[RU] Transsib-Tour 2013: Tag 3 von 26 – 18.9. [m39B]
Verfasst: Di 29. Jul 2014, 23:30
Fortsetzung von Teil 1.
Fortsetzung von Teil 2.
[hr][/hr]
Dobri Vetscher*,
weiter geht es mit dem dritten Tag. Am Abend sollte es nach Kasan weitergehen, so dass wir am Morgen unser Zeug im Hostel zu packen hatten. Das Gepäck konnten wir aber noch dort lassen. Beim Verlassen des Hostels gab es dann diesen Anblick. So kann man sich auch ein Gerüst (oder einen Hubsteiger) sparen:


Eine Außenansicht unseres Hostels darf auch noch sein. Die Aufzugkonstruktion ist auch ganz interessant: Sie beginnt aus Platzgründen erst nach einem halben Stock. Ob die gelbe Leitung eine Gasleitung ist, da bin ich mir nicht ganz sicher, meine aber schon.

Die Russische Staatsbibliothek (bzw. nach Anschrift noch sowjetische), benannt nach Lenin, unweit des Kremls. Auch nicht mehr im allerbesten Zustand, wenn man sich so die Stahlbändern an den Säulen anschaut.


Erster Tagesprogrammpunkt war ein Besuch des Kremls. Heute hatten wir auch deutlich besseres Wetter als an den beiden vorigen Tagen, die, wie auf den Bildern erkennbar ist, eher verregnet waren. Nun zeigte sich dagegen stellenweise blauer Himmel. Mit etwas Verhandlungsgeschick konnten wir am Kremleingang den russischen Studentenpreis bekommen, der, wenn mich meine Erinnerung jetzt nicht täuscht, nur etwa 100 Rubel (~2 €) gegenüber den 300 Rubel (~6 €) für normale Besucher beträgt.




Zum Mittagessen ging es dann zum Roten Platz. Wir kamen gerade rechtzeitig aus dem Kreml heraus, um den Wachwechsel am ewigen Feuer zum Gedenken an die Opfer des zweiten Weltkriegs (des Großen Vaterländischen Krieges, wie es in Russland heißt) mitzuerleben.


Im Einkaufspalast GUM fanden wir im dritten Stock sogar einen recht günstigen Italiener.

Im Anschluss schauten wir uns etwas den Roten Platz und sein Drumherum an, ein Teil schaute sich die berühmte Basilika auch einmal von innen an, was ich nur empfehlen kann.




Die kompletten Innenwände sind bemalt oder anderweitig ausgeschmückt, in verschiedenen Stilen.

Genauso hat jeder der Türme sein eigenes inneres wie äußeres Aussehen.

Die Akustik in den Türmen ist gigantisch, dafür haben natürlich nicht viele Leute Platz. Ein Vokalensemble gab eine Kostprobe seines Könnens.
Als nächstes machten wir uns dann zu den Sperlingbergen im Moskauer Süden auf, auf denen sich auch die Lomonossow-Universität mit ihrem gigantischen Gebäude befindet. Den 240 m hohen Turm, bis 1985 sogar das höchste Gebäude außerhalb Nordamerikas, kann man schon von weitem sehen und gehört zu den „Sieben Schwestern“. Wie schon am Vortag zu sehen war, gibt es noch weitere Gebäude dieses Baustils in Moskau, insgesamt also sieben Stück.

Sogar einen Fahrradständer kann man dort finden, bei den Radwegen…

…hat man´s aber noch nicht so mit der Ganzheitlichkeit der Planung.

Rückansicht des mittleren Teils des Gebäudes mit dem Turm.

Der Haupteingang der Uni mit dem Turm, der ursprünglich mal nur als Wohnturm geplant war.

Networking auf Russisch.

Das 1947 zum 800-jährigen Stadtjubiläum begonnene Gebäude befindet sich in mitten eines Parkes, wie hier mit einem Springbrunnen.
Zu Fuß machten wir uns dann auf den Weg nach vorne zur Schleife der Moskwa, von wo aus man einen schönen Blick über die Stadt hat.

Ein Skilift für das kleine Wintervergnügen der Moskauer, daneben gibt es auch eine Skisprungschanze.

Im Hintergrund erhebt sich das moderne Geschäftsviertel Moskwa-City.

Über mehr oder weniger vertrauenswürdige Wege sind wir dann runter zum Fluss. Unterwegs gab es sogar eine Art Waldlehrpfad und unten am Ufer sogar einen ordentlichen zweistreifigen Radweg.

Quer über den Fluss gebaut befindet sich die Metrostation Olympia, eine der wenigen oberirdischen.

An den Zugängen und auf dem Bahnsteig befinden sich mehrere Vitrinen mit Pokalen etc.

Hier ist es auch mal einigermaßen hell für die Einfahrt einer Metro.

Unsere Mädels fanden eine hübsche Mitfahrgelegenheit, doch kamen damit kaum vom Fleck.
Nachdem wir dann im Hostel unser Gepäck aufgenommen hatten, ging es mal nicht zur Station Tsvetnoy Bulvard, sondern eine weitere, um direkter zum Kasaner Bahnhof zu kommen.

Am Kasaner Bahnhof mussten wir dann erstmal klären, wo wir überhaupt unsere Onlinetickets gegen richtige Tickets umtauschen konnten. Es sollte dafür entsprechende Automaten geben, doch wo stehen die? Die Sucherei zog sich doch ziemlich in die Länge, was wir anderen immerhin nochmal für kleinere Einkäufe nutzen konnten, denn dort klappt die Verständigung wenigstens auch mit draufzeigen und dem Blick auf das Display der Kasse. Nach irgendetwas über einer halben Stunde waren Diana und Simon dann mit den Tickets wieder da und wir konnten uns hoch zum Bahnsteig begeben. Unser Zug wurde gerade bereitgestellt, einsteigen konnte man noch nicht direkt und andere Leute besorgten sich nochmal etwas Proviant.

Unser Wagen war die Nummer 13, am Einstieg wurde stets unser Name anhand des Passes mit dem Aufdruck auf dem Ticket verglichen und uns dann die Platznummer noch einmal angesagt. Für die erste Nacht hatten wir noch Kupes, also Viererabteile mit Türen.

Meine Fahrkartensammlung, in Irkutsk gab´s ein etwas größeres Ticket, dafür mit schönem Umschlag. Die Fotostelle befindet sich am Baikalsee, da hätte ich mich auch gerne mal hingestellt, vor allem, da bei unserer Vorbeifahrt dort es auch schön sonnig war und ganz hübsche Güterzüge entgegenkamen (auch wenn das noch zur falschen Tageszeit war). Wie mir erst jetzt beim Blick aufs Foto aufgefallen ist, befindet sich auf der rechten Fahrkarte im Hintergrund sogar ein Bild des einzigen sowjetischen Hochgeschwindigkeitszuges.
Nachdem unser Gepäck verstaut war, setzte sich unser Zug pünktlich in Bewegung, wobei es noch eher gemächlich durch die Moskauer Vororte ging:

Die Betten waren dann auch alsbald bezogen, so dass der gemütliche Teil des Abends beginnen konnte. Bier und Wodka waren ausreichend vorhanden :-) Nach Mitternacht stand dann ein längerer betrieblicher Halt zum Lokwechsel in Vekovka an. Hier hatten wir dann auch den ersten Kontakt mit den berühmten Babuschkas, den Mütterchen, die ihre Waren an den Bahnsteigen den Reisenden verkaufen. Es waren aber genauso einige fliegende Händler mit ihrem Ramsch wie leuchtende Plexiglasfiguren etc. unterwegs. Auch mussten ein paar Mitreisende noch lernen, dass man einen Halt nicht unbedingt zum Umziehen nutzen sollte, wenn man nicht den Vorhang zuzieht ;-)

Einfahrt eines zweiten Personenzuges aus Richtung Moskau in Vekovka. Die Wertschätzung der Fahrgäste drückt sich auch dadurch aus, dass der Bahnsteig unbeleuchtet, der Güterbereich aber beleuchtet ist…


Bei jedem größeren Zwischenhalt werden die Fahrwerke überprüft.

Nachdem dann so langsam das Bier alle, war gegen 1:30 Uhr dann Nachtruhe angesagt, die ich aufgrund der nichtregulierbaren** Belüftung allerdings nicht so genießen konnte. Es zog mir nämlich schön die kühle Luft an den Hals während ich unter dem bloßen Laken als Decke doch recht schwitzte. Das sollte dann für die nächsten Tage für einen etwas kratzigen Hals sorgen.
Damit endet der dritte Tag, wo es nun ja wieder etwas bahnlastiger wurde, nachdem die ersten beiden Tage doch mehr Städtetour waren.
Grüße, Hannes
*Guten Abend
**oder ich hätte nicht gewusst, wo und wie
Fortsetzung von Teil 2.
[hr][/hr]
Dobri Vetscher*,
weiter geht es mit dem dritten Tag. Am Abend sollte es nach Kasan weitergehen, so dass wir am Morgen unser Zeug im Hostel zu packen hatten. Das Gepäck konnten wir aber noch dort lassen. Beim Verlassen des Hostels gab es dann diesen Anblick. So kann man sich auch ein Gerüst (oder einen Hubsteiger) sparen:


Eine Außenansicht unseres Hostels darf auch noch sein. Die Aufzugkonstruktion ist auch ganz interessant: Sie beginnt aus Platzgründen erst nach einem halben Stock. Ob die gelbe Leitung eine Gasleitung ist, da bin ich mir nicht ganz sicher, meine aber schon.

Die Russische Staatsbibliothek (bzw. nach Anschrift noch sowjetische), benannt nach Lenin, unweit des Kremls. Auch nicht mehr im allerbesten Zustand, wenn man sich so die Stahlbändern an den Säulen anschaut.


Erster Tagesprogrammpunkt war ein Besuch des Kremls. Heute hatten wir auch deutlich besseres Wetter als an den beiden vorigen Tagen, die, wie auf den Bildern erkennbar ist, eher verregnet waren. Nun zeigte sich dagegen stellenweise blauer Himmel. Mit etwas Verhandlungsgeschick konnten wir am Kremleingang den russischen Studentenpreis bekommen, der, wenn mich meine Erinnerung jetzt nicht täuscht, nur etwa 100 Rubel (~2 €) gegenüber den 300 Rubel (~6 €) für normale Besucher beträgt.




Zum Mittagessen ging es dann zum Roten Platz. Wir kamen gerade rechtzeitig aus dem Kreml heraus, um den Wachwechsel am ewigen Feuer zum Gedenken an die Opfer des zweiten Weltkriegs (des Großen Vaterländischen Krieges, wie es in Russland heißt) mitzuerleben.


Im Einkaufspalast GUM fanden wir im dritten Stock sogar einen recht günstigen Italiener.

Im Anschluss schauten wir uns etwas den Roten Platz und sein Drumherum an, ein Teil schaute sich die berühmte Basilika auch einmal von innen an, was ich nur empfehlen kann.




Die kompletten Innenwände sind bemalt oder anderweitig ausgeschmückt, in verschiedenen Stilen.

Genauso hat jeder der Türme sein eigenes inneres wie äußeres Aussehen.

Die Akustik in den Türmen ist gigantisch, dafür haben natürlich nicht viele Leute Platz. Ein Vokalensemble gab eine Kostprobe seines Könnens.
Als nächstes machten wir uns dann zu den Sperlingbergen im Moskauer Süden auf, auf denen sich auch die Lomonossow-Universität mit ihrem gigantischen Gebäude befindet. Den 240 m hohen Turm, bis 1985 sogar das höchste Gebäude außerhalb Nordamerikas, kann man schon von weitem sehen und gehört zu den „Sieben Schwestern“. Wie schon am Vortag zu sehen war, gibt es noch weitere Gebäude dieses Baustils in Moskau, insgesamt also sieben Stück.

Sogar einen Fahrradständer kann man dort finden, bei den Radwegen…

…hat man´s aber noch nicht so mit der Ganzheitlichkeit der Planung.

Rückansicht des mittleren Teils des Gebäudes mit dem Turm.

Der Haupteingang der Uni mit dem Turm, der ursprünglich mal nur als Wohnturm geplant war.

Networking auf Russisch.

Das 1947 zum 800-jährigen Stadtjubiläum begonnene Gebäude befindet sich in mitten eines Parkes, wie hier mit einem Springbrunnen.
Zu Fuß machten wir uns dann auf den Weg nach vorne zur Schleife der Moskwa, von wo aus man einen schönen Blick über die Stadt hat.

Ein Skilift für das kleine Wintervergnügen der Moskauer, daneben gibt es auch eine Skisprungschanze.

Im Hintergrund erhebt sich das moderne Geschäftsviertel Moskwa-City.

Über mehr oder weniger vertrauenswürdige Wege sind wir dann runter zum Fluss. Unterwegs gab es sogar eine Art Waldlehrpfad und unten am Ufer sogar einen ordentlichen zweistreifigen Radweg.

Quer über den Fluss gebaut befindet sich die Metrostation Olympia, eine der wenigen oberirdischen.

An den Zugängen und auf dem Bahnsteig befinden sich mehrere Vitrinen mit Pokalen etc.

Hier ist es auch mal einigermaßen hell für die Einfahrt einer Metro.

Unsere Mädels fanden eine hübsche Mitfahrgelegenheit, doch kamen damit kaum vom Fleck.
Nachdem wir dann im Hostel unser Gepäck aufgenommen hatten, ging es mal nicht zur Station Tsvetnoy Bulvard, sondern eine weitere, um direkter zum Kasaner Bahnhof zu kommen.

Am Kasaner Bahnhof mussten wir dann erstmal klären, wo wir überhaupt unsere Onlinetickets gegen richtige Tickets umtauschen konnten. Es sollte dafür entsprechende Automaten geben, doch wo stehen die? Die Sucherei zog sich doch ziemlich in die Länge, was wir anderen immerhin nochmal für kleinere Einkäufe nutzen konnten, denn dort klappt die Verständigung wenigstens auch mit draufzeigen und dem Blick auf das Display der Kasse. Nach irgendetwas über einer halben Stunde waren Diana und Simon dann mit den Tickets wieder da und wir konnten uns hoch zum Bahnsteig begeben. Unser Zug wurde gerade bereitgestellt, einsteigen konnte man noch nicht direkt und andere Leute besorgten sich nochmal etwas Proviant.

Unser Wagen war die Nummer 13, am Einstieg wurde stets unser Name anhand des Passes mit dem Aufdruck auf dem Ticket verglichen und uns dann die Platznummer noch einmal angesagt. Für die erste Nacht hatten wir noch Kupes, also Viererabteile mit Türen.

Meine Fahrkartensammlung, in Irkutsk gab´s ein etwas größeres Ticket, dafür mit schönem Umschlag. Die Fotostelle befindet sich am Baikalsee, da hätte ich mich auch gerne mal hingestellt, vor allem, da bei unserer Vorbeifahrt dort es auch schön sonnig war und ganz hübsche Güterzüge entgegenkamen (auch wenn das noch zur falschen Tageszeit war). Wie mir erst jetzt beim Blick aufs Foto aufgefallen ist, befindet sich auf der rechten Fahrkarte im Hintergrund sogar ein Bild des einzigen sowjetischen Hochgeschwindigkeitszuges.
Nachdem unser Gepäck verstaut war, setzte sich unser Zug pünktlich in Bewegung, wobei es noch eher gemächlich durch die Moskauer Vororte ging:

Die Betten waren dann auch alsbald bezogen, so dass der gemütliche Teil des Abends beginnen konnte. Bier und Wodka waren ausreichend vorhanden :-) Nach Mitternacht stand dann ein längerer betrieblicher Halt zum Lokwechsel in Vekovka an. Hier hatten wir dann auch den ersten Kontakt mit den berühmten Babuschkas, den Mütterchen, die ihre Waren an den Bahnsteigen den Reisenden verkaufen. Es waren aber genauso einige fliegende Händler mit ihrem Ramsch wie leuchtende Plexiglasfiguren etc. unterwegs. Auch mussten ein paar Mitreisende noch lernen, dass man einen Halt nicht unbedingt zum Umziehen nutzen sollte, wenn man nicht den Vorhang zuzieht ;-)

Einfahrt eines zweiten Personenzuges aus Richtung Moskau in Vekovka. Die Wertschätzung der Fahrgäste drückt sich auch dadurch aus, dass der Bahnsteig unbeleuchtet, der Güterbereich aber beleuchtet ist…


Bei jedem größeren Zwischenhalt werden die Fahrwerke überprüft.

Nachdem dann so langsam das Bier alle, war gegen 1:30 Uhr dann Nachtruhe angesagt, die ich aufgrund der nichtregulierbaren** Belüftung allerdings nicht so genießen konnte. Es zog mir nämlich schön die kühle Luft an den Hals während ich unter dem bloßen Laken als Decke doch recht schwitzte. Das sollte dann für die nächsten Tage für einen etwas kratzigen Hals sorgen.
Damit endet der dritte Tag, wo es nun ja wieder etwas bahnlastiger wurde, nachdem die ersten beiden Tage doch mehr Städtetour waren.
Grüße, Hannes
*Guten Abend
**oder ich hätte nicht gewusst, wo und wie