Donautalbahn soll effizienter werden

Alles zur Donaubahn (Donautalbahn) kann hier rein.
Eine Überschneidung mit der Höllentalbahn ist möglich.
Vielfahrer
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Donautalbahn soll effizienter werden

Beitrag von Vielfahrer »

Unter dieser Schlagzeile setzt sich heute ein Redakteur der Stuttgarter Zeitung auf der halben Seite 20 (Baden-Württemberg) mit der Donautalbahn-Studie auseinander. Der Artikel ist leider nicht online zu finden. Vielleicht hat ihn jemand zufällig gelesen.

Die Linie beschäftigt derzeit so manchen Kommunalpolitiker. So etwa geht es hoch her in Rottenacker, wo die NVBW ungefähr ein Dutzend Zughalte für den kommenden Fahrplan bestellt hat, die DB Station & Service sich aber weigert, den Bahnsteig in einen für Kunden akzeptablen Zustand herzustellen. Man kann gespannt sein, wie das noch ausgeht. Da bemühen sich alle, der Bahn Kunden zuzuführen und diese winkt stur nur ab.

Von der Veranstaltung des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben in Boms war auch noch nichts zu lesen. Die Schwäbische Zeitung, die zwischen Ulm und Tuttlingen zahlreiche Redaktionsbüros besitzt, hat aber angekündigt, sich noch intensiv damit auseinander zu setzen.

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Re: Donautalbahn soll effizienter werden

Beitrag von Villinger »

Das ist typisch Station und Service... Sparen, sparen, sparen. Mal sehen, wann die sich selbst wegsparen.
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Re: Donautalbahn soll effizienter werden

Beitrag von Vielfahrer »

Interessant ist auch die Bahnsteig-Situation in Rechtenstein. Hier wird die ENAG tätig, wie mir von Seiten des Alb-Donau-Kreises berichtet wurde. Als Eisenbahninfrastruktur-Unternehmen richten sie den Bahnsteig so her, dass er den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Derzeit halten in Rechtenstein ja sporadisch sich kreuzende Züge. Wird allerdings die Kreuzung, wie es sinnvoll wäre, nach Zwiefaltendorf verlagert, so könnte es ruhig um Rechtenstein werden, wenn bis dahin nicht die Regio-S-Bahn Ulm bis Rechtenstein verlängert werden kann.

Ganz anders hingegen lauten die Meldungen von der Weißenhorner Strecke, die den Stadtwerken Ulm (SWU) gehört. Deren Chef Ingo Wortmann vermeldete kürzlich: "Wir liegen voll im Zeit- und im Kostenplan!" Auch bei den Großprojekten Weißenhorn Busbahnhof und Senden Bahnhof geht es kräftig voran, sollen doch in knapp 2 Monaten die Investitionen bereits im Betrieb sein.

Eher schleppend scheint die Verlängerung des Bahnsteigs in Tuttlingen-Zentrum voranzugehen. Sie ist allerdings eine unabdingbare Voraussetzung dafür, dass die Kapazitäten der Ringzüge im Donautal von einem dritten auf einen vierten Wagen aufgestockt werden können. Aber da sind wir ja wieder bei DB S&S. Zählungen zufolge sollen die Frequenzen jetzt im Oktober schon wieder deutlich die 400er-Grenze überschritten haben. Die kalte Jahreszeit kommt dabei erst noch.

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Karl Müller
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Re: Donautalbahn soll effizienter werden

Beitrag von Karl Müller »

und hier der gescannte Zeitungsartikel :

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Re: Donautalbahn soll effizienter werden

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Oli,

vielen Dank für den eingescannten Artikel. So ganz stimmt das nicht, was da geschrieben wurde. Zwischen Ulm und Sigmaringen etwa verkehren die Züge schon seit langem jede Stunde. Lediglich zwischen Sigmaringen und Immendingen verkehren die RE-Züge bislang nur alle 2 Stunden und entwerten damit die gesamte Achse, die für Verbindungen von Oberschwaben ins Oberrheintal, von der Schwäbischen Alb in den Schwarzwald oder von Villingen-Schwenningen nach Ulm wichtiger sein könnte. Immerhin: Ausnahmslos alle örtlichen Aufgabenträger (Landkreise) und Regionalverbände sowie Städte und Kommunen haben sich hinter diese Zielsetzung gestellt. Dabei sind die Interessen höchst unterschiedlich. In Blaubeuren etwa ist eine gute Nahverkehrsverbindung nach Ulm wichtig, in Bad Saulgau der Eckanschluss in Herbertingen, Sigmaringen möchte kurze Fahrzeiten via Ulm nach Stuttgart und München, Tuttlingen die Anbindung an die Schwarzwaldbahn usw. Mit einer stündlichen Verbindung, die im exakten Takt verläuft und auf die andere Strecken und auch Buslinien abgestimmt werden, entsteht für alle der größte Nutzen. 2/3 der erforderlichen Mehrleistung können durch Umschichtungen gegenfinanziert werden. Ein Drittel der benötigten Mehrleistung muss über Fahrgastzuwächse kompensiert werden. Diese können aus dem Nahverkehr kommen, wenn zugleich die parallele Buslinie, mit der unser User Fridinger täglich fährt, ersetzt wird. Bedeutender sind sicherlich die Mehrverkehre, die dank stündlicher Verbindungen quer durchs Land gewonnen werden können und die Mehrverkehre, die durch Ausrichtung von Busverkehren auf einen konsequenten Stundentakt gewonnen werden können.

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Re: Donautalbahn soll effizienter werden

Beitrag von KBS720 »

Hallo,

dann sollte man dem Donautal aber vielleicht endlich mal noch ne Kreuzungsmöglichkeit spendieren! Das ist nämlich immer das schöne Stundentakt fordern aber nix an der Infrakstruktur machen. Wenn jetzt jede Stunde ein IRE auf dem Abschnitt Tuttlingen-Immendingen fährt, wann soll da noch was außerplan durchpassen.

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Re: Donautalbahn soll effizienter werden

Beitrag von Villinger »

@Vielfahrer: Stimmt. Mal sehen, ob ich in den kommenden 3 Jahren, wo ich tagtäglich Sigmaringen besuche, morgens um 7 in einen Zug einsteigen kann :Frol:

@Andi: Fridingen hat die Kreuzmöglichkeit, in Hausen muss nur noch ein zusätzlicher Bahnsteig kommen bzw. ein Haltepunkt in die Ortsmitte und der Bf zum Bbf umgebaut werden, schon hat man auf 42km zwei Kreuzmöglichkeiten. Was eventuell auch noch möglich wäre, wenn man am Abzw Inzigkofen an der Stelle, wo sich ZoBa (-> Tübingen) und DoBa (-> Tuttlingen) trennen, noch eine Verbindung baut, hat man dort noch zusätzlich eine Kreuzmöglichkeit, sollte in dem Moment nicht von der anderen Linie ein Zug kommen.
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Re: Donautalbahn soll effizienter werden

Beitrag von KBS720 »

Hallo,

jo eben da müsste halt was passieren, ein Hp wäre für Hausen wohl am Geschicktesten. ja das mit Inzighofen wäre auch sinnvoll, zum Mal das ja mal ein Bf war :zwinker: Weil bisschen Fahrplanstabilät braucht man auch, weil Strecken auf Anschlag fahren ist nie gut! Wehe es ist nur ein Zug zu spät, aber bei den lieben Ideengebern scheints im Büro keine Verspätungen zu geben :zwinker:

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Re: Donautalbahn soll effizienter werden

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Fridinger,

das mit dem Stundentakt ist eine wichtige Forderung. Die RE werden aber im heutigen System sicherlich noch so lange bis/ab Neustadt und im Zwischenpendel nach Rottweil fahren, bis die Breisgau-S-Bahn hier für andere Perspektiven sorgt. Ich sehe also kurzfristig nicht die Möglichkeit, westlich von Sigmaringen das Fahrtenangebot systematisch zu verdichten, weil eine Gegenfinanzierung nicht darstellbar ist. Sollte es 2019 mit der Elektrifizierung klappen, dann wäre dies m.E. ein geeigneter Zeitpunkt, auch westlich von Sigmaringen das Verkehrsangebot umzustellen. Dir wünsche ich natürlich soviel Erfolg, dass Du zu diesem Zeitpunkt nicht mehr die Sigmaringer Bildungseinrichtungen aufsuchen musst.

Was die Kreuzungsdiskussion betrifft, so war ja Inzigkofen immer ein Kreuzungsbahnhof gewesen. Zur Erzielung einer höheren Durchfahrgeschwindigkeit für die Tübinger IRE-Linie hat man dann die Gleislage leider so verändert, dass die Kreuzungsmöglichkeit entfallen ist. Später hat man dann die Kreuzung IRE-Kreuzung Sigmaringen nach Storzingen zurückgenommen, so dass der Zwang, schneller durch Inzigkofen zu fahren, gar nicht mehr bestünde.

Hausen im Tal hat eine Kreuzungsmöglichkeit, aber dort können Personenzüge nicht kreuzen, weil es nur eine Bahnsteigkante gibt.
Genau deswegen schlage ich ja einen Halt in der Ortsmitte vor. Dadurch würde der Bahnhof Hausen im Tal wieder zu einem Betriebsbahnhof, bei welchem selbstverständlich auch Personenzüge kreuzen könnten.

Zwischen Tuttlingen und Fridingen gab es ja früher auch noch Kreuzungsgleise in Mühlheim und in Nennungen. Hier könnte u.U. schon eine Blockverkürzung durch Blocksignale von großem Vorteil sein.

Für zweckmäßig würde ich es auch halten, wenn die Ringzüge bis/ab Beuron verkehren könnten. Im Vergleich Zug zu Bus liegen im Abschnitt Fridingen - Beuron nämlich gigantische Fahrzeitgewinne. Was mit dem Zug in 4 Minuten geht, dauert beim Bus mitunter 30 Minuten, wenn die Tour über Bärenthal und Irndorf geht. Hätte man ein Ausweichgleis in Beuron, so bräuchte man die Züge nicht ins Hammerwerksgleis rangieren.

Grundsätzlich wären aber bei einem ganztägigen Stundentakt im Donautal immer noch weitere Züge fahrbar. Ausgehend von der Nullkreuzung in Fridingen könnte ein in Sigmaringen nach dem RE gestarteter anderer Zug den Gegenzug ja in Hausen im Tal kreuzen (etwa zur Minute 12). Es müsste in diesem Fall wiederum bis Tuttlingen reichen, ehe der nächste Gegenzug kommt.

Wenn man aber hört, dass DB Station & Service selbst für die Wiederherstellung eines tauglichen Bahnsteigs in Rottenacker Jahre (!!!) veranschlagt, dann fehlt mir der Glaube daran, dass sich weitere Kreuzungsmöglichkeiten im Donautal zwischen Tuttlingen und Sigmaringen mit diesem Unternehmen realisieren lassen.

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Re: Donautalbahn soll effizienter werden

Beitrag von Vielfahrer »

KBS720 hat geschrieben:aber bei den lieben Ideengebern scheints im Büro keine Verspätungen zu geben :zwinker:
Auf der Strecke Tübingen - Horb (32 km) gab es früher Kreuzungsmöglichkeiten in Mühlen (b. Horb), Eyach, Bieringen, Bad Niedernau, Rottenburg und Kirchberg. Die wurden meines Wissens alle vom Stellwerk in Rottenburg bedient (Lichtsignale). Inzwischen ist der Fahrplan dichter geworden, aber die DB hat die Kreuzungen in Mühlen und in Bad Niedernau abgebaut und wollte auch Bieringen beseitigen. Nur der Aufmerksamkeit der NVBW, die dann den Fahrplan so bestellte, dass ein Abbau nicht durchführbar war, ist es zu verdanken, dass die Leute in den Büros der DB nicht tätig werden konnten.

Und auf der Donautalbahn war alles da. Auch in Möhringen konnte man früher meines Wissens kreuzen, dann in Nendingen, Mühlheim, Fridingen, Hausen im Tal, Beuron, Thiergarten, Gutenstein, Inzigkofen und Sigmaringen. Die Führungskräfte der BD Stuttgart, die diese Rückbauaktionen sich ausgedacht haben, waren übrigens die gleichen, mit denen wir uns bei der Konzeption des Ringzugs auseinandersetzen mussten. Trossingen Staatsbahnhof hatten die ja auch zum Haltepunkt degradiert. Wie wir bei DB-Netz bzw. der damaligen Bundesbahndirektion Stuttgart wegen des Ringzugs vorstellig wurden, sagte dieser Mann doch glatt: "Trossingen - wo liegt das überhaupt?"

Der früherer Hotelier Andreas Kleber (Namensgeber der legendären Kleber-Express) sprach in diesem Zusammenhang nur noch von der "Abteilung He".

Wäre die Bahnreform nicht 1994 gekommen und hätten diese Leute weiterhin das Sagen gehabt - es wäre vermutlich kaum mehr eine Strecke in unserer Gegend übrig. Das muss man sich immer vor Augen halten.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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