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Demnächst ist wieder mal Fahrplankonferenz

Verfasst: So 15. Feb 2015, 12:23
von Vielfahrer
Am Freitag im Februar findet bei der Industrie- und Handelskammer die Fahrplankonferenz für den Zeitraum ab dem 15.12.2015 statt. Sie verspricht interessant zu werden, nachdem auf der Gäubahn die IC um 30 Minuten gedreht werden (nach Norden 30 Minuten früher, nach Süden 30 Minuten später) und ebenso die RE (nach Süden 1 Stunde früher, nach Norden 1 Stunde später). Das führt zu ziemlich veränderten Zeiten auf der Gäubahn. Mit der NVBW wurden bereits im vergangenen Herbst die Fahrlagen der Ringzüge im Abschnitt Tuttlingen - Rottweil weitestgehend abgestimmt, da zahlreiche Ringzüge an Schülerverkehren hängen und nicht beliebig verschoben werden können. Dies gilt letztlich auch für die Ringzüge im Abschnitt Bräunlingen - Villingen wie für die Züge zwischen (Blumberg-) Leipferdingen, Immendingen, Tuttlingen und Fridingen.

Bei der Gäubahn steht die Lösung des Problems des verspätungsanfälligen 88027 (ET 425) an. Die NVBW hat sich hier eine "kreative" Lösung einfallen lassen. Mehr dazu nach der Fahrplankonferenz. Der Fahrplan, der dann ab Dezember 2015 kommen wird, soll bis Dezember 2017 Bestand haben. Anschließend soll der Interimsfahrplan bzw. Interim plus folgen.

Auf einer Sitzung des Verkehrsausschusses der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg referierte unlängst der Konzernbevollmächtigte für Baden Württemberg, Herr Eckhart Fricke und der für die Fernverkehre in die Schweiz zuständige DB-Mitarbeiter Michael Hetzel über die Gäubahn. Frickes Worten zufolge sollte man verstärkt über die "Singener" Kurve nachdenken. Ob damit gemeint ist, dass die IC-Züge zum Zwecke der Fahrzeiteinsparung zukünftig Singen in Fahrtrichtung Zürich links liegen lassen bzw. in der Gegenrichtung rechts, hat sich für mich fast so angehört. Fricke meinte nämlich zu mir, dass ich doch sonst so gegen Kopfbahnhöfe sei und ausgerechnet in Singen.... Fricke hat erwähnt, dass der Bund ein Gutachten zur Gäubahn erstellen lässt, welches in enger Abstimmung mit einem ebenfalls durch das Land Baden-Württemberg in Arbeit befindlichen Gutachten erfolgen soll. Ich kann nur appellieren, dass bezüglich des IC-Halts in Singen keine faulen Kompromisse gemacht werden sollten. Singen ist nach meinen Beobachtungen der mit Abstand am stärksten frequentierteste Bahnhof der IC-Linie Stuttgart - Zürich auf deutschem Gebiet, sieht man von Stuttgart mal ab. Singen verfügt als Alternative aber immerhin über Fernbusse der Linie Stuttgart - Singen - Zürich. Diese sind nicht langsamer (A 81), jedoch deutlich preiswerter. Vermeintliche Fahrtzeitverkürzungen durch Weglassen von Singen könnten sich schnell in Reisezeitverlängerungen für das Bodenseegebiet verändern.

Herr Hetzel äußerte sich zu den ab Dezember 2017 eingesetzten Fernverkehrs-Doppelstock-Zügen. Dabei wurde er von kritischen IHK-Beobachtern, die sehr genau wissen, von was sie reden, angegangen. So etwa missfiel seine Äußerung, dass in den Doppelstockzügen 4 Gepäck-Rackets vorhanden wären sehr. Weil nämlich der Platz zur Gepäckunterbringung am Sitzplatz nicht gegeben ist, müssen Reisende ihre Koffer in den Gepäck-Rackets unterbringen. Ob die Koffer beim Aussteigen auch noch vorhanden wären, wollte einer wissen. Ebenso kam natürlich das Thema Fahrradbeförderung zur Sprache. Jeder IC-Zug wird angeblich 6 Fahrräder mitnehmen (aber nur gegen vorherige Reservation).

Viele Grüße vom Vielfahrer

Re: Demnächst ist wieder mal Fahrplankonferenz

Verfasst: So 15. Feb 2015, 18:23
von Hannes
Man könnte natürlich einen Haltepunkt für die ICs an die Singener Kurve basteln. Oder gleich am besten an alle drei Seiten des sich so ergebenden Dreiecks. Hat in Ludwigshafen Hbf damals auch prima geklappt *;-)*
Vielfahrer hat geschrieben:So etwa missfiel seine Äußerung, dass in den Doppelstockzügen 4 Gepäck-Rackets vorhanden wären sehr. Weil nämlich der Platz zur Gepäckunterbringung am Sitzplatz nicht gegeben ist, müssen Reisende ihre Koffer in den Gepäck-Rackets unterbringen. Ob die Koffer beim Aussteigen auch noch vorhanden wären, wollte einer wissen.
Solche Gepäckablagen gibt es doch schon seit Jahrzehnten in IC-Wagen und doch auch im ICE-T. Der Frager scheint zu seligen Gäubahn-ICE-Zeiten das entweder nicht bemerkt zu haben oder nur mit Handgepäck unterwegs gewesen zu sein. Auch im Hessischen habe ich einmal im Dosto-RE nach Fulda sowas gesehen.
Vielfahrer hat geschrieben:Ebenso kam natürlich das Thema Fahrradbeförderung zur Sprache. Jeder IC-Zug wird angeblich 6 Fahrräder mitnehmen (aber nur gegen vorherige Reservation).
Das ist natürlich praktisch auf so einer Relation von der Landeshauptstadt runter gen Bodensee, gerade im Sommer. Wieviele Plätze im Mehrzweckabteile bietet denn ein heutiger Dosto-RE und ein heutiger Gäubahn-IC?

Grüße, Hannes

Re: Demnächst ist wieder mal Fahrplankonferenz

Verfasst: So 15. Feb 2015, 18:25
von KBS720
Hallo,

das schreit ja nach einem Radzug. *:-D* *applaus*

Grüße Andreas

Re: Demnächst ist wieder mal Fahrplankonferenz

Verfasst: Fr 27. Feb 2015, 21:16
von Vielfahrer
Bei der heutigen Fahrplankonferenz hatte die NVBW Verstärkung von DB-Fernverkehr mitgebracht, um die Veränderungen auf der Gäubahn in möglichst positivem Licht darzustellen. Vorab jedoch berichtete der Fernverkehrsmanager Hetzel von der DB über erhebliche Verbesserungen andernorts. Besonders gut kommt dabei der Raum Strasbourg weg. Dank der vollständigen Inbetriebnahme der TGV-Strecke Strasbourg - Paris verkürzt sich die Fahrzeit auf nunmehr 1:50 h zwischen dem Elsass und Paris. Die Züge sind gut ausgelastet, so dass die Zahl der Verbindungen zwischen Stuttgart und Paris sich um eine von vier auf zukünftig 5 erhöht. Auch im Verkehr zwischen Frankfurt und Paris verkehren zukünftig Züge via Strasbourg, also nicht mehr nur über Saarbrücken. Außerdem verkehrt weiterhin der TGV Frankfurt - Strasbourg - Marseille, so dass zwischen Karlsruhe und Strasbourg nunmehr ca. 10 TGV-Verbindungen pro Richtung zustande kommen, die allerdings nicht in Baden-Baden halten. Die Attraktivitätssteigerung durch kürzere Fahrzeiten kommt allerdings durch die Franzosen zustande, weniger durch die Deutsche Bahn.
Hierzulande kommt es durch die Inbetriebnahme der NBS zwischen Leipzig und Erfurt zum kommenden Fahrplan zu Beschleunigungen, erst im Jahr 2018 soll die Strecke Erfurt - Nürnberg in Betrieb gehen, so dass dann auch der Süden in Richtung München kürzere Fahrzeiten bekommen wird.
Auf der Gäubahn wird sich die Fahrzeit in den kommenden Jahr(zehnt)en nur unwesentlich ändern, die Reisezeit allerdings schon. Für alle Strecken, die von der Gäubahn über Stuttgart hinaus in Richtung München, Nürnberg, Berlin oder Köln gehen, wirkt sich die Drehung der IC-Fahrlagen so aus, dass die Reisezeit um ca. 30 Minuten verkürzt wird. Auch in Richtung Süden verkürzt sich die Reisezeit um runde 30 Minuten, etwa für alle Verbindungen nach Graubünden via Zürich. Grund dafür ist, dass die IC der Gäubahn zukünft in Zürich im Halbknoten eintreffen, zu welchem bekanntlich die Non-Stop-Züge Richtung Landquart - Chur verkehren. Mit diesen Zügen kann man die gleichen Anschlüsse erreichen wie bislang mit den aus dem Vollknoten Zürich abfahrenden IC-Zügen. Eine weitere Beschleunigung in Richtung Tessin wird in Bälde mit der NEAT erreicht werden. Die Einbindung der Gäubahn in das Fernnetz wird sich also erheblich verbessern. Es wird sich zwar an der Fahrzeit nichts verändern, dank der Stundentakte ab 2018 jedoch wird die Verfügbarkeit der IC-Verbindungen ab Zürich auf 15 Zugspaare verdoppelt.

Die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg spürt von diesen Verbesserungen allerdings nicht allzuviel, sofern die Städte Rottweil und Tuttlingen mal außen vor gelassen werden. Für Sulz, Oberndorf und Spaichingen ergeben sich in vielen Relationen anstelle bisheriger stündlicher Verbindungen nur noch zweistündliche Verbindungen. Die Drehung der Gäubahn führt im Knoten Singen zum Verlust der Anschlüsse etwa in der Relation Villingen - Singen - Zürich bzw. zu Wartezeiten von über 30 Minuten, ebenso in/aus Richtung Konstanz, wobei aber der Seehas für kleinere Stationen wie Markelfingen usw. als Ersatz angeboten wird.

Die Relation Villingen - Rottweil - Stuttgart wird zukünftig verlässlicher klappen. Der Preis dafür sind allerdings Umstiegszeiten von etwas mehr als 15 Minuten in Rottweil auf die RE-Züge. Die Ringzüge allerdings binden zweistündlich die IC-Züge in angemessenen 8 Minuten Umstiegszeit an. Ab Ende 2017 sollen die RE-Züge dann zu IC-Zügen werden, so dass dann stündlich mit Ringzügen in ca. 8 Minuten Umstiegszeit die Gäubahn erreicht werden kann.

Die geänderten Ringzugabfahrtszeiten in Rottweil (ab 47 nach Bräunlingen bzw. an 09 aus Bräunlingen) führen zu einer Systemkreuzung in Trossingen (anstelle bislang in Deißlingen), so dass die Zahl der Pendelfahrten ab Trossingen Stadt deutlich reduziert werden kann, ohne dass ein Anschluss verloren ginge.
Die Fahrzeiten der Regionalzüge werden deutlich verlängert, weil DB-Netz auf Mindesthaltezeiten von 0,5 Minuten pro Halt besteht.

Für den Ringzug insgesamt konnte noch kein Fahrplan vorgelegt werden, da noch etliche Fragen bislang nicht geklärt werden konnten. Dies wird aber bis in einigen Wochen soweit sein. Grundsätzlich dürfte der Umfang des Verkehrsangebots in etwa dem bisherigen Fahrplan entsprechen. Eine Idee ist es, eingesparte Leistungen im Bereich Trossingen bzw. im Schwarzwald-Baar-Kreis in den Ringschluss zwischen Donaueschingen und Immendingen zu inverstieren. Nutznießer davon wäre insbesondere die Stadt Geisingen, nachdem sich DB und NVBW gegen Halte der Schwarzwaldbahn in Geisingen entschieden haben. Denkbar wäre nämlich, dass in der einen Stunde der RAB (mit Halt in Geisingen) verkehrt, in der anderen Stunde der Ringzug, natürlich auch mit Halt. Aufgrund der Lage der IC-Züge im Knoten Tuttlingen reicht es nämlich nicht mehr für eine stündliche Fahrt von Tuttlingen (mit Anschlüssen aus dem IC) nach Leipferdingen und zurück nach Tuttlingen (mit Anschlüssen an den IC). Deswegen wird über eine Taktausdünnung nachgeacht (also nur alle 2 Stunden), dafür aber ab/bis Blumberg. In der Lückenstunde könnten die Ringzüge dann bis/ab Donaueschingen verkehren. In welchem Umfang für solche Umschichtungen Zugkilometer bereitgestellt werden können, ist aber noch abzuklären.

Kritisiert wurde auch die schlechte Anbindung des Oberzentrums Villingen an die Gäubahn-Züge aus Stuttgart am Abend. Auch hier könnte man daran denken, den kurz vor Mitternacht in Rottweil eintreffenden RE aus Stuttgart per Ringzug noch in Richtung Oberzentrum anzubinden.

Auf der Schwarzwaldbahn gibt es keine größeren Veränderungen. Zwischen Hausach und Konstanz verkehren die Züge jedoch zukünftig immer im Takt mit gleichen Systemhalten. Es gibt also keine schnelleren und langsameren RE mehr. Zwischen Offenburg und Hausach variieren die Haltebahnhöfe jedoch.
Auf der Strecke Neustadt - Ulm bleibt es nahezu beim bisherigen Fahrplan, also mit Systemkreuzung Fridingen. Immendingen wird Umstiegsbahnhof aus Richtung Konstanz - Singen in Richtung Tuttlingen - Sigmaringen - Ulm (anstelle von Tuttlingen). Die Infrastruktur in Immendingen eignet sich hierfür jedoch nicht sonderlich.
Aber als Fahrgast ist man mit allem zufrieden, Hauptsache, es fährt noch was.

Kurz abgehandelt wurde der Themenblock Fernbus. Dass dessen Fahrtenangebote deutlich ausgeweitet werden, etwa auch über die A 81, wurde nicht erwähnt. Stattdessen wurde diskutiert, dass die Fahrt mit der DB eigentlich auch nicht sehr teuer wäre, insbesondere müsse man auf der letzten Meile die Nahverkehrstickets hinzurechnen, die bei der DB oftmals im Preis includiert wären, so dass es einen echten Preisvorteil der Fernbusse gar nicht gäbe. Ich denke, dass die bestenfalls Wunschdenken ist. Die Fernbusse sind deutlich besser als die DB aufgestellt. Bis die DB Ende des Jahres ihr verändertes Fernverkehrskonzept auf der Gäubahn aufnehmen wird, haben die Fernbusse, die Mitte Mai signifikante Angebotsverbesserungen über die A 81 vorsehen, einen Teils des Markts an sich gezogen. Anstatt die Fahrzeit durch die Innenstädte zum Hbf für Fernfahrgäste zu vertrödeln, wird am Flughafen in Stuttgart 1 km neben der Autobahnabfahrt umgestiegen, so dass die Zeitverluste minimal sein werden. Bis die Gäubahn hingegen den Flughafenbahnhof anfahren kann, werden wohl noch Jahre wenn nicht ein Jahrzehnt und mehr ins Land gehen. Was bei der DB immer kritischer zu sehen ist, nämlich die Anschlussverbindungen, bauen die Fernbusse verstärkt auf. So treffen sich etwa auf dem Busbahnhof in Tübingen zeitgleich Busse nach München, Frankfurt und Zürich, die binnen 10 Minuten ihre Fahrgäste austauschen und so für viele Relationen dank Umsteigen sorgen. Auch die DB wird ihr Fernbusangebot noch in diesem Jahr vervierfahren.

Viele Grüße vom Vielfahrer

Re: Demnächst ist wieder mal Fahrplankonferenz

Verfasst: Sa 28. Feb 2015, 07:37
von Bahner
Die 15 Minuten Umsteigezeit in Rottweil richtung Stuttgart sehe ich als Vorteil.
Immer wieder begehen sich einige Fahrgäste mit Bauchschmerzen auf die Reise aufgrund der knappen Umsteigezeit.
Den Leuten ist es lieber 10 Minuten länger zu Reisen als 1 Stunde bei verpassten Anschluss....
(Wobei man sagen muss, dasss man die letzten Monate keine großen Probleme diesbezüglich hatte oder?)

Und verstehe ich das richtig, dass dies bereits in diesem Jahr umgesetzt wird?

Re: Demnächst ist wieder mal Fahrplankonferenz

Verfasst: Sa 28. Feb 2015, 08:40
von Vielfahrer
Ich stimme soweit zu, dass die Fahrgäste lieber pünktlich mit etwas längerer Fahrzeit ans Ziel kommen als eine oder zwei Stunden zu spät wegen nicht funktionierender Anschlüsse. Ob es in letzter Zeit besser geklappt hat, kann ich nicht generell sagen. Bei mir jedenfalls war es so, dass am Dienstag eine Signalstörung in Sulz war. Der Zug kam dann erst kurz nach 8 Uhr in Rottweil an. Die HzL um 7:54 Uhr war logischerweise weg. 9.11 Uhr fährt dann der nächste. Bei der Rückfahrt ging die Tür an einem Dosto nicht auf. Für mich kein Problem, weil ich nicht raus wollte, aber für andere. Dann ging am gleichen Tag auch was in Herrenberg schief, weil ein Zug liegen blieb. Zweimal bin ich im Februar wegen Personenunfällen auf Fils- und Neckartalbahn extrem zu spät gekommen. Von den Verspätungen wegen des Unfalls in Ratz (ca. 15 Minuten; in Horb Anschlüsse dann nicht möglich), war ich zum Glück nicht betroffen. In der Woche zuvor habe ich in Tuttlingen beobachtet, dass der RE-Knoten schief ging, war aber selbst nicht betroffen.

Nun wird es auf meiner Strecke so, dass beispielsweise mein Zug ab Villingen nicht mehr um 17:35 Uhr nach Horb auf den RE fährt sondern um 17:39 Uhr auf den IC. In Rottweil komme ich dann um 18:09 Uhr an, weiter geht es um 18:18 Uhr (in der Tat aus Fahrgastsicht ideal). In Horb allerdings kommt dann das Problem. Die Anschluss-RB nach Tübingen fährt auf Eigenkreuzung in Eyach und wartet deswegen nur eine geringe Zeit, weil sonst die Fahrgäste der Gegenrichtung die Betrogenen wären. Sollte also die Kreuzung in Oberndorf mal nach Epfendorf rückverlegt werden müssen, ist in Horb der Anschluss weg. Bislang konnte ich in solchen Fällen dann wenige Minuten später via Herrenberg nach Tübingen fahren. Diese Möglichkeit ist nun weg, weil der RE, der in Rottweil neu um 18:01 Uhr vor dem IC abfährt, schon vor dem IC bis Eutingen gefahren ist und dort ohne Umsteigemöglichkeit überholt wird. Mit dem Bus ab Horb nach Tübingen ist keine Alternative, weil die Fahrt über die Dörfer nur bis Rottenburg führt und man dann dort entsprechend lang warten muss. Außerdem sind die Verbindungen in Horb nicht abgestimmt. Also muss ich im Zug bei Verspätungen bis Stuttgart sitzen bleiben und dann via Plochingen nach Tübingen fahren oder in Horb mir eine Stunde die Füße vertreten. Die Alternative, in Böblingen aus dem IC zu steigen und dann mit der S-Bahn nach Herrenberg zurückzufahren, um die Ammertalbahn zu bekommen, ist meist ein schlechter Rat, weil bei der chronisch unpünktlichen S-Bahn Herrenberg oftmals zu spät für die Ammertalbahn erreicht wird. Nachdem die Verbindungen auf der A 81 zunehmend besser werden und vielleicht auch die DB ab Herbst mitmischt, könnte ich in einer knappen Stunde mit dem Fernbus ohne Umsteigen in Tübingen sein (ab Schwenningen Rößleplatz), was ich als Alternative in Betracht ziehen werde. Ab Mitte Mai nämlich verbessern sich die Fernbusangebote bei einigen Anbietern.

Ganz schlecht sieht es für Fahrgäste etwa von Villingen nach Oberndorf aus. Dort sind es planmäßig minus 8 Minuten Zeit zum Umstieg, also kein Anschluss mehr. Statt stündlich klappt es für diese Fahrgäste nur noch alle zwei Stunden. Dann aber dürfen sie in Rottweil vom RE aus Villingen auf den RE nach Oberndorf 16 Minuten warten (16:49 bis 17:05). Klar, diese Verbindung funktioniert auch bei der DB in vermutlich 95% der Fälle. Aber die Fahrzeit Villingen (16:25) bis Oberndorf (17:20) ist dann doch mindestens doppelt so lang wie mit dem PKW. Für mich ist es schwer vorstellbar, dass sich so Fahrgäste gewinnen lassen, zumal dieses Angebot ohnehin nur alle zwei Stunden existiert.

Zum Umsetzungszeitpunkt nochmals: Zum Dezember 2015 wird der IC in eine andere (nach Norden 30 Minuten frühere, nach Süden 30 Minuten spätere) Fahrlage gebracht. Deswegen muss zum gleichen Zeitpunkt der RE Singen - Stuttgart bzw. umgekehrt um 1 Stunde verschoben werden und der Flügel-RE FDS/RW angepasst werden. Das bleibt dann zwei Jahre so, bis die weißen Dosto-IC dieses System, dann im Stundentakt ab Zürich bis Rottweil ablösen. Ab Rottweil dann geht das System wegen unterschiedlicher Haltepolitik deutlich auseinander. Der schnelle IC soll in Stuttgart Minute 32 ankommen, der langsame Minute 43. Und so soll es die nächsten Jahr(zehnt)e dann bleiben.

Viele Grüße vom Vielfahrer

Re: Demnächst ist wieder mal Fahrplankonferenz

Verfasst: Sa 28. Feb 2015, 11:38
von Dirk B
Hallo Vielfahrer,

kannst du noch was zur Spätverbindung von Stuttgart nach Singen sagen (akutell RE 19051), war da nicht mal im Gespräch, den wegfallen zu lassen?

Gruß Dirk

Re: Demnächst ist wieder mal Fahrplankonferenz

Verfasst: Sa 28. Feb 2015, 11:50
von Tf Reinhard
Für den Ringzug insgesamt konnte noch kein Fahrplan vorgelegt werden, da noch etliche Fragen bislang nicht geklärt werden konnten. Dies wird aber bis in einigen Wochen soweit sein. Grundsätzlich dürfte der Umfang des Verkehrsangebots in etwa dem bisherigen Fahrplan entsprechen. Eine Idee ist es, eingesparte Leistungen im Bereich Trossingen bzw. im Schwarzwald-Baar-Kreis in den Ringschluss zwischen Donaueschingen und Immendingen zu inverstieren. Nutznießer davon wäre insbesondere die Stadt Geisingen, nachdem sich DB und NVBW gegen Halte der Schwarzwaldbahn in Geisingen entschieden haben. Denkbar wäre nämlich, dass in der einen Stunde der RAB (mit Halt in Geisingen) verkehrt, in der anderen Stunde der Ringzug, natürlich auch mit Halt. Aufgrund der Lage der IC-Züge im Knoten Tuttlingen reicht es nämlich nicht mehr für eine stündliche Fahrt von Tuttlingen (mit Anschlüssen aus dem IC) nach Leipferdingen und zurück nach Tuttlingen (mit Anschlüssen an den IC). Deswegen wird über eine Taktausdünnung nachgeacht (also nur alle 2 Stunden), dafür aber ab/bis Blumberg. In der Lückenstunde könnten die Ringzüge dann bis/ab Donaueschingen verkehren. In welchem Umfang für solche Umschichtungen Zugkilometer bereitgestellt werden können, ist aber noch abzuklären.
Vielleicht könnte man über kurz oder lang über einen Halt in Gutmadingen, Neudingen und Pforen nachdenken. Als die Fa Rena noch direkt am Haltepunkt Bräunlingen Industriegebiet war, sind doch einige Arbeiter mit dem Ringzug gefahren. Der neue Standort wäre ja ganauso passend für einen Ringzughalt. Es könnte ja erst mal ein provisorischer Bahnsteig sein - man hält ja auch in Riedöschingen, Bachheim und so weiter. Leider wären das nur 2-stündige Verbindungen (sofern der RIZ überhaupt nach RDO fährt), da der 611er sonst die Schwarzwaldbahn ausbremsen würde. Vielleicht wären ja noch weitere gelegentliche Halte in den Verkehrsspitzen möglich. In Pforen wäre das Industriegebiet ja auch in Bahnnähe. Der Rest müßte dann ähnlich wie Bräunlingen mit Bussen angebunden werden. Zu wünschen wäre auch eine Verstärkung einiger Kapazitäten. Zum Beispiel 88143, der in Villingen geschwächt wird, obwohl ab da die Auslastung steig.

Reinhard

Re: Demnächst ist wieder mal Fahrplankonferenz

Verfasst: Sa 28. Feb 2015, 14:19
von Vielfahrer
Zur Spätverbindung auf der Gäubahn:

Die Drehung der IC-Züge um 30 Minuten (nach Süden fahren sie 30 Minuten später als heute, nach Norden 30 Minuten früher), erfordert die Verschiebung der RE-Fahrleistungen. Das wurde so gemacht, dass die RE nach Norden grundsätzlich 1 Stunde später fahren, nach Süden symmetrisch entsprechend eine Stunde früher. Aus diesem Grund fährt der letzte Zug von Stuttgart nach Singen nicht mehr um 22:25 Uhr sondern bereits um 21:18 Uhr. Die Fahrt um 21:18 Uhr geht aber nur an Mo-Sa bis Singen. Am Sonntagabend wurde sie auf 22:25 ab Stuttgart bis Singen (an 0:39, Seehas wird angepasst) gelegt. Das Loch um 21:18 Uhr, wo der Zug sonntags nur bis Rottweil verkehrt, wird durch einen Ringzug 86721 von Rottweil (ab 22:53) mit Halt in Aldingen, Spaichingen und Tuttlingen nach Immendingen (an 23:29) geschlossen, wo auf den Sonntags-RE der Schwarzwaldbahn von Karlsruhe nach Konstanz Anschluss besteht.
Zu den Protesten aus dem Süden des Ländles sagte die NVBW, dass man den RE 19073 daraufhin mehrfach gezählt habe. Die Besetzung südlich Rottweils wäre an Werktagen äußerst dürftig gewesen, weshalb man hinter der Streichung stehen würde. Die sonntägliche spätere Fahrlage mit Ersatz der früheren durch einen Ringzug wäre den Kundenwünschen entsprechend.

Im Abschnitt Stuttgart - Rottweil ergibt sich damit ab 20 Uhr folgendes Angebot: täglich mit dem RE 19043 um 20:18 bis Rottweil. Dieser Zug wird allerdings in Eutingen vom IC 193 überholt (der aber samstags nach wie vor nicht verkehrt). IC 193 fährt in Stuttgart um 20:29 Uhr ab. Dann folgt um 21:18 Uhr ab Stuttgart täglich der RE 19045 bis Rottweil, der werktags bis Singen verkehrt und ansonsten am Sonntag bis Immendingen auf die Schwarzwaldbahn angebunden ist.
Dann fährt täglich um 22:25 Uhr der RE 19073 nach Rottweil, der sonntags bis Singen verlängert bleibt.
Es kann dann noch an Sa und So um 22:35 Uhr eine S-Bahn bis Herrenberg genutzt werden, wo um 23:17 Uhr mit der AVG Anschluss nach Freudenstadt besteht. Um 23:35 Uhr fährt dann noch eine S-Bahn täglich bis Herrenberg, wo um 0:20 Uhr eine RB bis Horb (an 0:42 Uhr) erreicht wird.

Positiv ist, dass in der Gegenrichtung nach Stuttgart die Umsteigerei für die Frühpendler in Horb entfällt (weil mit dem VT 611 kein Neigezug mehr eingesetzt wird).
Abfahrten ab Rottweil nach Stuttgart bestehen dann zu folgenden Zeiten: 5:08 (Mo-Fr), 5:38 (Mo-Fr), 6:12 (täglich), 6:38 (Mo-Fr), 7:04 (Sa, So), 7:05 (Mo-Fr), 8:01 (täglich), 8:17 (täglich), 9:07 (täglich), 10:01 (täglich), 10:17 (täglich) usw.

Heftig kritisiert wurde von einem Teilnehmer der Fahrplankonferenz, dass man das Oberzentrum Villingen von Stuttgart aus kaum mehr erreiche. Er wäre immer wieder bei Abendterminen im Ministerium, aber man käme dann zukünftig ja nur noch um 20:18 Uhr bis Rottweil und von dort aus mit dem Ringzug bis Villingen. Minister Hermann würde immer appellieren, den öffentlichen Verkehr zu nutzen, aber es mangele an Angeboten. Die NVBW verwies dann auf den Rufbus, der um 22:25 Uhr am Freitag und Samstagabend um 24 Uhr ab Rottweil nach Villingen verkehren würde. Vom Landratsamt des Schwarzwald-Baar-Kreises wurde dann erläutert, dass es sich nicht um einen Rufbus handele sondern um reguläre Fahrten, die aber nur Schwenningen und Villingen bedienen würden. Dies forderte dann den Protest eines Deißlingers heraus, der dort gerne aussteigen würde. Der Landkreis Rottweil jedoch würde sich an den Kosten des Fr und Sa verkehrenden Busses nach Villingen nicht beteiligen, weshalb man auch Deißlingen nicht bedienen könne. Außerdem würde nach Deißlingen ein Anruf-Sammel-Bus des Landkreises Rottweil verkehren.

In diesem Zusammenhang wurde der Landkreis Rottweil von der NVBW heftig kritisiert. Man habe ursprünglich die Ringzuglücken zwischen Trossingen und Rottweil alle schließen wollen, dann aber doch Abstand davon genommen und würde wohl darauf warten, bis dass das Land sich finanziell engagiere. Dem anwesenden Vertreter des Landkreises Rottweil blieb nichts anderes übrig als "ich nehme das zur Kenntnis" zu sagen.

Viele Grüße vom Vielfahrer