Neue Fahrplanstrukturen ab 2016
Verfasst: Fr 17. Apr 2015, 08:56
Die im Internet einsehbaren Fahrplanentwürfe für das Jahr 2016 enthalten noch keine aktuellen Ringzug-Fahrzeiten, wie sicherlich dem einen oder anderen Forumsleser schon aufgefallen sein dürfte. Grund dafür sind umfangreiche Anpassungsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Vorstufe des Interimsfahrplankonzepts auf der Gäubahn.
So rutscht die Systemkreuzung der Ringzüge auf der Strecke Rottweil - Bräunlingen zukünftig von Deisslingen Betriebsbahnhof nach Trossingen Staatsbahnhof, was mit einer deutlichen Reduzierung der Pendelfahrten der Trossinger Eisenbahn verbunden ist, ohne dass deswegen Anschlüsse für die Nutzer verloren gehen (Effizienzgewinn).
Aufgrund der geänderten Fahrplanstrukturen können aber während der Verkehrsspitze nicht mehr alle Fahrten unverändert gefahren werden, weshalb es hier zu deutlichen Verschiebungen kommt und auch Zugfahrten entfallen bzw. zu völlig anderen Zeitlagen gefahren werden sollen. Auch verändert sich die bereitzustellende Kapazität des einen oder anderen Zugs. So soll das Oberzentrum Villingen-Schwenningen am Abend eine tägliche spätere Verbindung aus Stuttgart erhalten als heute.
Eher weniger Veränderungen gibt es auf der Strecke Villingen - Donaueschingen - Bräunlingen, sieht man von einigen speziellen Schülerzügen mal ab. Verschiebungen gibt es auch zwischen der DB und dem Ringzug, d.h. die Kooperationsleistungen werden neu verteilt.
Zwischen Rottweil und Tuttlingen bleibt es in etwa beim bisherigen Angebot, wobei aber in Rottweil alle schlanken Anschlüsse an die Fernzüge aufgrund der Drehung dieser um 30 Minuten entsprechend verlängert werden und daher leider deutlich uninteressanter für Kunden werden. Stattdessen ergibt sich in Tuttlingen der schon länger kommunizierte Nullknoten von Ringzug und IC-Zug. Problem dabei ist, dass es von der Fahrzeit her nicht reicht, aus dem IC einen Ringzug in Richtung Leipferdingen und zurück zu fahren, um in der Gegenrichtung wieder den Nullknoten zu erreichen. Aus diesem Grund soll der eine oder andere Zug nicht in Leipferdingen enden sondern bis Blumberg gefahren werden, dafür allerdings nur alle 2 Stunden, weil auf der Strecke Abzw. Hintschingen bis Zollhaus-Blumberg jeweils nur 1 Zug unterwegs sein kann. In der anderen Stunde bleibt der Ringzug dann zwangsläufig in Immendingen stehen, allerdings so lange, dass es während dieser Zeit bequem für eine Fahrt nach Donaueschingen und zurück reichen würde.
Interessante Anschlüsse ergeben sich zukünftig für Blumberg dadurch, dass auf der Strecke Tuttlingen - Immendingen auch noch die VT 611 verkehren. Weil die Trassenbelegung so eng ist, kann der Ringzug auf verspätete IC aus Stuttgart bzw. Zürich nicht warten, auch dann nicht, wenn der IC gerade einfahren sollte. Um hier nicht Dauerärger zu produzieren, wartet der Ringzug in Immendingen die Ankunft des im Blockabstand folgenden IRE aus Ulm ab, der seinerseits einen mit einer Übergangszeit von ca. 15 Minuten gesicherten IC-Anschluss hat. Weil aber zukünftig alle Schwarzwald-Bahn-Züge in Immendingen auch halten, wickelt sich der Ringzug nach Blumberg um diesen Knoten herum und kann erst abfahren, wenn die Schwarzwaldbahn die Gleise geräumt hat. Dies führt zu hervorragenden Anschlüssen in den Relationen Stuttgart - Blumberg (via Tuttlingen; allerdings mit einer gewissen Standzeit in Immendingen), Zürich - Blumberg (via Tuttlingen oder besser via Singen/Immendingen), Ulm - Blumberg (via Immendingen), Konstanz - Blumberg (via Immendingen) und Karlsruhe - Villingen - Blumberg (via Immendingen), analog in der Gegenrichtung. Ausgenommen hiervon bleiben die Hauptverkehrszeiten des Schülerverkehrs. Bleibt zu hoffen, dass sich die Zahl der Nutzer des Ringzugs im Streckenabschnitt westlich von Immendingen dadurch stark erhöht.
Der theoretisch alle zwei Stunden mögliche Lückenschluss zwischen Tuttlingen und Donaueschingen würde erhebliche zusätzliche Summen kosten, die derzeit nicht vorhanden sind. Dennoch soll voraussichtlich ein weiterer Lückenschluss am Morgen zu gefragter Zeit geschaffen werden, also eine Direktverbindung von Donaueschingen über Immendingen - Tuttlingen in Richtung Rottweil - Villingen - Bräunlingen. In diesem Zusammenhang erhöht sich die Beförderungskapazität zwischen Immendingen und Tuttlingen von heute 3 Fahrzeugen auf zukünftig 4 Fahrzeuge zur Verkehrsspitze (2 davon bedienen den Haltepunkt Tuttlingen-Zentrum, 2 den Haltepunkt Tuttlingen-Schulen). Auch kann durch die neue Fahrplanstruktur ein Spitzenfahrzeug freigesetzt werden bzw anderweitig eingesetzt werden.
Im Donautal zwischen Sigmaringen und Tuttlingen bleibt der Ringzug unverändert, bei den NPE-Zügen hingegen wird das Ziel verfolgt, die VT 611 vom Fahrradverkehr zu entlasten. Dies sollte gelingen, weil die Anschlussbeziehungen im Knoten Tuttlingen zukünftig vermehrt durch den NPE wahrgenommen werden und damit eine gewisse Steuerungswirkung für Radfahrer eintreten dürfte.
Normalerweise stehen die Fahrplanentwürfe bis Mitte April bzw. schon zur Fahrplankonferenz im Frühjahr bei der IHK fest. In diesem Jahr hat das Land mit DB-Netz wegen der umfangreichen Strukturveränderungen insbesondere auf der Gäubahn eine Ausnahmeregelung erreicht und eine gewisse Fristverlängerung bekommen.
Auf alle Fälle steht dem Ringzug deswegen die seit 2004 bislang umfangreichste Fahrplanveränderung an.
Mit der vollständigen Umsetzung des Interimskonzepts auf der Gäubahn ab dem Fahrplanjahr 2018 und der Einrichtung der Breisgau-S-Bahn ab 2019 auf der Linie Breisach - Villingen ergeben sich weitere starke Veränderungen der Rahmenbedingungen für den Ringzug. Die Linie Ulm - Neustadt - Rottweil mit VT 611 wird dann auf Ulm Donaueschingen beschränkt werden, so dass der Ringzug vermutlich im Abschnitt Villingen - Rottweil höhere Verkehrsleistungen übernehmen dürfte, wobei auch die Perspektive einer Linie Rottweil - Deisslingen - Trossingen - Schwenningen - Villingen - St. Georgen eine derzeit diskutierte Weiterentwicklungsmöglichkeit darstellt. Eher weniger Sinn wird in einer Durchbindung von Ringzug und Ortenau-S-Bahn bis Triberg gesehen, weil lange Strecken ohne Erschließungswirkung zu hohen Tassengebühren und vermutlich keinem Zusatznutzen zum attraktiven Stundentakt der Schwarzwaldbahn führen würden.
Keine Frage, dass mit einem Mehr an Regionalisierungsmitteln für das Land interessante und kundengerechte Fortentwicklungen des Ringzug-Systems verfolgt werden könnten, ergänzt um regionale Schnellbuslinien wie etwa Tuttlingen - Liptingen - Stockach, Bad Dürrheim - Donaueschingen - Hüfingen - Blumberg, Blumberg - Stühlingen - Tiengen - Waldshut, Villingen - Vöhrenbach - Furtwangen (- Bleibach/Breisgau-S-Bahn), Triberg - Schonach - Schönwald - Furtwangen (- Hinterzarten), Schiltach - Schramberg - Rottweil, Rottweil - Schömberg - Balingen, Aldingen - Gosheim - Wehingen - Schömberg usw.
Viele Grüße vom Vielfahrer
So rutscht die Systemkreuzung der Ringzüge auf der Strecke Rottweil - Bräunlingen zukünftig von Deisslingen Betriebsbahnhof nach Trossingen Staatsbahnhof, was mit einer deutlichen Reduzierung der Pendelfahrten der Trossinger Eisenbahn verbunden ist, ohne dass deswegen Anschlüsse für die Nutzer verloren gehen (Effizienzgewinn).
Aufgrund der geänderten Fahrplanstrukturen können aber während der Verkehrsspitze nicht mehr alle Fahrten unverändert gefahren werden, weshalb es hier zu deutlichen Verschiebungen kommt und auch Zugfahrten entfallen bzw. zu völlig anderen Zeitlagen gefahren werden sollen. Auch verändert sich die bereitzustellende Kapazität des einen oder anderen Zugs. So soll das Oberzentrum Villingen-Schwenningen am Abend eine tägliche spätere Verbindung aus Stuttgart erhalten als heute.
Eher weniger Veränderungen gibt es auf der Strecke Villingen - Donaueschingen - Bräunlingen, sieht man von einigen speziellen Schülerzügen mal ab. Verschiebungen gibt es auch zwischen der DB und dem Ringzug, d.h. die Kooperationsleistungen werden neu verteilt.
Zwischen Rottweil und Tuttlingen bleibt es in etwa beim bisherigen Angebot, wobei aber in Rottweil alle schlanken Anschlüsse an die Fernzüge aufgrund der Drehung dieser um 30 Minuten entsprechend verlängert werden und daher leider deutlich uninteressanter für Kunden werden. Stattdessen ergibt sich in Tuttlingen der schon länger kommunizierte Nullknoten von Ringzug und IC-Zug. Problem dabei ist, dass es von der Fahrzeit her nicht reicht, aus dem IC einen Ringzug in Richtung Leipferdingen und zurück zu fahren, um in der Gegenrichtung wieder den Nullknoten zu erreichen. Aus diesem Grund soll der eine oder andere Zug nicht in Leipferdingen enden sondern bis Blumberg gefahren werden, dafür allerdings nur alle 2 Stunden, weil auf der Strecke Abzw. Hintschingen bis Zollhaus-Blumberg jeweils nur 1 Zug unterwegs sein kann. In der anderen Stunde bleibt der Ringzug dann zwangsläufig in Immendingen stehen, allerdings so lange, dass es während dieser Zeit bequem für eine Fahrt nach Donaueschingen und zurück reichen würde.
Interessante Anschlüsse ergeben sich zukünftig für Blumberg dadurch, dass auf der Strecke Tuttlingen - Immendingen auch noch die VT 611 verkehren. Weil die Trassenbelegung so eng ist, kann der Ringzug auf verspätete IC aus Stuttgart bzw. Zürich nicht warten, auch dann nicht, wenn der IC gerade einfahren sollte. Um hier nicht Dauerärger zu produzieren, wartet der Ringzug in Immendingen die Ankunft des im Blockabstand folgenden IRE aus Ulm ab, der seinerseits einen mit einer Übergangszeit von ca. 15 Minuten gesicherten IC-Anschluss hat. Weil aber zukünftig alle Schwarzwald-Bahn-Züge in Immendingen auch halten, wickelt sich der Ringzug nach Blumberg um diesen Knoten herum und kann erst abfahren, wenn die Schwarzwaldbahn die Gleise geräumt hat. Dies führt zu hervorragenden Anschlüssen in den Relationen Stuttgart - Blumberg (via Tuttlingen; allerdings mit einer gewissen Standzeit in Immendingen), Zürich - Blumberg (via Tuttlingen oder besser via Singen/Immendingen), Ulm - Blumberg (via Immendingen), Konstanz - Blumberg (via Immendingen) und Karlsruhe - Villingen - Blumberg (via Immendingen), analog in der Gegenrichtung. Ausgenommen hiervon bleiben die Hauptverkehrszeiten des Schülerverkehrs. Bleibt zu hoffen, dass sich die Zahl der Nutzer des Ringzugs im Streckenabschnitt westlich von Immendingen dadurch stark erhöht.
Der theoretisch alle zwei Stunden mögliche Lückenschluss zwischen Tuttlingen und Donaueschingen würde erhebliche zusätzliche Summen kosten, die derzeit nicht vorhanden sind. Dennoch soll voraussichtlich ein weiterer Lückenschluss am Morgen zu gefragter Zeit geschaffen werden, also eine Direktverbindung von Donaueschingen über Immendingen - Tuttlingen in Richtung Rottweil - Villingen - Bräunlingen. In diesem Zusammenhang erhöht sich die Beförderungskapazität zwischen Immendingen und Tuttlingen von heute 3 Fahrzeugen auf zukünftig 4 Fahrzeuge zur Verkehrsspitze (2 davon bedienen den Haltepunkt Tuttlingen-Zentrum, 2 den Haltepunkt Tuttlingen-Schulen). Auch kann durch die neue Fahrplanstruktur ein Spitzenfahrzeug freigesetzt werden bzw anderweitig eingesetzt werden.
Im Donautal zwischen Sigmaringen und Tuttlingen bleibt der Ringzug unverändert, bei den NPE-Zügen hingegen wird das Ziel verfolgt, die VT 611 vom Fahrradverkehr zu entlasten. Dies sollte gelingen, weil die Anschlussbeziehungen im Knoten Tuttlingen zukünftig vermehrt durch den NPE wahrgenommen werden und damit eine gewisse Steuerungswirkung für Radfahrer eintreten dürfte.
Normalerweise stehen die Fahrplanentwürfe bis Mitte April bzw. schon zur Fahrplankonferenz im Frühjahr bei der IHK fest. In diesem Jahr hat das Land mit DB-Netz wegen der umfangreichen Strukturveränderungen insbesondere auf der Gäubahn eine Ausnahmeregelung erreicht und eine gewisse Fristverlängerung bekommen.
Auf alle Fälle steht dem Ringzug deswegen die seit 2004 bislang umfangreichste Fahrplanveränderung an.
Mit der vollständigen Umsetzung des Interimskonzepts auf der Gäubahn ab dem Fahrplanjahr 2018 und der Einrichtung der Breisgau-S-Bahn ab 2019 auf der Linie Breisach - Villingen ergeben sich weitere starke Veränderungen der Rahmenbedingungen für den Ringzug. Die Linie Ulm - Neustadt - Rottweil mit VT 611 wird dann auf Ulm Donaueschingen beschränkt werden, so dass der Ringzug vermutlich im Abschnitt Villingen - Rottweil höhere Verkehrsleistungen übernehmen dürfte, wobei auch die Perspektive einer Linie Rottweil - Deisslingen - Trossingen - Schwenningen - Villingen - St. Georgen eine derzeit diskutierte Weiterentwicklungsmöglichkeit darstellt. Eher weniger Sinn wird in einer Durchbindung von Ringzug und Ortenau-S-Bahn bis Triberg gesehen, weil lange Strecken ohne Erschließungswirkung zu hohen Tassengebühren und vermutlich keinem Zusatznutzen zum attraktiven Stundentakt der Schwarzwaldbahn führen würden.
Keine Frage, dass mit einem Mehr an Regionalisierungsmitteln für das Land interessante und kundengerechte Fortentwicklungen des Ringzug-Systems verfolgt werden könnten, ergänzt um regionale Schnellbuslinien wie etwa Tuttlingen - Liptingen - Stockach, Bad Dürrheim - Donaueschingen - Hüfingen - Blumberg, Blumberg - Stühlingen - Tiengen - Waldshut, Villingen - Vöhrenbach - Furtwangen (- Bleibach/Breisgau-S-Bahn), Triberg - Schonach - Schönwald - Furtwangen (- Hinterzarten), Schiltach - Schramberg - Rottweil, Rottweil - Schömberg - Balingen, Aldingen - Gosheim - Wehingen - Schömberg usw.
Viele Grüße vom Vielfahrer