Einweihungsfeier des neuen ZOB in Oberndorf
Verfasst: So 24. Jul 2011, 16:09
Am Namenstag des Heiligen St. Christophorus, des Schutzpatrons aller Reisenden, wurde der vor kurzem fertig gestellte ZOB Oberndorf Bahnhof im Rahmen eines ökumenischen Festgottesdienstes eingeweiht. Zahlreiche Bänke und Stühle mussten noch herbeigeschafft werden, um die große Anzahl an Gästen angemessen am Gottesdienst teilnehmen lassen zu können.
Anstelle einer Predigt trat eine Laiengruppe von Oberndorfer Bürgerinnen und Bürgern auf, die eine Sequenz wartender Reisender spielte und die unterschiedlichsten Charaktere sehr treffend darstellte, ehe der RVS-Betriebsstellenleiter die Wartenden in den Bus zur Abfahrtszeit rief. Danach war wieder die Geistlichkeit dran, die u.a. erläuterte, woher der Name Omnibus stammt, nämlich vom Lateinischen, was übersetzt soviel heißt wie für alle oder von allen, was in übertragenem Sinne natürlich auch für Züge gelten würde.
Der Bürgermeister der Stadt Oberndorf, Hermann Acker, übernahm in dem Gottesdienst dann den eher gesellschaftlichen Teil, wie er sich ausdrückte und ließ die Baugeschichte dieses Busbahnhofs Revue passieren. Sage und schreibe 15 Jahre hat es gedauert, bis von der Grundidee, hier einen attraktiven Busbahnhof zu bauen, der neue ZOB eingeweiht werden konnte. Die Schwierigkeiten lagen hauptsächlich auf Seiten der Deutschen Bahn, der man nach schwierigen Verhandlungen schließlich um ca. 350.000.- Euro das gesamte Gelände abkaufen konnte und dann auch den baufälligen Güterschuppen abbrechen konnte. Weitere Jahre zogen ins Land, bis dann schließlich eine konkrete Bauplanung und -vergabe stattfinden konnte. Die Baukosten beliefen sich auf runde 800.000.- Euro, zusammen mit Grunderwerb und Planungskosten schlägt der neue Busbahnhof mit satten 1,3 Mio. Euro zu Buche. Die Kosten wären nochmals um ca. 600.000.- Euro höher gewesen, führt Herr Acker aus, wenn man den Busbahnhof auch mit einer Aus- und Einfahrt aus Norden vorgesehen hätte.
Das Land gab einen pauschalen Zuschuss in Höhe von 800.000.- Euro, den Rest musste die Stadt Oberndorf finanzieren.
Aus Sicht von Bürgermeister Acker - und der will ich nicht widersprechen - wurde aus dem ehemaligen schmuddeligen Gelände rund um den Bahnhof inzwischen ein attraktives Entré in die Stadt geschaffen. Rund um das Bahnhofsgebäude sind helle Bodenplatten, die eine gewisse Großzügigkeit aufweisen und sowohl ankommende wie abfahrende Reisende erfreuen. Zwischen Bahnhofsgebäude und Technikgebäude wurden großzügige Abstellplätze für Fahrräder geschaffen, ebenso eine stattliche Anzahl von Parkplätzen für Kunden, die mit dem PKW zur Bahn gebracht werden oder abgeholt werden. Das Technikgebäude der Bahn selbst blieb wie es ist. Vorgesehen ist jedoch, hier noch eine größere Abfahrtstafel mit sämtlichen öffentlichen Verkehrsverbindungen (in Echtzeit) anzubringen, um umsteigenden Fahrgästen die Information zu erleichtern. Allerdings treffen am Busbahnhof in Oberndorf allein drei Regionalbusgesellschaften (RVS, SBG und RAB) sowie weitere private Busunternehmen aufeinander und eine Information macht ja nur dann einen Sinn, wenn sämtliche Fahrten angezeigt werden können. Auf dem Mittelbahnsteig wurde im Juli auch eine dynamische Fahrgastinformation angebracht, aus welchem Busfahrer, wenn sie über einen Adlerblick verfügen, erkennen können, ob der Anschlusszug noch viel Verspätung hat, auf den sie warten sollen.
Im Grunde ist die Anlage in Oberndorf als sehr gelungen zu bezeichnen. Bürgermeister Acker führte aus, dass er schon mit Herrn Grube den Oberndorfer Bahnhof unter die Lupe genommen hätte und sein Wort hätte, dass die Bahnsteigunterführung auch unter dem Gleis 3 hindurch in die östlich der Bahn verlaufende Straße verlängert werden soll. Im Vertrauen darauf hat die Stadt Oberndorf dort bereits eine große Anzahl an P+R-Parkplätzen angelegt, zusätzlich zu den zwischen ZOB und B 14 neu angelegten Parkplätzen.
Der Bahnhof Oberndorf soll wohl grundsätzlich auch behindertengerecht ausgebaut werden, steht wegen einer täglichen Nachfrage von weniger als 1.000 Fahrgästen jedoch in keiner hohen Priorität. Grube hat jedoch versprochen, dass der Durchbruch der Unterführung unter Gleis 3 vorab erfolgen soll, also nicht erst dann, wenn der Bahnsteig an den Gleisen 2 und 3 auf 55 cm erhöht wird. Im Zusammenhang mit dem Bau des Busbahnhofs wurde die Abgrenzung zum Gleis 1 bereits so angelegt, dass sie auf eine Erhöhung dieses Bahnsteigs auf 55 cm passt. Damit könnten dann auch Behinderte problemlos den Zug erreichen, wenn er verstärkt das Gleis 1 nutzen würde (in Oberndorf ist das Gleis 2 das Durchfahrgleis, wenn ich das richtig sehe). Am eigentlich idealen Gleis 1 hält heute kein einziger Zug. Nur dann, wenn Behinderte, die den Mittelbahnsteig derzeit definitiv nicht erreichen können, sich vorab bei der DB melden, verkehren Züge heute über Gleis 1, um den Einstieg zu ermöglichen.
Während des Festgottesdienstes übrigens fuhren Dosto- und 425er-Züge sowie zwei IC-Züge vorbei. Die waren so leise, dass es niemanden gestört hat! Dies war u.a. auch beim anschließenden Besuch auf dem Oberndorfer Stadtfest ein Gesprächsthema.
Dort wurde von Bürgermeister Acker das Bierfass angestochen, dies im 2. Versuch, weil bei Eröffnung des Stadtfestes am Freitagabend das Fass nicht geöffnet werden konnte. Es hat zünftig gespritzt, aber geschmeckt hat das Freibier trotzdem bestens. Zum Essen gab's eine Spezialität, nämlich eine Hochzeitsbratwurst.
Irgendwann ist dann auch eine 181er mit einem IC am Haken vorbeigefahren - aber interessiert hat das von den Anwesenden echt niemanden.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Anstelle einer Predigt trat eine Laiengruppe von Oberndorfer Bürgerinnen und Bürgern auf, die eine Sequenz wartender Reisender spielte und die unterschiedlichsten Charaktere sehr treffend darstellte, ehe der RVS-Betriebsstellenleiter die Wartenden in den Bus zur Abfahrtszeit rief. Danach war wieder die Geistlichkeit dran, die u.a. erläuterte, woher der Name Omnibus stammt, nämlich vom Lateinischen, was übersetzt soviel heißt wie für alle oder von allen, was in übertragenem Sinne natürlich auch für Züge gelten würde.
Der Bürgermeister der Stadt Oberndorf, Hermann Acker, übernahm in dem Gottesdienst dann den eher gesellschaftlichen Teil, wie er sich ausdrückte und ließ die Baugeschichte dieses Busbahnhofs Revue passieren. Sage und schreibe 15 Jahre hat es gedauert, bis von der Grundidee, hier einen attraktiven Busbahnhof zu bauen, der neue ZOB eingeweiht werden konnte. Die Schwierigkeiten lagen hauptsächlich auf Seiten der Deutschen Bahn, der man nach schwierigen Verhandlungen schließlich um ca. 350.000.- Euro das gesamte Gelände abkaufen konnte und dann auch den baufälligen Güterschuppen abbrechen konnte. Weitere Jahre zogen ins Land, bis dann schließlich eine konkrete Bauplanung und -vergabe stattfinden konnte. Die Baukosten beliefen sich auf runde 800.000.- Euro, zusammen mit Grunderwerb und Planungskosten schlägt der neue Busbahnhof mit satten 1,3 Mio. Euro zu Buche. Die Kosten wären nochmals um ca. 600.000.- Euro höher gewesen, führt Herr Acker aus, wenn man den Busbahnhof auch mit einer Aus- und Einfahrt aus Norden vorgesehen hätte.
Das Land gab einen pauschalen Zuschuss in Höhe von 800.000.- Euro, den Rest musste die Stadt Oberndorf finanzieren.
Aus Sicht von Bürgermeister Acker - und der will ich nicht widersprechen - wurde aus dem ehemaligen schmuddeligen Gelände rund um den Bahnhof inzwischen ein attraktives Entré in die Stadt geschaffen. Rund um das Bahnhofsgebäude sind helle Bodenplatten, die eine gewisse Großzügigkeit aufweisen und sowohl ankommende wie abfahrende Reisende erfreuen. Zwischen Bahnhofsgebäude und Technikgebäude wurden großzügige Abstellplätze für Fahrräder geschaffen, ebenso eine stattliche Anzahl von Parkplätzen für Kunden, die mit dem PKW zur Bahn gebracht werden oder abgeholt werden. Das Technikgebäude der Bahn selbst blieb wie es ist. Vorgesehen ist jedoch, hier noch eine größere Abfahrtstafel mit sämtlichen öffentlichen Verkehrsverbindungen (in Echtzeit) anzubringen, um umsteigenden Fahrgästen die Information zu erleichtern. Allerdings treffen am Busbahnhof in Oberndorf allein drei Regionalbusgesellschaften (RVS, SBG und RAB) sowie weitere private Busunternehmen aufeinander und eine Information macht ja nur dann einen Sinn, wenn sämtliche Fahrten angezeigt werden können. Auf dem Mittelbahnsteig wurde im Juli auch eine dynamische Fahrgastinformation angebracht, aus welchem Busfahrer, wenn sie über einen Adlerblick verfügen, erkennen können, ob der Anschlusszug noch viel Verspätung hat, auf den sie warten sollen.
Im Grunde ist die Anlage in Oberndorf als sehr gelungen zu bezeichnen. Bürgermeister Acker führte aus, dass er schon mit Herrn Grube den Oberndorfer Bahnhof unter die Lupe genommen hätte und sein Wort hätte, dass die Bahnsteigunterführung auch unter dem Gleis 3 hindurch in die östlich der Bahn verlaufende Straße verlängert werden soll. Im Vertrauen darauf hat die Stadt Oberndorf dort bereits eine große Anzahl an P+R-Parkplätzen angelegt, zusätzlich zu den zwischen ZOB und B 14 neu angelegten Parkplätzen.
Der Bahnhof Oberndorf soll wohl grundsätzlich auch behindertengerecht ausgebaut werden, steht wegen einer täglichen Nachfrage von weniger als 1.000 Fahrgästen jedoch in keiner hohen Priorität. Grube hat jedoch versprochen, dass der Durchbruch der Unterführung unter Gleis 3 vorab erfolgen soll, also nicht erst dann, wenn der Bahnsteig an den Gleisen 2 und 3 auf 55 cm erhöht wird. Im Zusammenhang mit dem Bau des Busbahnhofs wurde die Abgrenzung zum Gleis 1 bereits so angelegt, dass sie auf eine Erhöhung dieses Bahnsteigs auf 55 cm passt. Damit könnten dann auch Behinderte problemlos den Zug erreichen, wenn er verstärkt das Gleis 1 nutzen würde (in Oberndorf ist das Gleis 2 das Durchfahrgleis, wenn ich das richtig sehe). Am eigentlich idealen Gleis 1 hält heute kein einziger Zug. Nur dann, wenn Behinderte, die den Mittelbahnsteig derzeit definitiv nicht erreichen können, sich vorab bei der DB melden, verkehren Züge heute über Gleis 1, um den Einstieg zu ermöglichen.
Während des Festgottesdienstes übrigens fuhren Dosto- und 425er-Züge sowie zwei IC-Züge vorbei. Die waren so leise, dass es niemanden gestört hat! Dies war u.a. auch beim anschließenden Besuch auf dem Oberndorfer Stadtfest ein Gesprächsthema.
Dort wurde von Bürgermeister Acker das Bierfass angestochen, dies im 2. Versuch, weil bei Eröffnung des Stadtfestes am Freitagabend das Fass nicht geöffnet werden konnte. Es hat zünftig gespritzt, aber geschmeckt hat das Freibier trotzdem bestens. Zum Essen gab's eine Spezialität, nämlich eine Hochzeitsbratwurst.
Irgendwann ist dann auch eine 181er mit einem IC am Haken vorbeigefahren - aber interessiert hat das von den Anwesenden echt niemanden.
Viele Grüße vom Vielfahrer