Zwei Leserbriefe in der NZZ zur Gäubahn
Verfasst: Di 19. Mär 2013, 19:15
In der Neuen Züricher Zeitung sind heute zwei interessante Leserbriefe zur Gäubahn bzw. Eisenbahn im süddeutschen Raum abgedruckt, die ich auszugsweise hier einstelle:
"Die Bahnlinien Zürich - Stuttgart und Zürich - München sind von Negativmeldungen betroffen. Für den Großraum Zürich ist es an der Zeit, an Alternativen zu denken. Einfach gesagt geht es um die Frage: Wie gelangen wir von Zürich am schnellsten nach Ulm?
Ulm liegt an der in wenigen Jahren realisierten Hochgeschwindigkeitsstrecke Stuttgart - München, von der EU als Teilstück des Projekts TEN-T 17 (Paris - Wien) mitfinanziert. Sollte es engagierten Verkehrsplanern gelingen, für die rund 140 Bahnkilometer von Singen nach Ulm bestehende Trassees auch nur für 160 km pro Stunde auszubauen, wäre die alte Reichsstadt Ulm von Zürich aus in gut zwei Stunden erreichbar. Der Weg würde etwa der alten Handelsroute Hegau - Linzgau - Oberes Donautal folgen, die im Mittelalter Zürich und Ulm verbunden hat.
Es war und ist die einzige Möglichkeit, die schwierigen topographischen Barrieren Süddeutschlands zu überwinden. Für den Abschnitt Ulm - Stuttgart rechnet die DB mit einer Fahrzeit von 28 Minuten, der ICE Ulm - München braucht heute schon nur noch 75 Minuten. Zürich könnte leichten Herzens auf die beiden traditionellen, kurvenreichen Zubringer nach Stuttgart und München verzichten."
Ein zweiter Leserbrief sieht dies etwas anders: Er entgegnet den Einlassungen von Paul Stopper, der den Entscheid der Deutschen Bahn richtig findet, auf der Strecke Stuttgart - Zürich keine Neigetechnikzüge mehr einzusetzen. Stopper stellte die Neigetechnik generell in Frage. Der Leserbriefschreiber antwortet darauf:
"Dem ist vehement zu widersprechen. Die 44 ICN-Züge der SBB funktionieren problemlos. Auch die auf der Gotthardlinie bis Chiasso eingesetzten ICN -die kurz vor den verspätungsanfälligen EC-Zügen nach Mailand verkehren - fahren auf die Minute pünktlich, ganz im Gegensatz zum italienischen Pendolino ETR 470, der auf der Gotthardlinie zu vielen Problemen führte und schließlich aus dem Verkehr gezogen werden musste. Er stimmt zwar, dass in Deutschland die Fernverkehrs-Neigezüge ICE-T und die Pendolini im Verkehr Schweiz - Italien eine beispiellose Pannenserie hinter sich haben. Nicht jedoch die bewährten ICN-Züge der SBB.
Der Vorschlag von Herrn Stopper, wegen technischer Probleme einzelner Neigezüge auf diese Technik ganz zu verzichten und deshalb die Fernverkehrsplanung Zürich - München vollständig über den Haufen zu werfen - er will München statt über St. Margarethen - Bregenz - Lindau über Schaffhausen - Singen erreichen - ist widersinnig. Schließlich hat die Schweiz auf dem Streckenabschnitt Zürich - St. Margarethen ihre Ausbaumassnahmen bereits weitgehend abgeschlossen und 160 Millionen Franken investiert. Vielmehr müsste darauf hingearbeitet werden, dass die bewährten Schweizer ICN endlich die Zulassung für Deutschland erhalten."
Viele Grüße vom Vielfahrer
"Die Bahnlinien Zürich - Stuttgart und Zürich - München sind von Negativmeldungen betroffen. Für den Großraum Zürich ist es an der Zeit, an Alternativen zu denken. Einfach gesagt geht es um die Frage: Wie gelangen wir von Zürich am schnellsten nach Ulm?
Ulm liegt an der in wenigen Jahren realisierten Hochgeschwindigkeitsstrecke Stuttgart - München, von der EU als Teilstück des Projekts TEN-T 17 (Paris - Wien) mitfinanziert. Sollte es engagierten Verkehrsplanern gelingen, für die rund 140 Bahnkilometer von Singen nach Ulm bestehende Trassees auch nur für 160 km pro Stunde auszubauen, wäre die alte Reichsstadt Ulm von Zürich aus in gut zwei Stunden erreichbar. Der Weg würde etwa der alten Handelsroute Hegau - Linzgau - Oberes Donautal folgen, die im Mittelalter Zürich und Ulm verbunden hat.
Es war und ist die einzige Möglichkeit, die schwierigen topographischen Barrieren Süddeutschlands zu überwinden. Für den Abschnitt Ulm - Stuttgart rechnet die DB mit einer Fahrzeit von 28 Minuten, der ICE Ulm - München braucht heute schon nur noch 75 Minuten. Zürich könnte leichten Herzens auf die beiden traditionellen, kurvenreichen Zubringer nach Stuttgart und München verzichten."
Ein zweiter Leserbrief sieht dies etwas anders: Er entgegnet den Einlassungen von Paul Stopper, der den Entscheid der Deutschen Bahn richtig findet, auf der Strecke Stuttgart - Zürich keine Neigetechnikzüge mehr einzusetzen. Stopper stellte die Neigetechnik generell in Frage. Der Leserbriefschreiber antwortet darauf:
"Dem ist vehement zu widersprechen. Die 44 ICN-Züge der SBB funktionieren problemlos. Auch die auf der Gotthardlinie bis Chiasso eingesetzten ICN -die kurz vor den verspätungsanfälligen EC-Zügen nach Mailand verkehren - fahren auf die Minute pünktlich, ganz im Gegensatz zum italienischen Pendolino ETR 470, der auf der Gotthardlinie zu vielen Problemen führte und schließlich aus dem Verkehr gezogen werden musste. Er stimmt zwar, dass in Deutschland die Fernverkehrs-Neigezüge ICE-T und die Pendolini im Verkehr Schweiz - Italien eine beispiellose Pannenserie hinter sich haben. Nicht jedoch die bewährten ICN-Züge der SBB.
Der Vorschlag von Herrn Stopper, wegen technischer Probleme einzelner Neigezüge auf diese Technik ganz zu verzichten und deshalb die Fernverkehrsplanung Zürich - München vollständig über den Haufen zu werfen - er will München statt über St. Margarethen - Bregenz - Lindau über Schaffhausen - Singen erreichen - ist widersinnig. Schließlich hat die Schweiz auf dem Streckenabschnitt Zürich - St. Margarethen ihre Ausbaumassnahmen bereits weitgehend abgeschlossen und 160 Millionen Franken investiert. Vielmehr müsste darauf hingearbeitet werden, dass die bewährten Schweizer ICN endlich die Zulassung für Deutschland erhalten."
Viele Grüße vom Vielfahrer