterbrochen arbeitende Müllverbrennungsanlage zu versorgen. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl dürften etwa 1.000 Lkw/Jahr aus dem Landkreis Tuttlingen nach Ulm fahren, wenn ca. 20 t Zuladung pro Fahrzeug unterstellt werden. Die zurückzulegende Strecke über die B 311 ist ab Tuttlingen 117 km lang. Die bei der Verbrennung entstehende Schlacke - etwa 1/5 des Mülls - wird nach vorherigem Entzug und Recycling der darin enthaltenen Restmetalle als Verfüllmaterial in ein ehemaliges Salzbergwerk bei Heilbronn (170 km über die A 8 oder 200 km über die A7/A6 via Autobahnkreuz Feuchtwangen) gefahren.
Am Haltepunkt Ulm-Donautal zweigt in Fahrtrichtung Ulm Hbf ein ca. 1,1 km langes Industriegleis ab, welches unmittelbar am Müllheizkraftwerk endet. Bei vielen Fahrten über die Südbahn geschweige denn im Donautal habe ich aber noch nie einen Müllzug gesehen, der die Anlage beliefert. Es scheint alles über die Straße zu gehen. Da die Anlage über einen Müllbunker mit einem Volumen von ca. 2.000 t verfügt, könnte man z. B. jede Woche einen Müllzug aus dem Landkreis Tuttlingen nach Ulm-Donautal schicken und dabei ca. 20 LKW Hin- und 20 LKW-Rückfahrten einsparen. 400 t würde so ein Zug an Ladung aufnehmen müssen.
Aus einer Tonne Müll wird nach Angaben des Müllheizkraftwerks so viel Energie gewonnen wie durch 300 Liter Heizöl erzeugt werden könnte. Pro LKW-Fahrt also 6.000 Liter Heizöl, wobei rund 100 Liter durch die Fahrt nach Ulm und zurück verbraucht werden dürften.
Irgendwie ist es schon bedauerlich, dass es eine direkte Gleisverbindung mit Gleisanschluss in Ulm zum Müllheizkraftwerk gibt, aber alles auf der Straße fährt. Als ich vor vielen Jahren im Oberallgäu gearbeitet habe, wurde damals der Müll von Sonthofen auf der Schiene ins 30 km entfernte nahe Kempten zur Verbrennungsanlage gefahren und der Vorsitzende des Zweckverbands Abfallwirtschaft Kempten, der damalige Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser, zeigte mir voller Stolz „seinen“ Müllzug. In Sonthofen am Bahnhof wurde der Müll (auch aus dem Kleinen Walsertal) verdichtet und in Müllcontainern nach Kempten gefahren. Ebenso gab es einen Müllzug aus dem Raum Lindau nach Kempten.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Am Haltepunkt Ulm-Donautal zweigt in Fahrtrichtung Ulm Hbf ein ca. 1,1 km langes Industriegleis ab, welches unmittelbar am Müllheizkraftwerk endet. Bei vielen Fahrten über die Südbahn geschweige denn im Donautal habe ich aber noch nie einen Müllzug gesehen, der die Anlage beliefert. Es scheint alles über die Straße zu gehen. Da die Anlage über einen Müllbunker mit einem Volumen von ca. 2.000 t verfügt, könnte man z. B. jede Woche einen Müllzug aus dem Landkreis Tuttlingen nach Ulm-Donautal schicken und dabei ca. 20 LKW Hin- und 20 LKW-Rückfahrten einsparen. 400 t würde so ein Zug an Ladung aufnehmen müssen.
Aus einer Tonne Müll wird nach Angaben des Müllheizkraftwerks so viel Energie gewonnen wie durch 300 Liter Heizöl erzeugt werden könnte. Pro LKW-Fahrt also 6.000 Liter Heizöl, wobei rund 100 Liter durch die Fahrt nach Ulm und zurück verbraucht werden dürften.
Irgendwie ist es schon bedauerlich, dass es eine direkte Gleisverbindung mit Gleisanschluss in Ulm zum Müllheizkraftwerk gibt, aber alles auf der Straße fährt. Als ich vor vielen Jahren im Oberallgäu gearbeitet habe, wurde damals der Müll von Sonthofen auf der Schiene ins 30 km entfernte nahe Kempten zur Verbrennungsanlage gefahren und der Vorsitzende des Zweckverbands Abfallwirtschaft Kempten, der damalige Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser, zeigte mir voller Stolz „seinen“ Müllzug. In Sonthofen am Bahnhof wurde der Müll (auch aus dem Kleinen Walsertal) verdichtet und in Müllcontainern nach Kempten gefahren. Ebenso gab es einen Müllzug aus dem Raum Lindau nach Kempten.
Viele Grüße vom Vielfahrer