Elektrifizierung der Höllentalbahn

Alles zur Strecke Freiburg - Donaueschingen kann hier rein.
Überschneidungen mit KBS 742 und KBS 755 sind möglich.
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Vielfahrer
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Elektrifizierung der Höllentalbahn

Beitrag von Vielfahrer »

Auf seiner heutigen Sitzung hat sich der Ausschuss für Verwaltung und Wirtschaft ausführlich mit verschiedenen Themen des öffentlichen Verkehrs befasst.
Zunächst ging es um die Kosten der Elektrifizierung der Höllentalbahn und um in Zeitungsberichten genannte Kosten von bis zu 50 Mio. Euro. Seitens der Landkreisverwaltung wurde ausgeführt, dass es verschiedene Varianten geben würde, wie man die Tunnels auf dieser Strecke sehen könnte. Dabei würden tatsächlich Kosten zwischen ca. 4 Mio. Euro und 50 Mio. Euro entstehen. Die Arbeitsgruppe von Bahn, Zweckverband Regio Freiburg und Landkreis wäre jedoch der Auffassung, dass man dann, wenn man die teuerste denkbarste Variante wählen würde, zwangsläufig das Projekt scheitern lassen müsste. Dann würde kein Zugewinn an objektiver Sicherheit in den Tunnels zu verzeichnen sein. Das EBA muss nun abwägen, ob trotz der Umbauarbeiten Bestandsschutz für die Tunnels gewährt werden kann oder ob die viel strengeren Auflagen, nämlich die eines parallelen Fluchttunnels usw., eingehalten werden müssten. Es käme nun darauf an, den richtigen Weg einzuschlagen, der die Elektrifizierung im Rahmen der kalkulierten Kosten zulässt. Im östlichen Höllental gibt es insgesamt 5 Tunnel, den 166 m langen Finsterbühltunnel, den 220 m langen Hörnletunnel, den 104 m langen Setzetunnel, den 203 m langen Kapftunnel und den 535 m langen Dögginger Tunnel. Präferiert wird die Baumethode "Gleisabsenkung im Bestand". Sie hat Baukosten zwischen 4 und 7 Mio. Euro und führt zu einer Totalsperrung von 8 bis 13 Monaten.
Dann wurde über die Anbindung der verschiedenen Linien aus dem Umland des Oberzentrums an das Neue Klinikum berichtet. Vorgesehen ist eine Betriebsaufnahme nach Pfingsten 2013. Es wird dann im Umfeld des Oberzentrums zu erheblichen Fahrplanveränderungen kommen. In Stichworten: Es wird eine Stundentaktlinie von Niedereschach Graneggstr. über Dauchingen nach Schwenningen Bahnhof und zurück geben, die in den Hauptverkehrszeiten ab Schwenningen bis Dauchingen und ggf. weiter nach Trossingen DB-Bahnhof verlängert werden soll. Die bisherige Buslinie 36 von Schwenningen nach Niedereschach über Weilersbach - Kappel wird zukünftig als Linie 8/36 vom Industriegebiet Ost über Hammerstatt - Busbahnhof - Rieten - Grabenäcker - Neues Klinikum - Schwarzwald-Baar-Center - Weilersbach - Kappel nach Obereschach und teilweise weiter nach Mönchweiler geführt werden. Die Linie läuft im Abschnitt Obereschach - Neues Klinikum im Stundentakt, ab Neuem Klinikum bis ins Industriegebiet Ost im 30-Minuten-Takt. Die Linien 7265 und 720 (Schwarzwaldbahn) werdem am Bahnhof Villingen binnen 5 Minuten an die Schnellbusse zum Neuen Klinikum angebunden. Aus Richtung Furtwangen - Vöhrenbach - Unterkirnach wird es ca. 12 durchlaufende Buspaare pro Tag nach Villingen Bahnhof geben, die auf die Stadtbusse zum neuen Klinikum abgestimmt sein werden. Auf der Linie 80 nach Rietheim - Pfaffenweiler - Tannheim - Herzogenweiler soll im Laufe des Jahres 2013 ebenfalls ein Taktverkehr eingeführt werden. Der Ringzug und die Schwarzwaldbahn aus Richtung Donaueschingen werden in Villingen gute Anbindungen vorfinden, ebenso Bad Dürrheim, das ebenfalls binnen 5 Minuten in Villingen Bahnhof Anschluss ans neue Klinikum haben wird. Der Bereich Tuningen - Hochemmingen und Weilersbach - Mühlhausen sowie der Ringzug aus Richtung Rottweil haben am Bahnhof Schwenningen einen guten Anschluss an die Buslinie 1 (alle 30 Minuten) zum neuen Klinikum.
Die Busse werden zwischen Villingen und dem Klinikum sowie von Schwenningen aus jeweils alle 15 Minuten verkehren und zwar in der Zeit von 5:30 Uhr bis ca. 21 Uhr, danach halbstündlich bis Mitternacht. An Samstagen wird gegen 14 Uhr vom 15-Minuten-Takt auf den 30 Minutentakt umgestellt, an Sonn- und Feiertagen gibt es von 6 - 24 Uhr ganztägig nur einen 30-Minuten-Takt.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Entfristung des Zweckverbands Ringzug, der nunmehr auf unbeschränkte Zeit bestehen wird. Bislang waren nur 10 Jahre Zweckverband beschlossen worden.
Ein letzter Punkt beschäftigte sich mit der Gäubahn. Hier wurde dankbar der Brief von Verkehrsminister Hermann an den Landrat des Schwarzwald-Baar-Kreises angenommen. Hermann hatte in diesem Brief bekräftigt, dass die Gäubahn zukünftig auf Wunsch der Anlieger über den Flughafen Stuttgart verkehren wird und dass das Land diesem Wunsch nachkommen wird.
Weiter wurde auf die Maßnahmen zur Ertüchtigung der Gäubahn im Detail eingegangen und über die Wiederinbetriebnahme der Neigetechnikzüge berichtet. Möglicherweise kommen anstelle von DB-ICE-T-Zügen zukünftig SBB-Züge der Baureihe ETR 610 zum Einsatz, die im Sommer erfolgreich auf der Gäubahn getestet wurden und die bis zu 180 km/h schnell zwischen Tuttlingen und Rottweil unterwegs waren.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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