Ein Sechser im Lotto....
Verfasst: Fr 22. Jan 2016, 21:05
.... ist wahrscheinlicher als eine Woche Zugfahren ohne gravierende Mängel. In dieser Woche ging wirklich mal wieder alles schief. Am Dienstag wollte ich mit der RB 22401 (Tübingen ab 5:58 nach Horb) fahren. Am Bahnsteig stand statt einem VT 612 zu meiner Verwunderung eine dreiteilige Regioshuttle-Komposition, auf dem Zugzielanzeiger am Bahnsteig Horb 5:58 Uhr. Bin also eingestiegen. In Rottenburg kam die Durchsage "bitte alles aussteigen, Zug endet hier". Der Lokführer erklärte mir dann, dass es sich um die verspätete RB 22445 (Tübingen 5:46 - Rottenburg 6:00) gehandelt hätte, in der ich gefahren sei, der 22401 würde gleich folgen. Dem war aber nicht so. "Unbestimmt verspätet" war zur planmäßigen Abfahrtszeit um 6:10 Uhr durch den Bahnsteiglautsprecher zu vernehmen. RIS zeigte 29 Minuten Verspätung an, also schnell umdisponiert und ein Taxi nach Bondorf organisiert, denn schließlich wollte ich ja nicht nach Horb sondern nach Tuttlingen und die Umstiegszeit in Horb hätte nur 8 Minuten betragen. Um 6:15 Uhr kam ich dann weg und war um 6:26 Uhr am Bahnhof Bondorf und habe gerade noch den RE 19081 nach Rottweil erwischt. Alle Reisenden ohne Taxi sind auch nicht nach Horb gekommen, denn der Zug ist nicht unbestimmt verspätet gewesen sondern schlussendlich ausgefallen.
Am Tag darauf musste ich nach St. Georgen. Mein Stadtbusfahrer hatte offenbar verpennt, so dass eine Reserve des Stadtbusses eingesprungen ist und die Fahrt 12 Minuten verspätet gestartet ist. Der Fahrer hatte ein Einsehen und schaffte die Strecke am frühen Morgen zur halben Zeit und traf am Hauptbahnhof 2 Minuten vor Zugabfahrt ein, so dass es mit einem Sprint gerade noch auf den Bahnsteig gereicht hat. Dort war wieder angeschrieben Horb Abfahrt 5:58 Uhr, aber kurz nach der Abfahrtszeit kam die Durchsage, der Zug fällt heute aus. Reisende mit Ziel Horb können den nächsten Zug um 6:30 Uhr ab Gleis 13 nutzen. Als Fahrplankundiger dachte ich, das bringt mir nichts, denn der Anschlusszug Horb - Rottweil (Horb ab 7:17 Uhr) ist bekanntlich dem so tollen Interimskonzept des Landes und der DB zum Opfer gefallen. Also habe ich versucht, ein Taxi aufzutreiben. Dies war merkwürdigerweise in Tübingen erst auf 6:10 Uhr möglich. Der Fahrer hat es aber als unmöglich bezeichnet, den RE 19081 um 6:27 Uhr in Bondorf noch zu erreichen und hat die Übernahme der Fahrt deshalb abgelehnt. Also blieb mir nichts anderes übrig, als den 6:30 Uhr-Zug nach Horb zu nehmen und dort im Bahnhofs-Cafe eine Stunde lang zu warten. Immerhin könnte ich da ja was arbeiten, so dachte ich es mir. In Horb angekommen, hing aber ein Schild: Café seit 15.12.15 geschlossen. Ich traute meinen Augen nicht, aber es war dicht und draußen war es kalt. Im unwirtlichen Horb eine Stunde auf dem Bahnsteig herumstehen, das schien mir doch zu blöd, also bin ich zum Gleis 2, wo der 10 Minuten verspätete RE 19058 aus Singen nach Stuttgart angekündigt war und bin in die Gegenrichtung gefahren, weil es dort wenigstens warm ist. Das klappte dann auch gut bis Gäufelden. Dort wurde der Zug wegen eines verspäteten Gegenzugs aufgehalten, aber es hat zum Glück noch auf den RE 19031 in Richtung Singen bis Rottweil gereicht. In Rottweil durfte ich dann mir sicher sein, dass der Anschluss klappt. 19 Minuten Umstiegszeit waren auch ausreichend, um die 10 Meter auf dem Bahnsteig zu gehen. In Villingen dann lief es pünktlich und nach 4 1/2 Stunden seit meinem Aufbruch in Tübingen bin ich dann in St. Georgen eingetroffen.
Tags darauf hatte ich wieder in Tuttlingen zu tun. Zu meiner Freude kam der Bus pünktlich und ohne Stress war ich am Bahnsteig. Aber der VT 612 nach Horb (RB 22401) war wieder nicht da. Stattdessen kam eine Kulturbahn und fuhr ersatzweise pünktlich bis Horb und es ging pünktlich weiter nach Rottweil. Erstaunlicherweise ging es sogar pünktlich weiter nach Tuttlingen mit dem RE 19029, also dem VT 611 von Rottweil nach Singen um 7:33 Uhr. Das war das erstmal seit Fahrplanwechsel, wo ich diesen Zug benutzt habe und pünktlich weggekommen bin. Das lag allerdings daran, dass der Gegenzug der HzL, der 88022 mit Sollankunft 7:32 Uhr, der ständig zu spät kommt, weil er in Rietheim durch den 88025, den von der DB im Auftrag der HzL gefahrenen 425er, eigentlich immer aufgehalten wird. Die Kreuzung war dann in Neufra Betriebsbahnhof, weil die Verspätung des 88022 dann so ca. 10 bis 12 Minuten betragen hat. Damit konnte nicht einmal der zusätzlich eingerichtete Bus vom Bahnhof zu den Rottweiler Schulen, den der Landkreis Rottweil mit der SBG eingerichtet hat, noch erreicht werden.
Der 88025 als Verursacher war mit 16 Minuten Verspätung unterwegs, obwohl er seine Fahrt laut Zusage NVBW und DB pünktlich in Rottweil beginnen sollte. Allein der Lokführer kommt aus dem nach wie vor verspäteten 19071. Folge: Über 500 verspätete Kunden zum Schulbeginn in Tuttlingen und Spaichingen, lange Wartezeiten beim Umstieg vom Bus auf den Zug in der Kälte. Eine Leistung, die zwischenzeitlich keinen Kunden mehr verwundert, weil das nahezu ein Dauerzustand ist.
Heute nun musste ich nach Stuttgart ins MVI zu einer Besprechung über die Gäubahn. Termin war um 9:45 Uhr, weshalb ich ab Tübingen-West über Herrenberg mit der S-Bahn anreisen wollte. Aus Erfahrung wird man klug, dachte ich und habe nicht die gute und passende Verbindung um 8:19 Uhr ab Tübingen gewählt sondern bin 30 Minuten früher zum Bahnhof gegangen, weil es mehr als ungehörig ist, zu spät zu Sitzungen zu kommen. Am Bahnhof angekommen, fuhr gerade der Schülerzug 22902 ein, der etwa 6 Minuten Verspätung hatte. Als nächstes kam dann einige Minuten verspätet die Leistung 22104 aus Entringen, die nur aus einem Solo-RegioShuttle bestanden hat. Weil die Ausfahrt gleich gestellt war, war es logisch, dass meine erwartete RB um 7:19 Uhr nach Herrenberg auch etwas später kommen dürfte. Sie kam aber nicht. 8 Minuten nach der Abfahrtszeit kam die Durchsage, dass die RB heute mit 6 - 8 Minuten Verspätung verkehren würde. Sie kam aber immer noch nicht, erst nach 12 Minuten war es soweit. Na gut, dachte ich mir, dass ich den früheren Zug genutzt habe. Mit rund 10 Minuten Verspätung war ich in Herrenberg, die Anschluss-S-Bahn war weg, ich war aber früh dran und wollte die Zwischentakt-S-Bahn erreichen. Die stand schon am Bahnsteig, fuhr aber nicht sondern fiel dann einfach aus und das Fahrzeug wurde für die nächste S-Bahn verwendet, die um 8:46 von Herrenberg nach Kirchheim (Teck) verkehrt. Zwischenzeitlich rief ein Kollege auf dem Handy an, den ich von Nagold kommend im Bus vermutete. Er kam aber aus Tübingen und hatte die empfohlene Verbindung benutzt. Die war 8 Minuten verspätet und wurde durch meinen nach Tübingen rückkehrenden Zug (gefahren von der HzL) dann in Entringen nochmals aufgehalten, so dass er die 8:46-Uhr-S-Bahn natürlich verpasste und logischerweise auch zu spät zum Termin ins Verkehrsministerium kam.
Alle Gesprächspartner waren pünktlich da, weil sie durchweg mit dem PKW gekommen waren, nur die ÖV-Nutzer kamen zu spät, mich ausgenommen, weil ich mir vorab ein Bild von der Leistungsfähigkeit der DB gemacht habe. Selbstverständlich habe ich den ÖV-Nutzer entschuldigt mit diebischer Freude den Grund genannt. Ich konnte wirklich eindrücklich von meinen Erlebnissen aus der Woche berichten und dies bei den zuständigen Mitarbeitern des Ministeriums anbringen. Was nutzen die Appelle, wegen der Feinstaubproblematik verstärkt den öffentlichen Verkehr zu nutzen, wenn dieser so oft versagt. Der Hit dieser Woche waren die "Weichenstörungen", andere male waren es die "Signalstörungen", oftmals "Türstörungen am Fahrzeug" oder "verspäteter Fahrtbeginn wegen verspätetem Vorlauf", Gründe hört man immer zuhauf.
Im Ernst, wer fährt noch mit einem Verkehrsmittel, das einem 4 1/2 Stunden für die Fahrt von Tübingen nach St. Georgen abnötigt oder wenn man 2 1/2 Stunden zuvor das Haus verlassen muss, um im nahegelegenen Stuttgart pünktlich zu erscheinen. Absolut traurig, wie dieses Verkehrssystem versagt.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Am Tag darauf musste ich nach St. Georgen. Mein Stadtbusfahrer hatte offenbar verpennt, so dass eine Reserve des Stadtbusses eingesprungen ist und die Fahrt 12 Minuten verspätet gestartet ist. Der Fahrer hatte ein Einsehen und schaffte die Strecke am frühen Morgen zur halben Zeit und traf am Hauptbahnhof 2 Minuten vor Zugabfahrt ein, so dass es mit einem Sprint gerade noch auf den Bahnsteig gereicht hat. Dort war wieder angeschrieben Horb Abfahrt 5:58 Uhr, aber kurz nach der Abfahrtszeit kam die Durchsage, der Zug fällt heute aus. Reisende mit Ziel Horb können den nächsten Zug um 6:30 Uhr ab Gleis 13 nutzen. Als Fahrplankundiger dachte ich, das bringt mir nichts, denn der Anschlusszug Horb - Rottweil (Horb ab 7:17 Uhr) ist bekanntlich dem so tollen Interimskonzept des Landes und der DB zum Opfer gefallen. Also habe ich versucht, ein Taxi aufzutreiben. Dies war merkwürdigerweise in Tübingen erst auf 6:10 Uhr möglich. Der Fahrer hat es aber als unmöglich bezeichnet, den RE 19081 um 6:27 Uhr in Bondorf noch zu erreichen und hat die Übernahme der Fahrt deshalb abgelehnt. Also blieb mir nichts anderes übrig, als den 6:30 Uhr-Zug nach Horb zu nehmen und dort im Bahnhofs-Cafe eine Stunde lang zu warten. Immerhin könnte ich da ja was arbeiten, so dachte ich es mir. In Horb angekommen, hing aber ein Schild: Café seit 15.12.15 geschlossen. Ich traute meinen Augen nicht, aber es war dicht und draußen war es kalt. Im unwirtlichen Horb eine Stunde auf dem Bahnsteig herumstehen, das schien mir doch zu blöd, also bin ich zum Gleis 2, wo der 10 Minuten verspätete RE 19058 aus Singen nach Stuttgart angekündigt war und bin in die Gegenrichtung gefahren, weil es dort wenigstens warm ist. Das klappte dann auch gut bis Gäufelden. Dort wurde der Zug wegen eines verspäteten Gegenzugs aufgehalten, aber es hat zum Glück noch auf den RE 19031 in Richtung Singen bis Rottweil gereicht. In Rottweil durfte ich dann mir sicher sein, dass der Anschluss klappt. 19 Minuten Umstiegszeit waren auch ausreichend, um die 10 Meter auf dem Bahnsteig zu gehen. In Villingen dann lief es pünktlich und nach 4 1/2 Stunden seit meinem Aufbruch in Tübingen bin ich dann in St. Georgen eingetroffen.
Tags darauf hatte ich wieder in Tuttlingen zu tun. Zu meiner Freude kam der Bus pünktlich und ohne Stress war ich am Bahnsteig. Aber der VT 612 nach Horb (RB 22401) war wieder nicht da. Stattdessen kam eine Kulturbahn und fuhr ersatzweise pünktlich bis Horb und es ging pünktlich weiter nach Rottweil. Erstaunlicherweise ging es sogar pünktlich weiter nach Tuttlingen mit dem RE 19029, also dem VT 611 von Rottweil nach Singen um 7:33 Uhr. Das war das erstmal seit Fahrplanwechsel, wo ich diesen Zug benutzt habe und pünktlich weggekommen bin. Das lag allerdings daran, dass der Gegenzug der HzL, der 88022 mit Sollankunft 7:32 Uhr, der ständig zu spät kommt, weil er in Rietheim durch den 88025, den von der DB im Auftrag der HzL gefahrenen 425er, eigentlich immer aufgehalten wird. Die Kreuzung war dann in Neufra Betriebsbahnhof, weil die Verspätung des 88022 dann so ca. 10 bis 12 Minuten betragen hat. Damit konnte nicht einmal der zusätzlich eingerichtete Bus vom Bahnhof zu den Rottweiler Schulen, den der Landkreis Rottweil mit der SBG eingerichtet hat, noch erreicht werden.
Der 88025 als Verursacher war mit 16 Minuten Verspätung unterwegs, obwohl er seine Fahrt laut Zusage NVBW und DB pünktlich in Rottweil beginnen sollte. Allein der Lokführer kommt aus dem nach wie vor verspäteten 19071. Folge: Über 500 verspätete Kunden zum Schulbeginn in Tuttlingen und Spaichingen, lange Wartezeiten beim Umstieg vom Bus auf den Zug in der Kälte. Eine Leistung, die zwischenzeitlich keinen Kunden mehr verwundert, weil das nahezu ein Dauerzustand ist.
Heute nun musste ich nach Stuttgart ins MVI zu einer Besprechung über die Gäubahn. Termin war um 9:45 Uhr, weshalb ich ab Tübingen-West über Herrenberg mit der S-Bahn anreisen wollte. Aus Erfahrung wird man klug, dachte ich und habe nicht die gute und passende Verbindung um 8:19 Uhr ab Tübingen gewählt sondern bin 30 Minuten früher zum Bahnhof gegangen, weil es mehr als ungehörig ist, zu spät zu Sitzungen zu kommen. Am Bahnhof angekommen, fuhr gerade der Schülerzug 22902 ein, der etwa 6 Minuten Verspätung hatte. Als nächstes kam dann einige Minuten verspätet die Leistung 22104 aus Entringen, die nur aus einem Solo-RegioShuttle bestanden hat. Weil die Ausfahrt gleich gestellt war, war es logisch, dass meine erwartete RB um 7:19 Uhr nach Herrenberg auch etwas später kommen dürfte. Sie kam aber nicht. 8 Minuten nach der Abfahrtszeit kam die Durchsage, dass die RB heute mit 6 - 8 Minuten Verspätung verkehren würde. Sie kam aber immer noch nicht, erst nach 12 Minuten war es soweit. Na gut, dachte ich mir, dass ich den früheren Zug genutzt habe. Mit rund 10 Minuten Verspätung war ich in Herrenberg, die Anschluss-S-Bahn war weg, ich war aber früh dran und wollte die Zwischentakt-S-Bahn erreichen. Die stand schon am Bahnsteig, fuhr aber nicht sondern fiel dann einfach aus und das Fahrzeug wurde für die nächste S-Bahn verwendet, die um 8:46 von Herrenberg nach Kirchheim (Teck) verkehrt. Zwischenzeitlich rief ein Kollege auf dem Handy an, den ich von Nagold kommend im Bus vermutete. Er kam aber aus Tübingen und hatte die empfohlene Verbindung benutzt. Die war 8 Minuten verspätet und wurde durch meinen nach Tübingen rückkehrenden Zug (gefahren von der HzL) dann in Entringen nochmals aufgehalten, so dass er die 8:46-Uhr-S-Bahn natürlich verpasste und logischerweise auch zu spät zum Termin ins Verkehrsministerium kam.
Alle Gesprächspartner waren pünktlich da, weil sie durchweg mit dem PKW gekommen waren, nur die ÖV-Nutzer kamen zu spät, mich ausgenommen, weil ich mir vorab ein Bild von der Leistungsfähigkeit der DB gemacht habe. Selbstverständlich habe ich den ÖV-Nutzer entschuldigt mit diebischer Freude den Grund genannt. Ich konnte wirklich eindrücklich von meinen Erlebnissen aus der Woche berichten und dies bei den zuständigen Mitarbeitern des Ministeriums anbringen. Was nutzen die Appelle, wegen der Feinstaubproblematik verstärkt den öffentlichen Verkehr zu nutzen, wenn dieser so oft versagt. Der Hit dieser Woche waren die "Weichenstörungen", andere male waren es die "Signalstörungen", oftmals "Türstörungen am Fahrzeug" oder "verspäteter Fahrtbeginn wegen verspätetem Vorlauf", Gründe hört man immer zuhauf.
Im Ernst, wer fährt noch mit einem Verkehrsmittel, das einem 4 1/2 Stunden für die Fahrt von Tübingen nach St. Georgen abnötigt oder wenn man 2 1/2 Stunden zuvor das Haus verlassen muss, um im nahegelegenen Stuttgart pünktlich zu erscheinen. Absolut traurig, wie dieses Verkehrssystem versagt.
Viele Grüße vom Vielfahrer