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Zustimmung für neues Donautalbahn-Konzept

Verfasst: Mi 3. Jul 2013, 20:01
von Vielfahrer
Auf einer öffentlichen Sitzung des Gemeindeverwaltungsverbands Riedlingen wurde gestern abend die Donautalbahn erörtert. Es gab eine einstimmige Zustimmung zu den Plänen, auf der Donautalbahn einen Paradigmenwechsel herbeizuführen. Das zukünftige Ziel lautet nicht mehr, die Donautalbahn so schnell wie möglich zu befahren (Auflassen von schwächer frequentierten Halten, Ausbau weiterer Streckenabschnitt für Neigetechnikzüge usw.) sondern so zu gestalten, dass für die zwischen Ulm und Freiburg liegenden Gemeinden, die immerhin fast 250.000 Einwohner zusammen auf die Waagschale bringen, ein bestmöglichster Verkehr angeboten werden kann, was etwa die Anschlusssituation in Ulm Hbf oder die Eckverbindung bei Herbertingen usw. betrifft.

Im vergangenen Jahr war die Studie erarbeitet worden und ist bei sämtlichen örtlichen Aufgabenträgern (Landkreise) auf einhellige Zustimmung gestoßen. Im Falle des Gemeindeverwaltungsverbands Riedlingen ging es schwerpunktmäßig um das Verlangen der Gemeinde Erringen, dass dort zukünftig die Regionalexpresszüge halten. Ertingen hat 1.600 Auspendler und 1.100 Einpendler, die Gemeinde selbst ca. 5.000 Einwohner. Züge fahren derzeit nur durch den Ort, Busverbindungen gibt es außer im Schülerverkehr kaum welche. Die Bürgerinnen und Bürger in dieser Rauschaft sind somit um einen attraktiven ÖPNV mehr oder weniger betrogen.

Mit dem in Ertingen nunmehr eingeschlagenen Pflock soll die ganze Struktur aufgebrochen werden. Wie Berechnungen ergeben haben, gibt es zu Bahnhöfen entlang der Donautalbahn zwischen Ulm und Donaueschingen immerhin an Schultagen ca. 2100 Busse, die zu den Bahnhöfen fahren, aber nur die wenigsten sind tatsächlich auf die Bahn abgestimmt.

Der Gemeinderat in Ertingen wird sich in der kommenden Woche mit dem Konzept für Bus und Bahn in Ertingen befassen. Wie auf der gestrigen Sitzung des Verwaltungsverbands von Seiten des Aufgabenträgers Landkreis Biberach verlautete, wird in Kürze über das EU-Amtsblatt die vorgeschriebene Vorankündigung einer Ausschreibung veröffentlicht werden. Es besteht dann für interessierte Unternehmen die Möglichkeit, eigenwirtschaftliche Angebote unter Berücksichtigung eines stündlichen Zughaltes in Ertingen zu erarbeiten und damit sich die Verkehre ohne Ausschreibung zu sichern.

Ein solches Verfahren hat der Landkreis Biberach bereits im Raum Biberach - Ochsenhausen - Tannheim - Memmingen - Kellmünz - Gutenzell-Hürbel - Maselheim - Biberach im vergangenen Herbst durchgeführt. Anstelle unstrukturierter ÖPNV-Leistungen der Firma ZugBus RAB haben die privaten Unternehmen Stundentakte und Halbstundentakte erarbeitet, die in Biberach, Tannheim, Memmingen oder Kellmünz auf die Zuganschlüsse in die verschiedenen Richtungen abgestimmt sind. Für die Kunden ergeben sich deutlich bessere Verbindungen, für die Produzenten durch die Taktverkehre deutliche Kosteneinsparungen, für den Landkreis bedeutet dies, dass er entgegen bisherigen hohen Zahlungen sich diese Gelder sparen kann und trotzdem zu einem deutlich verbesserten integrierten ÖPNV-Angebot kommt.

Viele Grüße vom Vielfahrer

Re: Zustimmung für neues Donautalbahn-Konzept

Verfasst: So 21. Jul 2013, 17:44
von Vielfahrer
Zu 100% einverstanden mit der Konzeption zur Donautalbahn zeigte sich der Gemeinderat von Ertingen. Bei der öffentlichen Sitzung war der Streckenmanager der Donautalbahn zugegen, der die Sinnhaftigkeit der Konzeption unterstrich. Er korrigierte den offenbar entstandenen falschen Eindruck, dass man in Zwiefaltendorf eine Doppelspur von mehreren Kilometern Länge bräuchte dahingehend, dass es ausreichen würde, wenn ein Zug zum Halten kommt und der ggf. verspätete Zug dann ohne Halt durchfahren könnte. Hinsichtlich der Investitionskosten ist dies natürlich bedeutend günstiger als der Bau einer da. 3 bis 4 km langen Doppelspurinsel. Da logischerweise niemand weiß, welcher Zug ggf. unpünktlich ist, kann in Zwiefaltendorf (ca. 400 Einwohner) der Regionalexpress natürlich keinen Kundenhalt bekommen. Optimisten hatten sich einen "Rechtenstein"-Effekt erhofft.

Bei näherem Hinsehen jedoch wird klar, dass die schnellen RE-Züge nicht auf den Dörfern halten sollen. Dies wird Aufgabe der Regio-S-Bahn Donau-Iller sein, die bei entsprechender Nachfrage ab Ulm bis Rechtenstein oder gar Riedlingen verkehren soll. Westlich von Ehingen soll dabei in Dettingen, Rottenacker, Munderkingen, Untermarchtal, Obermarchtal, Rechtenstein und ggf. in Zwiefaltendorf gehalten werden.

In der nächsten Woche wird sich der Ortschaftsrat von Zwiefaltendorf, das zur Stadt Riedlingen zählt, mit der Thematik befassen.

Von entscheidender Bedeutung für eine stärkere Auslastung der nach Aussagen von Vertretern der NVBW sehr schwach ausgelasteten Strecke wird es sein, wie die Strecke mit dem lokalen und regionalen Busverkehr vernetzt werden kann. Über 2000 Busse fahren schultäglich zu den Bahnhöfen, die wenigsten davon haben schlüssige Anbindungen an die Schiene in Richtung Ulm oder Freiburg. Teilweise, wie etwa in Ehingen, fahren die Busse im 30-Minuten-Takt, die Schiene jedoch ohne Takt, so dass Umsteigewillige oftmals vor den Kopf gestoßen werden.

Im Gespräch ist auch die Gründung eines Interessenverbands Donautalbahn, der analog zum erfolgreichen Interessensverband Gäubahn agieren soll und die kommunalen Wünsche der Donautalbahnanlieger zwischen Donaueschingen und Ulm gebündelt vorantreiben soll.

Auf einer Veranstaltung des "Donaubüros" in Ulm wurde in der vergangenen Woche erneut darauf hingewiesen, dass die Verbindung zwischen Ulm und Immendingen auf ganzer Länge stündlich funktionieren müsse. Dies ist bislang östlich von Sigmaringen der Fall, bis Herbertingen sogar halbstündlich. Auf der anderen Seite klappt es mit dem Ringzug ab Tuttlingen mindestens stündlich, so dass vorallem die Lücke zwischen Sigmaringen und Tuttlingen die gesamte Achsenfunktion entwertet.

Viele Grüße vom Vielfahrer

Re: Zustimmung für neues Donautalbahn-Konzept

Verfasst: Do 1. Aug 2013, 23:34
von Vielfahrer
Eine ausführliche Diskussion zum Thema Donautalbahn gab es heute Abend in Zwiefaltendorf. Zwei Stunden lang wurden Betriebskonzepte, Kreuzungspunkte, Länge von Kreuzungsgleisen usw. diskutiert. Fazit: Alle finden das neue Donautalbahnbetriebskonzept gut. Die Zwiefaltener können sich auch damit anfreunden, dass in ihrem Ort nur ein Betriebsbahnhof - ohne Zu- oder Aufstiegsmöglichkeit - gebaut wird.

Das Betriebskonzept sieht in Ulm die Minuten 15/45 vor, in Blaubeuren eine Systemkreuzung zur Minute 30, die nächste in Zwiefaltendorf zur Minute 0, dann den Eckanschluss Herbertingen, die 30er-Kreuzung in Sigmaringen, die Null-Kreuzung in Fridingen und die Bedienung des 30er-Knotens in Immendingen auf der Schwarzwaldbahn.

Viele Grüße vom Vielfahrer

Re: Zustimmung für neues Donautalbahn-Konzept

Verfasst: Fr 2. Aug 2013, 20:55
von Diesellok-Tf
Was ist da schief gelaufen, gleich 6 mal der gleiche Beitrag??? :schok: :schok:

Re: Zustimmung für neues Donautalbahn-Konzept

Verfasst: Fr 2. Aug 2013, 21:49
von Vielfahrer
Hallo Diesellok-Tf,

keine Ahnung. Aber ich kann als Urheber ja mal versuchen, die Beiträge bis auf einen zu löschen.

Viele Grüße vom Vielfahrer

PS: Merkwürdig, das Kästchen in der ersten Zeile (Nach dem Löschen kann der Beitrag nicht wiederhergestellt werden) fehlt bei allen diesen Mehrfachbeiträgen.

Re: Zustimmung für neues Donautalbahn-Konzept

Verfasst: Fr 2. Aug 2013, 23:53
von Villinger
Das "Löschen"-Kästchen wird nur angezeigt, wenn bis zum Löschzeitpunkt kein neuer Beitrag dazugekommen ist.

Re: Zustimmung für neues Donautalbahn-Konzept

Verfasst: Sa 3. Aug 2013, 05:35
von Tf Reinhard
Ich hab da mal eingegriffen und die 5 Kopien gelöscht. Aber zum "warum" kann ich auch keine Antwort geben.

Reinhard