Fahrplan Ulm - Weißenhorn ab Dezember 2013

[Vielfahrer]

Dieser Tage ist mir der neue Fahrplan in die Hände gekommen. Folgendes ist geplant:

Der erste Zug startet (als Leerfahrt) an Mo-Fr um 4:30 Uhr in Ulm Hbf, dann als RB 26451 um 4:35 Uhr in Neu-Ulm, trifft in Weißenhorn um 4:57 Uhr ein, geht um 5:02 zurück nach Ulm (an 5:26), weiter um 5:32 nach Weißenhorn (an 5:57) usw. im exaten, minutiös eingehaltenen Stundentakt bis Weißenhorn an 23:57 Uhr. Um 0:02 geht es täglich zurück bis Neu-Ulm (an 0:22 Uhr) und dann als Leerfahrt bis Ulm Hbf (an 0:28 Uhr). An Samstagen, Sonn- und Feiertagen läuft bis auf die erste Fahrt genau das gleiche Programm ab. Hier wird also leer um 5:30 Uhr in Ulm Hbf gestartet, dann regulär um 5:35 Uhr ab Neu-Ulm usw.

Für eine reaktivierte Strecke und insbesondere für die Fahrgäste ein Super-Fahrplanangebot! Mit viel Mut geht also der Besteller BEG an die Wiederaufnahme des Betriebs heran, vom ersten Tag an Spätfahrten täglich bis Mitternacht und früh schon für den lange vor Sonnenaufgang. Im Ländle hier sind wir da viel weniger gewöhnt. Selbst auf der internationalen Fernstrecke "Gäubahn" geht um 20:09 Uhr ab Singen die letzte Bahn in Richtung Stuttgart....

Der 3-Löwen-Takt bietet nach Programm einen Stundentakt von 6 - 21 Uhr, samstags bis 14 Uhr und an Sonn- und Feiertagen nur einen zwei-Stunden-Takt. Verkehrsangebote nach 21 Uhr sind nicht verbindlich vorgesehen.

Viele Grüße vom Vielfahrer

[guber]

Das hört sich wirklich gut an. Ich denke die Züge werden sich schnell füllen. Vielleicht kommt dann bald die Frage "wie fahren wir einen Halbstundentakt" :)

[Vielfahrer]

Hallo Guber,

die Frage nach dem Halbstundentakt kommt nicht. Sie ist nämlich schon beantwortet. Die jetzige Beauftragung des RAB betrifft ja nur eine Interimsphase. Ab ca. 2017 soll der Betrieb auf der Strecke dann endgültig ausgeschrieben werden. Nach den mit bekannten Überlegungen ist angedacht, diese Strecke danach in der Hauptverkehrszeit im 30-Minuten-Takt zu betreiben. Gerade vor dem Hintergrund starker Schülerverkehre kommt man mit einem Stundentakt ja nicht besonders weit. Bei einem Halbstundentakt trifft man da erheblich besser die Bedarfszeiten des Schülerverkehrs. Allerdings setzt diese Taktverdichtung Investitionen auf der Illertalbahn im Abschnitt Neu-Ulm Finninger Str. bis Senden voraus. Unter anderem soll dann der jetzt in der Bedienung zurückgenommene Bahnhof Gerlenhofen durch einen siedlungsgünstiger gelegenen neuen Haltepunkt in der Mitte Gerlenhofens ersetzt werden (dann mit zwei Außenbahnsteigen). Auch im Industriegebiet Sendens wird ein weiterer Halt von der Stadt Senden gewünscht. Aktuell sieht es so aus, dass der Betreiber des Busses es ablehnt, das Gewerbegebiet zu den Bedarfszeiten zu bedienen, weil das Verkehrsaufkommen so extrem ist, dass sämtliche Fahrpläne bzw. Anschlüsse infolge von Verkehrsstaus in die Tonne getreten werden dürften.

Viele Grüße vom Vielfahrer

[Hannes]

Das liest sich sehr gut, ich habe nur eine Frage: Könnten die Leerfahrten nicht auch für Fahrgäste genutzt werden? Es geht ja nur um ein kurzes Stück, auch wenn ich verstehen kann, dass man in Ulm dann direkt in die bahnsteiglosen Gleise hinten Richtung Betriebswerk fahren kann bzw. von dort starten. Aber es wäre ja gerade am Wochenende ein schönes Angebot für ausufernde Nachtschwärmer, das im Prinzip keine/kaum zusätzlichen Kosten entstehen lassen würde (ok, noch zweimal Stationsgebühren für Ulm Hbf).

Grüße, Hannes

[guber]

@ Vielfahrer - nun, das sind ja noch bessere Aussichten. Viel Verkehr liegt dem ÖV auf der sChjiene ja immer besonders gut, wenn da also das Sendener Industriegebiet ein PRoblem hat, sollte da abgeholfen werden können. Und bei staubedingt langen fahrzeiten ist man ach schön konkurrenzfähig.
Dann mal sehen wie sich das dannweiterentwickelt - und ob man auch die bebauung passend zzu den Bahnhöfen und Haltepunkten steuert. Die zusätzlichen Fahrgäste und verbindungen werden ja auch die benachbarten Linien ein klein wenig anschieben.

[Goldberger]

Ich hoffe nur, das wird von baden-würrtembergischer Seite auch fortgesetzt.
Mit Inbetriebnahme der NBS Stuttgart-Ulm hat man ja grundsätzlich Kapazitäten auf der Altstrecke frei.

Wie wäre es da mit den neuen Halten
-Ulm-Hochschule (zwischen Prittwitz- und Stuttgarter Straße, keine zus. Kosten durch Überführung)
-Ulm-Jungingen
Dazu noch ein 1km langer, eingleisiger Abzweig bis Dornstadt (8000EW) - kostet nur 1-2 Feldweg-BÜs.

Fertig wäre ein (elektrifizierter) Nordast als Gegenstück zu Senden-Weißenhorn und als Taktverdichter für Geislingen-Ulm (zusammen Halbstundentakt).

[Vielfahrer]

Hallo Goldberger,

die Strecke nach Memmingen bzw. die zu reaktivierende Strecke nach Weißenhorn ist natürlich noch nicht elektrifiziert. Das wird noch einige Jahre dauern. Nur, wenn man heute eine Brücke baut, so ist es doch sinnvoll, diese so zu bauen, dass zu einem späteren Zeitpunkt ggf. der Fahrdraht eingezogen werden kann und auch eine Doppelspur im Bahnhofsbereich von Witzighausen vorgesehen wird.

Auf mittelere Sicht aber wird die Strecke mit Dieseltriebwagen befahren werden. Nach den mir bekannten Plänen soll die Donautalbahn (ab Riedlingen) im Rahmen der Regio-S-Bahn Donau-Iller nach Illertissen - Memmingen durchgebunden werden, die kürzere Linie ab Blaubeuren über Ulm Hbf - Senden nach Weißenhorn. Die IRE ab Donaueschingen können leider wegen unterschiedlicher Fahrzeuge nicht nach Kempten durchgebunden werden.

Unabhängig vom Schienenkonzept wird derzeit der gesamte Nahverkehr mit Bussen im Landkreis Neu-Ulm im Einzugsbereich dieser Linie und der Illertalbahn umgestellt. Aufgrund der teilweise dünnen Besiedlungsdichte in den östlichen Randbereichen des Landkreises Neu-Ulm werden auch flexible Angebotsformen zum Einsatz kommen. In Weißenhorn wird rechtzeitig ein neuer Busbahnhof unmittelbar am Bahnsteig der reaktivierten Bahnlinie erstellt, auch für Senden gibt es inzwischen konkrete Vorschläge. Hier wird es aber aus Zeitgründen allenfalls für eine Interimslösung reichen.

Viele Grüße vom Vielfahrer

[guber]

Nun, solche NEtzergänzungen wie be Dornstadt wären bei einem kräftig steigenden Modal SPlit sicherlich auch interessant - wobei es solche kurzen Stichstrecken immerschwer haben. Das müsste schon mit dem Umläufen sehr gut aufgehen - oder eine Art stadtbahnast werden. Oder gleich auf die andere Seite durchgebunden und wieder angeschlossen werden, wenn das für Personenzüge 2 min schneller würde.
Wäre aber aus meiner Sicht nochsehr weit in der Zukunft - es sei denn die Ulmer strassenbahn bekommt mal wieder kräftig Auftrieb.

[Vielfahrer]

Wie unlängst vom Regionalverband erläutert wurde, soll die Zweigleisigkeit der Strecke Ulm - Senden nunmehr mit Unterstützung durch die BEG vorangetrieben werden. Zugesagt wurde ein Halt im Gewerbegebiet Senden-Nord sowie eine Verlegung des Halts in Gerlenhofen (bislang Kreuzungsbahnhof/Betriebsbahnhof nördlich der Bebauung, zukünftig Haltestelle mitten in der Siedlung). Die Planungen werden allerdings erst in den kommenden Jahren realisiert werden können (ca. 2017). Der Umbau des Bahnhofs Senden soll etwa 2020 erfolgen. Bislang ist die Illertalbahn im Abschnitt Finningerstraße bis Senden eingleisig, führt aber schnurgerade durch ebenes Gelände, so dass ein zweigleisiger Ausbau nicht unbedingt die größten Schwierigkeiten machen sollte.

Viele Grüße vom Vielfahrer