Impressionen Senden - Weißenhorn

[Karl Müller]

Sodele,
Heute bin ich nach Weißenhorn gefahren, wollte mal schauen wie eine Neue Strecke so aussieht!

Fangen wir in Ulm an, RB 26467 kommt als Solo-RS angefahren, ob`s wohl langt ?



Es hat gelangt - der Platz, aber, gerade so.



Dieser brachte mich und ander nach Weißenhorn, mit viel Fahrgastwechsel an den Zwischenstationen.
Weißenhorn, sieht wohl im Sommer - mit Grün - etwas genehmer aus...aber, Fahrgäste gab`s genug.

Zurück in Senden ging`s auf die Bahnbrücke am Südkopf, RB 26469 fährt aus Senden aus - nach Weißenhorn.



Der Eisenbahner, welcher die Bahnsteige absperrt ist noch zu sehen, Senden hat ebenerdige Bahnsteige, Zutritt auf Gleis 2 + 3 nur nach Öffnen des Bahnsteig!

Wullenstetten, mit funkel-Niegel-Nagel-Neuem Form-Einfahr-Vorsignal ( war früher nur ne Trapeztafel)



RB 26470 rauscht nach Ulm

Wullenstetten, nur Echt mit der Kirche!



Die Bahnsteige sind übrigens TipTop ( 140Meter lang?) große Wartehäuschen,viele Fahrradabstellplätze, mit Automaten.

Witzighausen, der alte Bahnhof:



Ein Paar Meter vom Neuen Bahnsteig entfernt,

Fazit - gelungen, sämtliche Züge die ich benutzt habe sind sehr gut besetzt gewesen, auch die Zwischenstationen sind gut besucht.

Der ZUB hat seine Aufgabe gut erfüllt, an den kleinen Bahnhöfen habe ich immer wieder Personen beobachtet die den Automat ausgiebig studiert haben, die Eisenbahn ist wieder da !

Und, auch für die Fotografen gibt`s auch jede Menge Motive....

MFG Oli

[Vielfahrer]

Hallo Oli,

vielen Dank für Deinen sehr schönen Bericht. Er bestätigt, dass die Zugstrecke sehr gut läuft - und das schon noch 3 Tagen Alltagsbetrieb. Die Bahnsteige sind in weiser Voraussicht tatsächlich 140 m lang angelegt worden. Es kann damit eine Vierer-Einheit mit RegioShuttle halten. In Witzighausen übrigens wurde Platz für ein zweites Gleis gelassen und die dort neu (unter Betrieb) zu bauende Straßenüberführung wird auch für eine zukünftige Elektrifizierung ausgelegt. Der etwas kahl aussehende Weißenhorner Busbahnhof wird im kommenden Frühjahr eine Übernachtung der Mittelinsel für die 8 Bussteige erhalten. Das Bahnhofsgebäude Weißenhorn selbst wird ein örtlicher Müller übernehmen und es bewirtschaften. Das dürfte dann ganz ordentlich belebt werden.

Viele Grüße vom Vielfahrer

[Karl Müller]

Morgen Vielfahrer,

ja - ein zweites Gleis, was den 30 MinutenTakt ermöglicht, könnte ich mir dort gut vorstellen. Das ist, dem Fahrgastaufkommen nach, keine Typische
Nebenbahn wie sie früher fuhr - ein AlibiZugpaar mit 5 Fahrgästen.....
Gruß Oli

[KBS720]

Hallo,

nette Aufnahmen. Schön das man endlich mal bei den Bahnsteigen nicht ganz so beschränkt gedacht hat! Wie funktioniert das eigentlich nach Weißenhorn betrieblich weiß das einer? Hat es da Stichstreckenblock oder Zugleitbetrieb?

Grüße Andreas

[Karl Müller]

Hallo Andreas,

in Senden ist das Stellwerk ElektoMechanisch und

in Weißenhorn stehen ein KS-Ein und Ausfahrsignal.

Vieleicht hilft dir das weiter, betrieblich weiß ich es nicht genau.

Gruß Oli

[KBS720]

Hallo,

ah dann wird das normaler Streckenblock sein und den Bf Weißenhorn hat entweder Senden drauf als Mini ESTW oder das nächste ESTW.

Grüße Andreas

[Vielfahrer]

Wenn mich nicht alles täuscht, kann man die Reaktivierung Weißenhorns als Erfolgsgeschichte verbuchen. Aber dies ist erst die erste reaktivierte Strecke in Bayern. Der Vertreter des Freistaats nannte bei der Eröffnung die Vorgehensweise als absolut wegweisend für weitere Reaktivierungen in Bayern und definierte die entsprechenden Schritte, die weitere Kandidaten analog Weißenhorn zu erfüllen hätten. Wenn mich nicht alles täuscht, dann wird im Raum Memmingen nach dem gleichen Muster vorgegangen werden, zwar nicht als Reaktivierung, denn Legau - Memmingen oder Babenhausen - Kellmünz ist längst stillgelegt und abgebaut (unwiederbringlich). Aber es werden eine Vielzahl von Haltestellen gebaut werden und ein System eingerichtet werden, das sich Regio-S-Bahn Memmingen nennt und zumindest im Bereich Tannheim nach Baden-Württemberg überschwappen wird. Eigentlich sollte man dies zum Anlass nehmen, die Allgäubahn wieder wie früher stündlich zu bedienen, zumindest im Abschnitt zwischen Memmingen und Kißlegg.

Viele Grüße vom Vielfahrer

[VT-Lover]

Hallo Oli,

Danke für diesen Bilderbogen der neuen, alten Strecke:

...
Weißenhorn, sieht wohl im Sommer - mit Grün - etwas genehmer aus...

...das sollten wir mal in's Auge fassen, oder?, mit den Rädern oder zu Fuß an der Strecke entlang... :hallo/ade:

[Hannes]

Schönen Dank für deinen Bildbericht, immer wieder schön deine Ausflüge! Vielleicht unternehme ich in den nächsten Tagen auch einfach mal einen, habe sowas schon lange nimmer gemacht.

Der Eisenbahner, welcher die Bahnsteige absperrt ist noch zu sehen, Senden hat ebenerdige Bahnsteige, Zutritt auf Gleis 2 + 3 nur nach Öffnen des Bahnsteig!

In einer vor etwa drei Jahren bei uns an der TU Dresden verteidigten Diplomarbeit eines Verkehrsingenieurs über die Reaktivierung im Personenverkehr waren auch Umbauvarianten für den Bahnhof Senden enthalten (wenn auch signalstandorttechnisch zu einseitig auf den Personenverkehr ausgerichtet), die eine Niveaufreiheit hergestellt hätte. Da das ja aber auch nicht mehr im Einfluss der SWU steht, hat sich da nix getan. Ob der DB Netz AG diese Planungsansätze überhaupt bekannt sind?

Wenn mich nicht alles täuscht, kann man die Reaktivierung Weißenhorns als Erfolgsgeschichte verbuchen. Aber dies ist erst die erste reaktivierte Strecke in Bayern.

Nein, (Traunstein-) Hörpolding -Traunreut war 2006 die erste, allerdings schlechter organisiert was die umliegenden Busverkehre angeht und mit Angebotseinschränkungen in der Folgezeit auf der Strecke Garching - Traunstein, wie Wikipedia zu berichten weiß: http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstreck ... -Traunreut
Insofern wohl die erste von Beginn an erfolgreiche Reaktivierung in Bayern.

Grüße, Hannes

[Vielfahrer]

Hallo Hannes,

Du hast recht. Hörpolding - Traunreut war die erste. Bei Senden - Weißenhorn war es anfangs untersagt, von Reaktivierung zu sprechen. Erst mit dem inzwischen abgetretenen Verkehrsminister Zeil war es möglich gewesen, das Wort Reaktivierung in den Mund zu nehmen. Zuvor sprach man von Angebotserweiterung (1 Tag pro Jahr fuhren ja die Agenda-Züge zwischen Ulm und Weißenhorn, was zeigt, dass solche lokalen Aktivitäten sehr zu begrüßen sind. Bei Babenhausen - Kellmünz gab es diese nicht, so dass die Strecke schnell abgebaut wurde).

Was den Bahnhof Senden betrifft, so hat die SMA+Partner AG schon vor einigen Jahren in einer Studie zur Illertalbahn mehrere Ideen zur Topologie des Bahnhofs Senden erarbeitet. Dabei wurden Vorschläge gemacht, die gleichzeitiges Ein- und Ausfahren der Züge sowie Flügelungen von Ulm nach Weißenhorn und Illertissen ermöglichen. Auch RE-Halte in Senden (über 20.000 Einwohner) waren angedacht worden. Dass sich seither diesbezüglich nichts getan hat, liegt an DB-Netz, aber möglicherweise auch an der Randlage der Illertalbahn in Bayern. Irgendwie gelang es noch nicht, diese sehr stark belastete Strecke in den Fokus bayrischer Ausbaumaßnahmen zu rücken. Südlich des Haltes Finninger Straße ist die Infrastruktur rückständig. In Senden sind nun sehr häufig die Bahnschranken geschlossen, eine Unterführung in Bahnhofsnähe gibt es nicht, so dass erst in der vergangenen Woche Jugendliche die geschlossenen Schranken ignorierten und noch über die Gleise im Zuge der Daimlerstraße rannten, um ihren Zug zu erreichen. Sie hatten aber Glück, dass sie nur von der Polizei aufgegriffen wurden und nur mit einer hohen Geldstrafe rechnen müssen. Wie in der lokalen Pressen bekannt gemacht wurde, werden in den ersten Wochen ständig polizeiliche Kontrollen der Bahnübergänge stattfinden, um alte Gewohnheiten zu unterbinden. Da geschlossene Schranken auch den Bussen Pünktlichkeitsprobleme bereiten, wurden diese über in ca. 2 km südlich bzw. nördlich liegende Überführungen geführt, was aber Unmut an nun nicht mehr bedienbaren Haltestellen hervorruft.
Der knappen Infrastruktur aber zum Trotz verkehren die Züge der Illertalbahn und auch der Weißenhorner seit Fahrplanwechsel ausgesprochen pünktlich. Dies führt dazu, dass an der "Drehscheibe" Senden die Anschlüsse vom Zug auf den Bus gut funktionieren, während allerdings umgekehrt vom Bus auf den Zug es mitunter zu Problemen gekommen ist. Die Wartezeitregelungen auf verspätete Züge aus Richtung Ulm wurden auf 3 Minuten begrenzt, da die Busse im Gegenlauf wieder Zubringeraufgaben zu Zugverbindungen haben. Ähnlich in Weißenhorn.

Viele Grüße vom Vielfahrer