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Pünktlichkeit der SBB-Reisenden 2014

Verfasst: Mo 12. Jan 2015, 12:38
von Gleisexperte
Hallo,
anbei die SBB-Statistik zur Pünktlichkeit der Reisenden 2014

Es grüßt der
Gleisexperte



Kundenpünktlichkeit trotz erhöhter Bautätigkeit besser

87,7 Prozent aller SBB Reisenden erreichten im vergangenen Jahr pünktlich ihr Ziel. Das sind 0,2 Prozent mehr als 2013 (87,5 Prozent). Trotz intensiven Bauarbeiten bleibt die SBB pünktlichste Bahn Europas.

Im Vergleich zum Ausland wendet die SBB die strengsten Messkriterien an: Gemessen wird nicht die Pünktlichkeit der Züge, sondern diejenige der Reisenden. Im Jahr 2014 erreichten 87,7 Prozent aller Reisenden ihr Ziel pünktlich. Im Vergleich zum Vorjahr legte die SBB damit um 0,2 Prozentpunkte zu. Dies trotz grosser Ausbauten im laufenden Betrieb, deutlich erhöhter Unterhalts- und Bautätigkeit auf dem gesamten Netz und dank besserer Verfügbarkeit von Rollmaterial und Bahnanlagen.

Ihren Anschlusszug erreichten 97,1 Prozent der umsteigenden SBB Kunden. Dies sind 0,2 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr (97,3). Für einzelne verspätete Züge konnten Anschlüsse nicht abgewartet werden, um Folgeverspätungen im Gesamtsystem zu vermeiden.



Berechnung der Kundenpünktlichkeit
Die Zugspünktlichkeit misst unabhängig von der Anzahl Reisenden die Pünktlichkeit der Züge. Im Gegensatz dazu misst die SBB die Kundenpünktlichkeit. Diese beinhaltet einerseits die Ankunftspünktlichkeit der Reisenden, andererseits auch deren Anschlusspünktlichkeit. Ein Reisender gilt in der Statistik der SBB als pünktlich, wenn er am Zielbahnhof mit weniger als 3 Minuten Verspätung ankommt und alle Anschlüsse gewährt werden können.

Bei den meisten europäischen Bahnen gelten Züge bis 5 Minuten Verspätung als pünktlich. Zudem werden die Anschlüsse für Kunden werden meist nicht mitberücksichtigt. So wird in Österreich die Zugspünktlichkeit an der Messgrenze 5:29 Minuten gemessen, in Deutschland an der Messgrenze 5:59 Minuten.

Siehe auch Hintergrunddossier mit Grafiken zum Thema Kundenpünktlichkeit unter dem Link
http://www.sbb.ch/sbb-konzern/medien/do ... hkeit.html
Inhalt:
Was heisst Kundenpünktlichkeit und wie wird sie berechnet?
Was ist Anschlusspünktlichkeit oder vermittelte Zuganschlüsse? Wie wird sie berechnet?
Werden Zugsausfälle in der Statistik nicht berücksichtigt?
Finden Vergleiche mit Bahnen im Ausland statt?
Wie pünktlich war die SBB im Jahr 2014?
Entwicklung der Werte in den letzten Jahren

Re: Pünktlichkeit der SBB-Reisenden 2014

Verfasst: Mi 21. Jan 2015, 14:59
von Vielfahrer
Sehr interessant, wie das bei den SBB gemacht wird. Hierzulande empfindet man (als Fahrgast) die Pünktlichkeitsangaben der DB als "geschönt". Heute aber hatte ich Gelegenheit, Infos über einen nicht unbedeutenden Bahnhof im Ländle zu erhalten. Leider wurde darum gebeten, die Infos als verdaulich zu behandeln, woran ich mich auch halten werde. Aber wenn die Daten, was die Anschluss-Sicherheit für Fahrgäste, gemessen über ein halbes Jahr hinweg, stimmen, woran ich eigentlich keinen Zweifel habe, da sie aus offiziellen Quellen stammen, dann übertreffen sie meine eigenen Erfahrungen noch gut um das Doppelte. Wohl gemerkt, es ging nicht um die Pünktlichkeit sondern nur um das Erreichen von Anschlüssen zwischen dem Fernverkehr und einer Regionalexpress-Linie. Die erzielte Quote ist dermaßen niederschmetternd, dass ich mich bald frage, warum überhaupt noch jemand im Zug sitzt.
Das Schlimme daran ist, dass sich außer Vertröstungen, dass man das in Zukunft besser machen wolle, es nichts wirklich Glaubhaftes gibt. Gerade sitze ich im Zug nach Tübingen. Wir sind mit vielleicht 40 km/h das Neckartal hochgeschlichen. Durchsage: Sehr geehrte Fahrgäste, wegen einem vermuteten Leichenfund mussten wir unsere Geschwindigkeit auf 40 km/h reduzieren und haben jetzt deswegen ca. 15 Minuten Verspätung. Heute früh war es die HzL, die den IRE um 9:00 Uhr ab Tübingen nach Stuttgart um 9 Minuten verdrückt hat. Leider haben alle Fahrgäste den ICE nach Dortmund deswegen verpasst.... Gestern Abend im IC 182 hieß es kurz vor Horb, dass die Transportleitung entschieden habe, dass der Anschluss auf den IC 182 nach Tübingen nicht warten würde und die Fahrgäste über Böblingen - Herrenberg nach Tübingen fahren sollten. Fahrgästen nach Rottenburg wurde empfohlen, 90 Minuten in Horb auf den nächsten Zug zu warten. Überraschenderweise stand die RB nach Tübingen dann doch noch in Horb, die Reisenden waren jedoch total verunsichert, weil auf dem Abfahrtsanzeiger bereits der folgende Zug nach Pforzheim angekündigt war, auf dem RegioShuttle seitlich jedoch Tübingen stand. Abgefahren sind wir dann um 19:31 Uhr mit rund 7 Minuten Verspätung.

Begreift es eigentlich niemand mehr, dass der Bahnverkehr so an die Wand gefahren wird?

Viele Grüße vom Vielfahrer