Der Bus ist der Eisenbahn überlegen...
Verfasst: So 8. Jun 2014, 16:12
Dieser Tage habe ich vom Verband der baden-württembergischen Busunternehmer eine von Karlheinz Rößler (den K-21-Befürwortern sicherlich gut bekannt) erstellte Analyse zum Vergleich von Bus und Bahn zugesandt bekommen. Interessante Aspekte hat Herr Rössler da zusammengestellt. Ich picke mal einige Daten aus der Studie heraus:
Energieverbrauch pro 100 km (Benzinäqivalent, Umweltbundesamt) Linienbus 3,3 Liter, U- und S-Bahn 3,9 Liter, Eisenbahn im Nahverkehr 4,8 Liter.
CO2-Emissionen (Umweltbundesamt) Bus 21,0 g/100 Pkm), Straßenbahn, U-Bahn, S-Bahn, 20,0 g/100 Pkm, Eisenbahn im Nahverkehr 21,0 g/100 Pkm.
Primärenergieverbrauch (durchschnittliche Besetzung):
Doppeldecker-Reisebus 0,7 Liter/Person und 100 Luftlinien-Kilometer
Einstöckiger Reisebus 1,0 Liter/Person und 100 Luftlinien-Kilometer
VW-Lupo "3-Liter" 2,0 Liter/Person und 100 Luftlinien-Kilometer
Oberklassen-PKW 6,4 Liter/Person und 100 Luftlinien-Kilometer
IC auf Altstrecke (max. 160 km(h) 2,1 Liter/Person und 100 Luftlinien-Kilometer
ICE-3 auf NBS (max. 300 km/h) 4,7 Liter/Person und 100 Luftlinien-Kilometer.
Auch bei der Leistungsfähigkeit eines Bus-Rapid-Transports (BRT), wie er z.B. in Istanbul mit einer Fahrzeugfolge von 20 bis 25 sec. besteht, schneiden die Busse nicht schlecht ab.
Die Leistungsfähigkeit einer Buslinie wird mit 36.000 Pers/Stunde angegeben, die einer S-Bahn mit 48.960 Personen/Stunde, die einer U-Bahn mit 27.360 Personen/Stunde.
Die Kosten für den Fahrweg inclusive Haltestellen betragen nach Rößler für eine 2-spurige Bus-Trasse 3 Mio. Euro/km,
für eine 2-gleisige Stadtbahntrasse 7 Mio. Euro, für eine 2-gleisige oberirdische Bahnstrecke (S-Bahn, U-Bahn) 15 Mio. Euro/km und
für eine 2-gleisige Bahnstrecke im Tunnel (S-Bahn, U-Bahn) 90 Mio. Euro.
Im Endergebnis kommt Rößler zu folgender Bewertung:
Engergiebedarf: Bus günstiger als SPNV
CO2-Ausstoß: beide Verkehrsmittel gleichwertig
Lärm: Bus günstiger als SPNV
Zuverlässigkeit: Bus günstiger als SPNV
Leistungsfähigkeit pro Fahrspur als BRT-System/Gleis: gleichwertig zum SPNV
Kosten Fahrweg + Betrieb: Bus günstiger als SPNV
Flexibilität bezüglich der Stadtentwicklung: Bus günstiger als SPNV.
Rößler schreibt weiter: Die gängige und vorallem auch durch die Medien verbreitete Vorstellung, der SPNV (Zug, S-, U-, Stadt- und Straßenbahn) sei dem Nahverkehrs-Omnibus ökologisch überlegen, muss fundamental revidiert werden: Der Bus schneidet hinsichtlich Energiesparsamkeit und Lärmarmut besser als der Schienenverkehr ab und er besitzt durch die Umstellung vom herkömmlichen Diesel- auf Elektro- oder Hybrid-Antrieb noch ein großes Entwicklungspotential. Deshalb wird er zukünftig wohl auch bei der Vermeidung des Treibhausgases CO2 im Vorteil sein, während er heute in etwa gleichauf mit dem Schienenverkehr liegt, bezogen auf dieselbe Transportleistung. Wegen seiner wenig störanfälligen Fahrweg-Technik ist der Bus zuverlässiger als der Schienenverkehr, der oft durch Signal-, Oberleitungs- Weichen oder Stellwerksstörungen behindert wird. Werden BRT-Systeme aufgebaut, so ist der Bus hinsichtlich seiner Leistungsfähigkeit pro Fahrspur dem Schienenverkehr pro Gleis in etwa ebenbürtig. Auch die Gesamtkosten der Fahrzeuge, des Fahrweges und des Betriebes lassen den Bus gegenüber den Schienenfahrzeugen als günstiger erscheinen. Der Bus beseitzt eine große Flexibilität zur Anpassung an die zukünftige städtebauliche Entwicklung im Gegensatz zum Schienenverkehr.
Karlheinz Rößler war in der Markt- und Sozialforschung in Hamburg und München sowie an der Universität München tätig. Er wirkte beim Aufbau der Verbände PRO BAHN e.V. und dem Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) mit und arbeitete später in der Leitung dieser Verbände. Neben diesen Tätigkeiten war er freier Journalist mit Schwerpunkten Eisenbahn, Transrapid und Umweltprobleme der Verkehrsmittel. Von 1991 bis 2013 war Karlheinz Rößler Geschäftsführer der VIEREGG-RÖSSLER GmbH, seit 1991 Gesellschafter.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Energieverbrauch pro 100 km (Benzinäqivalent, Umweltbundesamt) Linienbus 3,3 Liter, U- und S-Bahn 3,9 Liter, Eisenbahn im Nahverkehr 4,8 Liter.
CO2-Emissionen (Umweltbundesamt) Bus 21,0 g/100 Pkm), Straßenbahn, U-Bahn, S-Bahn, 20,0 g/100 Pkm, Eisenbahn im Nahverkehr 21,0 g/100 Pkm.
Primärenergieverbrauch (durchschnittliche Besetzung):
Doppeldecker-Reisebus 0,7 Liter/Person und 100 Luftlinien-Kilometer
Einstöckiger Reisebus 1,0 Liter/Person und 100 Luftlinien-Kilometer
VW-Lupo "3-Liter" 2,0 Liter/Person und 100 Luftlinien-Kilometer
Oberklassen-PKW 6,4 Liter/Person und 100 Luftlinien-Kilometer
IC auf Altstrecke (max. 160 km(h) 2,1 Liter/Person und 100 Luftlinien-Kilometer
ICE-3 auf NBS (max. 300 km/h) 4,7 Liter/Person und 100 Luftlinien-Kilometer.
Auch bei der Leistungsfähigkeit eines Bus-Rapid-Transports (BRT), wie er z.B. in Istanbul mit einer Fahrzeugfolge von 20 bis 25 sec. besteht, schneiden die Busse nicht schlecht ab.
Die Leistungsfähigkeit einer Buslinie wird mit 36.000 Pers/Stunde angegeben, die einer S-Bahn mit 48.960 Personen/Stunde, die einer U-Bahn mit 27.360 Personen/Stunde.
Die Kosten für den Fahrweg inclusive Haltestellen betragen nach Rößler für eine 2-spurige Bus-Trasse 3 Mio. Euro/km,
für eine 2-gleisige Stadtbahntrasse 7 Mio. Euro, für eine 2-gleisige oberirdische Bahnstrecke (S-Bahn, U-Bahn) 15 Mio. Euro/km und
für eine 2-gleisige Bahnstrecke im Tunnel (S-Bahn, U-Bahn) 90 Mio. Euro.
Im Endergebnis kommt Rößler zu folgender Bewertung:
Engergiebedarf: Bus günstiger als SPNV
CO2-Ausstoß: beide Verkehrsmittel gleichwertig
Lärm: Bus günstiger als SPNV
Zuverlässigkeit: Bus günstiger als SPNV
Leistungsfähigkeit pro Fahrspur als BRT-System/Gleis: gleichwertig zum SPNV
Kosten Fahrweg + Betrieb: Bus günstiger als SPNV
Flexibilität bezüglich der Stadtentwicklung: Bus günstiger als SPNV.
Rößler schreibt weiter: Die gängige und vorallem auch durch die Medien verbreitete Vorstellung, der SPNV (Zug, S-, U-, Stadt- und Straßenbahn) sei dem Nahverkehrs-Omnibus ökologisch überlegen, muss fundamental revidiert werden: Der Bus schneidet hinsichtlich Energiesparsamkeit und Lärmarmut besser als der Schienenverkehr ab und er besitzt durch die Umstellung vom herkömmlichen Diesel- auf Elektro- oder Hybrid-Antrieb noch ein großes Entwicklungspotential. Deshalb wird er zukünftig wohl auch bei der Vermeidung des Treibhausgases CO2 im Vorteil sein, während er heute in etwa gleichauf mit dem Schienenverkehr liegt, bezogen auf dieselbe Transportleistung. Wegen seiner wenig störanfälligen Fahrweg-Technik ist der Bus zuverlässiger als der Schienenverkehr, der oft durch Signal-, Oberleitungs- Weichen oder Stellwerksstörungen behindert wird. Werden BRT-Systeme aufgebaut, so ist der Bus hinsichtlich seiner Leistungsfähigkeit pro Fahrspur dem Schienenverkehr pro Gleis in etwa ebenbürtig. Auch die Gesamtkosten der Fahrzeuge, des Fahrweges und des Betriebes lassen den Bus gegenüber den Schienenfahrzeugen als günstiger erscheinen. Der Bus beseitzt eine große Flexibilität zur Anpassung an die zukünftige städtebauliche Entwicklung im Gegensatz zum Schienenverkehr.
Karlheinz Rößler war in der Markt- und Sozialforschung in Hamburg und München sowie an der Universität München tätig. Er wirkte beim Aufbau der Verbände PRO BAHN e.V. und dem Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) mit und arbeitete später in der Leitung dieser Verbände. Neben diesen Tätigkeiten war er freier Journalist mit Schwerpunkten Eisenbahn, Transrapid und Umweltprobleme der Verkehrsmittel. Von 1991 bis 2013 war Karlheinz Rößler Geschäftsführer der VIEREGG-RÖSSLER GmbH, seit 1991 Gesellschafter.
Viele Grüße vom Vielfahrer