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[RU] Transsib-Tour 2013: Tag 17 von 26 – 2.10. [m14B]

Verfasst: Fr 15. Aug 2014, 22:09
von Hannes
Fortsetzung von Teil 1. – Moskau Ankunft
Fortsetzung von Teil 2. – Moskau MIIT und Stadtrundgang
Fortsetzung von Teil 3. – Moskau Lomonossow-Uni
Fortsetzung von Teil 4. - Kasan
Fortsetzung von Teil 5. - Jekaterinburg
Fortsetzung von Teil 6. – Jekaterinburg Stadtrallye und Oper
Fortsetzung von Teil 7. – Jekaterinburg Eurasische Grenze
Fortsetzung von Teil 8. – Omsk Ankunft und Stadtrundgang 1
Fortsetzung von Teil 9. – Omsk Unirundgang und Rehazentrum
Fortsetzung von Teil 10. – Omsk Besuch Kesselwagenreinigung und Rangierbahnhof
Fortsetzung von Teil 11. – Omsk Straßenbahnfahrt
Fortsetzung von Teil 12. – Omsk Besuch Technikum
Fortsetzung von Teil 13. - Omsk
Fortsetzung von Teil 14. – Omsk Stadtrundgang 2 und Nahverkehr
Fortsetzung von Teil 15. - Nowosibirsk Stadtrundgang
Fortsetzung von Teil 16. – Nowosibirsk Besuch Eisenbahnmuseum

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Dobri Vetscher,

heute wird es mal nur ein kurzer Bericht, denn es war unser erster reiner Transfertag, wir sollten ja erst am nächsten Tag in Irkutsk ankommen. Endlich war mal wieder ausschlafen möglich, was ich etwa bis 11.30 Uhr Krasnojarsker Zeit nutzte. Da war auch dieser Halt nicht mehr allzu weit entfernt, ganz genau kann ich es nicht sagen, denn meine Kamerauhr hatte ich noch auf Nowosibirsker Zeit und habe sie natürlich wieder mal zu spät umgestellt. Unsere eher unfreundliche Schaffnerin hat die Toiletten dann schon 45 Minuten vor Ankunft in Krasnojarsk verschlossen, was mir wohl deswegen aufgefallen ist, weil ich da eigentlich noch hinwollte oder gerade von dort kam. Das Wetter war durchwachsen, wenn auch trocken. 22 Minuten Aufenthalt waren dann in Krasnojarsk angesagt, was ich für ein paar Bilder nutzen konnte. Etwas riskant war es, ohne Pass und Fahrkarte kurz auf den Bahnhofsplatz zu schauen, zum Glück gab es aber (interessanterweise) keine Bahnsteigsperre und Kontrolle auf dem Rückweg zum Zug, wo ich hoffentlich dann auch durch meine Kleidung und meine Kamera als Fahrgast aufgefallen wäre.

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TEM18DM 270 rangiert mit einigen Reisezugwagen.

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Zunächst habe ich mal ein Bild unseres Zuges gemacht bzw. eigentlich mehr unserer Zuglok, EPIP 045 vor Zug 078.

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Noch etwas seitlicher, unsere triste graue Wagenschlange.

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Dann bin ich auf den Steg am anderen Bahnsteigende und habe einen Blick übers Areal abgelichtet. Am äußersten Bahnsteiggleis steht ein lack- und fahrzeugmäßig bunter Postzug. Wenn in Russland Gleise nicht mehr gebraucht wurden, wurden sie meinem Eindruck nach auch immer ordentlich zurückgebaut und es entstand keine Wildnis zwischen Schienen und Schwellen, sondern reine Schotterwüste.

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Das Stellwerk hat eine hübsche Vorfläche und einen ordentlichen Zugang erhalten.

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Einmal rumgedreht gab es einen Blick auf das Depot in Krasnojarsk, vor dem eine Reihe EPI stehen.

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Nochmals der Postzug mit dem imposanten Empfangsgebäude, wenn auch von der Gleisseite her etwas verdeckt.

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Wie schon geschrieben bin ich dann aus Neugierde und wegen des hübschen Empfangsgebäudes auf den Bahnhofsvorplatz. Halb 9 Moskauer Zeit zeigt die Bahnhofsuhr, wir sind also Moskau drei Stunden voraus. Den Nahverkehr hab ich nur aus der Ferne beobachtet:

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Eine Denkmallok gibt´s selbstverständlich auch.

Nach der Abfahrt dauerte es eine ganze Weile, bis unsere Schaffnerin die Toilette über eine halbe Stunde nach Abfahrt auf Bitten der Fahrgäste endlich wieder öffnete. Üblich ist eigentlich eine halbe Stunde vor Ankunft und eine halbe Stunde nach Abfahrt. Aber wenigstens waren die sehr sauber und es stank nicht nach Urin.

Die Fahrt verlief mit geschätzten 60 km/h dann zunächst eher gemächlich, was dann aber wohl dazu führte, dass wir bei einem der nächsten Zwischenhalte, für den ich mir den Namen Zaozernaya notiert habe, erstmals auf unserer Reise eine Verspätung von 17 Minuten hatten. Nach diesem Halt geht es dann aber doch deutlich flotter wieder weiter, geschätzte 100 km/h und die Bögen fühlen sich unüberhöht an, denn die Seitenbeschleunigung war schon an der Grenze des Erträglichen (vom deutschen Komfortgrenzkriterium 1 m/s² mag ich da gar nicht erst reden). Die Zeit wurde mit Spielen wie Schiffeversenken, Wer bin ich und Assoziationskette oder Lesen verbracht.

Beim nächsten planmäßigen Halt in Iljanski/Iljanska (Google Maps und die RZD sind sich da uneins) gab es auch wieder Babuschkas auf dem Bahnsteig, praktischerweise direkt vor unserem Wagen. Auch wurden unsere Wagen wieder mit Steinkohle versorgt, mit denen der Samowar trotz elektrischer Traktion betrieben wird, was man aber kaum gerochen hat.

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Reger Güterverkehr, die Massengüter dominieren jedoch eindeutig.

Gegen Abend hielten wir dann in einer namenlosen kleinen Station, eher ein Betriebsbahnhof und standen erstmal. Und standen. Und draußen wurde es dunkel. Information gab es keine und wir hatten auch erstmal nicht das Gefühl, dass es demnächst weitergehen könnte. Nach einer Stunde, draußen war es inzwischen zappenduster, ging es dann doch endlich weiter. Diese Verspätung sollten wir auf unseren weiteren etwa zwölf Stunden Fahrt beibehalten und nicht mehr abbauen.

Do swidanija,

Hannes