KBS720 hat geschrieben:Vielfahrer hat geschrieben:Im Zug wurde was von abzuwartenden Anschlüssen in Rottweil gefaselt, dann von Streckenbelegung von vorausfahrenden Zügen. Alles Quatsch. Die Bahn veräppelt massenhaft ihre Kunden. Wahrscheinlich schiebt man es auf Auswirkungen des GdL-Streiks, der 23 Stunden zuvor aber schon beendet wurde.
Das Problem ist halt, die 20min kamen ja nicht von einer Störung. Erzählst du den Leuten nicht wieso ist es nicht recht, erzählst du was ist es auch wieder doof.
Ich glaube in dem Fall auch nicht, dass hier veräppelt wurde. Nur bedingt eine Störung die andere und die Reaktionskette kann man keinem in einer Ansage verkaufen. Das größte Problem ist ja auch, dass sich hinter gewissen Floskeln versteckt wird bzw. hier betriebliches von Fahrgastvokabular unterschieden werden müsste, wo bei der Vielzahl an Gründen doch keiner mehr durchblicken würde.
KBS720 hat geschrieben:Das da 426 statt 425 laufen ist echt ne Schande, aber neue 425 gibts keine mehr und so bleibt zu hoffen, dass irgendwo welche mal frei werden. Denn die 425 kommen langsam auch etwas ins Alter, wo man ab und zu weng mehr machen muss.
Natürlich gibt es keine neuen mehr, andererseits aber auch Netze, in denen sie schon gar nicht mehr verkehren sollte (Werdenfels, z.B.) und somit prinzipiell frei wären. Insofern wären durchaus welche vorhanden.
Man kann sich einerseits darüber beschweren, dass die Vorlaufzeiten mit Neufahrzeugen viel zu kurz wären, andererseits muss ich dann aber auch als Hersteller(verband) mich hinstellen und klar sagen, was geht und was nicht. Dass es bei den Zulassungsverfahren trotz neuem Handbuch immer noch hapert, ist ja leider oft genug noch festzustellen. So wird DB Regio auch noch mind. ein halbes Jahr länger Dresden-Görlitz bedienen, da bei der Vogtlandbahn noch nicht die Desiros aus Nordostbayern bereitstehen, die eigentlich durch die neuen Pesa Link II ersetzt werden sollten, deren Zulassung aber mal wieder auf sich warten lässt. Währenddessen verkehren die Fahrzeuge bereits seit mehreren Monaten bei den Tschechen und ich fand die Mitfahrt dort drin auch recht angenehm. Als wir mal einen Waggonvermieter bei uns in der Firma zu Gast hatten, meinte der auch, Wagenzulassungen machen sie in den Niederlanden usw. und dann über Cross-Acceptance erst in Deutschland, das EBA wollten sie sich nicht antun.
KBS720 hat geschrieben:Die wiederum leittragender der Poltik ist, welche quasi die Bahn gegen die Wand fährt um noch mehr Profit rauszuholen.
Man kann wahrlich nicht behaupten, aus der Bahn würde Profit geschlagen, das gilt höchstens für die DB AG und das auch nur, wenn man das Konzernergebnis an sich betrachtet. Man muss ja auch mal sehen, wieviel Mrd. EUR jährlich über Regionalisierungsmittel und LuFV ins System fließen (und was es sonst noch so an Förderungen geben mag). Im System der Regionalflughäfen sieht es auch nicht so viel besser aus, auch wenn wir hier "nur" von einem niedrigen dreistelligen Millionenbetrag reden:
http://www.zukunft-mobilitaet.net/84759 ... furt-hahn/
KBS720 hat geschrieben:Das soll kein Angriff gegen dich sein, aber wer denkt sich sowas aus? Warum 3min Übergang? Warum kein 10min Übergang, wo ich nachher vielleicht wegen der Verspätung nur 4min Übergang habe? Aber dazu passt ja Tannenrainer Beitrag perfekt. Die Fahrpläne werden einfach zu dicht gestrickt, das funktioniert nur auf dem Papier.
Hmm, man muss ja sagen, es gibt durchaus Stellen, wo das zuverlässig funktioniert. Im System Bahn kann ich ja leider die Begegnungsflexibilität nicht so einfach wie auf der Straße umsetzen. Wenn ich in jedem meiner Übergänge 10 Minuten drin hätte, käme ich bei mancher Verbindung schnell auf eine Stunde mehr Reisezeit, darauf hab ich noch weniger Bock. Es ist zu hinterfragen, wo der Puffer für den Fahrgast sinnvoll gelegt werden kann, so dass ich im Störungsfall entweder pünktlich weiterkomme oder wenigstens nicht in der Pampa strande. So empfinde ich es für mich als recht passend, auf meinem Weg zwischen Heidenheim und Dresden in Nürnberg fast eine halbe Stunde Zeit zu haben, die ich bei Pünktlichkeit dann in der Regel dafür nutze, mir etwas zu essen zu besorgen. Bis jetzt bin ich dadurch auch nur ein einziges Mal in den vergangenen vier Jahren eine Stunde länger in Nürnberg geblieben. Der 3 Minuten, bahnsteiggleiche Übergang in Hof hat bei meinen bisherigen zwei Malen auch funktioniert, ich glaube einmal waren wir sogar leicht verspätet.
Wie ich schon in einem anderen Thread geschrieben habe, haben wir in der heutigen Zeit die besten Mittel, um Störungen zu kommunizieren und darauf zu reagieren, sie werden nur selten genutzt, wenn es darum geht, eine Reisekette bis zum Stadtbus hin anzubieten, der dann auch mal noch auf den verspäteten RE wartet. Mir gefällt dazu die Werbung auf dem Rücktitel des aktuellen Bahn-Report, wo es so schön heißt "Ihr Kunde interessiert sich nicht für "intelligent vernetzte Mobilität". Er will einfach nur zuverlässig und bequem von A nach B."
KBS720 hat geschrieben:Er kann zu 80% nichts dazu, da die Züge ja in den Anzeigen von Stuss in Freiburg eingespielt werden und das teilweise mit Fehlern bzw. inkonsequent. Aber wenn man mal was hinschickt dauert es ewig bis sich was tut. Deshalb heißt es in jeder Schicht bei mir, erstmal FIA berichtigen, da man als Fdl nur immer den Zug an dem Tag ändern kann und nicht dauerhaft.
Ist da wenigstens eine Benachrichtigungsmöglichkeit integriert, dass hier ein dauerhafter Fehler vorliegt? Oder wäre es dann eurer persönlichen Geduld mit Freiburg gedankt, wenn ihr auf sowas per Anruf/Mail oder so hinweist?
KBS720 hat geschrieben:Christian hat geschrieben:"Du, wenn ich nicht fahren würde hätte ich zu 100% einen Plan bekommen, auf dem das Stünde." - "Oh, doch. Ringzug 88092, RVL ab 14:25Uhr fährt ja doch." - "Sag ich doch ..." Ab bin ich dann mit +8.
Ja, da haben wir zwei schon drüber gesprochen. Da hat Chris leider den negativsten Fdl von Villingen erwischt. Mehr sag ich dazu jetzt mal nicht.
Mal eine Frage zur Thematik von Betras und zugehörigen Fplos, da ich heute welche für den Abweichungslehrbetrieb in unserem Labor gebastelt habe: Wie genau stehen denn Infos in der Realität da? Sprich: Welche Infos stehen denn so in der Fplo? Nur die Züge, die tatsächlich abweichen oder vllt. auch noch etwas darüber hinaus, wenn durch Verzögerungen Beeinflussungen entstehen könnten? Ich habe heute die Bemerkungsspalte oft zur Hilfe genommen, um zu erläutern, wie ich die Abweichungen meine (z.B. "Einfahrt 63534 erst
nach Abfahrt 2702" oder für einen Zug 25001 -> "Übergang in 93003, Ersatz für 3003"). Für einen Zwischenpendel musste ich da auch mit recht knappen Wendezeiten kalkulieren, da kein anderes Fahrzeug auf der Stichstrecke zur Verfügung steht.
Unser neuer wie alter Laborfahrplan ist auch ziemlich auf Kante genäht, Steinborn (bekannt von der Filder-Anhörung) hat ihn auch schon im LUKS-Praktikum bei uns als "labil" bezeichnet, das scheint eines seiner Lieblingsworte zu sein :zwinker: Wir haben da einen Langläufer-RE, der nach der Ankunft im größten Knoten zunächst geflügelt wird, über die zweigleisige Hauptbahn mit zwei weiteren Banhöfen fährt, im zweiten wendet, im nächsten Bahnhof der eingleisigen Hauptbahn seinen Gegenzug kreuzt und nach der Abzweigstelle auf die nächste eingleisige Hauptbahn dann endlich seinen Endbahnhof erreicht, wo ein Anschlusszug steht, der über eine weitere Abzweigstelle zu einem Haltepunkt am Ende eines Stichstreckenblocks fährt. Und das ganze geht natürlich dann wieder zurück bis zur Vereinigung im größten Knoten, Verspätungen sind dort eine Regelmäßigkeit, aber es dient ja auch der Veranschaulichung der Problematik :Frol:
KBS720 hat geschrieben:Ich kann deshalb nicht verstehen, dass im Zuge der Breisgau S-Bahn da nichts gemacht wird, aber es kostet ja schließlich auch Geld.
Das größte Problem ist da in meinen Augen, das nach dem Rückbau einer Anlage ja der Bestandsschutz aufgehoben ist und so ein einfacher Wiederaufbau prinzipiell nicht möglich ist, ergo schon mal mehr Geld kostet. Ich kann also nicht mehr unbedingt den gleichen Gleismittenabstand wählen, Bahnsteige anders bauen, insgesamt anders sichern und brauche dafür dann ggf. noch etwas mehr Platz, sprich Grundstück, sprich Geld, wenn ich nicht praktischerweise doch mal nicht ehemalige Bahngrundstücke veräußert habe.
Grüße, Hannes