DDR 1: Eilzug nach Gera, 19. Juli 1980
Verfasst: Do 14. Mai 2015, 04:57
Hallo
Nachdem ich in Polen Blut geleckt habe, war die nächste Reise, auch mit Kaspar, in die DDR.
Allerdings musste vorher ein harter Kampf mit meinen Eltern ausgetragen werden, die es absolut nicht verstanden, dass man als Stift (heute würde man sagen Azubi) zwei Mal im Jahr verreisen musste, und dann noch nach Osteuropa das sowieso suspekt war.
Meine Mutter, aufgewachsen in der Wachau in Österreich, hat die Russen erlebt, und konnte das nicht verstehen, dass jemand freiwillig dorthin ging.
Wir reisten über Gerstungen ein.
Die Kontrollen dort, waren noch um einiges schärfer, als wir in Polen erlebt haben.
Das fing schon damit an, dass der „DB Zeitschrifteneinsammler“ vor der Grenze durch den Zug ging, und alle Zeitschriften einsammelte.
Und trotzdem brachte es eine Mitreisende fertig, eine Zeitschrift „Brigitte“ einzuschmuggeln: Sie legte sie einfach oben auf den Koffer im Gepäcknetz, und hätte dann angegeben, dass sie vergessen habe die Zeitschrift abzugeben. Sie, oder wir, als Abteilgemeinschaft hatten Glück und die Zeitschrift wurde nicht gefunden.
Ein bisschen mulmig war es uns schon: Schliesslich schmuggelten wir DDR Mark ein. Da wir die Hotels in der Schweiz bezahlt hatten, waren wir vom Pflichtumtausch befreit.
DDR Mark gab es, nach Vorbestellung, bei den Bankgesellen in Rorschach, rund 500 für hundert Franken. Da lohnte es sich, zwei Filmpatronen zu opfern, den Film auf die Hälfte zu kürzen, die Noten längs zu falten, und mit dem gekürzten Film auf die Rolle aufzuwickeln. Dann die Patrone wieder komplettieren, und keiner sah was.
Allerdings hatte Agfa die verfluchte Angewohnheit, das Design auf den Patronen regelmässig zu ändern, so dass das Spiel jedesmal mit neuen Patronen gemacht werden musste. Es wäre wohl aufgefallen, wenn unter 20 Patronen 2 andersfarbige dabei gewesen wären.
In Leipzig mussten wir umsteigen, und Kaspar hat das so gedeichselt, dass wir den Eilzug nach Gera „mitnehmen“ konnten.
Meines Wissens war die Abfahrt desselben um 16.04 Uhr.
Gut, wir waren parat, und harrten der Dinge, trotz diesigem Wetter.

Man kann auch Glück haben: Heute war die 01.2204 dran. 2 Jahre später wurde die in den Westen verkauft, und ist heute, laut Wiki, als 01.204 im Dampflokmuseum Hermeskeil.

Ein bisschen Beifang gab es auch:

Eine 250er war auf dem Nebenperron..
Eine 01.5 tuckerte vorbei:

Auch eine 211er war da:

Ich fand die Farbgebung in der DDR gelungen: Schöne Loks, und nicht so auf Verschmutzung anfällig.
Von dem könnte sich die DB eine Scheibe abschneiden:

Die Schwarznasen ICE finde ich nicht so toll :-)
Ja, es wurde 16.04 Uhr, und es ging los:




Und so zogen wir befriedigt von dannen.
Wir reisten weiter nach Berlin. Das Eisenbahnsystem dieser Stadt hat mich vom ersten Tag an fasziniert.
Es war kein einfaches Ankommen, sondern eine Art riesen Eisenbahnpark. Ein S- Bahn überholen, ein überqueren anderer Gleise, ein Unterqueren, ein Abzweigen, verwirrende Gleisanlagen, das ööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööö der S- Bahn, und und und.
Gruss Guru
Nachdem ich in Polen Blut geleckt habe, war die nächste Reise, auch mit Kaspar, in die DDR.
Allerdings musste vorher ein harter Kampf mit meinen Eltern ausgetragen werden, die es absolut nicht verstanden, dass man als Stift (heute würde man sagen Azubi) zwei Mal im Jahr verreisen musste, und dann noch nach Osteuropa das sowieso suspekt war.
Meine Mutter, aufgewachsen in der Wachau in Österreich, hat die Russen erlebt, und konnte das nicht verstehen, dass jemand freiwillig dorthin ging.
Wir reisten über Gerstungen ein.
Die Kontrollen dort, waren noch um einiges schärfer, als wir in Polen erlebt haben.
Das fing schon damit an, dass der „DB Zeitschrifteneinsammler“ vor der Grenze durch den Zug ging, und alle Zeitschriften einsammelte.
Und trotzdem brachte es eine Mitreisende fertig, eine Zeitschrift „Brigitte“ einzuschmuggeln: Sie legte sie einfach oben auf den Koffer im Gepäcknetz, und hätte dann angegeben, dass sie vergessen habe die Zeitschrift abzugeben. Sie, oder wir, als Abteilgemeinschaft hatten Glück und die Zeitschrift wurde nicht gefunden.
Ein bisschen mulmig war es uns schon: Schliesslich schmuggelten wir DDR Mark ein. Da wir die Hotels in der Schweiz bezahlt hatten, waren wir vom Pflichtumtausch befreit.
DDR Mark gab es, nach Vorbestellung, bei den Bankgesellen in Rorschach, rund 500 für hundert Franken. Da lohnte es sich, zwei Filmpatronen zu opfern, den Film auf die Hälfte zu kürzen, die Noten längs zu falten, und mit dem gekürzten Film auf die Rolle aufzuwickeln. Dann die Patrone wieder komplettieren, und keiner sah was.
Allerdings hatte Agfa die verfluchte Angewohnheit, das Design auf den Patronen regelmässig zu ändern, so dass das Spiel jedesmal mit neuen Patronen gemacht werden musste. Es wäre wohl aufgefallen, wenn unter 20 Patronen 2 andersfarbige dabei gewesen wären.
In Leipzig mussten wir umsteigen, und Kaspar hat das so gedeichselt, dass wir den Eilzug nach Gera „mitnehmen“ konnten.
Meines Wissens war die Abfahrt desselben um 16.04 Uhr.
Gut, wir waren parat, und harrten der Dinge, trotz diesigem Wetter.

Man kann auch Glück haben: Heute war die 01.2204 dran. 2 Jahre später wurde die in den Westen verkauft, und ist heute, laut Wiki, als 01.204 im Dampflokmuseum Hermeskeil.

Ein bisschen Beifang gab es auch:

Eine 250er war auf dem Nebenperron..
Eine 01.5 tuckerte vorbei:

Auch eine 211er war da:

Ich fand die Farbgebung in der DDR gelungen: Schöne Loks, und nicht so auf Verschmutzung anfällig.
Von dem könnte sich die DB eine Scheibe abschneiden:

Die Schwarznasen ICE finde ich nicht so toll :-)
Ja, es wurde 16.04 Uhr, und es ging los:




Und so zogen wir befriedigt von dannen.
Wir reisten weiter nach Berlin. Das Eisenbahnsystem dieser Stadt hat mich vom ersten Tag an fasziniert.
Es war kein einfaches Ankommen, sondern eine Art riesen Eisenbahnpark. Ein S- Bahn überholen, ein überqueren anderer Gleise, ein Unterqueren, ein Abzweigen, verwirrende Gleisanlagen, das ööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööööö der S- Bahn, und und und.
Gruss Guru