Doppelspur Horb - Neckarhausen - mit Chinas Hilfe schneller?

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Vielfahrer
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Doppelspur Horb - Neckarhausen - mit Chinas Hilfe schneller?

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo, nachdem ich den folgenden Artikel von Markus Ackeret in der heutigen Ausgabe der Neuen Zürcher Zeitung gelesen habe, frage ich mich, ob man nicht mal die Chinesen einladen sollte, um die 5 km zweites Gleis zwischen Horb und Neckarhausen oder wegen mir auch den viergleisigen Ausbau im Rheintal endlich hinzukriegen und für entsprechende Fahrzeuge zu sorgen.

Chinas Eisenbahnbauer bündeln ihre Kräfte
Chinas Hochgeschwindigkeitszüge sind zu einem Vorzeige-Exportprodukt geworden. Nun planen die beiden staatlichen Hersteller eine Fusion. Das soll die Chinesen im internationalen Wettbewerb stärken.

Die Eröffnung neuer Hochgeschwindigkeitsstrecken der chinesischen Eisenbahnen ist fast eine Routineangelegenheit. Für besonders wichtige oder symbolische Verbindungen ist das Jahresende ein beliebter Starttermin. Vor zwei Jahren fuhr am 28. Dezember der erste Zug auf der längsten Hochgeschwindigkeitsstrecke der Welt von Peking nach Guangzhou (Kanton). Vor wenigen Tagen wurde die Verbindung von Lanzhou, der Hauptstadt der westchinesischen Provinz Gansu, nach Urumqi in Xinjang eingeweiht. Sie soll die strategisch und wirtschaftlich wichtige, aber von ethnischer Unrast heimgesuchte Provinz besser ans chinesische Kernland anbinden. Längst blicken die chinesischen Eisenbahnen aber über die Grenze ins Ausland. Nach der allmählichen Sättigung im Inland ist der Weltmarkt das Ziel.

Kaum ein Besuch des Staats- und Parteichefs Xi Jingping im Ausland vergeht mittlerweile ohne die Unterzeichnung neuer Abkommen über den Bau von Hochgeschwindigkeitsstrecken. Jüngst am Gipfel Chinas mit den Ländern Ostmittel- und Südosteuropas in Belgrad pries Li die geplante Verbindung zwischen Belgrad und Budapest. In Rumänien haben die Chinesen Projekte am Laufen, und in Russland soll mit chinesischer Hilfe die Strecke nach Kasan an der Wolga ausgebaut werden.

Manchen schwebt gar eine Hochgeschwindigkeitsstrecke von Moskau nach Peking vor – die Technologie, um die harschen klimatischen Bedingungen in Sibirien zu bewältigen, haben die Chinesen auf Strecken im Nordosten der Volksrepublik schon ausprobiert. Die Idee ist trotzdem noch zu phantastisch, als dass sie bald realisiert würde. In Südostasien, Lateinamerika und Afrika sind weitere Trassen geplant. Auch den US-Markt haben die Chinesen im Blick.

Chinas staatliche Zughersteller sollen sich nun in China neu positionieren, um nach außen noch erfolgreicher zu sein. Vermutlich nicht ganz freiwillig sind Planungen über den Zusammenschluss der beiden Produzenten China South Locomotive and Rolling Stock Corporation (CSR) und China North Locomotive and Rolling Stock Corporation (CNR). Diese waren von rund zehn Jahren im Auftrag des chinesischen Kabinetts und des Eisenbahnministeriums Kooperationen mit ausländischen Herstellern eingegangen – mit Alsthom, Kawasaki, Bombardier und Siemens. Daraus entstanden die ersten für den chinesischen Markt produzierten Hochgeschwindigkeitszüge. Technologietransfer war der Kern der Zusammenarbeit. Ab 2008 entwickelten CNR und CSR eine eigene Serie. Die Chinesen wehren sich seither gegen den Vorwurf, diese Züge seien eine Nachahmung der ausländischen Vorbilder, und betonen die technischen Errungenschaften der chinesischen Produkte. Nicht ohne Ironie ist es dennoch, dass diese nun auf dem Weltmarkt die härteste Konkurrenz für ihre einstmaligen Kooperationspartner geworden sind.

Die Fusion von CNR und CSR soll die gegenseitige Konkurrenzierung bei Ausschreibungen im Ausland beenden – etwas, was den Aufsichtsbehörden stets ein Dorn im Auge gewesen war. Gemäß chinesischen Medienberichten wird die Bildung des neuen Unternehmens China Railway Vehicle Corp. an der Entwicklung und Produktion der Hochgeschwindigkeitszüge wenig ändern, aber dafür sorgen, dass die Firma im internationalen Bieterwettbewerb die besseren Karten hat. CNR und CSR sind in ihren Herkunftsregionen im Norden und Süden Chinas verwurzelt; ob der neue Gigant mit insgesamt über 170.000 Angestellten und einem Marktwert von 26 Mrd. $ am Hongkonger Aktienmarkt wirklich als einheitliches Unternehmen auftreten wird, ist durchaus fraglich.

Die Fusion sieht nach Medienberichten vor, dass CSR alle CNR-Aktien aufkauft und CNR am Aktienmarkt dekodiert wird. Ein Mitarbeiter der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, der obersten Wirtschaftsplanungsbehörde, sagte der Zeitung „China Daily“, das liege auch daran, dass CSR mehr eigene patentierte Produkte vertreibe und jüngst im Auslandsgeschäft erfolgreicher war als CNR. Im Unterschied zu CNR ist CSR überdies in ein Joint Venture mit Bombardier eingebunden. Die beiden Firmen sind aber nicht nur mit Hochgeschwindigkeitszügen erfolgreich. Vor kurzem bekam CNR auch einen Auftrag im Wert von 567 Mio. $ aus Boston für die Lieferung von Untergrundbahnen. Fast zu einem diplomatischen Zwischenfall wurde allerdings die nicht gänzlich geklärte Suspendierung eines 3,75 Mrd. $ teuren Auftrags für den Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke in Mexiko, den ein chinesisches Konglomerat gewonnen hatte. Die Hauptrolle spielte darin der staatliche Bahnbaukonzern China Railway Construction Corp.

Noch werden jährlich neue Streckenabschnitte in China eröffnet. Der Markt ist aber bald gesättigt, und Chinas Erfahrungen sind mittlerweile so gefestigt dass die Unternehmen weltweit mit den etablierten westlichen Konzernen mithalten können.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Bahner

Re: Doppelspur Horb - Neckarhausen - mit Chinas Hilfe schneller?

Beitrag von Bahner »

Bei dem HickHack in Deutschland würde ich es sofort begrüßen, wenn mal eben die Chinesen hier einfliegen und unsere Strecken fertig ausbauen.
Das wäre für alle Verantwortlichen von Bahn, Bund und Politik der Super-Gau - in meinen Augen eine Genugtuung!

Leider alles nur Träume......
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