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Zugang zum Gleis 2 in Ergenzingen

Verfasst: So 17. Jul 2011, 13:07
von Vielfahrer
Am Freitagabend bin ich in Ergenzingen in den RegioShuttle nach Herrenberg um 22:02 Uhr eingestiegen und war schon eine Weiler vorher auf dem Bahnsteig, der über die Überführung zu erreichen ist. 90% der Zusteiger (insgesamt waren es mit Vielfahrer 10 zu dieser Abendzeit) sind verbotenerweise über das Gleis 1 und über den teils niedergetretenen Zaun, der den Bahnsteig 2 von Gleis 1 trennt, geklettert. Auch auf der anderen Seite, also vom Bahnsteig 2 über das Gleis 2 in Richtung zur Straße nach Eckenweiler, war deutlich ein Trampelpfad ausfindig zu machen.
Die Mehrzahl der Zusteiger war im Übrigen zumindest mit Sixpacks ausgestattet, teil wohl auch mit Höherprozentigem. Kaum dass sie das Gleis 1 gequert hatten, kam auch schon der RE aus Stuttgart nach Rottweil und auf dem Gleis 2 rauschte kurz zuvor ein 40-Wagen langer Güterzug durch.
Ziemlich riskant, was da in Ergenzingen so abgeht. Da keiner der jugendlichen Fahrgäste zum Fahrkartenautomat gegangen ist, dürfte es sich wohl um Zeitkartenkunden oder gar Schwarzfahrer gehandelt haben.

Viele Grüße vom Vielfahrer

Re: Zugang zum Gleis 2 in Ergenzingen

Verfasst: So 17. Jul 2011, 13:21
von Tf Reinhard
Was schließen wir daraus?

Es muss um diese Tageszeit mehr kontrolliert werden.
Ein neuer Zaun muss her, am besten aus Stachendraht. Ein solcher sollte auch in Donaueschingen Mitte/Siedlung zwischen den beiden Bahnsteigen errichtet werden. Oft laufen auch hier aussteigende Jugendliche (selten ältere) hinter dem Zug übers Gleis. Bei Verspätung des RE aus Offenburg kreuzen RIZ und RE auch mal am (wenn der Fahrdienst risikofreudig in punkto ausbremsen am Esig ist) oder kurz hinter dem HP Ds-Mitte/Siedlung.

Reinhard

Re: Zugang zum Gleis 2 in Ergenzingen

Verfasst: So 17. Jul 2011, 13:38
von Laie
In Welschingen-Neuhausen ist es ein ähnliches Problem. Von Gleis 2 zu den Parkplätzen ist es ein Riesenumweg und ich habe auch schon etliche male beobachtet wie Leute dort über die Gleise gehen. Und wenn da mal ein RE oder ICE angerauscht kommt... die sind an der Stelle nicht gerade langsam unterwegs.

Re: Zugang zum Gleis 2 in Ergenzingen

Verfasst: So 17. Jul 2011, 13:58
von BR 225
Dieses Proplem gibt es in Sulz auch. Wenn ein RE ankommt sieht man sehr oft die Leute über das Gleis 2 zu den Parkplätzen gehen. Dort ist schon ein Art Trampelpfad entstanden. Ein Grund wird auch sein, da es in der Unterführung erbärmlich rieht.

Re: Zugang zum Gleis 2 in Ergenzingen

Verfasst: So 17. Jul 2011, 14:27
von Vielfahrer
BR 225 hat geschrieben:Dieses Proplem gibt es in Sulz auch. Wenn ein RE ankommt sieht man sehr oft die Leute über das Gleis 2 zu den Parkplätzen gehen. Dort ist schon ein Art Trampelpfad entstanden. Ein Grund wird auch sein, da es in der Unterführung erbärmlich rieht.
Sulz ist ein ganz spezielles Thema. Inzwischen ist der Bahnhofsvorplatz ja top hergerichtet. Gefällt mir richtig gut und zeigt, dass es im Vergleich zu vor drei Jahren wirklich möglich ist, was Gescheites zu planen. Allein dort, wo die kommunale Planungshoheit endet und das Hoheitsgebiet der DB beginnt, ist Schluss mit lustig. Gleis 1 ist herausgerissen, der Bahnhof meines Wissens verkauft. Zugang zum Mittelbahnsteig (also zu den Gleisen 2 und 3) ist durch die Unterführung vorgesehen. Da aber der Weg vom Mittelbahnsteig nur über das Gleis 2 und die Fläche des entfernten Gleises 1 machbar ist, ohne Zäune zu überwinden, empfinden nicht wenige, oftmals sogar die Mehrheit der Ein- oder Aussteiger in Sulz die Nutzung der wenig bequemen Unterführung als Schikane und handeln entsprechend.

Auch hier haben wir das Problem der niedrigen Bahnsteige, die gerade dazu einladen, den vermeintlich günstigeren Weg zu gehen.
Sinnvoll wäre eine Planung dergestalt, dass haltende Züge immer über das inzwischen herausgerissene Gleis am Hausbahnsteig verkehren. Dann wäre das Problem bereits im Ansatz gelöst und die Verknüpfung mit den Bussen viel komfortabler als heute. Das Durchgangsgleis sollte geradlinig verlaufen (für durchfahrende ICE, Güterzüge) und bei Kreuzungen sollte dann dieses Gleis (ich vermute das ist das Gleis 3) genutzt werden.
Der Bahnsteig ist mit ca. 250 Metern in Sulz auch viel zu lang. Die längsten hier haltenden Züge dürften RE mit 5 Dostos sein oder 2 x 425er.
Aufräumen muss man auch mit der Auffassung, dass bei Ausdehnung des Ringzugs bis Horb die Bahnsteige erneuert würden. Würde der Ringzug bis Horb verlängert, so wäre zwar damit zu rechnen, dass die Bahnsteige angepasst würden, allerdings dürfte die Finanzierung - wie immer - über das GVFG erfolgen, d.h. Planungskosten und Komplementäranteil wären kommunal zu tragen. So war es übrigens auch bei allen Ringzughaltepunkten.
Man könnte also durchaus eine Planung auch ohne Ringzug in Sulz machen, nur müsste man genauso damit rechnen, die Planungskosten und den Komplementäranteil selbst tragen zu müssen.

In Döggingen übrigens, wo heute legalerweise die Gleise bei Zugkreuzungen gequert werden, wird mit Áufnahme des elektrischen Betriebs ein schienenfreier Zugang erfolgen, vermutlich über die etwas westlich des Bahnhofs befindliche Brücke und zwei Rampen. Die Bahnsteige werden zukünftig in Döggingen sicherlich dann auch 55 cm hoch. Das kostet kommunales Geld, wobei die entsprechenden Planungsvereinbarungen morgen in Löffingen unterzeichnet werden sollen. Gebaut und fertiggestellt werden sollen die Bahnsteige, Zugänge und die Elektrifizierung bis spätestens 2019, wobei bis zu diesem Zeitpunkt alle Maßnahmen bereits abgerechnet sein müssen.

Viele Grüße vom Vielfahrer

Re: Zugang zum Gleis 2 in Ergenzingen

Verfasst: So 17. Jul 2011, 19:05
von BR 225
Die Rekultivierung des Gleis 1 wäre nicht möglich, da im hinteren Teil ein Supermarkt direkt auf das Gleis 1 gebaut wurde. Da hat die Bahn geschlafen. Ein Übergang wie in Bondorf wäre auch nicht möglich, da auf Gleis 2 oft Güterzüge halten.

Re: Zugang zum Gleis 2 in Ergenzingen

Verfasst: So 17. Jul 2011, 19:59
von Vielfahrer
BR 225 hat geschrieben:Die Rekultivierung des Gleis 1 wäre nicht möglich, da im hinteren Teil ein Supermarkt direkt auf das Gleis 1 gebaut wurde. Da hat die Bahn geschlafen. Ein Übergang wie in Bondorf wäre auch nicht möglich, da auf Gleis 2 oft Güterzüge halten.
Hallo BR 225,

Du hast recht. Hinten (also in Richtung Horb) steht ein Supermarkt auf dem ehemaligen Gleis 1. Ich denke aber, dass man aber immer noch einen ca. 140 m langen Bahnsteig unterbringen kann, der sich in Richtung Süden erstrecken sollte. Das reicht dann für 2 x 425er oder die Dosto-Züge.
Die Bahnsteigunterführung würde ich natürlich in geänderter Form beibehalten. An ein ebenerdiges Queren der Reisenden des heutigen Gleises 2 denke ich nicht. Im Falle von Zugkreuzungen wäre das Gleis 3 dann das Gleis, zu welchem man nur durch Nutzung der Unterführung käme.
Beim zukünftigen Gäubahn-Fahrplan dürfte es nach meiner Einschätzung nach nur noch im Ausnahmsfalle zu Zugkreuzungen in Sulz kommen, weshalb die Unterquerung des Gleises 2 nur noch in seltenen Fällen erforder lich würde.

Viele Grüße vom Vielfahrer

Re: Zugang zum Gleis 2 in Ergenzingen

Verfasst: Di 19. Jul 2011, 18:21
von IG-Einheitsloks
Hallo zusammen,

Egal welcher Bahnhof und egal wie hoch der Bahnsteig ist. Viele sind schlicht zu Faul die Unterführungen zu nehmen und wenn es dort riecht dann wahrscheinlich vom Fehlverhalten des ein oder anderen.

In Sulz alles über das Gleis 1 abzuwickeln ist ohne ne Taktänderung nicht möglich da in Sulz oft auch planmäßige Zugkreuzungen stattfinden wo man beide Gleise braucht. Es müsste schlicht ein großer und ich meine wirklich nen großer Zaun hin. Inzwischen muss ich aber auch sagen, wer meint über das Gleis zu gehen wo es nicht erlaubt ist, dann ist er selbst Schuld wenn etwas passiert. Auf der Autobahn geht auch keiner spazieren. So hell sind die meisten dann komischerweise!!!!!

Viele Grüße
Sven

Re: Zugang zum Gleis 2 in Ergenzingen

Verfasst: So 31. Jul 2011, 01:23
von Hannes
Unter- und Überführungen sind nunmal recht unbeliebt, egal, wie hübsch sie hergerichtet sein mögen. Fußgänger und Radfahrer sind nunmal sehr umwegeempfindlich, als Faustregel gilt, dass mehr als 10 % Umweg bei günstigen Alternativen nicht akzeptiert werden.
Im Straßenbau kommen Unter- und Überführungen deshalb innerstädtisch inzwischen seltener zum Einsatz und werden nach Möglichkeit auch rückgebaut. Die Philosophie beim Straßenbau geht mehr in Richtung "Shared Space" (siehe Projekte wie (auch schon nicht mehr ganz so) "Neue Mitte" in Ulm, auch wenn das kein "artreines" Shared-Space-Projekt ist). Die Gesamtsicherheit wächst, in dem man gewisse Unsicherheiten zulässt und so die Aufmerksamkeit aller Beteiligten verlangt ist.

Dass bei der Bahn natürlich in viel größerem Umfang Sicherheitsaspekte als beim Straßenverkehr mit reinzählen, ist mir durchaus klar. Den Vergleich mit Autobahnen halte ich für normale ein- oder zweigleisige Bahnstrecken auch eher für ungeeignet, auch wenn das von der Geschwindigkeit her ähnlich sein mag. Wenn du dich eine Stunde an einer der hier typischerweise behandelten Bahnstrecken stellst, wirst du nicht behaupten, es hätte sich angefühlt wie an einer Autobahn zu stehen. Und eine Autobahn wird auch nicht mitten durch Ortschaften geführt.

Ein einfacher Zaun hilft auch nicht auf Dauer, auch wenn er Stacheldraht haben mag. Da kommt man sich nur bevormundigt vor, zumind. aus der Sicht eines Jugendlichen, der bisher die Gleise überquert hat und nach Möglichkeit wird man ihn trotzdem überklettern. So passiert es am Heidenheimer Bahnhof, wo am Gelände um den ehemaligen Lokschuppen nun der Skatepark liegt und sich direkt dran fünf Gleise, durch Zaun getrennt, anschließen, wobei eines nicht mehr offiziell vorhanden ist und ein weiteres der Abstellung von Güterwagen dient. Dort wird regelmäßig drübergeklettert, weil es der kürzeste Weg in die Innenstadt ist. Wichtiger wäre hier die Aufhebung von Sichtachsen durch Baumaßnahmen, Pflanzen wären sicherlich schöner, können aber im Wachstum niedergetreten und bei Buschreihen ebenso durchschlüpft werden.

Grüße, Hannes

Re: Zugang zum Gleis 2 in Ergenzingen

Verfasst: So 31. Jul 2011, 12:12
von GP4Flo
Warum nicht einfach einen ebenerdigen Bahnübergang für die Fahrgäste bauen? Das ist sicherlich billiger als eine komplett neue Unterführung und wird von allen genutzt. Auch Barrierefreiheit ist dann kein Problem mehr. Das klappt bei privaten Bahnen wie der Taunusbahn oder SWEG doch schließlich auch.