Renaissance der Buslinie Stockach - Tuttlingen?
Verfasst: So 19. Apr 2015, 09:31
Vor 104 Jahren gründeten Heribert Braun und der als "Chabeso-Heim" bekannte Postschaffner a.D. Matthäus Heim eine Automobilgesellschaft, die die Strecke Stockach - Tuttlingen bediente. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs kam für das Unternehmen ein rasches Ende. So steht es im Buch "Stockach - wie es war, ein Bilderbogen aus alten Zeiten".
Später dann hat der Bahnbus die Linie betrieben, ab den 90er Jahren dann die SBG. Die Nachfrage zwischen Stockach und Tuttlingen war zuletzt recht spärlich, selbst zur besten Berufsverkehrszeit fanden sich nur wenige Fahrgäste an Bord der Busse, als diese die Landkreisgrenze beim Schuh-Franz südöstlich von Liptingen querten.
Die Ursache der sehr geringen Nachfrage bzw. der sehr geringen Potential-Ausschöpfung wird darin gesehen, dass die Fahrzeit über die verschiedenen Eigeltinger Teilorte und die "Ortsrundfahrt durch Emmingen mit einem Dutzend Haltestellen " mit über einer Stunde dreimal so lang wie mit dem PKW ist. Die meisten Buslinien verkehren folgerichtig von Stockach nur noch bis Heudorf bzw. ab Liptingen nach Tuttlingen und der kreisgrenzenüberschreitende Verkehr liegt mehr oder weniger am Boden.
Beide Landkreise möchten dies nunmehr ändern und haben Vorstellungen entwickelt, wie durch eine Schnellverbindung die Linie neu zu konzipieren wäre. Möchte man etwa von der ehemaligen Kreisstadt Stockach nach Stuttgart, so geht der Weg mühsam mit dem Seehäsle nach Radolfzell, dann mit dem Seehas nach Singen und von dort aus mit dem IC nach Stuttgart. Bis man mit dem Zug erst in Tuttlingen ist, ist man mit dem PKW fast schon in Stuttgart.
Angedacht ist nun eine Schnellverbindung über die B 14, die nach Ankunft des Seehäsles in Stockach aus Richtung Radolfzell über Hindelwangen - Windegg auf der B 14 bis Liptingen fährt und dann direkt über den Hühnerhof durch den Kreuzstraßentunnel bis Tuttlingen Bahnhof und von hier aus in die Stadt bis zum ZOB/Stadtmitte. Damit sollte es gelingen, mit ausreichender Übergangszeit zukünftig den Tuttlingen Nullknoten der IC-Linie Zürich - Stuttgart zu erreichen. Die Fahrzeit zwischen Stockach und Tuttlingen könnte damit in etwa halbiert werden und für den Teilort Liptingen der Gemeinde Emmingen-Liptingen eine Schnellverbindung in ca. 15 Minuten nach Tuttlingen eingerichtet werden.
In die Überlegungen zu dieser Schnellverbindung platzte nun das Regio-Bus-Konzept des Landes, das 50% des Abmangels übernehmen würde, wenn bestimmte Bedingungen eingehalten werden:
1. muss die früheste Ankunft jeweils vor 6 Uhr erfolgen
2. es muss ein Stundentakt bis 24 Uhr gewährleistet werden an 7 Tagen in der Woche, wobei am Wochenende zwei Stunden später begonnen werden kann.
3. die Durchschnittsgeschwindigkeit sollte über 35 km/h liegen
4. Es darf maximal 3 Taktabweichungen (z.B. wegen des Schülerverkehrs) geben
5. Die Busse müssen Niederflurbusse mit Überlandbestuhlung sein
6. WLan soll in den Bussen kostenlos verfügbar sein
7. Sowohl in Tuttlingen als auch in Stockach sind Anschlüsse an ggf. verspätete Züge abzuwarten
8. Die Übergangszeiten zwischen Bus und Bahn dürfen maximal 10 Minuten betragen
9. Die Fahrtroute darf von der kürzest denkbarsten Straßenverbindung maximal um den Faktor 1,25 abweichen.
Wenn diese (hohen) Bedingungen erfüllt werden, übernimmt das Land 50% des Abmangels dieser Linie, sofern die Linie eine entsprechende Nutzung erfährt.
Ein Antrag auf Aufnahme in das Förderprogramm kann zwischen dem 1.6.15 und dem 31.8.15 gestellt werden.
Denkbar ist auch eine Durchbindung ab Tuttlingen über Stockach bis Ludwigshafen Bahnhof, da die Strecke Stockach - Ludwigshafen ebenfalls als Regio-Bus-Linie klassifiziert ist. Für die Tuttlinger Bevölkerung, die während der Freizeit heute mit dem IV sehr oft zum Überlinger See fährt, wäre das zumindest am Wochenende eine attraktive Buslinie.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Später dann hat der Bahnbus die Linie betrieben, ab den 90er Jahren dann die SBG. Die Nachfrage zwischen Stockach und Tuttlingen war zuletzt recht spärlich, selbst zur besten Berufsverkehrszeit fanden sich nur wenige Fahrgäste an Bord der Busse, als diese die Landkreisgrenze beim Schuh-Franz südöstlich von Liptingen querten.
Die Ursache der sehr geringen Nachfrage bzw. der sehr geringen Potential-Ausschöpfung wird darin gesehen, dass die Fahrzeit über die verschiedenen Eigeltinger Teilorte und die "Ortsrundfahrt durch Emmingen mit einem Dutzend Haltestellen " mit über einer Stunde dreimal so lang wie mit dem PKW ist. Die meisten Buslinien verkehren folgerichtig von Stockach nur noch bis Heudorf bzw. ab Liptingen nach Tuttlingen und der kreisgrenzenüberschreitende Verkehr liegt mehr oder weniger am Boden.
Beide Landkreise möchten dies nunmehr ändern und haben Vorstellungen entwickelt, wie durch eine Schnellverbindung die Linie neu zu konzipieren wäre. Möchte man etwa von der ehemaligen Kreisstadt Stockach nach Stuttgart, so geht der Weg mühsam mit dem Seehäsle nach Radolfzell, dann mit dem Seehas nach Singen und von dort aus mit dem IC nach Stuttgart. Bis man mit dem Zug erst in Tuttlingen ist, ist man mit dem PKW fast schon in Stuttgart.
Angedacht ist nun eine Schnellverbindung über die B 14, die nach Ankunft des Seehäsles in Stockach aus Richtung Radolfzell über Hindelwangen - Windegg auf der B 14 bis Liptingen fährt und dann direkt über den Hühnerhof durch den Kreuzstraßentunnel bis Tuttlingen Bahnhof und von hier aus in die Stadt bis zum ZOB/Stadtmitte. Damit sollte es gelingen, mit ausreichender Übergangszeit zukünftig den Tuttlingen Nullknoten der IC-Linie Zürich - Stuttgart zu erreichen. Die Fahrzeit zwischen Stockach und Tuttlingen könnte damit in etwa halbiert werden und für den Teilort Liptingen der Gemeinde Emmingen-Liptingen eine Schnellverbindung in ca. 15 Minuten nach Tuttlingen eingerichtet werden.
In die Überlegungen zu dieser Schnellverbindung platzte nun das Regio-Bus-Konzept des Landes, das 50% des Abmangels übernehmen würde, wenn bestimmte Bedingungen eingehalten werden:
1. muss die früheste Ankunft jeweils vor 6 Uhr erfolgen
2. es muss ein Stundentakt bis 24 Uhr gewährleistet werden an 7 Tagen in der Woche, wobei am Wochenende zwei Stunden später begonnen werden kann.
3. die Durchschnittsgeschwindigkeit sollte über 35 km/h liegen
4. Es darf maximal 3 Taktabweichungen (z.B. wegen des Schülerverkehrs) geben
5. Die Busse müssen Niederflurbusse mit Überlandbestuhlung sein
6. WLan soll in den Bussen kostenlos verfügbar sein
7. Sowohl in Tuttlingen als auch in Stockach sind Anschlüsse an ggf. verspätete Züge abzuwarten
8. Die Übergangszeiten zwischen Bus und Bahn dürfen maximal 10 Minuten betragen
9. Die Fahrtroute darf von der kürzest denkbarsten Straßenverbindung maximal um den Faktor 1,25 abweichen.
Wenn diese (hohen) Bedingungen erfüllt werden, übernimmt das Land 50% des Abmangels dieser Linie, sofern die Linie eine entsprechende Nutzung erfährt.
Ein Antrag auf Aufnahme in das Förderprogramm kann zwischen dem 1.6.15 und dem 31.8.15 gestellt werden.
Denkbar ist auch eine Durchbindung ab Tuttlingen über Stockach bis Ludwigshafen Bahnhof, da die Strecke Stockach - Ludwigshafen ebenfalls als Regio-Bus-Linie klassifiziert ist. Für die Tuttlinger Bevölkerung, die während der Freizeit heute mit dem IV sehr oft zum Überlinger See fährt, wäre das zumindest am Wochenende eine attraktive Buslinie.
Viele Grüße vom Vielfahrer