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Neues zur Donautalbahn
Verfasst: Do 13. Sep 2012, 23:23
von Vielfahrer
Wie auf der Fahrplankonferenz der NVBW im Hause der IHK in Villingen-Schwenningen diskutiert wurde, beträgt die werktägliche Nachfrage in den Zügen der Donautalbahn (ohne die Ringzüge) runde 300 Fahrgäste pro Tag. Die Strecke zählt damit zu den schwächsten Bahnlinien im Land. Wie von Herrn Schnaitmann erläutert wurde, hat das Land nicht gezögert, die RE-Züge etwa in Hausen im Tal oder auch in Fridingen halten zu lassen. Wenn beispielsweise in Fridingen nur 30 Leute am Tag diese Züge nutzen würden, so wäre dies immerhin schon ein Anstieg des Fahrgastaufkommens in den Zügen um 10%.
Bislang jedoch scheint das Aufkommen in Fridingen recht gering zu sein. Ein entsprechendes Marketing zugunsten der neuen Zughalte in Fridingen ist letztlich auch nicht feststellbar gewesen. Eine Ausrichtung des lokalen Busverkehrs auf den Nullknoten in Fridingen ist bislang ebenfalls nicht zustande gekommen.
Anlässlich eines Besuchs des Umweltministers im Naturschutzzentrum in Beuron wurde beklagt, dass die Ferienexpresszüge nur in den baden-württembergischen Sommerferien verkehren würden. Das Donautal werde aber gut von Touristen aus Nord- und Westdeutschland besucht, die zu anderen Zeiten Ferien haben und so für ihre Touren die Ferienexpresszüge nicht nutzen könnten.
Festgestellt werden konnte auch, dass die Verbindung aus Ulm ins Donautal besser frequentiert ist als in der Gegenrichtung, wo offenbar in stärkerem Umfang für die Rückreise Regelzüge genutzt werden. Um hier den Radfahrern bessere Möglichkeiten zu bieten, werden einige Züge mit Doppeleinheiten VT 611 gefahren. Damit das Verladen der Fahrräder ohne Verspätungsaufbau vonstatten geht, läuft derzeit ein Versuch des RAB mit sog. "Radlenkern", also speziellen Fahrradbetreuern auf ausgewählten Zügen, die dafür sorgen, dass die Räder an den richtigen Plätzen eingeladen werden.
Kritisch kommentiert wurde auch die Situation in Hausen im Tal. Weil dort inzwischen fast alle Züge halten, aber nur 1 Bahnsteig vorhanden ist, können bei Verspätungen Zugkreuzungen von Fridingen nicht nach Hausen im Tal rückverlagert werden, weil dann der kreuzende Zug nicht an einen Bahnsteig gelangen würde. Die Lösung wäre, ähnlich wie in Deißlingen-Mitte einen neuen Bahnsteig in Ortsmitte zu bauen und den Hausen im Tal zum bahnsteiglosen Betriebsbahnhof zu machen. Heute gibt es die absurde Situation, dass Zubringerbusse aus dem Raum Stetten a.k.M - Schwenningen nach Hausen im Tal fahren, dort aber der RE ohne Halt durchfahren muss und nur auf den Ringzug umgestiegen werden kann. Manchmal kommt auch der RE zum Halten, aber zusteigen kann man mangels Bahnsteig nicht.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Re: Neues zur Donautalbahn
Verfasst: Do 13. Sep 2012, 23:52
von Villinger
Hallo Vielfahrer,
danke für die Vorabinformation, es ist immer nett sowas zu lesen.
Werden jetzt wenigstens ab Dezember Zubringerbusse in Fridingen auf den IRE ausprobiert und ist noch ein Fahrzeitpuffer für einen zusätzlichen Halt der Regionalzüge in Mühlheim?
Danke!
Re: Neues zur Donautalbahn
Verfasst: Fr 14. Sep 2012, 00:06
von Vielfahrer
Fridinger hat geschrieben:Hallo Vielfahrer,
danke für die Vorabinformation, es ist immer nett sowas zu lesen.
Werden jetzt wenigstens ab Dezember Zubringerbusse in Fridingen auf den IRE ausprobiert und ist noch ein Fahrzeitpuffer für einen zusätzlichen Halt der Regionalzüge in Mühlheim?
Danke!
Hallo Fridinger,
ich denke, dass die RE ab diesem Dezember wohl nicht in Mühlheim halten werden. In den Fahrplanunterlagen ist jedenfalls nichts zu erkennen. Ob Busse den Bahnhof Fridingen bedienen werden, erscheint mir auch nicht sonderlich sicher. Zumindest gibt es Meinungen, dass man den Busverkehr z.B. von Tuttlingen nach Bärenthal oder Irndorf nicht mit dem Nullknoten verknüpfen sollte, weil dies für Fahrgäste, die lieber Bus als Zug fahren, letztlich eine Fahrzeitverlängerung von ca. 10 Minuten bedeuten würde. Fridingen wäre damit nach Eutingen (Württ.) ein weiteres Beispiel dafür, dass verkehrsplanerisch ein Nullknoten nicht als Kristalisationspunkt für ÖV-Konzepte erkannt wird.
Auf der Fahrplankonferenz in Ulm gab es für ein ähnliches Konzept (Nullknoten Weißenhorn, 15 und 45er-Knoten in Senden) großen Beifall, wobei Busse hier auch Zu- und Abbringerdienste leisten und sich logischerweise um den Zugverkehr herumwickeln und nicht umgekehrt.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Re: Neues zur Donautalbahn
Verfasst: Fr 14. Sep 2012, 06:45
von Villinger
Vielfahrer hat geschrieben:Fridinger hat geschrieben:Hallo Vielfahrer,
danke für die Vorabinformation, es ist immer nett sowas zu lesen.
Werden jetzt wenigstens ab Dezember Zubringerbusse in Fridingen auf den IRE ausprobiert und ist noch ein Fahrzeitpuffer für einen zusätzlichen Halt der Regionalzüge in Mühlheim?
Danke!
Hallo Fridinger,
ich denke, dass die RE ab diesem Dezember wohl nicht in Mühlheim halten werden. In den Fahrplanunterlagen ist jedenfalls nichts zu erkennen. Ob Busse den Bahnhof Fridingen bedienen werden, erscheint mir auch nicht sonderlich sicher. Zumindest gibt es Meinungen, dass man den Busverkehr z.B. von Tuttlingen nach Bärenthal oder Irndorf nicht mit dem Nullknoten verknüpfen sollte, weil dies für Fahrgäste, die lieber Bus als Zug fahren, letztlich eine Fahrzeitverlängerung von ca. 10 Minuten bedeuten würde. Fridingen wäre damit nach Eutingen (Württ.) ein weiteres Beispiel dafür, dass verkehrsplanerisch ein Nullknoten nicht als Kristalisationspunkt für ÖV-Konzepte erkannt wird.
Auf der Fahrplankonferenz in Ulm gab es für ein ähnliches Konzept (Nullknoten Weißenhorn, 15 und 45er-Knoten in Senden) großen Beifall, wobei Busse hier auch Zu- und Abbringerdienste leisten und sich logischerweise um den Zugverkehr herumwickeln und nicht umgekehrt.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Die Busse könnten ja, wie du angeregt hattest, den Zusatz über das Dickenloch nehmen und sind nach Bedienung etwa zur Minute .54 am Bahnhof, was zum Umstieg genau reicht. Je nachdem könnte man wie jetzt (Bsp 14:00 Uhr-Zug) zur vollen geraden Stunde zusätzlich einen Bus nach Bärenthal/Irndorf laufen lassen, sofern im Umlauf Platz ist, oder man lässt den 50er von Tuttlingen 5min am Bahnhof stehen.
Ob man jetzt 60 oder 70min von Tuttlingen nach Irndorf braucht, fände ich persönlich nicht schlimm.
Gibt es eigentlich Überlegungen, den Schotterberg (andere nennen es Bahnsteig 2) in Fridingen irgendwie neu zu errichten?
Re: Neues zur Donautalbahn
Verfasst: Fr 14. Sep 2012, 19:20
von Vielfahrer
Hallo Fridinger,
genauso, wie Du das beschrieben hast, habe ich mir das gedacht. Bei TUTicket sieht man das aber offenbar anders. Meine Meinung ist schon, dass gerade aus dem Dickenloch eine Verbindung sowohl zum Bahnhof Fridingen als auch von Tuttlingen kommend interessant wäre. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es viele Kunden gibt, die mit der Linie 50 von Tuttlingen zum Wendelstein fahren und dann den steilen Berg etwa zur Haltestelle Risibrunnen oder Ifflinger Weg hochlaufen. Umgekehrt kann ich mir hingegen vorstellen, dass jemand von der Fridinger Stadtmitte, also etwa vom Bären oder Rathaus oder irgendwo aus den zentralen Gegend, locker mit dem Fahrrad zum Bahnhof fährt, weil er dann unabhängig von irgendwelchen Busanschlüssen bleibt, gleich wann er mit dem Zug zurückkommt.
Von einer Investition auf dem "Schotterberg" ist mir nichts bekannt. Sinnvollerweise müsste man dann ja zwei Außenbahnsteige erstellen, was die Problematik der ebenerdigen Gleisquerung aufwerfen würde (Sicherheitsaspekte) oder den (teuren) Bau einer Über- oder Unterführung voraussetzen würde. Vermutlich würde man eher den früheren Zustand eines Betriebsbahnhofs wieder herstellen als dafür Hunderttausende Euro in die Hand zu nehmen, zumal die Investition nach bisheriger Erkenntnis nur einer marginalen Nutzergruppe entgegen käme.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Re: Neues zur Donautalbahn
Verfasst: Fr 14. Sep 2012, 20:27
von Villinger
Vielfahrer hat geschrieben:
genauso, wie Du das beschrieben hast, habe ich mir das gedacht. Bei TUTicket sieht man das aber offenbar anders. Meine Meinung ist schon, dass gerade aus dem Dickenloch eine Verbindung sowohl zum Bahnhof Fridingen als auch von Tuttlingen kommend interessant wäre. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es viele Kunden gibt, die mit der Linie 50 von Tuttlingen zum Wendelstein fahren und dann den steilen Berg etwa zur Haltestelle Risibrunnen oder Ifflinger Weg hochlaufen. Umgekehrt kann ich mir hingegen vorstellen, dass jemand von der Fridinger Stadtmitte, also etwa vom Bären oder Rathaus oder irgendwo aus den zentralen Gegend, locker mit dem Fahrrad zum Bahnhof fährt, weil er dann unabhängig von irgendwelchen Busanschlüssen bleibt, gleich wann er mit dem Zug zurückkommt.
Von einer Investition auf dem "Schotterberg" ist mir nichts bekannt. Sinnvollerweise müsste man dann ja zwei Außenbahnsteige erstellen, was die Problematik der ebenerdigen Gleisquerung aufwerfen würde (Sicherheitsaspekte) oder den (teuren) Bau einer Über- oder Unterführung voraussetzen würde. Vermutlich würde man eher den früheren Zustand eines Betriebsbahnhofs wieder herstellen als dafür Hunderttausende Euro in die Hand zu nehmen, zumal die Investition nach bisheriger Erkenntnis nur einer marginalen Nutzergruppe entgegen käme.
Ich bin mal gespannt, was uns TUTicket da präsentiert. Interessant in der Hinsicht wird ja auch die Bekanntgabe des Gewinners der Stadtbus-Ausschreibung, wo ja FIS mit GPS-Modulen vorausgesetzt wurden - Wäre natürlich prima, wenn die Regionalbusse (Eine Stadtbusleistung fährt ja auch der Tutbus oder wie der Schuppen jetzt heißt) auch sowas bekommen.
Immerhin hat man am 2. Gleis in Fridingen die Bahnsteigkante ein bisschen mehr "angedeutet" als davor, aber Bahnsteig kann man dazu immer noch nicht sagen. Darum hat man im April auch ein Gitter mit Absperrkette an den Übergang gemacht, dass der Fdl kurz vor Ankunft des Zuges auf Gleis 2 öffnet. Somit ist der Fdl für die ebenerdige Gleisquerung verantwortlich.
PS: Hattest du nicht mal an irgendeiner Stelle eine zusätzliche Abendleistung Ulm-Immendingen oder sowas erwähnt?
Re: Neues zur Donautalbahn
Verfasst: Fr 14. Sep 2012, 21:25
von Vielfahrer
[quote="Fridinger"
PS: Hattest du nicht mal an irgendeiner Stelle eine zusätzliche Abendleistung Ulm-Immendingen oder sowas erwähnt?[/quote]
Ja, das hatte ich. Die genauen Verkehrszeiten sind: RE 22344 Ulm ab 19:15 bis Sigmaringen an 20:31 täglich, ab hier weiter an Sonn- und Feiertagen um 20:32, ohne Halt Hausen im Tal, Beuron ab 20:53, Fridingen ab 20:57, Tuttlingen an/ab 21:08/21:10, Immendingen an 21:18. Hier Anschluss um 21:27 an RE 5328 Kreuzlingen - Offenburg an 23:00 Uhr.
Es handelt sich aber nicht um einen zusätzlichen Zug, sondern um den um ca. 2 Stunden vorverlegten "Soldatenzug". Mit der früheren Fahrlage erhofft man sich eine bessere Auslastung, da die Verknüpfung in Immendingen besser ist, ebenso auch in Tuttlingen (z.B. noch nach Stuttgart mit dem RE und nach Zürich mit dem IC). Diese Fahrlage könnte für so manchen Studenten, der übers Wochenende zuhause im Donautal war, interessant sein.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Re: Neues zur Donautalbahn
Verfasst: Fr 14. Sep 2012, 22:10
von Villinger
Dann fällt der bisherige 23:13 Uhr an SoF ab Tuttlingen also flach? Weil dieser hat ja komischerweise aufgrund "Fahrplantechnischer" Probleme nicht in Fridingen halten können, obwohl die Strecke um diese Zeit stundenlang frei ist.
Oben wurde ja der Ferienexpress behandelt, wird dieser eigentlich vorerst in dieser Fahrplanlage bleiben? Zusatzfahrtage an Sa/So wäre ja (auch für Tagestouristen) nicht schlecht.
Re: Neues zur Donautalbahn
Verfasst: Fr 14. Sep 2012, 23:43
von Vielfahrer
Hallo Fridinger,
weshalb der bisherige Sonntags-Spätzug in Fridingen nicht gehalten hat, kann ich Dir mit Sicherheit nicht sagen. Ich vermute, dass es am sicheren Anschluss an den Sonntags-Spätzug in Immendingen um 23:34 Uhr nach Konstanz lag. Diese Spätverbindung fällt nun weg.
Der Ferienexpress nach Immendingen verändert sich im Detail. Die Abfahrt in Ulm bleibt bei 9:15 Uhr, aber zunächst fährt der Zug auch schon in den Pfingstferien. Ab Sigmaringen liegt er geringfügig später (Fridingen neu 11:03 Uhr), Immendingen wird um 11:23 Uhr erreicht, also incl. Anschluss an den RE nach Karlsruhe. Der nachmittägliche Ferienexpress (Ulm ab 15:15/Fridingen ab 16:56/Immendingen an 17:24) entfällt komplett, weil die Besetzung nach den Beobachungen der NVBW zu gering war. Analog entfällt der Ferienexpress um 10:32 ab Immendingen über Fridingen (10:57) nach Sigmaringen (an 11:23), während der nachmittägliche Ferienexpress um 14:32 Uhr von Immendingen (mit Anschluss von RE Karlsruhe) über Fridingen (14:51) nach Sigmaringen - Ulm wiederum auch in den Pfingstferien verkehren wird. Wie ich bereits ausgeführt hatte, wurde damit argumentiert, dass eben die Frequentierung des entfallenden Zugpaars zu schwach war. Es hat sich eben gezeigt, dass auch die Regelzüge für die Fahrradbeförderung genutzt werden, zumal hier mehrfach auch Doppeltraktionen im Einsatz sind (natürlich nicht wegen des Verkehrsaufkommens westlich von Sigmaringen sondern wegen des starken Verkehrsaufkommens im Abschnitt Ulm bis maximal Ehingen).
Viele Grüße vom Vielfahrer
Re: Neues zur Donautalbahn
Verfasst: Fr 14. Sep 2012, 23:58
von Villinger
Danke nochmals für alle Ausführungen. Somit gehe ich nun richtig in der Annahme, dass die DB den Ferien-Express ab sofort selbst betreibt ohne Fahrzeuge und Personal der HzL einzuspannen, oder?
Schade wegen der Streichung, aber wenn die Züge niemand genutzt hat, führt nichts dran vorbei.
[ot]Wobei man den bisherigen Sonntagspätzug doch auch ohne viel Fahrzeitverlust in Fridingen halten lassen könnte, oder? Wie schnell darf der über Gleis 2 (Gleis 1 ist ja 40km/h)? Maximal 70km/h oder sowas denk ich mal. Da wäre nicht viel Zeit tot gewesen.[/ot]