[RU] Transsib-Tour 2013: Tag 6 von 26 – 21.9. [m18B]
Verfasst: Fr 1. Aug 2014, 18:44
Fortsetzung von Teil 1.
Fortsetzung von Teil 2.
Fortsetzung von Teil 3.
Fortsetzung von Teil 4.
Fortsetzung von Teil 5.
[hr][/hr]
Privjet,
weiter geht es mit Tag 6. Nach dem netten Abend zuvor stand heute ein langer Tag vor uns. Das Aufstehen gegen 10 Uhr war ja noch ganz ok, mit dem Frühstück dauerte es aber irgendwie bis 12, wo wir dann doch zu etwas Tempo gedrängt wurden „faster, faster, faster“, was wir den Tag über noch öfter erleben sollten. Erster Programmpunkt war eine Stadtrallye, damit wir Jekaterinburg etwas kennenlernen können. Irgendwie sollten wir Punkte erarbeiten, mangels gegnerischem Team war der Anspruch dann aber auch nicht allzu hoch, die Aufgaben waren aber ganz witzig.

Ein Blick auf die Brücke, die wir in der Nacht zuvor überquert hatten. Nun ja, vertrauenserweckend sieht auch anders aus wenn man so die Widerlager im Wasser beachtet…

Sonst war die Uferpromenade aber ganz ordentlich und modern hergerichtet.

Erste Sehenswürdigkeit war dann die „Kirche auf dem Heiligen Blute“, an der Stelle errichtet, an der die Zarenfamilie der Romanows im Laufe der Revolution in ihrem Unterschlupf ermordet wurde.

Der typische Goldprunk russisch-orthodoxer Kirchen im Inneren.



Wie in jeder russischen Großstadt gibt es auch hier ein Geländer für die Liebesschlösser. Manches fällt schon mal etwas größer aus.

Was Eigenes für Jekaterinburg ist da eher der Liebesstein. Er soll wirken, wenn man den Namen der Person draufschreibt, mit der man zusammenkommen möchte. Und sei es nur für eine Nacht, wie uns unsere geschiedene Deutschlehrerin aus Kurgan erklärte, als sie den Namen eines Teilnehmers unserer Reisegruppe draufschrieb ;-)

„Take a group picture!“ war eine regelmäßige Anweisung. Hier mal eines am Beatles-Denkmal, auch wenn die nie in Jekaterinburg gespielt haben…

…oder noch eines ein paar Meter weiter am Tastaturdenkmal. Reicht dann aber auch wieder für heute ;-)

Eine hübsche alte Steinbrücke über den Fluss mit einem der Stadtbusse. Das Wetter war leider nicht ganz fototauglich.

Vorbei an Putins Residenz…

...und dem Einkaufszentrum Greenwitch mit bunter Werbetram davor…

…ging es zum Mittagessen in die russische Fastfoodkette „Loschka i Vilka“ (Löffel und Gabel), wo es auch traditionelle russische Speisen gibt.
Für einen unserer Mitreisenden gab es dann zum Geburtstag noch eine Torte, bevor wir dann den Rückweg ins Wohnheim antraten.
Abendprogramm war dann der Besuch der Oper. Eigentlich sollte es Ballett werden, doch dafür hatten unsere Gastgeber leider keine Karten mehr bekommen. Auch in der Oper sollten wir dann etwas verstreut hocken.

Diese Busfahrt war mal noch recht entspannt, normaler Stadtbus, leerer Wagen, nur Busschaffner kennt man in unseren Breitengraden ja doch eher nicht mehr.

Das Gebäude der Oper in Jekaterinburg ist nicht allzu mächtig, aber doch hübsch anzusehen. Wir waren dann schon etwas im Stress, weil spät dran. Zu sehen gab es den „Fliegenden Holländer“ auf Deutsch mit russischen Untertiteln.

Innen auch hübsch anzusehen.

Mir wurde dann noch ein freier Platz weiter vorne angeboten, auch wenn dieser Blickwinkel auch so seine Nachteile hat. Die Handlung verstanden habe ich nicht ganz, doch war es witzig und schön zugleich, die russischen Opernsänger auf Deutsch singen zu hören, wobei die Verständlichkeit der Texte ja typischerweise bei Opern eher gering ist. Insofern wohl kein allzu großer Unterschied dazu, wenn man die Oper in Deutschland gesehen hätte. Die Inszenierung im Industriestil der 50er Jahre war aber auf jeden Fall sehr schön.
Zum Abendessen ging es dann in eine Pizzeria. Als Deutsche fielen wir auch auf dem Weg dorthin wohl auch wieder auf, wurde ich doch von einem anderen Besucherpärchen angesprochen, wobei der Mann mir stolz auf Deutsch erzählte, dass er in Chemnitz Chemie studiert hatte. Bei „Pizza Mia“ war dann erstmal Anstehen angesagt, aber es gab gutes Bier (Tri Medwedja – Drei Bären) und ich habe die Bavarskaja mit Essiggurken probiert – lecker! Anschließend war eigentlich noch der Besuch einer Aussichtsplattform auf einem der Hochhäuser geplant – fiel aber aus wegen gesperrt. Wir mussten uns nun entscheiden, ob Disko und dann erst wieder ab 6 Uhr morgens ins Wohnheim kommen oder aber ins Wohnheim und Abendrunde in der Küche. Die Entscheidung fiel auf letzteres, was nun wieder mehrere km Fußweg bedeutete. Dafür konnten sich nicht alle Anwesenden begeistern, insbesondere die mit Stöckelschuhen nicht. Ein Anhänger der Fußgängerfraktion konterte dies mit einem „Taxi is for Pussies!“ und so machte sich diese auf den Weg über einen Supermarkt. Dort war der Alkoholverkauf aber schon verboten/eingestellt (ab 23 Uhr), also nur Knabberzeugs und Proviant für den nächsten Tag. Unsere Begleiter wussten da aber noch eine Möglichkeit an einem Kiosk hinterm Wohnheim, wo dann noch ein paar große 2,5l-Flaschen Bier (etwas malzig, aber für 180 Rubel = ca. 4 € für mich ganz in Ordnung) erworben werden konnten. Nach anfänglicher großer und eher zurückhaltender Runde entwickelte sich der Abend dann noch ganz witzig. Das lag auch daran, dass mancher Teilnehmer aus Protest, dass andere Teilnehmer Trinkspiele ohne Alkohol spielten, seinen Einsatz mit Wodka verdoppelte. Auch eine mitgebrachte Gitarre sorgte für Stimmung und so mancher Anwesende weiß nicht mehr, was er wem versprochen und wann ihn wen ins Bett gebracht hat ;-)
In diesem Sinne war es für alle eine mehr oder weniger Spakoinoi Notschi (geruhsame Nacht), womit ich mich auch in den nächsten Teil verabschieden will.
Hannes
Fortsetzung von Teil 2.
Fortsetzung von Teil 3.
Fortsetzung von Teil 4.
Fortsetzung von Teil 5.
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Privjet,
weiter geht es mit Tag 6. Nach dem netten Abend zuvor stand heute ein langer Tag vor uns. Das Aufstehen gegen 10 Uhr war ja noch ganz ok, mit dem Frühstück dauerte es aber irgendwie bis 12, wo wir dann doch zu etwas Tempo gedrängt wurden „faster, faster, faster“, was wir den Tag über noch öfter erleben sollten. Erster Programmpunkt war eine Stadtrallye, damit wir Jekaterinburg etwas kennenlernen können. Irgendwie sollten wir Punkte erarbeiten, mangels gegnerischem Team war der Anspruch dann aber auch nicht allzu hoch, die Aufgaben waren aber ganz witzig.

Ein Blick auf die Brücke, die wir in der Nacht zuvor überquert hatten. Nun ja, vertrauenserweckend sieht auch anders aus wenn man so die Widerlager im Wasser beachtet…

Sonst war die Uferpromenade aber ganz ordentlich und modern hergerichtet.

Erste Sehenswürdigkeit war dann die „Kirche auf dem Heiligen Blute“, an der Stelle errichtet, an der die Zarenfamilie der Romanows im Laufe der Revolution in ihrem Unterschlupf ermordet wurde.

Der typische Goldprunk russisch-orthodoxer Kirchen im Inneren.



Wie in jeder russischen Großstadt gibt es auch hier ein Geländer für die Liebesschlösser. Manches fällt schon mal etwas größer aus.

Was Eigenes für Jekaterinburg ist da eher der Liebesstein. Er soll wirken, wenn man den Namen der Person draufschreibt, mit der man zusammenkommen möchte. Und sei es nur für eine Nacht, wie uns unsere geschiedene Deutschlehrerin aus Kurgan erklärte, als sie den Namen eines Teilnehmers unserer Reisegruppe draufschrieb ;-)

„Take a group picture!“ war eine regelmäßige Anweisung. Hier mal eines am Beatles-Denkmal, auch wenn die nie in Jekaterinburg gespielt haben…

…oder noch eines ein paar Meter weiter am Tastaturdenkmal. Reicht dann aber auch wieder für heute ;-)

Eine hübsche alte Steinbrücke über den Fluss mit einem der Stadtbusse. Das Wetter war leider nicht ganz fototauglich.

Vorbei an Putins Residenz…

...und dem Einkaufszentrum Greenwitch mit bunter Werbetram davor…

…ging es zum Mittagessen in die russische Fastfoodkette „Loschka i Vilka“ (Löffel und Gabel), wo es auch traditionelle russische Speisen gibt.
Für einen unserer Mitreisenden gab es dann zum Geburtstag noch eine Torte, bevor wir dann den Rückweg ins Wohnheim antraten.
Abendprogramm war dann der Besuch der Oper. Eigentlich sollte es Ballett werden, doch dafür hatten unsere Gastgeber leider keine Karten mehr bekommen. Auch in der Oper sollten wir dann etwas verstreut hocken.

Diese Busfahrt war mal noch recht entspannt, normaler Stadtbus, leerer Wagen, nur Busschaffner kennt man in unseren Breitengraden ja doch eher nicht mehr.

Das Gebäude der Oper in Jekaterinburg ist nicht allzu mächtig, aber doch hübsch anzusehen. Wir waren dann schon etwas im Stress, weil spät dran. Zu sehen gab es den „Fliegenden Holländer“ auf Deutsch mit russischen Untertiteln.

Innen auch hübsch anzusehen.

Mir wurde dann noch ein freier Platz weiter vorne angeboten, auch wenn dieser Blickwinkel auch so seine Nachteile hat. Die Handlung verstanden habe ich nicht ganz, doch war es witzig und schön zugleich, die russischen Opernsänger auf Deutsch singen zu hören, wobei die Verständlichkeit der Texte ja typischerweise bei Opern eher gering ist. Insofern wohl kein allzu großer Unterschied dazu, wenn man die Oper in Deutschland gesehen hätte. Die Inszenierung im Industriestil der 50er Jahre war aber auf jeden Fall sehr schön.
Zum Abendessen ging es dann in eine Pizzeria. Als Deutsche fielen wir auch auf dem Weg dorthin wohl auch wieder auf, wurde ich doch von einem anderen Besucherpärchen angesprochen, wobei der Mann mir stolz auf Deutsch erzählte, dass er in Chemnitz Chemie studiert hatte. Bei „Pizza Mia“ war dann erstmal Anstehen angesagt, aber es gab gutes Bier (Tri Medwedja – Drei Bären) und ich habe die Bavarskaja mit Essiggurken probiert – lecker! Anschließend war eigentlich noch der Besuch einer Aussichtsplattform auf einem der Hochhäuser geplant – fiel aber aus wegen gesperrt. Wir mussten uns nun entscheiden, ob Disko und dann erst wieder ab 6 Uhr morgens ins Wohnheim kommen oder aber ins Wohnheim und Abendrunde in der Küche. Die Entscheidung fiel auf letzteres, was nun wieder mehrere km Fußweg bedeutete. Dafür konnten sich nicht alle Anwesenden begeistern, insbesondere die mit Stöckelschuhen nicht. Ein Anhänger der Fußgängerfraktion konterte dies mit einem „Taxi is for Pussies!“ und so machte sich diese auf den Weg über einen Supermarkt. Dort war der Alkoholverkauf aber schon verboten/eingestellt (ab 23 Uhr), also nur Knabberzeugs und Proviant für den nächsten Tag. Unsere Begleiter wussten da aber noch eine Möglichkeit an einem Kiosk hinterm Wohnheim, wo dann noch ein paar große 2,5l-Flaschen Bier (etwas malzig, aber für 180 Rubel = ca. 4 € für mich ganz in Ordnung) erworben werden konnten. Nach anfänglicher großer und eher zurückhaltender Runde entwickelte sich der Abend dann noch ganz witzig. Das lag auch daran, dass mancher Teilnehmer aus Protest, dass andere Teilnehmer Trinkspiele ohne Alkohol spielten, seinen Einsatz mit Wodka verdoppelte. Auch eine mitgebrachte Gitarre sorgte für Stimmung und so mancher Anwesende weiß nicht mehr, was er wem versprochen und wann ihn wen ins Bett gebracht hat ;-)
In diesem Sinne war es für alle eine mehr oder weniger Spakoinoi Notschi (geruhsame Nacht), womit ich mich auch in den nächsten Teil verabschieden will.
Hannes