Danke an den Fridinger für den Link zur Fahrplangrafik vom Stresstest.
Die Auswirkungen der Fahrplanoptimierung für den Knoten Stuttgart aufs ganze Land scheinen da keineswegs generell positiv, wenn ich mir den obigen Beitrag von Vielfahrer sowie mit eigenen Augen die Situation auf der Brenzbahn sowie anschlussmäßig in Aalen anschaue. Eine Falschdimensionierung von Infrastruktur in Stuttgart führt damit zu dauerhaften Verschlechterungen (=Verteuerungen) in Teilen des Landes, sei es durch verlorengegangene und verschlechterte Anschlüsse, verschobene Takte oder für den Fahrgast nicht sofort ersichtlich einen Mehrbedarf beim Fahrzeugaufwand, um den Fahrplan fahren zu können, was sich negativ in der Kostenbilanz bemerkbar macht.
[ot]Konkret am Beispiel Brenzbahn und Knoten Aalen gesprochen:
1. Die Verknüpfung der IC-Linien Zürich-Stuttgart und Stuttgart-Nürnberg führt zu einer Verschiebung der Abfahrtszeiten in Aalen, wo sich bisher immer zwei Züge begegnet sind. Auf beide hatte der IRE von und nach Ulm bisher passende Anschlüsse, so dass vier Anschlussoptionen geboten waren: Von Stuttgart und Nürnberg Ri. Ulm, aus Ri. Ulm zu ebendiesen. Künftig funktioniert der IC-Anschluss nur noch Richtung Nürnberg, nach Stuttgart besteht nur Anschluss auf den dann im Halbstundentakt verkehrenden RE, somit kein Anschluss nach Zürich in Aalen. Zudem erzeugt die neue Anschlusssituation eine Verdoppelung des Fahrzeugbedarfs in den IRE-Umläufen, wo bisher ein 611er den ganzen Tag über pendelte. Nun ist Ankunft zu gerader Stunde Minute 37 und Abfahrt zu ungerader Stunde Minute 31, das Fahrzeug steht somit 1:04 in Aalen und ähnlich lange das andere in Ulm, für die Personalplanung natürlich auch ungünstig.
2. Der bisher immer in Aalen eine zehnminütige Bahnsteigwende durchführende RE aus Stuttgart hat in Zukunft alle halbe Stunde eine überschlagene Wende, so dass eine Garnitur immer eine gute halbe Stunde in Aalen rumstehen muss, ehe sie wieder nach Stuttgart bzw. weiter nach Tübingen zurückkehrt. Durch die überschlagene Wende (es geht teils nur um eine bzw. drei Minuten) kann auf Grund von Fahrstraßenausschlüssen und überlanger Gleisbelegungen nicht mehr die heutige Form der Anschlussaufnahme zu den Zügen der Brenzbahn auf Gleis 2 durchgeführt werden. Konsequenz für die Fahrgäste der Brenzbahn ist somit der aufwändigere Gang durch die Unterführung, aber dank 3. haben sie dafür künftig ja etwas mehr Zeit.
3. Die Züge der Brenzbahn kommen bisher aus Ri. Ulm zur Minute 24 in Aalen an und setzen zur Minute 28 ihre Fahrt nach Ellwangen/Crailsheim fort. Zur Minute 35 fährt der RE nach Stuttgart sowie die RB nach Donauwörth.
Künftig kommt der RE alle zwei h zur Min 23 (Weiterfahrt Min 38), alternierend zur Minute 14 (Weiterfahrt Min 32) an. Anschluss nach Stuttgart besteht stets zur Minute 29 (Ankunft aus Stuttgart Min 30), nach Donauwörth zur Minute 45 (Ankunft Min 15). Zusätzlich könnte das ganze meiner Ansicht nach noch durch zusätzliche Fußwege durch die Unterführung kippliger werden, insbesondere der 2-Min-Anschluss (aktuell 3 Min bahnsteiggleich) alle 2h Ri. Norden ist somit sicherlich kein offiziell haltbarer, wenn er nicht bahnsteiggleich gewährt wird.
Die Situation Ri. Süden, aus Ellwangen/Crailsheim kommend (gerade Stunde Min 18, ungerade Min 21) geht es stets zur Minute 35 weiter. Bisher: Ankunft Min 32, Abfahrt Min 33.[/ot]
Ich hoffe, ich habe mich irgendwie total vertan, glaube es aber jetzt nicht... :ahnung:
Was das alles für die Attraktivität des SPNV bedeutet, brauche ich sicherlich nicht weiter auszuführen...
Mir fällt dazu nur noch das hier ein, passender als Gernot Hassknecht kann ich´s nicht ausdrücken:
http://www.youtube.com/watch?v=Pj3SSAme1XA
Grüße, Hannes