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Sitzung des Gäuquadrats
Verfasst: Di 1. Apr 2014, 22:43
von Vielfahrer
Am 02.04.2014 tagt im Rathaus von Rottenburg das sogenannte Gäuquadrat, also die Versammlung der Oberbürgermeister von Rottenburg, Herrenberg, Nagold und Horb. Thema sind die Bahnverbindungen dieser Städte nach Umsetzung des Interimsfahrplans auf der Gäubahn.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Re: Sitzung des Gäuquadrats
Verfasst: Di 8. Apr 2014, 23:33
von Tannenrainer
Hallo Vielfahrer,
ist denn beim Treffen der Gäuquadrat-OB`s grundlegend Neues zum Thema "Interimsfahrplan" zu Tage getreten?
Die regionalen Medien halten sich leider sehr bedeckt bezüglich dieser Zusammenkunft...
Insbesondere für Rottenburg würde mich doch interessieren, inwiefern sich der Fahrplan der KBS 774 ändern wird, zumal ja offenbar wiederum kein reiner Stundentakt möglich wird... schade eigentlich!
Gruß
Tannenrainer
Re: Sitzung des Gäuquadrats
Verfasst: Di 8. Apr 2014, 23:50
von Vielfahrer
Auf der Sitzung wurde erst mal alles völlig unvoreingenommen besprochen. Dabei ist klar, dass diese spezielle Materie aufgrund ihrer Vernetzung für einen, der nicht täglich damit zu tun hat, ungeheuer kompliziert daher kommt. Sinn und Zweck war es, erst mal einen gemeinsamen Erkenntnisstand zu schaffen, um dann zu überlegen, welche weiteren Schritte unternommen werden. Im Gäu ist die Gemengelage schon sehr vielschichtig. Aber wenn es z.B. den Volksbanken von Herrenberg, Rottenburg und Nagold gelingt, sich zusammen zu tun (also zu fusionieren), dann sollte es im Verkehr erst recht möglich sein, eine gemeinsame Sprachregelung zu finden.
Im Gäu stoßen ja nicht nur Bahnlinien oder Landkreise aufeinander. Auch die Regierungsbezirke Stuttgart, Tübingen, Karlsruhe und Freiburg, also das ganze Ländle, liegen hier nahe beieinander. Zudem sind mehrere Verbünde (VVS, Naldo, VGC, VGF und VVR) tätig, das Busnetz nur in geringem Umfang auf die Schiene (Pendlerrichtung zeigt eindeutig nach BB/S) ausgerichtet. Also für das Gäuquadrat ein durchaus interessantes Aufgabenfeld.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Re: Sitzung des Gäuquadrats
Verfasst: Mi 9. Apr 2014, 00:09
von Tannenrainer
Das Gäu ist ja im Grunde eine prädestinierte Spielwiese für jeden Verkehrsplaner... zumal hier von den Verkehrsströmen her keinerlei Rücksicht auf irgendwelche Gemeinde- oder Landkreisgrenzen genommen wird!
Nicht zuletzt die Schüler wechseln wild zwischen den Regierungsbezirken hin und her, so "zieht" Rottenburg als Schulstandort bis weit in die Nachbarkreise hinein, das (Bus-)Verkehrsaufkommen um den zentralen Eugen-Bolz-Platz zu Schulbeginn und Schulschluß ist dabei jedesmal (für mich zumindest) imponierend!
Gruß
Tannenrainer
Re: Sitzung des Gäuquadrats
Verfasst: Mi 9. Apr 2014, 07:53
von Vielfahrer
Hallo Tannenrainer,
nachdem gerade mein RE von Horb nach Singen ausgefallen ist (technische Probleme am Fahrzeug, so die Durchsage), sitze ich im Bahnhofscafé in Horb eine Stunde lang….
In der Tat, am Eugen-Bolz-Platz in Rottenburg ist das beeindruckend, was da an Schülern unterwegs ist. Ich meine, es sind so um die 3.500 nach Rottenburg einpendelnde Schüler, wobei die westlichen Richtungen aus dem Gäu besonders stark vertreten sind. Aber nicht nur am Eugen-Bolz-Platz geht was, auch am Theoderich (Zweites Städtisches Gymnasium und St.-Meinrad-Gymnasium sowie Hauptschule) geht viel, ebenso an der Kreuzerfeld-Realschule.
Zukünftig wird sich um größere Teile dieser Beförderungen ja die Firma Weiss&Nesch aus Nagold kümmern, die im vom Landkreis Tübingen gestalteten Wettbewerb als bester Anbieter gesiegt hat. Der RAB verabschiedet sich mit dem Ende dieses Schuljahrs von den entsprechenden Linien 7627 (Rottenburg - Bondorf - Ergenzingen), 7628 (Rottenburg - B 28a - Ergenzingen - Eckenweiler / Göttelfingen - Eutingen - Horb Hohenberg) und 7633 (Rottenburg - Remmingsheim - Nellingsheim - Wolfenhausen - Ergenzingen - Baisingen - Nagold-Vollmaringen).
Mit dem Wechsel des Unternehmens werden viele neue Niederflurbusse eingesetzt werden (Bedingung der Ausschreibung). Ich rechne aber damit, dass das letztlich nicht schlechte Wagenmaterial des RAB nicht arbeitslos stehen bleiben wird sondern vermutlich andere Leistungen in Rottenburg, die bislang von Auftragsunternehmern mit teilweise älteren Fahrzeugen durchgeführt wurden, ersetzen dürfte. Damit wäre auch auf diesen Linien, wenn es so kommen sollte, eine deutliche Angebotsverbesserung zu erzielen.
Überhaupt muss zusehends der Aspekt von Ausschreibungen, insbesondere auch bei Schienenverkehrsleistungen, stärker beachtet werden als bislang. Gerade wenn man bedenkt, dass der "große Verkehrsvertrag" mit DB-Regio 2016 ausläuft, könnte es doch (ggf. nach Zwischenlösungen) zu deutlichen Veränderungen der Angebotsstruktur und Fahrzeugseite kommen.
Die Kulturbahn übrigens, also die Strecke von Tübingen über Horb nach Pforzheim, dürfte, wenn ich das richtig analysiere, zukünftig kaum mehr durchgängige Fahrten aufweisen. Aus Richtung Tübingen dürften die RegioShuttle etwa zur vollen Stunde in Horb eintreffen (Kurzwende oder Kreuzung Eyach), während die Abfahrten nach Pforzheim nach dem langsamen IC in Richtung Stuttgart (also mit Anschluss von Zürich in Richtung Pforzheim) bzw. vor dem schnellen IC (d.h. ohne Anschluss von Zürich in Richtung Pforzheim) erfolgen dürften. Demzufolge würden sie in Horb deutlich über 45 Minuten stehen, wenn sie durchgebenden wären, wovon ich deswegen eher nicht ausgehe.
In Horb sitzt bislang ja ein Büro der Kulturbahn. Ob das dann dauerhaft noch der Fall sein wird, muss man sehen. Im Grund ist die Kulturbahn ja auch nur ein Ausschreibungsprodukt, indem man zwei Linien, die sehr wenig miteinander zu tun haben, zur Erzielung eines möglichst günstigen Angebots zusammengespannt hat. Die Zahl der in Horb Durchreisenden ist maximal zweistellig (in beiden Richtungen zusammen), wenn ich mich nicht ganz täusche.
Viele Grüße vom Vielfahrer aus dem Bahnhofscafé in Horb.
Re: Sitzung des Gäuquadrats
Verfasst: Mi 9. Apr 2014, 09:28
von Vielfahrer
Nachdem ich im Bahnhofscafé in Horb festgestellt habe, dass der IC 181 pünktlich in Stuttgart in Richtung Horb abgefahren ist, der Flügelzug um 7:17 Uhr ab Stuttgart nach Rottweil jedoch 5 Minuten Verspätung in Herrenberg hatte, habe ich mich nicht getraut, auf den IC zu warten, um dort auf den RE nach Villingen umzusteigen. Und das war richtig. Die Verspätung des Flügelzugs nach Rottweil hat nämlich zwischen Herrenberg und Horb plötzlich auf 10 Minuten zugenommen, so dass was an der Strecke gewesen sein dürfte. In Horb war dann der IC mit 20 Minuten Verspätung angegeben, obwohl der vorausfahrende RE nach Rottweil noch gar nicht da gewesen war. Dieser kam dann mit 10 Minuten an und erhielt in Talhausen eine Kreuzung mit dem Gegen-IC nach Stuttgart (anstatt in Rottweil). Der folgende IC 181 muss dann soviel Verspätung sich zwischen Stuttgart und Rottweil eingefahren haben, dass mein RE nach Villingen ohne Anschlussaufnahme pünktlich um 9:11 Uhr nach Villingen abgefahren ist. Bis auf die Frühverbindung um 5:17 Uhr ab Stuttgart waren dann heute alle Zugverbindungen zwischen der Landeshauptstadt und dem Oberzentrum Villingen im Eimer oder mit erheblichem Mehraufwand an Reisezeit verbunden.
Viele Grüße vom Vielfahrer