Gäubahn-Spitzengespräch in Berlin
Verfasst: Fr 31. Mär 2017, 21:25
Heute war eine Delegation der baden-württembergischen Landesregierung (u.a. Minister Hermann, Minister Wolf, Leiter der Abteilung Verkehr Gerd Hickmann) bei Staatssekretär Odenwald im Verkehrsministerium im Berlin. Berichten des SWR zufolge will der Bund die Gäubahn für Neigetechnikzüge ausbauen, es müsse jedoch zuvor ein Betreiber gefunden werden. Sowohl die baden-württembergische Landesregierung als auch das Schweizer Bundesamt für Verkehr in Bern setzt auf die SBB und man will den Druck entsprechend erhöhen. Die DB-Fernverkehr AG hat mehrfach erklärt, dass sie im Interimsfahrplan, der bei ihr Integrationsfahrplan genannt wird, eine dauerhafte gute Lösung sieht und definitiv keine Neigetechnik mehr auf der Gäubahn selbst einsetzen wird.
Gestern war ich übrigens im Lindauer Hbf, wo es eine recht interessante Informationsveranstaltung zum Fahrplankonzept im Raum Lindau (Inselbahnhof), Lindau-Reutin, Bregenz gab. Sowohl die Vorarlberger Verkehrsplanung (Frau Mannhard), die BEG (Andreas Schulz) und die NVBW (Martin Hilger) waren vertreten und erläuterten ihre Perspektive. Zuvor informierte Michael Katz von DB Netz über aktuelle Entwicklungen beim Ausbau des Bahnknotens Lindau, dann erläuterte Armin Franzke die aktuellen Entwicklungen bezüglich der ABS 48 München - Geltendorf - Lindau, eher Florian Liese über das Infobüro in Lindau Hbf referierte. Dieses ist an jedem 1. und 3. Donnerstag im Monat geöffnet von 15 - 19 Uhr und man kann sich sehr gut informieren, was alles in Lindau geplant ist. Etwa 20 Interessierte kommen im Schnitt pro Öffnungstag, darunter Einheimische, Touristen usw. Erstaunlich war (oder nicht erstaunlich), dass es nur höchst selten nach den Ausführungen von Herrn Liese freche oder arrogante Besucher gibt. Fast alle wollen einfach aus erster Hand informiert werden. Teilweise wird von den Besuchern auch gesagt, dass sie sich freuen, dass es endlich los ginge.
Erläutert wurden die terminlichen Vorstellungen zur Fertigstellung der Maßnahmen. Das wird im Dezember 2020 der Fall sein (Inbetriebnahme), etwa 6 Monte zuvor erfolgt die Fertigstellung der Elektrifizierung und der Bahnsteige. Die Zeit zwischen Fertigstellung und Inbetriebnahme wird für die sog. Hochtastfahrten der Neigetechnikzüge benötigt. Diese fahren ca. 40 km/h schneller als die konventionellen Züge.
Sehr ausführlich wurden die Fahrpläne diskutiert und mit ihrem Für und Wider vorgestellt. Es wäre aber an dieser Stelle zu lange, auf die vielen interessanten Aspekte einzugehen, zumal am gestrigen Abend die Relationen von Wien, Innsbruck, Zürich, Basel, Würzburg, München angesprochen wurden, aber auch die Nahverkehrshalte etwa in Nonnenhorn, Wasserburg, Langenargen oder Kresßbronn. Auch über Zech wurde lange und intensiv diskutiert. Zech ist Bestandteil der Stationsoffensive der DB in Bayern, wie übrigens auch die 5 Halte zwischen Lindau Hbf und Hergatz, die vsl. 2021 eröffnet werden. Sie zählen aber weder zum Paket Lindau Hbf / Reutin noch zur Elektrifizierung der Allgäubahn.
Als sehr erfreulich wurde bezeichnet, dass es zukünftig auf der Allgäubahn wieder einen Stundentakt mit RE über Hergatz - Wangen - Kißlegg-Leukirch - Aichstetten - Marstetten-Aitrach - Tannheim nach Memmingen geben wird. In der EC-Stunde fährt der RE nach Augsburg, in der anderen Stunde als sehr schneller RE ab Memmingen nach München (praktisch Neigetechnik-Zeiten und Halte), so dass Memmingen stündlich in ca. 1 Stunde mit München verbunden ist.
Interessant war, dass die ETR 610 der SBB eingesetzt werden sollen. Das ist zwar wohl noch nicht definitiv, aber sehr realistisch. Die DB und SBB wollen aber keinen 2-Stunden-Takt zwischen Zürich und München anbieten sondern zwei Fahrplanlöcher lassen (4-h-Lücke), weil sie eigenwirtschaftlich anbieten. Bis St. Gallen fährt die SBB ab Basel über Zürich im Stundentakt. Die freie Trasse zwischen St. Gallen und Lindau soll eventuell mit einer Regionalbahn belegt werden. Vorarlberg prüft die Machbarkeit, zumal ab Bregenz ja auch 3 Züge pro Stunde schon nach Lindau fahren.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Gestern war ich übrigens im Lindauer Hbf, wo es eine recht interessante Informationsveranstaltung zum Fahrplankonzept im Raum Lindau (Inselbahnhof), Lindau-Reutin, Bregenz gab. Sowohl die Vorarlberger Verkehrsplanung (Frau Mannhard), die BEG (Andreas Schulz) und die NVBW (Martin Hilger) waren vertreten und erläuterten ihre Perspektive. Zuvor informierte Michael Katz von DB Netz über aktuelle Entwicklungen beim Ausbau des Bahnknotens Lindau, dann erläuterte Armin Franzke die aktuellen Entwicklungen bezüglich der ABS 48 München - Geltendorf - Lindau, eher Florian Liese über das Infobüro in Lindau Hbf referierte. Dieses ist an jedem 1. und 3. Donnerstag im Monat geöffnet von 15 - 19 Uhr und man kann sich sehr gut informieren, was alles in Lindau geplant ist. Etwa 20 Interessierte kommen im Schnitt pro Öffnungstag, darunter Einheimische, Touristen usw. Erstaunlich war (oder nicht erstaunlich), dass es nur höchst selten nach den Ausführungen von Herrn Liese freche oder arrogante Besucher gibt. Fast alle wollen einfach aus erster Hand informiert werden. Teilweise wird von den Besuchern auch gesagt, dass sie sich freuen, dass es endlich los ginge.
Erläutert wurden die terminlichen Vorstellungen zur Fertigstellung der Maßnahmen. Das wird im Dezember 2020 der Fall sein (Inbetriebnahme), etwa 6 Monte zuvor erfolgt die Fertigstellung der Elektrifizierung und der Bahnsteige. Die Zeit zwischen Fertigstellung und Inbetriebnahme wird für die sog. Hochtastfahrten der Neigetechnikzüge benötigt. Diese fahren ca. 40 km/h schneller als die konventionellen Züge.
Sehr ausführlich wurden die Fahrpläne diskutiert und mit ihrem Für und Wider vorgestellt. Es wäre aber an dieser Stelle zu lange, auf die vielen interessanten Aspekte einzugehen, zumal am gestrigen Abend die Relationen von Wien, Innsbruck, Zürich, Basel, Würzburg, München angesprochen wurden, aber auch die Nahverkehrshalte etwa in Nonnenhorn, Wasserburg, Langenargen oder Kresßbronn. Auch über Zech wurde lange und intensiv diskutiert. Zech ist Bestandteil der Stationsoffensive der DB in Bayern, wie übrigens auch die 5 Halte zwischen Lindau Hbf und Hergatz, die vsl. 2021 eröffnet werden. Sie zählen aber weder zum Paket Lindau Hbf / Reutin noch zur Elektrifizierung der Allgäubahn.
Als sehr erfreulich wurde bezeichnet, dass es zukünftig auf der Allgäubahn wieder einen Stundentakt mit RE über Hergatz - Wangen - Kißlegg-Leukirch - Aichstetten - Marstetten-Aitrach - Tannheim nach Memmingen geben wird. In der EC-Stunde fährt der RE nach Augsburg, in der anderen Stunde als sehr schneller RE ab Memmingen nach München (praktisch Neigetechnik-Zeiten und Halte), so dass Memmingen stündlich in ca. 1 Stunde mit München verbunden ist.
Interessant war, dass die ETR 610 der SBB eingesetzt werden sollen. Das ist zwar wohl noch nicht definitiv, aber sehr realistisch. Die DB und SBB wollen aber keinen 2-Stunden-Takt zwischen Zürich und München anbieten sondern zwei Fahrplanlöcher lassen (4-h-Lücke), weil sie eigenwirtschaftlich anbieten. Bis St. Gallen fährt die SBB ab Basel über Zürich im Stundentakt. Die freie Trasse zwischen St. Gallen und Lindau soll eventuell mit einer Regionalbahn belegt werden. Vorarlberg prüft die Machbarkeit, zumal ab Bregenz ja auch 3 Züge pro Stunde schon nach Lindau fahren.
Viele Grüße vom Vielfahrer