[CZ] Böhmen, Bier und Bahn - Teil 4: Wieder nach Pilsen [m8B]
Verfasst: Sa 15. Nov 2014, 14:46
Dobry Den,
nach zwei Wochen Pause gibt´s mal den nächsten Beitrag, bevor ich nächste Woche nochmals unterwegs bin und daher, außer mir sollte morgen schon danach sein, den nächsten Teil erst wieder in ein paar Tagen einstellen werde.
Nachdem ich es in den vergangenen Jahren schon mehrfach vorhatte, hat es dieses Jahr endlich mal hingehauen, mir das tschechische Sommerticket, das Jizdenka na leto, zu besorgen und mit zwei Freunden etwas die tschechische Bahnwelt unsicher zu machen. Am 17.8. erfolgte meine Anreise aus heimischen Gefilden, wo mir mein Lieblingsbahnkonzern mal wieder gleich zu Beginn die Laune verdorben hat: Mein Anschlusszug in Ulm hatte Verspätung, diesmal war man immerhin nicht selbst schuld, sondern es waren Personen im Gleis. Die Verspätung lag bei 10-15 Minuten, das war für meinen Anschluss in München schon kritisch, denn der Übergang lag bei 9 Minuten. Der Zugbegleiter machte mir da auch keine Hoffnungen mehr, wir schafften es auch nicht, diese Verspätung abzubauen. Somit waren schon mal zwei Stunden Verspätung am Ziel vorprogrammiert, bis ich mal schaute, was der Fahrkartenautomat denn so als nächstmögliche Verbindung ausspuckt und siehe da, mit dem Alex könnte ich auf anderem Laufweg nur eine Minute später als ursprünglich geplant eintreffen. Doch ich hatte ein mydays-Ticket und als Ziel schon Bayerisch Eisenstein eingetragen, also zur Information und gefragt, ob es auch bei Ticketstückelung möglich wäre, bei Verspätung eine andere Verbindung zu nutzen. Damit war die Besatzung aber schon überfordert, zudem wollte man mir erzählen, dass mein Ticket im Alex nicht gelte sondern nur in Nahverkehrszügen von NE-Bahnen... Man war dort dann genervt von mir, ich solle mich dann halt im Alex informieren. Zwischendurch tat ich dies dann aber noch bei einem freundlicheren, aber in dieser Hinsicht auch überfragten Schaffner auf einem Bahnsteig und auch die Dame im Alex-Treff war überfragt. Immerhin hab ich dann die Gelegenheit genutzt, im ex-TEE-Speisewagen bis Landshut zu fahren, da ich keine weitere Lust auf München Hbf hatte.
Im Zug durfte ich dann die nächste Spezies Mensch erleben, auf die ich gerne verzichten kann: Älterer rechthaberischer unfreundlicher Herr mit asiatischer Begleitung am Tisch nebenan, der anstatt einer Bitte, dass seine Frau ihm gegenüber sitzen möchte die andere Dame sehr direkt aufforderte, doch Platz zu machen, es sei ja schließlich nicht ihr persönlicher. Die Dame hat die Diskussion nach 2-3 Minuten aufgegeben und musste dessen Anwesenheit dann zum Glück auch nur bis Landshut ertragen, wo sie wie ich ausstieg. Hier schien die Sonne und ich hab mir die Stunde Wartezeit bis zur Weiterfahrt nach Plattling mit einem Stück Kuchen und ein paar Busfotos vertrieben:

Auch am Sonntag herrschte recht reger Stadtverkehr, hier ein Solaris Urbino 8,5. So einen hatte ich auch noch nicht vor die Linse bekommen. Abgesehen von Massen an Rentnern gab es auch recht attraktive Fahrgastinnen wie links ersichtlich ;-)

In einem ordentlichen bayerischen Bahnhof darf natürlich ein Yorma´s nicht fehlen. Sonst eine ganz hübsch gestaltete Schnittstelle mit digitaler Fahrgastinfo in beide Richtungen, hier auf dem Bild aber nicht sichtbar.
Der weitere Reiseverlauf bis Bayerisch Eisenstein war dann so, wie er schon hätte zwei Stunden eher sein sollen. Unterwegs überholte mein Zug dann aber noch einen Sonderzug vom Bayerischen Lokalbahnverein mit 70 083, die dann nach mir in Eisenstein noch eintreffen sollte. Der Versuch des Kaufs eines Jizdenka na Leto in Zelezna Ruda-Azbetin scheiterte am Schaltermenschen, der das Ticket auch nach mehreren Erklärungsversuchen meinerseits in drei verschiedenen Sprachen mir ebenjenes nicht verkaufen konnte und stattdessen auf das Wochenendticket verwies, welches aber für meine Fahrt nach Pilsen völlig überteuert war, da ich ja sonst an diesem Tag nirgends mehr hinwollte. Schlussendlich kaufte ich dann ein normales einfaches Ticket nach Pilsen, das preislich auch völlig in Ordnung war. Weniger schön war allerdings der SEV, von dem ich nix wusste, denn die Verbindung war mir im HAFAS ohne SEV angezeigt worden. So ging es dann in einem Karosa gut eine Stunde lang im Konvoi mit drei anderen Bussen, wovon einer der reguläre Fahrradbus war, bis Nyrsko, wo dann schon die Brille mit einer Najbrt-Garnitur bereit stand, um uns bis Klatovy und nach Lokwechsel bis Pilsen zu bringen. Immerhin schien der SEV keine negativen Auswirkungen auf die Reisezeit zu haben, aber damit fiel auch eines der fotografischen Ziele der nächsten Tage weg - schade, dass wir da was übersehen hatten. Aber es sollten sich dadurch auch andere Fotomöglichkeiten ergeben, wie im nächsten Teil dann zu sehen sein wird.

Meine Fahrt führte am offenen Fenster auch durch Janovice nad Uhlavou, hier das unattraktivere Einfahrsignal aus Richtung Klatovy, der andere Bahnhofskopf ist ja noch schön mechanisch gesichert.

Klatovy hat wohl in den 60er oder 70er Jahren ein neues Empfangsgebäude bekommen. Vor ebendiesem wartet 810 369, um auch über Janovice dann auf der Nebenbahn nach Domazlice zu fahren.

In Pilsen gab es bestes Abendlicht für die Ausfahrt des Alex. Meine Versuche, die Botanik am Bahnsteigende etwas niederzutreten waren leider nur von mäßigem Erfolg gekrönt.

Auf der anderen Seite des EGs lauert ein Hai auf seine Abfahrt nach Domazlice.

Wie schon bei meinem letzten Besuch war reges Treiben auf den Gleisanlagen zu beobachten.

Kurz darauf trafen auch Norbert und Philipp aus Richtung Most ein und wir konnten uns auf den Weg ins Hostel machen. An dieser Stelle der Tipp, soweit möglich, die großen Hostelbuchungsportale zu meiden, denn weil ich zu dem Zeitpunkt noch keine Kreditkarte hatte, war eine Buchung über Hostelworld nicht möglich. Also mailte ich das Hostel direkt an und bekam prompt auch eine positive Antwort mit 30 % niedrigeren Preisen. Manche Hostels bieten es ja aber leider nur noch an, den Weg über ein großes Portal zu nehmen, in den tschechischen, die wir hatten, ging das zum Glück aber auch immer noch auf dem Mailweg.
Na swidanie,
Hannes
nach zwei Wochen Pause gibt´s mal den nächsten Beitrag, bevor ich nächste Woche nochmals unterwegs bin und daher, außer mir sollte morgen schon danach sein, den nächsten Teil erst wieder in ein paar Tagen einstellen werde.
Nachdem ich es in den vergangenen Jahren schon mehrfach vorhatte, hat es dieses Jahr endlich mal hingehauen, mir das tschechische Sommerticket, das Jizdenka na leto, zu besorgen und mit zwei Freunden etwas die tschechische Bahnwelt unsicher zu machen. Am 17.8. erfolgte meine Anreise aus heimischen Gefilden, wo mir mein Lieblingsbahnkonzern mal wieder gleich zu Beginn die Laune verdorben hat: Mein Anschlusszug in Ulm hatte Verspätung, diesmal war man immerhin nicht selbst schuld, sondern es waren Personen im Gleis. Die Verspätung lag bei 10-15 Minuten, das war für meinen Anschluss in München schon kritisch, denn der Übergang lag bei 9 Minuten. Der Zugbegleiter machte mir da auch keine Hoffnungen mehr, wir schafften es auch nicht, diese Verspätung abzubauen. Somit waren schon mal zwei Stunden Verspätung am Ziel vorprogrammiert, bis ich mal schaute, was der Fahrkartenautomat denn so als nächstmögliche Verbindung ausspuckt und siehe da, mit dem Alex könnte ich auf anderem Laufweg nur eine Minute später als ursprünglich geplant eintreffen. Doch ich hatte ein mydays-Ticket und als Ziel schon Bayerisch Eisenstein eingetragen, also zur Information und gefragt, ob es auch bei Ticketstückelung möglich wäre, bei Verspätung eine andere Verbindung zu nutzen. Damit war die Besatzung aber schon überfordert, zudem wollte man mir erzählen, dass mein Ticket im Alex nicht gelte sondern nur in Nahverkehrszügen von NE-Bahnen... Man war dort dann genervt von mir, ich solle mich dann halt im Alex informieren. Zwischendurch tat ich dies dann aber noch bei einem freundlicheren, aber in dieser Hinsicht auch überfragten Schaffner auf einem Bahnsteig und auch die Dame im Alex-Treff war überfragt. Immerhin hab ich dann die Gelegenheit genutzt, im ex-TEE-Speisewagen bis Landshut zu fahren, da ich keine weitere Lust auf München Hbf hatte.
Im Zug durfte ich dann die nächste Spezies Mensch erleben, auf die ich gerne verzichten kann: Älterer rechthaberischer unfreundlicher Herr mit asiatischer Begleitung am Tisch nebenan, der anstatt einer Bitte, dass seine Frau ihm gegenüber sitzen möchte die andere Dame sehr direkt aufforderte, doch Platz zu machen, es sei ja schließlich nicht ihr persönlicher. Die Dame hat die Diskussion nach 2-3 Minuten aufgegeben und musste dessen Anwesenheit dann zum Glück auch nur bis Landshut ertragen, wo sie wie ich ausstieg. Hier schien die Sonne und ich hab mir die Stunde Wartezeit bis zur Weiterfahrt nach Plattling mit einem Stück Kuchen und ein paar Busfotos vertrieben:

Auch am Sonntag herrschte recht reger Stadtverkehr, hier ein Solaris Urbino 8,5. So einen hatte ich auch noch nicht vor die Linse bekommen. Abgesehen von Massen an Rentnern gab es auch recht attraktive Fahrgastinnen wie links ersichtlich ;-)

In einem ordentlichen bayerischen Bahnhof darf natürlich ein Yorma´s nicht fehlen. Sonst eine ganz hübsch gestaltete Schnittstelle mit digitaler Fahrgastinfo in beide Richtungen, hier auf dem Bild aber nicht sichtbar.
Der weitere Reiseverlauf bis Bayerisch Eisenstein war dann so, wie er schon hätte zwei Stunden eher sein sollen. Unterwegs überholte mein Zug dann aber noch einen Sonderzug vom Bayerischen Lokalbahnverein mit 70 083, die dann nach mir in Eisenstein noch eintreffen sollte. Der Versuch des Kaufs eines Jizdenka na Leto in Zelezna Ruda-Azbetin scheiterte am Schaltermenschen, der das Ticket auch nach mehreren Erklärungsversuchen meinerseits in drei verschiedenen Sprachen mir ebenjenes nicht verkaufen konnte und stattdessen auf das Wochenendticket verwies, welches aber für meine Fahrt nach Pilsen völlig überteuert war, da ich ja sonst an diesem Tag nirgends mehr hinwollte. Schlussendlich kaufte ich dann ein normales einfaches Ticket nach Pilsen, das preislich auch völlig in Ordnung war. Weniger schön war allerdings der SEV, von dem ich nix wusste, denn die Verbindung war mir im HAFAS ohne SEV angezeigt worden. So ging es dann in einem Karosa gut eine Stunde lang im Konvoi mit drei anderen Bussen, wovon einer der reguläre Fahrradbus war, bis Nyrsko, wo dann schon die Brille mit einer Najbrt-Garnitur bereit stand, um uns bis Klatovy und nach Lokwechsel bis Pilsen zu bringen. Immerhin schien der SEV keine negativen Auswirkungen auf die Reisezeit zu haben, aber damit fiel auch eines der fotografischen Ziele der nächsten Tage weg - schade, dass wir da was übersehen hatten. Aber es sollten sich dadurch auch andere Fotomöglichkeiten ergeben, wie im nächsten Teil dann zu sehen sein wird.

Meine Fahrt führte am offenen Fenster auch durch Janovice nad Uhlavou, hier das unattraktivere Einfahrsignal aus Richtung Klatovy, der andere Bahnhofskopf ist ja noch schön mechanisch gesichert.

Klatovy hat wohl in den 60er oder 70er Jahren ein neues Empfangsgebäude bekommen. Vor ebendiesem wartet 810 369, um auch über Janovice dann auf der Nebenbahn nach Domazlice zu fahren.

In Pilsen gab es bestes Abendlicht für die Ausfahrt des Alex. Meine Versuche, die Botanik am Bahnsteigende etwas niederzutreten waren leider nur von mäßigem Erfolg gekrönt.

Auf der anderen Seite des EGs lauert ein Hai auf seine Abfahrt nach Domazlice.

Wie schon bei meinem letzten Besuch war reges Treiben auf den Gleisanlagen zu beobachten.

Kurz darauf trafen auch Norbert und Philipp aus Richtung Most ein und wir konnten uns auf den Weg ins Hostel machen. An dieser Stelle der Tipp, soweit möglich, die großen Hostelbuchungsportale zu meiden, denn weil ich zu dem Zeitpunkt noch keine Kreditkarte hatte, war eine Buchung über Hostelworld nicht möglich. Also mailte ich das Hostel direkt an und bekam prompt auch eine positive Antwort mit 30 % niedrigeren Preisen. Manche Hostels bieten es ja aber leider nur noch an, den Weg über ein großes Portal zu nehmen, in den tschechischen, die wir hatten, ging das zum Glück aber auch immer noch auf dem Mailweg.
Na swidanie,
Hannes