Elektrifizierung Erzingen - Basel Bad. Bf

Alles zur Strecke Basel - Waldshut - Schaffhausen - Singen kann hier rein.
lepus maritimus
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Elektrifizierung Erzingen - Basel Bad. Bf

Beitrag von lepus maritimus »

Hallo,

im Anschluss an den Beitrag zur Elektrifizierung Schaffhausen - Erzingen (viewtopic.php?f=134&t=4126) hier nun nicht so positive Neuigkeiten von den Planungen für den elektrischen Lückenschluss Erzingen - Basel Bad. Bf:


Elektroloks auf Hochrhein-Bahn frühestens ab 2018

Die Elektrifizierung der Hochrhein-Bahnstrecke und das damit verbesserte Nahverkehrsangebot kommen frühestens 2018.

Die Elektrifizierung der Hochrhein-Bahnstrecke und das damit verbesserte Nahverkehrsangebot werden sich um Jahre verspäten. Ein Fertigstellungstermin für 2016, wie bisher im Gespräch, ist laut Einschätzung von Landrat Tilman Bollacher mittlerweile „utopisch“.

Im Waldshuter Kreistag berichtete der Landrat über ein jetzt vorliegendes Gutachten zur ersten und zweiten Planungsphase. Demzufolge würde die Elektrifizierung der Bahnlinie zwischen Erzingen und Basel geschätzte 160 Millionen Euro kosten. (...) Gegenüber früheren Schätzungen aus dem Jahr 2009 würde sich der Aufwand fast verdoppeln, so der Landrat.


Mehr dazu unter http://www.suedkurier.de/region/hochrhe ... 23,5776135


Na, nach den Ausbauprojekten der S60 (Böblingen-Renningen), der Südbahn und der Allgäubahn - die allesamt viel teurer und sehr verspätet fertig gestellt wurden bzw. bei denen die Kostenschätzungen deutlich nach oben korrigiert wurden - harzt es nun anscheinend auch bei der Elektrifizierung der Hochrheinbahn durch die DB.

Das lässt ja gutes hoffen, dass das Infrastrukturprojekt Stg. 21 total pünktlich und absolut im Kostenrahmen fertig gestellt werden wird. *)

Liebe Grüße
L.M.

_______________
*) Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten
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VT250-BaWü-Express
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Re: [KBS 730] Elektrifizierung Erzingen - Basel Bad. Bf

Beitrag von VT250-BaWü-Express »

Moin, moin,

als jemand, der relativ eng mit der Hochrheinbahn verbunden ist, verfolge ich das Geschehen auch seit geraumer Zeit sehr genau. Bis der Abschnitt Erzingen- Basel unter Fahrdraht ist, wird es meiner Meinung nach weit nach 2020 sein. Verwundert bin ich darüber nicht sonderlich, man kann ja Parallelen bei anderen gegenwärtig laufenden Projekten erkennen. Man sollte aber seitens der Verantwortlichen bedenken, dass sich die Kosten umso mehr erhöhen werden, je länger man wartet. Neben diesem mehr oder wenigen konkreten Vorhaben sollten mittelfristig auch andere Dinge angegangen werden, wie beispielsweise vollständiger zweigleisiger Ausbau, die Erhöhung der Leistungsfähigkeit auf dem Abschnitt Basel-Waldshut durch weitere Blocksignale, Überleitmöglichkeiten ins Gegengleis und signalmäßiges Fahren im Gegengleis. Die Bahnanlagen sind seit der Umstellung auf ESTW so minimal gehalten, dass sich selbst Störungen bei nur einem Zuglauf leicht auf viele andere der gleichen und der entgegengesetzten Richtung auswirken können. Bahnstrecken dürfen nicht so leistungsunfähig sein, dass nur ein bestimmtes Konzept möglich ist und kleinste Abweichungen davon einen Rattenschwanz an weiteren hinterher ziehen. Wenn man nicht beabsichtigt, alle 20 Jahre umfangreiche Umbauarbeiten wegen eines überarbeiteten Fahrplankonzeptes vorzunehmen, so sollte man da mal etwas Weitsicht walten lassen. Mir ist bewusst, dass viele Dinge sicher nur ein Wunschtraum sind, aber Veränderungen fangen beim Denken an.


Gruß Mario
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Re: [KBS 730] Elektrifizierung Erzingen - Basel Bad. Bf

Beitrag von Vielfahrer »

Volle Zustimmung! Ich habe nie verstehen können, wie man den Kreuzungsbahnhof WT-Tiengen aufgeben konnte. Ebenso wäre es mehr als sinnvoll, wenn westlich der IRE-Systemkreuzung Erzingen in Richtung Grießen die Strecke doppelspurig wäre. Vom Gelände her scheint mir das gar kein Problem zu sein. Dadurch würde die Fahrplanstabilität enorm erhöht werden können.


Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: [KBS 730] Elektrifizierung Erzingen - Basel Bad. Bf

Beitrag von Sascha »

VT250-BaWü-Express hat geschrieben:...als jemand, der relativ eng mit der Hochrheinbahn verbunden ist...
Sieht man ja am Avatar inzwischen.

Eine Frage: Fährst du auf der Hochrheinbahn mit den 641er? Mich würde mal interessieren, mit wie vielen Fahrzeugen (Mehrfachtraktion) ihr fahren könnt mit den 641er. Mir kamen in Offenburg mal vier X73900 entgegen, wobei der letzte nur angehängt war, ohne laufenden Motor. Bei der Fahrtrichtungswechsel in Offenburg dann wieder der letzte nur angehängt, während der andere, der bei der Anfahrt abgeschaltet war, ganz normal gestartet wurde und als Führungsfahrzeug genutzt wurde.

Danke für die Antwort.

Gruß

Sascha :hallo/ade:
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Re: [KBS 730] Elektrifizierung Erzingen - Basel Bad. Bf

Beitrag von KBS720 »

Hallo VT250-BaWü-Express,

da kann ich dir nur zu 100% zustimmen, leider wird mittlerweile überall immer mehr eingespart. Auch die Höllentalbahn könnte auf der gesamten Länge noch ein paar Kreuzungsmöglichkeiten gebrauchen.

Grüße Andreas
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Re: [KBS 730] Elektrifizierung Erzingen - Basel Bad. Bf

Beitrag von ripley »

Vielfahrer hat geschrieben:Volle Zustimmung! Ich habe nie verstehen können, wie man den Kreuzungsbahnhof WT-Tiengen aufgeben konnte.
Das war nach meiner Erinnerung vorher baulich eine Einfachlösung mit Überschreiten von Gleis 1, um nach Gleis 2 zu gelangen, wie z.B. in Erzingen. Bei unbesetztem Bahnhof ist der Nutzwert wohl überschaubar.
Immerhin sind m. W. noch keine Fakten gegen einen Wiederausbau geschaffen worden.
Ebenso wäre es mehr als sinnvoll, wenn westlich der IRE-Systemkreuzung Erzingen in Richtung Grießen die Strecke doppelspurig wäre. Vom Gelände her scheint mir das gar kein Problem zu sein. Dadurch würde die Fahrplanstabilität enorm erhöht werden können.
Du bist doch in solchen Dingen gut informiert: Bleibt dessen Fahrplanlage mit dem Teilausbau bis Erzingen bestehen?
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Re: [KBS 730] Elektrifizierung Erzingen - Basel Bad. Bf

Beitrag von VT250-BaWü-Express »

Guten Abend,
Sascha hat geschrieben:
Eine Frage: Fährst du auf der Hochrheinbahn mit den 641er? Mich würde mal interessieren, mit wie vielen Fahrzeugen (Mehrfachtraktion) ihr fahren könnt mit den 641er.
"Unsere" 641 können bis maximal Dreifachtraktion gefahren werden, mehr unterstützt die Fahrzeugsoftware nicht. Selbstverständlich können im Notfall auch noch weitere VT geschleppt und leer mitgenommen werden, sofern erforderlich und ausreichend Traktion für den geplanten Abschnitt vorhanden ist. Übrigens sollen ab dem Fahrplanwechsel noch zwei weitere VT 641 den Verkehr unterstützen, die vormals in anderen Netzen in Thüringen eingesetzt waren, damit wird sich hoffentlich die manchmal angespannte Fahrzeugknappheit etwas entspannen.



Gruß Mario :hallo/ade:
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Re: [KBS 730] Elektrifizierung Erzingen - Basel Bad. Bf

Beitrag von Sascha »

Hallo Mario,

danke für die Antwort. :JUHU:

Gruß

Sascha :hallo/ade:
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Vielfahrer
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Re: [KBS 730] Elektrifizierung Erzingen - Basel Bad. Bf

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo ripley,

der Teilausbau Schaffhausen bis Erzingen wird die Fahrplanlage des IRE nicht wesentlich verändern. Es wird aber angestrebt, die gesamte Strecke Basel - Erzingen zu elektrifizieren. In diesem Zusammenhang wurde natürlich auch Fahrplankonzeptionen erstellt. So bestehen Vorstellungen dahingehend, dass die IRE zukünftig alle 30 Minuten fahren. Dies bedeutet, dass alle 15 Minuten eine Kreuzung vorzusehen wäre. Ganz sicher ist Erzingen dann weiterhin ein Kreuzungsbahnhof, gleich ob es wie heute zur Minute 30 ist oder zukünftig zu den Minuten 15 und 45.

Im Zusammenhang mit der Elektrifizierung der Südbahn entfällt ja der IRE Ulm - Friedrichshafen - Singen - Basel ab ca. 2017/18. Nach meinem Wissensstand soll er durch einen zweistündlichen IRE Lindau - Friedrichshafen - Singen ersetzt werden. Ab Singen soll es dann elektrisch bis Basel gehen. Die Schweizer haben ja auch mal vorgeschlagen, St. Gallen - Konstanz - Singen - Schaffhausen - Waldshut - Basel zu fahren. Ich halte diese Entwicklung für sinnvoll. Sie ist aber auch damit verbunden, dass die 611er vom Hochrhein mittelfristig verschwinden dürften.

Die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke halte ich für wahrscheinlich. In trockenen Tüchern ist aber noch nichts. Aber die Elektrifizierung der Südbahn wird kommen und somit das "Dieselloch" im Süden wunschgemäß ein Ende bekommen. Die Hochrheinstrecke sehe ich als nächste Strecke an (also Basel - Erzingen), danach wird vermutlich auch noch Radolfzell - Friedrichshafen folgen (Bodenseegürtelbahn).

Keinen Cent würde ich auf eine Elektrifizierung der Donautalbahn verwetten wollen. Wenn was geht, dann ggf. noch die Elektrifizierung der Zollernbahn zwischen Tübingen und Albstadt und ggf. auch der Strecken Villingen - Rottweil und Horb - Tübingen.
Wenn im Raum Ulm die Regio-S-Bahn Donau-Iller eines Tages elektrisch betrieben werden kann, also insbesondere die Lücke Ulm - Senden - Illertissen - Memmingen geschlossen wird (Nebenbemerkung: Senden - Weißenhorn wird so gebaut, dass der Fahrdraht nachgerüstet werden kann), könnte es sein, dass irgendwann auch Albstadt - Sigmaringen - Herbertingen - Bad Saulgau - Aulendorf und Aulendorf - Kißlegg folgt. Natürlich wäre auch die Brenzbahn dann zu elektrifizieren, zumal sie relativ viel Güterverkehr aufweist.
Dann wären im Süden langfristig nur das Seehäsle, die Wutachtalbahn, die Donautalbahn zwischen Tuttlingen und Sigmaringen noch verbleibende Dieselstrecken.

Viele Grüße vom Vielfahrer


Viele Grüße vom Vielfahrer
MartinKBS751
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Re: Elektrifizierung Erzingen - Basel Bad. Bf

Beitrag von MartinKBS751 »

wie schauts denn eigentlich mit dem Güterverkehr aus? kann man hier auch zusätzliche Züge hoffen?

Grüsse
Martin
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