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DB stellte Verkehr zwischen Radolfzell und Konstanz ein

Verfasst: Di 27. Nov 2012, 21:38
von Gleisexperte
Hallo,
Kaum ist die Strecke von Singen in den Norden wieder frei, da stellte die DB-Schwarzwaldbahn den Verkehr zwischen Radolfzell und Konstanz/Kreuzlingen ein. Der Grund, seit Montagabend waren die Bahnübergänge gestört. Das heißt, bei den vielen Übergängen jedesmal schlüsseln. Verpätung auf der Strecke ganz schnell 20 Minuten. Am heutigen Dienstag waren die Störungen nicht behoben u. DB Regio stellte den Verkehr ein. Es wunderte mich, dass der Seehas der SBB ohne Probleme die Strecke befährt.
Seit Jahren kämpft die Gemeinde Allensbach um eine neue Technik, da die alte ständig ausfällt. DB Netz will aber nichts investieren u. will von der Gemeinde derzeit rund 1,6 Millionen Euro dafür. Mal sehen, ob am Mittwoch die Übergänge wieder funktionieren, sonst haben Fernreisende ein Problem, wenn sie kurzfristig zur Schwarzwaldbahn kommen, dann ist der Seehas in Konstanz weg, der als Zubringer der Schwarzwaldbahn in Radolfzell fungiert.
Die Firma Metronom testet weiter ihren Zug auf der Schwarzwaldbahn mit der 146-Lok und den sieben Doppelstockwagen. Da erwächst wohl eine Konkurrenz bei der Ausschreibung für DB Regio.

Mal sehen, wann es auf der gesamten Schwarzwaldbahn mal wieder glatt läuft, denn die Weihnachtsmärkte beginnen.
Die Konkurrenz schläft nicht. MeinFernbus richtet ab Dezember echs weitere Linien durch Deutschland ein.
Das erlebt derzeit der
Gleisexperte

Re: DB stellte Verkehr zwischen Radolfzell und Konstanz ein

Verfasst: Di 27. Nov 2012, 21:51
von Tf Reinhard
Das waren heute aber nicht die einzigen Bahnübergänge, die nicht funktionierten. Heute früh streikte der BÜ bei Beckhofen (zwischen Grüningen und Klengen) und der vor Villingen. Heute mittag wollte der BÜ bei Immendingen Mitte nur zeitweise.

[ot]Auf der Gäubahn gabs auch wieder einiges an Verspätungen - IC knapp 30, RE knapp 20. Das sind die, die mir entgegen kamen. Am Abend waren es dann nur noch 5 Minuten, die ich auf Anschluß warten mußte. Der letzte IRE aus Ulm hatte dann auch noch 30. Mal sehen, was auf uns zu kommt, wenn das Wetter schlechter wird.[/ot]

Reinhard

Re: DB stellte Verkehr zwischen Radolfzell und Konstanz ein

Verfasst: Di 27. Nov 2012, 21:53
von wolfgang65
Gleisexperte hat geschrieben:... Am heutigen Dienstag waren die Störungen nicht behoben u. DB Regio stellte den Verkehr ein. Es wunderte mich, dass der Seehas der SBB ohne Probleme die Strecke befährt. ...
Gleisexperte
Also zumindest derzeit fahren die Züge wohl völlig normal - zumindest nach der Reiseauskunft der Bahn. Wie kommst du darauf, dass der Verkehr eingestellt wurde? Oder besser wann war das?

Re: DB stellte Verkehr zwischen Radolfzell und Konstanz ein

Verfasst: Di 27. Nov 2012, 22:02
von Gleisexperte
...am heutigen Dienstagabend war für die Züge der Schwarzwaldbahn in Radolfzell Endstation. Als Fahrziel in Donaueschingen stand Radolfzell. In den Zügen hieß es Kreuzlingen oder Konstanz. War ja selbst betroffen.

Gleisexperte

Re: DB stellte Verkehr zwischen Radolfzell und Konstanz ein

Verfasst: Di 27. Nov 2012, 22:47
von lepus maritimus
Hallo Experte,

wenn die Bahnübergänge (BÜ) gestört sind, dann muss der Zug fünf Mal zwischen Radolfzell und Konstanz anhalten und den BÜ manuell einschalten. Das dauert und führt zu längeren Fahrzeiten von ca. 15 Min.; das wiederum hat dann zur Folge, dass sich die Züge "stauen" (vergleichbar mit zähflssigem Verkehr auf der Autobahn, wo nur 1 Fahrspur zur Verfügung steht). Seit einigen Jahren gibt es daher eine Übereinkunft, dass bei solchen Streckenproblemen die DB Schwarzwaldbahn in Radolfzell endet und wendet und der Seehas das Grundangebot zwi. Radolfzell und Konstanz wahrnimmt (und dann verstärkt in Doppeltraktion fährt).

Was also vielleicht für den Laien als Unvermögen der DB Regio (warum fährt die nicht, wohl aber die SBB) aussieht, ist in Wahrheit eine sehr kooperative und sinnvolle Disposition, die auch heute einmal wieder angewendet wurde.


Zum "Kampf" von Allensbach um neuere Bahnübergänge: Ganz im Gegenteil, Allensbach kämpft nicht, sondern bremst. Nämlich seit zwei Jahren ist ein DB-Planungsprojekt zur Modernisierung dieser BÜ am Laufen. Da die BÜ-Anlagen auf neusten Stand gebracht werden müssen (zum Teil vorgeschaltete Lichtzeichen, zum Teil Vergrößerung der Schleppkurven und Verbreiterung der Straßen), muss sich die Gemeinde Allensbach bei diesen Maßnahmen finanziell daran beteiligen. Und genau damit (spricht mit dem Geldbeutel aufmachen) tut sich die Gemeinde Allensbach sehr schwer und bremst.

Dazu schreibt der Südkurier z.B. unter http://www.suedkurier.de/region/kreis-k ... 33,5257435 am 1. Dez. 2011:

Die Bahn will die Bahnübergänge in der Unterhaus- und der Schlappengasse sowie im Lohorn schon seit ein paar Jahren erneuern. Verschiedene Varianten – mit Halbschranken und/oder teils Einbahnverkehr – hatten Bahnvertreter der Gemeinde bereits 2009 vorgestellt, man hatte aber keinen Konsens gefunden."
und weiter: "Von den zirka vier Millionen Euro Gesamtkosten müsste die Gemeinde laut Eisenbahnkreuzungsgesetz knapp 1,2 Millionen übernehmen. Selbst wenn es wie bisher voraussichtlich einen Landeszuschuss von 60 bis 70 Prozent geben wird, bliebe ein ordentlicher Batzen an der Gemeinde hängen. Das Problem dabei: Die teuerste Lösung scheint mittlerweile die einzig realistische. Der Gemeinderat beschloss auf Vorschlag der Verwaltung, zunächst von einem unabhängigen Sachverständigen die Pläne der Bahn prüfen zu lassen."

Wie so oft: Fordern ja, aber aktiv mitbezahlen nein - das gilt auch für Allensbach. Und das Nachsehen haben die Bahnfahrgäste.

Mit liebem Gruß
L.M.

Re: DB stellte Verkehr zwischen Radolfzell und Konstanz ein

Verfasst: Mi 28. Nov 2012, 06:41
von Vielfahrer
Hallo lepus maritimus,

solche "überlegten" Handlungsweisen gefallen mir. Sie zeigen, dass sich die Verantwortlichen was überlegt haben. Ganz im Gegensatz zu einem gestrigen Erlebnis von mir. Ich kam mit dem ICE 691 aus Richtung Frankfurt mit 5 Minuten Verspätung nach Stuttgart und hatte Hoffnung, den IRE 3277 um 19:16 Uhr mit 3 Minuten Übergangszeit in Stuttgart noch zu erreichen. Glücklicherweise hielt mein Wagen unmittelbar an der Unterführung im Stuttgarter Hbf, so dass ich sofort vom Gleis 16 auf das Gleis 14 gelangen konnte. Gleis 14 war allerdings doppelt belegt, so dass ich zum vorderen Zug musste. Die Zugführerin stand schon auf dem Bahnsteig und ich bin binnen 2 Minuten in meinem Zug gewesen. Wie ich dann durch das Fenster rausschaute, kamen vom Prellbock aus zahlreiche ICE-Fahrgäste gerannt, teils mit Rollkoffern, teils mit Kindern, teils mit Hund usw. und stiegen zunächst in den hinteren Zug ein, dann wieder aus, um zum Tübinger Zug zu kommen. Die Zugführerin bediente bereits die Ansage, dass der Zug abfährt und schloss die Türen bis auf die letzte, an welcher sie einsteigen wollte, aber ständig noch Fahrgäste angehetzt kamen. Zum Glück hatte sie ein Einsehen und ließ den Zug nicht abfahren, obwohl das Signal schon frei war. Aber alle kamen richtig angehetzt. Punkt 19:18 Uhr fuhren wir dann ab, allerdings gleichzeitig mit dem ICE, was nicht gut gehen konnte. Ca. 1 km nach der Ausfahrt nämlich blieben wir vor einem roten Signal stehen, um auf das Ferngleis zu wechseln und mussten so den Blockabstand zum ICE einhalten. Der Stress für die Fahrgäste war also umsonst. Nach einiger Wartezeit ging es dann zügig bis Plochingen dem vorausfahrenden ICE hinterher. Ab Nürtingen jedoch bummelten wir dem verspäteten IC Düsseldorf - Tübingen hinterher, so dass wir trotz nur einem Halt in Reutlingen in Tübingen schließlich 11 Minuten Verspätung eingefahren hatten und die Stadtbusse weg waren. Das war aber schon ab Stuttgart absehbar, denn der IC ist nur wenige Minuten vor uns mit allen Unterwegshalten auf die Strecke gegangen. Man hätte also in Stuttgart gut alle Fahrgäste in Ruhe umsteigen lassen können.

Viele Grüße vom Vielfahrer

Re: DB stellte Verkehr zwischen Radolfzell und Konstanz ein

Verfasst: Mi 28. Nov 2012, 16:55
von KBS720
Gleisexperte hat geschrieben:Hallo,
Kaum ist die Strecke von Singen in den Norden wieder frei, da stellte die DB-Schwarzwaldbahn den Verkehr zwischen Radolfzell und Konstanz/Kreuzlingen ein. Der Grund, seit Montagabend waren die Bahnübergänge gestört. Das heißt, bei den vielen Übergängen jedesmal schlüsseln. Verpätung auf der Strecke ganz schnell 20 Minuten. Am heutigen Dienstag waren die Störungen nicht behoben u. DB Regio stellte den Verkehr ein. Es wunderte mich, dass der Seehas der SBB ohne Probleme die Strecke befährt.
Das Problem wurde ja schon beschrieben, was halt dazu kommt ist halt das die Bü´s in einer Bü Kette sind. Sprich ist einer gestört darf man trotzdem an allen 5 halten.
Gleisexperte hat geschrieben:Die Firma Metronom testet weiter ihren Zug auf der Schwarzwaldbahn mit der 146-Lok und den sieben Doppelstockwagen. Da erwächst wohl eine Konkurrenz bei der Ausschreibung für DB Regio.
Der Metronom testet da gar nichts selber. Die Lok stammt von der IGT war mal für Metronom vorgesehen, deshalb das Design. Die IGT testet die Wagen für den Metronom, damit die später gleich reibungslos laufen. Und warum auf der Schwarzwaldbahn? Darum:

- zweigleisige Strecke
- große Steigungen
- viele freie Trassen
- ggf. noch Winter :Frol:


Grüße Andreas

Re: DB stellte Verkehr zwischen Radolfzell und Konstanz ein

Verfasst: Mi 28. Nov 2012, 22:00
von Bm 6/6 18514
So wie ich das im RIS gesehen habe, wendeten die Schwarzwaldzüge erst ab etwa Dienstag Mittag in Radolfzell, am Montag Abend und auch wohl Dienstag Morgen fuhr man bis Konstanz mit entsprechender Verspätung.

Inzwischen hat wohl zumindest ein Teil der Seehas-Lokführer schon viel Erfahrungen mit diesen störanfälligen BÜ sammeln können und so kann es recht zügig vorwärts gehen. Am Montag abend hatte so mein Zug in Radolfzell trotz der 5 Zusatzhalte nur 7 min Verspätung, obwohl er schon ab Konstanz minimal zu spät war. In Radolfzell ging es aber erst Mal nicht weiter, da der kurze Zeit später fahrende IRE nach Schaffhausen wie üblich absoluten Vorrang gegenüber dem Seehas hatte.

Manchmal schaukelt sich die Verspätung beim Seehas mehr auf, da die Wendezeit in Engen ja nicht so lang ist, man auf der Rückfahrt das selbe Problem hat und wenn man dann in Konstanz noch einen zweiten Triebwagen ankuppeln muss...

Florian

Re: DB stellte Verkehr zwischen Radolfzell und Konstanz ein

Verfasst: So 2. Dez 2012, 09:40
von ripley
Die Seehas-Tfs, die ich bisher dabei erlebt habe, haben das wirklich drauf. Raus aus dem Führerstand, runter, schlüsseln, wieder rauf, Türschließung abwarten, nach vorne, weiter. Ratzfatz. Respekt, wirklich gute Arbeit, und manchmal nur +5 in Konstanz bzw. Radolfzell.

Leider haben sie ja einige Übung mit dieser Sporteinlage, diese Bü-Anlage ist öfter gestört und ein ziemliches Ärgernis für die regelmäßigen Bahnfahrer hier.

Re: DB stellte Verkehr zwischen Radolfzell und Konstanz ein

Verfasst: So 2. Dez 2012, 10:44
von Tf Reinhard
Jetzt fehlt den "FLIRT" nur noch eine Tür im Führerstand nach außen. Die haben ja doch schon ein paar Meter zu laufen. Bei den RS1 ist man da doch recht dicht dran. Wenn dann aber hinter einem alles voll ist, hat man doch seine Mühe. Ich fände es aus Sicherheitsgründen in solchen Fällen sowieso besser, wenn die Führerstände grundsätzlich von außen zu erreichen wären.

Reinhard