Neuer Ringzugfahrplan für 2018 wurde angemeldet
Verfasst: Mo 10. Apr 2017, 22:40
Fristgerecht zum 10. April wurde der ab Dezember 2017 zu fahrende Ringzugfahrplan bei DB-Netz angemeldet, d.h. die Arbeiten am völlig umgekrempelten Fahrplan sind weitestgehend abgeschlossen. Auslöser der erheblichen Veränderungen war nur zum kleinen Teil der Ringzug selbst. Hauptursache war die vollständige Einführung des sog. Interimsfahrplans der DB auf der Gäubahn. Die RegionalExpresslinie Singen - Stuttgart wird in eine IC-Linie Singen - Stuttgart (mit Anerkennung von Verbundfahrscheinen und Nahverkehrstarifen) umgewandelt, wodurch sich die Fahrzeiten um ca. 15 bis 20 Minuten verschieben. Am einfachsten kann man sich den neuen Fahrplan so merken, dass zukünftig in Tuttlingen zu jeder vollen Stunde eine IC-Kreuzung ist, nicht nur wie bisher zur vollen geraden Stunde. Für den Ringzug bedeutet dies noch keine allzu große Veränderung, da die Systemkreuzung in Aldingen beibehalten werden konnte. Unterwegskreuzungen mit dem RE entfallen nunmehr (z.B. in Wurmlingen Nord), wodurch sich eine bessere Vertaktung erreichen lässt.
Die Probleme lagen auf den Anschlussstrecken, etwa zwischen Neustadt und Rottweil. Musste man schon bisher in Rottweil seit dem Beginn der Interimsphase 20 Minuten warten, wären es jetzt nahezu 35 Minuten geworden, wenn man mit dem RE von Neustadt nach Rottweil gefahren wäre und mit dem IC dann weiter in Richtung Stuttgart hätte fahren wollen. Die NVBW entschied sich dafür, in Villingen einen Cut zu machen, zumal ab Juli 2018 die Strecke Neustadt - Donaueschingen ohnehin nur noch mit dem SEV bis Dezember 2019 bedient werden kann und anschließend die Breisgau-S-Bahn sowieso in Villingen endet. Dies bedeutet, dass man von Villingen aus grundsätzlich so abfährt, dass in Rottweil der Anschluss passt, also in der Regel wie heute die Ringzüge zur Minute 39 mit Systemkreuzung zur vollen Stunde in Trossingen Staatsbahnhof. Dadurch ergibt sich eine sehr gute Transportkette zwischen dem Oberzentrum Villingen-Schwenningen und der Landeshauptstadt, die von sehr früh am Morgen bis tief in die Nacht reicht. Offenbar hat das Land vor, zwischen Villingen und Rottweil bereits jetzt den spätestens mit dem Zielkonzept 2025 herzustellenden Zustand zu schaffen, der stündliche Taktverbindungen von vor 6 Uhr bis 24 Uhr vorsieht. Gleichwohl legt das Land noch mehrere Schippen drauf, denn nach den vorliegenden Fahrplanentwürfen kann man in Stuttgart noch kurz vor Mitternacht abfahren und gelangt mit einem Umstieg bis nach Villingen, mit zwei Umstiegen bis nach Trossingen Stadtbahnhof.
Des einen Freud ist aber des anderen Leid. Auf der Trossinger Eisenbahn kommt es zukünftig fast nur noch zu stündlichen Pendelverkehren: zweimal pro Stunde 5 Minuten fahren, den Rest warten. Um das zu verändern, müsste man die Trossinger Strecke einfach verlängern, z.B. direkt nach Aldingen, wo man auf den dortigen 30er-Knoten kommen würde. Mangels Schienentrasse macht das aber der Bus. Das Prinzip, dass der Ringzug auf der Trossinger Eisenbahn immer dann fährt, wenn auf der sog. Alemannenbahn ein Zug verkehrt, wird von früh bis spät durchgehalten mit zwei Ausnahmen: Am Morgen fehlt weiterhin ein Fahrzeug für eine Spitzenfahrt zwischen Trossingen Stadtbahnhof und Trossingen DB, weil der RegioShuttle nach Rottweil entschwunden ist, um eine zeitgerechte Schülerfahrt bieten zu können. Wie bisher wird die Lücke durch einen Bus, der nach der Schülerspitze in Trossingen recht unkompliziert verfügbar ist, geschlossen. Und am Mittag gibt es eine Lücke auf einen von Villingen zusätzlich zum Stundentakt verkehrenden Schülerzug, die nicht in Richtung Trossingen bedient wird. Ansonsten wird aber das komplette Programm bis zum letzten Zug durchgehalten.
Während kurz vor dem Ende der Trossinger Eisenbahn im Jahr 2003 nur noch ganz wenige Züge gefahren sind, verkehren jetzt ähnlich viele alleine zwischen Mitternacht und Betriebsschluss.... Man kann gespannt sein, wie die extremen Spätfahrlagen insbesondere auch zwischen Rottweil und Villingen bzw. umgekehrt ausgelastet sein werden. Auch etwa von Villingen nach Schwenningen oder umgekehrt fahren dann noch Züge, wenn die Stadtbusse längst im Depot abgestellt sind. Es sollte nunmehr auch möglich sein, spätabends von Tuttlingen nach Villingen über Rottweil oder umgekehrt zu fahren. Vor Jahren musste man von Villingen nach Rottweil mangels Spätverbindung über Donaueschingen - Immendingen - Tuttlingen eine Fahrt durch die halbe Region unternehmen. Es wird möglich sein, selbst von Stuttgart aus die "Mondscheinfahrten" auf der Trossinger Eisenbahn zu erleben und mit der Bahn hin- und zurück zu fahren.
Auch dürfte sich die Anbindung des Oberzentrums in Richtung Stuttgart am späten Abend durchgreifend verbessern. Es soll einen Zug geben, mit dem man von Villingen bis Eutingen (Württ.) gelangt, wo Anschluss an den letzten RE von Freudenstadt nach Stuttgart Hbf besteht (Ausschreibungsnetz 3b). Insgesamt also eine Fülle von Veränderungen bzw. erheblichen Angebotsverbesserungen, die da in wenigen Monaten zu erwarten ist.
Zahlreiche weitere Veränderungen gibt es zwischen Tuttlingen und Rottweil mit zusätzlichen Zügen zum Stundentakt, wobei diese überwiegend nur an Schultagen verkehren sollen, entsprechend ihrem Zweck, zeitgerechte Verbindungen auf Schul- und Arbeitszeiten zu ermöglichen. Erhebliche Anpassungen gibt es auch auf der Wutachtalbahn, wobei es entsprechend den Fahrgastwünschen meist ohne Wicklung in Immendingen um die Schwarzwaldbahn sofort weitergehen soll. Und auch die eine oder andere Lücke zwischen Tuttlingen und Donaueschingen via Geisingen soll geschlossen werden, um übervolle Busse zwischen Hausen und Geisingen zu vermeiden. Ebenso soll das Angebot zwischen Immendingen und Tuttlingen (bislang letzter Ringzug um 19:43 ab Immendingen) während der Abendstunden verbessert werden, um die Stadt Tuttlingen besser an die Schwarzwaldbahn anzubinden. Dafür kann die Buslinie 45 entsprechend reduziert werden. Ein Problem bislang war nämlich, dass wegen der Transferfahrten zwischen Immendingen und Tuttlingen aus Kapazitätsgründen größere Busse eingesetzt werden mussten, ansonsten diese Fahrzeuge nur mit wenigen Fahrgästen als Rufbusse krass überdimensioniert waren.
Die erheblichen Angebotsverbesserungen auf dem Schienennetz in der Region müssen nun durch entsprechende Anpassungen beim Busverkehr auch für die Gemeinden abseits der Schienenstrecken nutzbar gemacht werden. Basis hierfür sind die Nahverkehrspläne. Der Tuttlinger Plan ist vor wenigen Wochen beschlossen worden und soll bis 2019 vollständig umgesetzt werden. Im Schwarzwald-Baar-Kreis wird der noch aus der Zeit vor dem Ringzug stammende Nahverkehrsplan derzeit überarbeitet und soll im kommenden Monat in die öffentliche Erörterung gehen und dann im Spätherbst beschlossen werden. Dazu plant der Landkreis in allen Teilräumen öffentliche Veranstaltungen an mehreren Abenden für Gemeinden (Bürgermeister, Gemeinderäte) und alle sonstigen interessierten Bürgerinnen und Bürger. Klar ist auch hier, dass Angebotsverbesserungen, wie sie mit der Breisgau-S-Bahn ab Dezember 2019 kommen werden, in die Fläche fortzusetzen sind. Dabei greift die Breisgau-S-Bahn nicht nur zwischen Döggingen und Villingen in das Verkehrsgeschehen ein (Anschlüsse nach Bonndorf, Blumberg, Bräunlingen, Bad Dürrheim usw.), auch auf der Elztalbahn wird es deutliche Angebotsverbesserungen geben, die sich auf den Raum Furtwangen und via Elzach auch bis Schonach und Triberg auswirken dürften. Die Zielsetzung, dass man von jeder Gemeinde des Schwarzwald-Baar-Kreises mit nur noch einem Umstieg auf die Breisgau-S-Bahn bis nach Freiburg kommt, dürfte sich (bis auf Schönwald) erreichen lassen.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Die Probleme lagen auf den Anschlussstrecken, etwa zwischen Neustadt und Rottweil. Musste man schon bisher in Rottweil seit dem Beginn der Interimsphase 20 Minuten warten, wären es jetzt nahezu 35 Minuten geworden, wenn man mit dem RE von Neustadt nach Rottweil gefahren wäre und mit dem IC dann weiter in Richtung Stuttgart hätte fahren wollen. Die NVBW entschied sich dafür, in Villingen einen Cut zu machen, zumal ab Juli 2018 die Strecke Neustadt - Donaueschingen ohnehin nur noch mit dem SEV bis Dezember 2019 bedient werden kann und anschließend die Breisgau-S-Bahn sowieso in Villingen endet. Dies bedeutet, dass man von Villingen aus grundsätzlich so abfährt, dass in Rottweil der Anschluss passt, also in der Regel wie heute die Ringzüge zur Minute 39 mit Systemkreuzung zur vollen Stunde in Trossingen Staatsbahnhof. Dadurch ergibt sich eine sehr gute Transportkette zwischen dem Oberzentrum Villingen-Schwenningen und der Landeshauptstadt, die von sehr früh am Morgen bis tief in die Nacht reicht. Offenbar hat das Land vor, zwischen Villingen und Rottweil bereits jetzt den spätestens mit dem Zielkonzept 2025 herzustellenden Zustand zu schaffen, der stündliche Taktverbindungen von vor 6 Uhr bis 24 Uhr vorsieht. Gleichwohl legt das Land noch mehrere Schippen drauf, denn nach den vorliegenden Fahrplanentwürfen kann man in Stuttgart noch kurz vor Mitternacht abfahren und gelangt mit einem Umstieg bis nach Villingen, mit zwei Umstiegen bis nach Trossingen Stadtbahnhof.
Des einen Freud ist aber des anderen Leid. Auf der Trossinger Eisenbahn kommt es zukünftig fast nur noch zu stündlichen Pendelverkehren: zweimal pro Stunde 5 Minuten fahren, den Rest warten. Um das zu verändern, müsste man die Trossinger Strecke einfach verlängern, z.B. direkt nach Aldingen, wo man auf den dortigen 30er-Knoten kommen würde. Mangels Schienentrasse macht das aber der Bus. Das Prinzip, dass der Ringzug auf der Trossinger Eisenbahn immer dann fährt, wenn auf der sog. Alemannenbahn ein Zug verkehrt, wird von früh bis spät durchgehalten mit zwei Ausnahmen: Am Morgen fehlt weiterhin ein Fahrzeug für eine Spitzenfahrt zwischen Trossingen Stadtbahnhof und Trossingen DB, weil der RegioShuttle nach Rottweil entschwunden ist, um eine zeitgerechte Schülerfahrt bieten zu können. Wie bisher wird die Lücke durch einen Bus, der nach der Schülerspitze in Trossingen recht unkompliziert verfügbar ist, geschlossen. Und am Mittag gibt es eine Lücke auf einen von Villingen zusätzlich zum Stundentakt verkehrenden Schülerzug, die nicht in Richtung Trossingen bedient wird. Ansonsten wird aber das komplette Programm bis zum letzten Zug durchgehalten.
Während kurz vor dem Ende der Trossinger Eisenbahn im Jahr 2003 nur noch ganz wenige Züge gefahren sind, verkehren jetzt ähnlich viele alleine zwischen Mitternacht und Betriebsschluss.... Man kann gespannt sein, wie die extremen Spätfahrlagen insbesondere auch zwischen Rottweil und Villingen bzw. umgekehrt ausgelastet sein werden. Auch etwa von Villingen nach Schwenningen oder umgekehrt fahren dann noch Züge, wenn die Stadtbusse längst im Depot abgestellt sind. Es sollte nunmehr auch möglich sein, spätabends von Tuttlingen nach Villingen über Rottweil oder umgekehrt zu fahren. Vor Jahren musste man von Villingen nach Rottweil mangels Spätverbindung über Donaueschingen - Immendingen - Tuttlingen eine Fahrt durch die halbe Region unternehmen. Es wird möglich sein, selbst von Stuttgart aus die "Mondscheinfahrten" auf der Trossinger Eisenbahn zu erleben und mit der Bahn hin- und zurück zu fahren.
Auch dürfte sich die Anbindung des Oberzentrums in Richtung Stuttgart am späten Abend durchgreifend verbessern. Es soll einen Zug geben, mit dem man von Villingen bis Eutingen (Württ.) gelangt, wo Anschluss an den letzten RE von Freudenstadt nach Stuttgart Hbf besteht (Ausschreibungsnetz 3b). Insgesamt also eine Fülle von Veränderungen bzw. erheblichen Angebotsverbesserungen, die da in wenigen Monaten zu erwarten ist.
Zahlreiche weitere Veränderungen gibt es zwischen Tuttlingen und Rottweil mit zusätzlichen Zügen zum Stundentakt, wobei diese überwiegend nur an Schultagen verkehren sollen, entsprechend ihrem Zweck, zeitgerechte Verbindungen auf Schul- und Arbeitszeiten zu ermöglichen. Erhebliche Anpassungen gibt es auch auf der Wutachtalbahn, wobei es entsprechend den Fahrgastwünschen meist ohne Wicklung in Immendingen um die Schwarzwaldbahn sofort weitergehen soll. Und auch die eine oder andere Lücke zwischen Tuttlingen und Donaueschingen via Geisingen soll geschlossen werden, um übervolle Busse zwischen Hausen und Geisingen zu vermeiden. Ebenso soll das Angebot zwischen Immendingen und Tuttlingen (bislang letzter Ringzug um 19:43 ab Immendingen) während der Abendstunden verbessert werden, um die Stadt Tuttlingen besser an die Schwarzwaldbahn anzubinden. Dafür kann die Buslinie 45 entsprechend reduziert werden. Ein Problem bislang war nämlich, dass wegen der Transferfahrten zwischen Immendingen und Tuttlingen aus Kapazitätsgründen größere Busse eingesetzt werden mussten, ansonsten diese Fahrzeuge nur mit wenigen Fahrgästen als Rufbusse krass überdimensioniert waren.
Die erheblichen Angebotsverbesserungen auf dem Schienennetz in der Region müssen nun durch entsprechende Anpassungen beim Busverkehr auch für die Gemeinden abseits der Schienenstrecken nutzbar gemacht werden. Basis hierfür sind die Nahverkehrspläne. Der Tuttlinger Plan ist vor wenigen Wochen beschlossen worden und soll bis 2019 vollständig umgesetzt werden. Im Schwarzwald-Baar-Kreis wird der noch aus der Zeit vor dem Ringzug stammende Nahverkehrsplan derzeit überarbeitet und soll im kommenden Monat in die öffentliche Erörterung gehen und dann im Spätherbst beschlossen werden. Dazu plant der Landkreis in allen Teilräumen öffentliche Veranstaltungen an mehreren Abenden für Gemeinden (Bürgermeister, Gemeinderäte) und alle sonstigen interessierten Bürgerinnen und Bürger. Klar ist auch hier, dass Angebotsverbesserungen, wie sie mit der Breisgau-S-Bahn ab Dezember 2019 kommen werden, in die Fläche fortzusetzen sind. Dabei greift die Breisgau-S-Bahn nicht nur zwischen Döggingen und Villingen in das Verkehrsgeschehen ein (Anschlüsse nach Bonndorf, Blumberg, Bräunlingen, Bad Dürrheim usw.), auch auf der Elztalbahn wird es deutliche Angebotsverbesserungen geben, die sich auf den Raum Furtwangen und via Elzach auch bis Schonach und Triberg auswirken dürften. Die Zielsetzung, dass man von jeder Gemeinde des Schwarzwald-Baar-Kreises mit nur noch einem Umstieg auf die Breisgau-S-Bahn bis nach Freiburg kommt, dürfte sich (bis auf Schönwald) erreichen lassen.
Viele Grüße vom Vielfahrer