Was geht so bei der WTB?

Alles zur Museumsbahn Blumberg-Zollhaus - Weizen kann hier rein.
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Vielfahrer
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Was geht so bei der WTB?

Beitrag von Vielfahrer »

Dass anstelle der Dampfloks nunmehr eine V 100 eingesetzt wird, ist interessant. Die Streckenführung, die ja das Hauptinteresse am Sauschwänzle ausmacht, erfordert nicht zwingend Dampfloks. Aber irgendetwas scheint bei der WTB zu gehen. So wurde in diesem Jahr doch ziemlich viel Personal ausgewechselt. Außerdem habe ich im Südkurier gelesen, dass schlagartig 50 neue Mitglieder in den Verein eingetreten sind, offenbar mehrheitlich alles Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Blumberg. Sollen da neue Mehrheiten organisiert werden?

Scheinbar gehen die Fahrgastzahlen auf dem Sauschwänzle zurück. Und beklagt wird allenthalben, dass von den Fahrgästen die Stadt Blumberg recht wenig profitieren soll. Die meisten kommen mit einem Reisebus nach Blumberg, steigen in den Zug ein, der Busfahrer macht derweil seine vorgeschriebene Pause und holt seine Fahrgäste in Weizen wieder ab und fährt weiter.

Mit dem Ringzug wurde ja die Verbindung zum Sauschwänzle auch geändert. Weil aus Richtung Sigmaringen die Nachfrage allenfalls tröpfelte, wurden die Strukturen so umgebaut, dass nunmehr ab Rottweil am Wochenende durchgehend nach Blumberg-Zollhaus gefahren wird. Dadurch können wesentlich mehr Einwohner aus der Region direkt mit dem Sauschwänzle verbunden werden als aus dem bevölkerungsarmen Donautal. Hat jemand Erkenntnisse, ob sich dies belebend auf die Fahrgastnachfrage ausgewirkt hat?

Wie wäre es mit durchgehenden Ringzugverbindungen am Wochenende ab Rottweil über Tuttlingen - Blumberg - Weizen - Stühlingen nach Lauchringen - Waldshut-Tiengen? Gerade im kommenden Jahr, wenn die Strecke zwischen Erzingen und Schaffhausen wegen der Elektrifizierungsarbeiten monatelang gesperrt ist, wäre das doch eine Möglichkeit, den Hochrhein ohne SEV an die Gäubahn anzubinden.

Aufgegeben wurde mit Saisonende in diesem Jahr ja der Randenbus, also die Busverbindung zwischen Donaueschingen, Blumberg und Schaffhausen. Die zahlenmäßig wichtigste Nutzergruppe dieser Buslinie waren Schweizer, die ab Schaffhausen mit dem Bus nach Blumberg-Zollhaus gefahren sind und dann mit der WTB nach Weizen und zurück über Schleitheim nach Schaffhausen. Für diese Kunden gar es spezielle Rundreisebillets. Mit der Aufgabe der Buslinie entfällt nunmehr diese Möglichkeit auch. Zwischen Donaueschingen und Blumberg verkehren am Sonntagen auch nur noch Rufbusse.

Ich bin also gespannt, was sich im Jahr 2013 im Wutachtal bzw. auf der Sauschwänzlebahn tun wird.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Christian
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Re: Was geht so bei der WTB?

Beitrag von Christian »

Vielfahrer hat geschrieben:Wie wäre es mit durchgehenden Ringzugverbindungen am Wochenende ab Rottweil über Tuttlingen - Blumberg - Weizen - Stühlingen nach Lauchringen - Waldshut-Tiengen? Gerade im kommenden Jahr, wenn die Strecke zwischen Erzingen und Schaffhausen wegen der Elektrifizierungsarbeiten monatelang gesperrt ist, wäre das doch eine Möglichkeit, den Hochrhein ohne SEV an die Gäubahn anzubinden.
Warum dann nur am Wochenende diese Leistung anbieten? Unter der Woche möchten die Reisenden doch
auch weiter kommen?!

Wenn das wirklich mal so kommen würde, würde man die WTB dann nicht etwas aufarbeiten müssen?
Gleistechnisch und Signaltechnisch? Obwohl, auf die Signale könnte man dank FV-NE ja verzichten...

Chris, der dann eine Lieblingstour hätte :Frol:
Grüße,
Christian
Vielfahrer
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Re: Was geht so bei der WTB?

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Chris,

noch vor Realisierung des Ringzugs bin ich mal an einem superheißen Samstag zu fuß mit Ingenieuren der AVG Karlsruhe die Wutachtalbahn von Lauchringen bis Stühlingen abgelaufen. Es wurde damals ermittelt, welche Sanierungsmaßnahmen erforderlich wären und wie ein entsprechendes Betriebskonzept aussehen könnte/sollte. Wir hatten einen Zweizugbetrieb mit Kreuzung in Ofterdingen (Rückfallweichen) vorgesehen, wobei die Fahrten ab Lauchringen auf die Hochrheinstrecke ohne Umstieg hätten durchgebunden werden sollen. Die damaligen Prognosen ergaben einen Reisendenquerschnitt an der stärksten Stelle, der weit höher als beim Ringzug war. Grund hierfür ist, dass es ja nur in WT-Tiengen ein Gymnasium gibt, also alle Gymnasiasten ab Stühlingen talabwärts fahren müssen. Umgekehrt gibt es in Stühlingen eine unmittelbar am Bahngleis gelegene Realschule, die von Schülern ab Horheim besucht wird, die also gegenläufig unterwegs wären.
Die Umsetzung dieses Konzepts, für welches sich auch die SBG damals stark gemacht hatte, scheiterte aber u.a. am Landkreis Waldshut, der die Gewinne der profitablen Buslinie 7338 erhalten wollte, um der SBG eine Querfinanzierung ihrer Linien im Hotzenwald ohne Landkreis-Subvention zu erhalten.
In der Folge ging es lange um den Bestand der Strecke überhaupt. Es gab gewichtige Stimmen, die die Schiene gerne ganz beseitigt hätten, um die Bundesstraße im Wutachtal kostengünstiger ausbauen zu können. Dem hat die Stadt Blumberg insofern einen Riegel vorgeschoben, indem sie die Strecke bis/ab Lauchringen gepachtet hat. Damit dies so bleiben kann, sollte versucht werden, Verkehr auf diese Strecke zu bringen.
Der Verkehr an Werktagen würde natürlich Sinn machen - ich sehe das auch so - aber dies würde einen deutlichen Kurswechsel erfordern, etwa im Bereich des zahlenmäßig sehr starken Schülerverkehrs. Weniger Probleme sehe ich da am Wochenende. Da gibt es sowieso nur ein sporadisches Busangebot. Grundsätzlich ist natürlich die Verbindung ab Waldshut über Schaffhausen - Singen - Tuttlingen deutlich schneller. Waldshut - Singen dauert 45 Minuten, Singen - Tuttlingen ca. 30 Minuten incl. Umstieg. Die Sauschwänzlebahn kann damit nicht konkurrieren, wohl aber während der SEV-Sperrzeit, da sich hier die Fahrzeit deutlich verlängert.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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