Werbung auf und in Verkehrsmitteln
Verfasst: Mo 13. Mär 2017, 19:10
Hallo,
heute Nachmittag diskutierte der zuständige Ausschuss für Verwaltung, Wirtschaft und Gesundheit über den Sachstand des in Arbeit befindlichen Nahverkehrsplans. Unterschiedliche Sichtweisen gab es zum Thema Werbung auf Bussen. Eine Tendenz war nicht auszumachen, ob für oder gegen Werbung, zumal kreisweit geschätzt ca. 300.000.- € durch Buswerbung erzielt werden. So hat die Stadt Donaueschingen für den im Oktober dieses Jahres startenden „Donau-Bus“ ein Corporate Identity entwickeln lassen, welches u.a. die Farben der Stadt enthält. Wäre irgendwie schwer vorstellbar, wenn am Ende ähnlich wie bei manchen Bussen in Villingen-Schwenningen leider vorhanden, sämtliche Seiten- und Rückfenster mit Folien überklebt wären. Selbst bei weißen Lochfolien hätten die Fahrgäste, die nach außen schauen wollen, nur noch ein unscharfes Bild mit „gedämpft sakralem Charakter“, wie entsprechende Aufnahmen mit und ohne Lochfolien belegt haben.
Was mir relativ neu war, das ist, dass bei der SBG (und auch anderen DB-Busgesellschaften) es eindeutige Regelungen gibt, für was geworben werden darf und für was nicht. So etwa soll Werbung, die für Konkurrenten des ÖVs wirbt, nicht zugelassen werden („z.B. für Autohäuser, Fahrschulen), auch nicht für Drogen (wie Alkohol), Spielhöllen oder gesundheitsgefährdende Genussmittel (Zigaretten). Ebenso ist sexistische oder pornographische Werbung auf Bussen nicht erlaubt. Auch dürfen politische Parteien keine Werbeflächen auf Bussen anmieten, sofern diese auf Verkehren der SBG zum Einsatz kommen. Man stelle sich aktuell mal vor, was passieren würde, wenn Herr Erdogan auf die Idee käme, für seine Ansichten auf Bussen zu werben. Meinte einer, dass die Busse dann bald keine Fenster mehr hätten...
Viele Verkehrsunternehmen lehnen Werbung politischen Inhalts daher grundsätzlich ab, da es ihnen ja nicht zusteht, nach guten und weniger guten Parteien zu differenzieren. Andererseits gibt es die Marktwirtschaft, die Werbung ja benötigt. Eine Thematik tut sich da auf, wie man sie beim Nahverkehr normalerweise nicht unbedingt erwarten würde. Theoretisch könnte eine Partei vom rechten Rand auf die Idee kommen, einen Bus mit „Ausländer raus“ oder so ähnlichen Parolen zu beschriften. Würden Fahrgäste guten Gewissens in solch einen Bus einsteigen wollen? Immerhin hat ein Bus für viele Fahrgäste eine Art Monopolstellung. Wer nicht einsteigt, der muss zurückbleiben.
In anderen Ländern sind oftmals an Straßenrändern übergroße Werbeplakate zu sehen, die bei Dunkelheit sogar angestrahlt werden. Schwer vorstellbar, dass das in der Ferienlandschaft Schwarzwald gut ankommen würde. Ebenso schwer ist vorstellbar, dass auf der Panoramabuslinie Triberg – Furtwangen – Thurner (- Hinterzarten) Busse mit Lochfolien auf den Fenstern zum Einsatz kommen sollen.
Ein Thema von sehr vielen also, das einen nachdenklich stimmen kann.
Pikanterweise ging es beim nächsten Tagesordnungspunkt um eine Tariferhöhung beim VSB. Sie wird 2,61% im gewichteten Schnitt betragen und zu etwa 255.000.- € Mehreinnahmen führen, wenn die Zahl der Fahrgäste konstant bliebe.
Viele Grüße vom Vielfahrer
heute Nachmittag diskutierte der zuständige Ausschuss für Verwaltung, Wirtschaft und Gesundheit über den Sachstand des in Arbeit befindlichen Nahverkehrsplans. Unterschiedliche Sichtweisen gab es zum Thema Werbung auf Bussen. Eine Tendenz war nicht auszumachen, ob für oder gegen Werbung, zumal kreisweit geschätzt ca. 300.000.- € durch Buswerbung erzielt werden. So hat die Stadt Donaueschingen für den im Oktober dieses Jahres startenden „Donau-Bus“ ein Corporate Identity entwickeln lassen, welches u.a. die Farben der Stadt enthält. Wäre irgendwie schwer vorstellbar, wenn am Ende ähnlich wie bei manchen Bussen in Villingen-Schwenningen leider vorhanden, sämtliche Seiten- und Rückfenster mit Folien überklebt wären. Selbst bei weißen Lochfolien hätten die Fahrgäste, die nach außen schauen wollen, nur noch ein unscharfes Bild mit „gedämpft sakralem Charakter“, wie entsprechende Aufnahmen mit und ohne Lochfolien belegt haben.
Was mir relativ neu war, das ist, dass bei der SBG (und auch anderen DB-Busgesellschaften) es eindeutige Regelungen gibt, für was geworben werden darf und für was nicht. So etwa soll Werbung, die für Konkurrenten des ÖVs wirbt, nicht zugelassen werden („z.B. für Autohäuser, Fahrschulen), auch nicht für Drogen (wie Alkohol), Spielhöllen oder gesundheitsgefährdende Genussmittel (Zigaretten). Ebenso ist sexistische oder pornographische Werbung auf Bussen nicht erlaubt. Auch dürfen politische Parteien keine Werbeflächen auf Bussen anmieten, sofern diese auf Verkehren der SBG zum Einsatz kommen. Man stelle sich aktuell mal vor, was passieren würde, wenn Herr Erdogan auf die Idee käme, für seine Ansichten auf Bussen zu werben. Meinte einer, dass die Busse dann bald keine Fenster mehr hätten...
Viele Verkehrsunternehmen lehnen Werbung politischen Inhalts daher grundsätzlich ab, da es ihnen ja nicht zusteht, nach guten und weniger guten Parteien zu differenzieren. Andererseits gibt es die Marktwirtschaft, die Werbung ja benötigt. Eine Thematik tut sich da auf, wie man sie beim Nahverkehr normalerweise nicht unbedingt erwarten würde. Theoretisch könnte eine Partei vom rechten Rand auf die Idee kommen, einen Bus mit „Ausländer raus“ oder so ähnlichen Parolen zu beschriften. Würden Fahrgäste guten Gewissens in solch einen Bus einsteigen wollen? Immerhin hat ein Bus für viele Fahrgäste eine Art Monopolstellung. Wer nicht einsteigt, der muss zurückbleiben.
In anderen Ländern sind oftmals an Straßenrändern übergroße Werbeplakate zu sehen, die bei Dunkelheit sogar angestrahlt werden. Schwer vorstellbar, dass das in der Ferienlandschaft Schwarzwald gut ankommen würde. Ebenso schwer ist vorstellbar, dass auf der Panoramabuslinie Triberg – Furtwangen – Thurner (- Hinterzarten) Busse mit Lochfolien auf den Fenstern zum Einsatz kommen sollen.
Ein Thema von sehr vielen also, das einen nachdenklich stimmen kann.
Pikanterweise ging es beim nächsten Tagesordnungspunkt um eine Tariferhöhung beim VSB. Sie wird 2,61% im gewichteten Schnitt betragen und zu etwa 255.000.- € Mehreinnahmen führen, wenn die Zahl der Fahrgäste konstant bliebe.
Viele Grüße vom Vielfahrer