[RU] Transsib-Tour 2013: Tag 21 von 26 – 6.10. [m40B]
Verfasst: Fr 22. Aug 2014, 00:21
Fortsetzung von Teil 1. – Moskau Ankunft
Fortsetzung von Teil 2. – Moskau MIIT und Stadtrundgang
Fortsetzung von Teil 3. – Moskau Lomonossow-Uni
Fortsetzung von Teil 4. - Kasan
Fortsetzung von Teil 5. - Jekaterinburg
Fortsetzung von Teil 6. – Jekaterinburg Stadtrallye und Oper
Fortsetzung von Teil 7. – Jekaterinburg Eurasische Grenze
Fortsetzung von Teil 8. – Omsk Ankunft und Stadtrundgang 1
Fortsetzung von Teil 9. – Omsk Unirundgang und Rehazentrum
Fortsetzung von Teil 10. – Omsk Besuch Kesselwagenreinigung und Rangierbahnhof
Fortsetzung von Teil 11. – Omsk Straßenbahnfahrt
Fortsetzung von Teil 12. – Omsk Besuch Technikum
Fortsetzung von Teil 13. - Omsk
Fortsetzung von Teil 14. – Omsk Stadtrundgang 2 und Nahverkehr
Fortsetzung von Teil 15. - Nowosibirsk Stadtrundgang
Fortsetzung von Teil 16. – Nowosibirsk Besuch Eisenbahnmuseum
Fortsetzung von Teil 17. – Krasnojarsk Transfertag
Fortsetzung von Teil 18. – Irkutsk Ankunft und Stadtrundfahrt
Fortsetzung von Teil 19. – Irkutsk Ausflug Museumsdorf und Baikalsee
Fortsetzung von Teil 20. – Irkutsk Banya
[hr][/hr]
Dobri Vetscher,
heute musste mal richtig früh aufgestanden werden, nämlich um 4 Uhr. Grund war, dass wir nicht mehr genügend Fahrkarten für den Zug am Vorabend bekommen hatten und deshalb den um 6 Uhr am nächsten Tag nehmen mussten. Mit zwei Taxis, einem größeren und einem kleineren, ging es zum Bahnhof. Wir waren zu viert in einem Rechtslenker drin, während der Fahrt meinte der Fahrer dann auf einmal „Ick kann plattdeuts sprechen“, wobei das dann nicht wirklich viel war. Trotzdem ein schöner Muntermacher ;-)
Wir waren dann alle gesammelt eine halbe Stunde vor Abfahrt da und bekamen unsere Tickets mal in leicht anderer Form in dem am Anfang gezeigten Etui mit dem Baikalseemotiv, das wir heute auch passieren sollten.

Nochmal das Ticketetui mit dem Baikalmotiv.

Die Schalterhalle mit einem geöffneten Schalter und den Entfernungs- und Tarifangaben für den Regionalbereich. Die Temperatur bezieht sich auf die Halle, nicht auf draußen, da waren es ca. 4°C.

Einfahrt unseres Zuges, zum Glück wieder schön langsam, so dass dank Bahnsteigbeleuchtung noch ein scharfes Bild möglich war. Wir erwischten eine strenge Schaffnerin, nochmal aussteigen vor der Abfahrt war nicht drin.
Die ersten zwei Stunden war es noch dunkel, was manche dazu nutzten, weiterzuschlafen. Diana übersetzte für einen russischen Mitreisenden, der ein alter Soldat war und schon mal drauf aufmerksam machte, dass es bald schön würde. Es dämmerte dann und wir befanden uns mittem im Baikalgebirge.

Schön war, wie wir zwecks Höhengewinnung bzw. in unserem Fall schon wieder Verlust eine lange Kehre in einem Seitental ausfuhren. Es ging mehrere km am Hang entlang, auf der Gegenseite war auch wieder unsere Strecke, auf der sich gerade ein Containerzug mit eine Dreifachlok der Baureihe VL85 am Anfang und einer am Ende den Berg hochkämpfte. Leider war der Bewuchs zu stark, um ein brauchbares Foto hinzubekommen. Wir begegneten uns dann genau in der Kehre am Ende des Tales und konnte seine Bergfahrt so noch ein Stückchen weiter beobachten:


Glück mit dem Fensterplatz: Lediglich drei solche Abteile sind mit Klappfenster ausgestattet und es ließ sich sogar öffnen.



Nochmal gab es einen Tunnel zu durchqueren. Auffällig hier auch der Bahnwärter und die großzügige Umzäunung.


Aus dem Seitental heraus waren wir nun genau zur passenden Zeit am Ufer.

Und wieder geht es ein Stückchen in ein Seitental, wenn auch nicht ganz so weit. Eine Elektritschka folgt dem Containerzug.

Langsam haben wir uns dem Seeniveau angenähert. Auf der anderen Seite der Bucht grüßt das Baikalgebirge, welches wir nun hinter uns gelassen haben.

Auch die ersten Fischer sind schon auf dem See unterwegs.


Einige Stunden lang schlängelt sich die Strecke dann direkt am Ufer entlang – herrlich! Es herrschte auch reger Güterverkehr, teils alle fünf Minuten kam uns ein Zug entgegen.


Man sieht, dass es kalt ist.

Bahnwärterhaus mit Ersatzdrehgestell? ;-)


Nach etwa 3 h am Ufer entlang verabschiedet sich die Strecke dann langsam vom Ufer und knickt ins Hinterland gen Ulan-Ude ab.

Die Wolken wurden nun auch wieder mehr, das Gebirge aber dadurch teils noch beeindruckender.



Unser Zug in Ulan-Ude. Ich dachte mir so beim Aussehen, diese Baureihe könnte so 20-30 Jahre alt sein. Das Fabrikschild belehrte mich dann mit Baujahr 2006 eines besseren, die Technik drin ist aber vom Entwicklungsstand her deutlich älter.

Das Empfangsgebäude mit einem Zug nach Ulan-Bator auf Gleis 1. Leider hab ich den zu spät registriert und dann war es zu knapp mit der Abfahrtszeit, um wieder nach vorne auf den Bahnsteig zu gelangen. Hat auf jeden Fall schön gerußt.

Weniger gerußt hat diese TEM18DM beim Rangieren, leider ohne Sonne, auch wenn die für Schattenseite gesorgt hätte.
Während des Zwischenhaltes in Ulan-Ude hat Diana etwas mit unserer zweiten Schaffnerin quatschen können, die wesentlich netter war und uns sogar mal dazu aufforderte, das Fenster aufzumachen, wo wir sie schon bei anderen zumachen mussten. Sie war bereits seit zwei Wochen auf dem Umlauf, immer im Wechsel in einer 12h-Schicht mit der Kollegin. Das scheint mir ein gängiges Schichtschema in Russland zu sein, wenn ich mir auch so Reportagen über Gazprom-Mitarbeiter auf der Jamal-Halbinsel anschaue, die auch einen Monat lang jeden Tag 12 h arbeiten und dann wieder einen Monat frei haben. Weiß vielleicht jemand näheres dazu, wie das bei der RZD abläuft? Es scheint ja nicht unähnlich.
Hinter Ulan-Ude habe ich dann ein paar Landschaftsaufnahmen gemacht, man merkt die Nähe zur Mongolei. Simon hätte am liebsten ein Pferd genommen und wäre neben dem Zug hergeritten (Dschingis Khan lässt grüßen):




Und noch eine kleine Güter(Container)wagenbetrachtung bei der Durchfahrt durch einen Bahnhof:





Einen typischen russischen Bahnübergang mit diesen hochklappenden Stoppern wollte ich natürlich auch mal dokumentieren.


Eine recht altertümlich wirkende Holzverladung von Holzgestellen aus, um E-Wagen zu beladen.

Von einem fliegenden Händler im Zug hatte ich mir ein kleines Magnetspiel für 150 Rubel oder so gekauft, das nun unserem Zeitvertreib dienen konnte.

Zur blauen Stunde gab´s nochmal einen Halt, den man zum Einkaufen an einem Kiosk oberhalb des Bahnhofs nutzen konnte, der natürlich in den wenigen Minuten Halt einen guten Teil seines Tagesumsatzes machen konnte. Man beachte auch hier die Detailverliebtheit mit der Coorporate Identity bei den Zaunpfosten.
Heute ging der Tag dann völlig unspektakulär zu Ende, ich hab mir jedenfalls nix notiert, irgendwann waren wir dann halt in den Schlaf geschaukelt vom regelmäßigen Tamm-Tamm der überwiegend gelaschten Schienenstöße. Überhaupt habe ich nur auf wenigen Abschnitten verschweißte Schienen erlebt und das meistens auch in mäßiger Qualität, so, als ob einfach anstatt Laschen eine Schweißnaht gesetzt worden wäre. Jedenfalls hat sich der Wagenkasten in den regelmäßigen Abständen der Schienenstöße dann seitlich aufgeschaukelt und war gerade bis zum nächsten Stoß wieder beruhigt, was die Fahrt nicht angenehmer gemacht hat. Lediglich auf einem Abschnitt, ich glaube, es war sogar in dieser Nacht oder in der zuvor, gab es einen nach unseren Maßstäben geschweißten, auf dem wir dann auch mal richtig aufgedreht haben. Kann jemand mehr dazu sagen?
Spakoinoi Notschi,
Hannes
Fortsetzung von Teil 2. – Moskau MIIT und Stadtrundgang
Fortsetzung von Teil 3. – Moskau Lomonossow-Uni
Fortsetzung von Teil 4. - Kasan
Fortsetzung von Teil 5. - Jekaterinburg
Fortsetzung von Teil 6. – Jekaterinburg Stadtrallye und Oper
Fortsetzung von Teil 7. – Jekaterinburg Eurasische Grenze
Fortsetzung von Teil 8. – Omsk Ankunft und Stadtrundgang 1
Fortsetzung von Teil 9. – Omsk Unirundgang und Rehazentrum
Fortsetzung von Teil 10. – Omsk Besuch Kesselwagenreinigung und Rangierbahnhof
Fortsetzung von Teil 11. – Omsk Straßenbahnfahrt
Fortsetzung von Teil 12. – Omsk Besuch Technikum
Fortsetzung von Teil 13. - Omsk
Fortsetzung von Teil 14. – Omsk Stadtrundgang 2 und Nahverkehr
Fortsetzung von Teil 15. - Nowosibirsk Stadtrundgang
Fortsetzung von Teil 16. – Nowosibirsk Besuch Eisenbahnmuseum
Fortsetzung von Teil 17. – Krasnojarsk Transfertag
Fortsetzung von Teil 18. – Irkutsk Ankunft und Stadtrundfahrt
Fortsetzung von Teil 19. – Irkutsk Ausflug Museumsdorf und Baikalsee
Fortsetzung von Teil 20. – Irkutsk Banya
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Dobri Vetscher,
heute musste mal richtig früh aufgestanden werden, nämlich um 4 Uhr. Grund war, dass wir nicht mehr genügend Fahrkarten für den Zug am Vorabend bekommen hatten und deshalb den um 6 Uhr am nächsten Tag nehmen mussten. Mit zwei Taxis, einem größeren und einem kleineren, ging es zum Bahnhof. Wir waren zu viert in einem Rechtslenker drin, während der Fahrt meinte der Fahrer dann auf einmal „Ick kann plattdeuts sprechen“, wobei das dann nicht wirklich viel war. Trotzdem ein schöner Muntermacher ;-)
Wir waren dann alle gesammelt eine halbe Stunde vor Abfahrt da und bekamen unsere Tickets mal in leicht anderer Form in dem am Anfang gezeigten Etui mit dem Baikalseemotiv, das wir heute auch passieren sollten.

Nochmal das Ticketetui mit dem Baikalmotiv.

Die Schalterhalle mit einem geöffneten Schalter und den Entfernungs- und Tarifangaben für den Regionalbereich. Die Temperatur bezieht sich auf die Halle, nicht auf draußen, da waren es ca. 4°C.

Einfahrt unseres Zuges, zum Glück wieder schön langsam, so dass dank Bahnsteigbeleuchtung noch ein scharfes Bild möglich war. Wir erwischten eine strenge Schaffnerin, nochmal aussteigen vor der Abfahrt war nicht drin.
Die ersten zwei Stunden war es noch dunkel, was manche dazu nutzten, weiterzuschlafen. Diana übersetzte für einen russischen Mitreisenden, der ein alter Soldat war und schon mal drauf aufmerksam machte, dass es bald schön würde. Es dämmerte dann und wir befanden uns mittem im Baikalgebirge.

Schön war, wie wir zwecks Höhengewinnung bzw. in unserem Fall schon wieder Verlust eine lange Kehre in einem Seitental ausfuhren. Es ging mehrere km am Hang entlang, auf der Gegenseite war auch wieder unsere Strecke, auf der sich gerade ein Containerzug mit eine Dreifachlok der Baureihe VL85 am Anfang und einer am Ende den Berg hochkämpfte. Leider war der Bewuchs zu stark, um ein brauchbares Foto hinzubekommen. Wir begegneten uns dann genau in der Kehre am Ende des Tales und konnte seine Bergfahrt so noch ein Stückchen weiter beobachten:


Glück mit dem Fensterplatz: Lediglich drei solche Abteile sind mit Klappfenster ausgestattet und es ließ sich sogar öffnen.



Nochmal gab es einen Tunnel zu durchqueren. Auffällig hier auch der Bahnwärter und die großzügige Umzäunung.


Aus dem Seitental heraus waren wir nun genau zur passenden Zeit am Ufer.

Und wieder geht es ein Stückchen in ein Seitental, wenn auch nicht ganz so weit. Eine Elektritschka folgt dem Containerzug.

Langsam haben wir uns dem Seeniveau angenähert. Auf der anderen Seite der Bucht grüßt das Baikalgebirge, welches wir nun hinter uns gelassen haben.

Auch die ersten Fischer sind schon auf dem See unterwegs.


Einige Stunden lang schlängelt sich die Strecke dann direkt am Ufer entlang – herrlich! Es herrschte auch reger Güterverkehr, teils alle fünf Minuten kam uns ein Zug entgegen.


Man sieht, dass es kalt ist.

Bahnwärterhaus mit Ersatzdrehgestell? ;-)


Nach etwa 3 h am Ufer entlang verabschiedet sich die Strecke dann langsam vom Ufer und knickt ins Hinterland gen Ulan-Ude ab.

Die Wolken wurden nun auch wieder mehr, das Gebirge aber dadurch teils noch beeindruckender.



Unser Zug in Ulan-Ude. Ich dachte mir so beim Aussehen, diese Baureihe könnte so 20-30 Jahre alt sein. Das Fabrikschild belehrte mich dann mit Baujahr 2006 eines besseren, die Technik drin ist aber vom Entwicklungsstand her deutlich älter.

Das Empfangsgebäude mit einem Zug nach Ulan-Bator auf Gleis 1. Leider hab ich den zu spät registriert und dann war es zu knapp mit der Abfahrtszeit, um wieder nach vorne auf den Bahnsteig zu gelangen. Hat auf jeden Fall schön gerußt.

Weniger gerußt hat diese TEM18DM beim Rangieren, leider ohne Sonne, auch wenn die für Schattenseite gesorgt hätte.
Während des Zwischenhaltes in Ulan-Ude hat Diana etwas mit unserer zweiten Schaffnerin quatschen können, die wesentlich netter war und uns sogar mal dazu aufforderte, das Fenster aufzumachen, wo wir sie schon bei anderen zumachen mussten. Sie war bereits seit zwei Wochen auf dem Umlauf, immer im Wechsel in einer 12h-Schicht mit der Kollegin. Das scheint mir ein gängiges Schichtschema in Russland zu sein, wenn ich mir auch so Reportagen über Gazprom-Mitarbeiter auf der Jamal-Halbinsel anschaue, die auch einen Monat lang jeden Tag 12 h arbeiten und dann wieder einen Monat frei haben. Weiß vielleicht jemand näheres dazu, wie das bei der RZD abläuft? Es scheint ja nicht unähnlich.
Hinter Ulan-Ude habe ich dann ein paar Landschaftsaufnahmen gemacht, man merkt die Nähe zur Mongolei. Simon hätte am liebsten ein Pferd genommen und wäre neben dem Zug hergeritten (Dschingis Khan lässt grüßen):




Und noch eine kleine Güter(Container)wagenbetrachtung bei der Durchfahrt durch einen Bahnhof:





Einen typischen russischen Bahnübergang mit diesen hochklappenden Stoppern wollte ich natürlich auch mal dokumentieren.


Eine recht altertümlich wirkende Holzverladung von Holzgestellen aus, um E-Wagen zu beladen.

Von einem fliegenden Händler im Zug hatte ich mir ein kleines Magnetspiel für 150 Rubel oder so gekauft, das nun unserem Zeitvertreib dienen konnte.

Zur blauen Stunde gab´s nochmal einen Halt, den man zum Einkaufen an einem Kiosk oberhalb des Bahnhofs nutzen konnte, der natürlich in den wenigen Minuten Halt einen guten Teil seines Tagesumsatzes machen konnte. Man beachte auch hier die Detailverliebtheit mit der Coorporate Identity bei den Zaunpfosten.
Heute ging der Tag dann völlig unspektakulär zu Ende, ich hab mir jedenfalls nix notiert, irgendwann waren wir dann halt in den Schlaf geschaukelt vom regelmäßigen Tamm-Tamm der überwiegend gelaschten Schienenstöße. Überhaupt habe ich nur auf wenigen Abschnitten verschweißte Schienen erlebt und das meistens auch in mäßiger Qualität, so, als ob einfach anstatt Laschen eine Schweißnaht gesetzt worden wäre. Jedenfalls hat sich der Wagenkasten in den regelmäßigen Abständen der Schienenstöße dann seitlich aufgeschaukelt und war gerade bis zum nächsten Stoß wieder beruhigt, was die Fahrt nicht angenehmer gemacht hat. Lediglich auf einem Abschnitt, ich glaube, es war sogar in dieser Nacht oder in der zuvor, gab es einen nach unseren Maßstäben geschweißten, auf dem wir dann auch mal richtig aufgedreht haben. Kann jemand mehr dazu sagen?
Spakoinoi Notschi,
Hannes