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Ministerbesuch in Oberndorf wegen Interim plus

Verfasst: Mo 3. Aug 2015, 17:06
von Vielfahrer
Am heutigen Nachmittag hat der Europa- und Staatsminister Peter Friedrich (SPD) sich am Bahnhof Oberndorf über das Fahrplankonzept Interim plus informiert. Aus örtlicher Sicht (Stadt Oberndorf, Landkreis Rottweil, Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg, Interessenverband Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn und Interessenverband Interim plus) wurden die konzeptionellen Vorteile von Interim plus erläutert und diskutiert. Die Stadt Oberndorf beklagte, dass die Busanbindungen in die Region (9 Buslinien fahren den Busbahnhof Oberndorf an, wichtig ist insbesondere die Linie nach Schramberg und Balingen) unter dem vom Land und der DB geplanten 73/47er-Takt leiden würden, während man heute auf der Gäubahn einen Stundentakt habe. Ebenso wurde kritisiert, dass man mit dem vom Land und der NVBW vorgesehenen RE dem IC nach Rottweil hinterher fahre und dann dort eintreffe, wenn der Ringzug nach Villingen schon abgefahren sei. Aus diesem Grund wären ab 2017 viele Verbindungen nur noch zweistündlich möglich.

Seitens des Landkreises wurde die deutliche verschlechterte Anbindung für Busse ebenfalls kritisiert, zumal man erhebliche finanzielle Mittel für den straßengebundenen ÖPNV wie etwa die Verbindung zwischen Oberndorf und Schramberg aufwenden würde. Insbesondere das Mittelzentrum Schramberg würde durch Interim deutlich schlechter gestellt, weil die Verbindungen zukünftig nur noch halb so oft funktionieren oder gänzlich aus dem Takt geraten würden. Für die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg betonte dessen Verbandsdirektor, dass die politischen Gremien sich klar für Interim plus ausgesprochen hätten. Das gelte nicht nur für den Landkreis Rottweil sondern auch für die beiden Nachbarkreise Tuttlingen und Schwarzwald-Baar-Kreis. Für den Interessenverband Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn berichtete dessen Geschäftsführer, dass die Schweiz mit Interim plus gut leben könne unter der Voraussetzung, dass es sich tatsächlich um einen Zwischenzustand und nicht um den Zielzustand handele. Man strebe gemeinsam mit den Schweizern eine Lösung an, die etwa bei 2:38 h (wie sie von SMA schon vor Jahren konzipiert wurde) Fahrzeit zwischen Stuttgart und Zürich liege. Analysen, wie man die im Vertrag von Lugano genannten 2:15 h erreichen könnte, hätten gezeigt, dass man dann eine Trasse mehr oder weniger parallel zur A 81 benötigen würde. Abgesehen vom dafür fehlenden Geld wolle solch eine Trasse aber auch niemand. Es gehe darum, ein Fahrplankonzept umzusetzen, welches weiterhin die zentralen Orte entlang der Gäubahn bediene und bestmöglichst mit ihrem Umland vernetze.

Viele Grüße vom Vielfahrer