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Fahrplankonferenz für die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg
Verfasst: Sa 11. Sep 2010, 11:30
von Vielfahrer
Am 21. September 10 Uhr findet die diesjährige Herbst-Fahrplankonferenz der NVBW im Hause der IHK statt. Neben den Veranstaltern sind in der Regel die Landkreise, der Regionalverband, Städte, Gemeinden, aber in erster Linie natürlich auch die Verkehrsunternehmen (DB Fernverkehr, DB-Regionalverkehr, Zweckverband Ringzug, HzL, SBG und private Busunternehmen) dabei, ebenso Reisebüros oder Vertreter von Tourismusorganisationen und natürlich auch die Verkehrsverbünde TUTicket, VSB und VVR. In den letzten Jahren war der Veranstaltungsraum in der Regel rappelvoll, da seit Einführung des Ringzug-Systems das Interesse am öffentlichen Verkehr in der Region merklich zugenommen hat.
Re: Fahrplankonferenz für die Region Schwarzwald-Baar-Heuber
Verfasst: Sa 11. Sep 2010, 18:02
von Bahner
Kann da jeder beliebige mal eben vorbei schauen?
Re: Fahrplankonferenz für die Region Schwarzwald-Baar-Heuber
Verfasst: Sa 11. Sep 2010, 18:27
von Vielfahrer
Hallo,
leider geht das nicht so, dass man einfach mal hingehen kann. Wer aber unbedingt teilnehmen möchte, der kann bei der NVBW oder bei der IHK in Villingen um eine Einladung nachfragen. Vielleicht klappt es dann doch noch.
Viele Grüße vom Vielfahrer, der seit 1970 Fahrplankonferenzen besucht, u.a. in Pforzheim, Villingen, Weingarten, Ulm, Reutlingen.
Fahrplankonferenz für die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg
Verfasst: Di 21. Sep 2010, 17:47
von Vielfahrer
Hallo zusammen,
heute war nun die regionale Fahrplankonferenz von NVBW und den EVU/EIU im Hause der IHK Villingen.
Wie gewohnt begann die Konferenz mit einem Rückblick auf den laufenden Fahrplan. Herr Schnaitmann sprach den an den Fahrplanangeboten zur Landesgartenschau Beteiligten seinen Dank aus, versäumte aber nicht, die LGS als solche zu kritisieren, weil er zum wiederholten mal feststellen musste, dass bei der LGS-Gesellschaft nur eine sehr geringe Kooperationsbereitschaft vorhanden ist, den ÖPNV/SPNV in ihre Überlegungen einzubeziehen.
Der Geschäftsführer des Zweckverbands Ringzug, Herr Enrico Musial, führte aus, dass nach aus seiner Sicht wetterbedingten schlechten Auslastung zu Beginn der Landesgartenschau sich diese inzwischen ganz ordentlich entwickelt habe, was die Fahrgastzahlen beim Ringzug betrifft. Überfüllungsprobleme seien ihm nicht zu Ohr gekommen, aber ohne die Kapazitätsverstärkungen, die der Zweckverband mit der HzL abgestimmt hätte, wäre es nicht möglich gewesen, die Besucher zufrieden zu stellen.
Die NVBW teilte weiter mit, dass die aktuellen Ausschreibungen der Verkehrsleistungen, die ja auch den Ringzug betreffen, nicht Gegenstand der Erörterungen der Fahrplankonferenz wären. Diese würden mit den örtlichen Aufgabenträgern (Landkreise) anlässlich eines gesonderten Termins erörtert.
Weiter gab Schnaitmann seine Einschätzung zum Ausdruck, dass der regionale Schienenverkehr im Land Baden-Württemberg durch die Wirtschaftskrise 2009 ungeschoren davon gekommen sei. Es sei sogar ein verhaltener Optimismus angebracht.
Bezüglich der Gäubahn war es ihm wichtig mitzuteilen, dass es sich hier um die pünktlichste Fernverkehrslinie Deutschlands handeln würde. Sehr zufrieden sei die NVBW auch mit der Auslastung der RE-Züge, insbesondere der zusätzlichen RE-Züge am Wochenende, die wieder den Stundentakt zwischen Stuttgart und Rottweil sicherstellen würden. Die Züge wären oftmals dreistellig im Abschnitt zwischen Eutingen und Rottweil besetzt, in der Regel sogar besser im Rottweiler Zugteil als im Freudenstädter Zugteil. Er müsse aber davon ausgehen, dass zur demnächst stattfindenden Volksfestzeit die Züge noch deutlich stärker ausgelastet sein werden.
Der immer noch bestehende Ausfall der Neigetechnik, der im Laufe des Jahres 2011 behoben werden soll, würde in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg nicht oder nur in sehr geringem Maße zu spüren sein, weil die Fahrpläne auf der Donautalbahn ja in Sigmaringen eine Pufferzeit von einigen Minuten hätten.
Um die Kapazitäten zu erhöhen (LGS) habe die RAB/DB flexibel reagiert und auch den einen oder anderen lokbespannten Zug gefahren.
Für die Schwarzwaldbahn erläuterte Herr Andress die Lage. Die Schwarzwaldbahn wäre bereits im Juli vor den Sommerferien sehr stark ausgelastet gewesen, der eigentliche Peak sei dann aber in den ersten vier Wochen der Sommerferien gekommen. Die Züge wären ständig voll gewesen, offenbar wäre jeder, der Lust hatte, mit der Schwarzwaldbahn gefahren. Glücklicherweise hätte die Schwarzwaldbahn vier zusätzliche Doppelstockwagen erhalten, so dass etliche Züge hätten zusätzlich verstärkt werden können, teilweise wären 700 Fahrgäste in den Wagen gewesen. Nach seiner Ansicht machen die Zwischentaktzüge Karlsruhe - Offenburg einen guten Job, denn sie entlasten die Grundtaktzüge Karlsruhe - Kreuzlingen doch erheblich. Am Wochenende wären die Züge 16:38 Uhr ab Konstanz und 17:38 Uhr ab Konstanz aber oftmals rappelvoll. Montag - Donnerstag hätte man nun alle Züge auf mindestens 4 Wagen aufrüsten können. Festzustellen sei, dass sowohl Karlsruhe, aber auch Schaffhausen ein richtig guter Quellmarkt wäre. Die teilweise Verstärkung auf 6 Wagen erkaufe man sich aber nur durch 2 Loks.
Beim Ringzug wurde ausgeführt, dass er sich in einer Konsolidierungsphase befinden würde, sehr gut angenommen sei und die Verbindungen im Prinzip passen würden. Lediglich einen neuen Zug am frühen Nachmittag von Donaueschingen nach Villingen würde man fahren, meinte Herr Brinkmann von der HzL aus Immendingen, dafür aber wäre ein Zug gegen 17 Uhr in gleicher Richtung entfallen.
Einen breiten Raum nahmen die zahlreichen Bauarbeiten ein, die die regulären Fahrpläne erheblich beeinträchtigen. Vehemente Klagen etwa gab es über den Schienenersatzverkehr bzw. seine Bedingungen zwischen Kehl und Strasbourg im Zuge der Erneuerung der Rheinbrücke (hält noch ca. 3 Wochen an). Während OSB und DB problemelos ihre Umläufe tauschen würden, hapere es am SEV gewaltig. Im Grunde müsse man abraten, derzeit über Kehl nach Frankreich zu fahren, weil der von Frankreich verantwortete SEV nicht einmal jeden Zug abdecken würde.
Herr Focken führte in diesem Zusammenhang aus, dass die Franzosen nunmehr deutsche Fahrzeuge auf ihr Netz lassen würden (sie müssen das ja), aber sie würden für jeden OSB-Triebwagen dafür eine Jahrespauschale von 30.000.- Euro verlangen, wohl um die ungeliebte Konkurrenz aus dem Ausland auf Distanz zu halten.
Eine Brückenbaustelle bei Eutingen (Württ.) wird an einem November-Wochenende zu eingleisigem Betrieb zwingen, wobei in der Folge die Züge verspätet in Rottweil ankommen werden.
Großes Lob ging über die DB nieder, die auf die Straßensperrung der B 31 (Höllental) reagiert hat und zusätzliche Züge oder zusätzliche Wagen an vorhandene Züge angehängt hätte. Glücklicherweise hätte der Verkehrsbetrieb Berlin-Brandenburg zwei Doppelstockwagen zur Verfügung gestellt, um dies zu ermöglichen. Das Sitzplatzangebot sei damit um rund 35% erweitert worden und würde auch gut nachgefragt. Der Fahrplan laufe stabil, teilweise ginge es trotz der erweiterten Kapazitäten aber eng zu. Die DB hofft, dass die zusätzlich von der Straße gewonnenen Kunden zumindest teilweise auch nach Wiedereröffnung der B 31 das attraktive Schienenangebot nutzen werden.
Kritik wurde von der Firma Aesculap an einer Streckensperrung im Donautal geäußert. Hierdurch verlängert sich die Fahrzeit offenbar um bis zu 1 Stunde für einzelne Mitarbeiter diedser Firma. Der Kritik will die NVBW nachgehen, zumal Hausen im Tal ab dem kommenden Fahrplan versuchsweise Regelhalt fast aller IRE-Züge im Donautal wird.
Fortsetzung folgt später (auf der Fahrt im ICE nach Berlin)
Grüße vom Vielfahrer,
Re: Fahrplankonferenz für die Region Schwarzwald-Baar-Heuber
Verfasst: Di 21. Sep 2010, 22:19
von Chimaera
Vielen lieben Dank für die Impressionen von dieser interessanten Veranstaltung, lieber Vielfahrer.
Bin schon gespannt auf den zweiten Teil.
Wenn du auch stets die anderen Konferenzen im Umkreis hier besuchst, hättest du villeicht die Muse auch von diesen ein paar Details zu berichten? Mich persönlich interessiert zum Beispiel immer der Raum FDS und Tübingen (müsste also PF und RT sein).
Re: Fahrplankonferenz für die Region Schwarzwald-Baar-Heuber
Verfasst: Di 21. Sep 2010, 23:27
von Vielfahrer
Hallo Chimaera,
die anderen Fahrplankonferenzen besuche ich in der Regel nicht, da ich die Zeit dafür nicht erübrigen kann.
Ich bin nur dort, wenn dies erforderlich ist oder ggf. von Aufgabenträgern gewünscht wird.
Kommen wir zum weiteren Verlauf der heutigen Konferenz in Villingen:
Ich hatte geendet mit den vielen, teils komplizierten SEV-Verkehren, die uns in nächster Zeit erwarten. Eigentlich ein Glück, weil in die Schiene investiert wird.
Nach dem Überblick über den aktuellen Fahrplan und seine Veränderungen folgt nach alter Gepflogenheit der DB-Fernverkehr, für den seit Jahren Herr Vyzina die Ausführungen macht.
Zur Gäubahn führte er aus, dass sich die Interimsfahrpläne recht gut eingespielt hätten. Die Verspätungen hielten sich in Grenzen. Man wisse aber, dass der Lokwechsel in Singen etwas länger dauere. Trotzdem liege die Pünktlichkeit bei über 90%, was für den Fernverkehr ein sehr guter Wert wäre.
Vyzina erwähnte weiter, dass auf der Gäubahn demnächst zu 100% redesignete SBB-Wagen eingesetzt werden sollen, im Übrigen sei auch die Fahrradmitnahme möglich. Die zeitweise diskutierte Sandwicht-Traktion sei aus ökonomischen Gründen nicht weiterverfolgt worden.
Laut Herrn Schnaitmann ist der ICE noch nicht mal am Horizont verfügbar, noch nicht mal die Achsen für die neuen Züge gäbe es. Wir müssten uns bis auf Weiteres mit einem "D-Zug"-Verkehr arrangieren.
Positiv sei aber anzumerken, dass die Linie Stuttgart - Zürich inzwischen die einzige wäre, die ohne Verkehrstageeinschränkung betrieben würde. Aus Sicht der NVBW laufe der Gäubahnverkehr gut, zu kritisieren sei lediglich die miserable Anschlusssituation in Stuttgart, die zweifelsohne zu Nachfrageverlusten geführt habe. Heftige Kritik wurde an dem sog. "Wägelesmann", also dem Minibar-Verkäufer, geübt. Er verstoße gegen die in Deutschland vorgeschriebenen Preisauszeichnungspflicht. Nirgendwo sein ein Prospekt oder Hinweis erhältlich, was seine Speisen und Getränke tatsächlich kosten. Offenbar hat neulich ein Kunde 6,50 Euro für einen Cappucino bezahlt, nämlich CHF:EUR wie 1:1.
Weniger zufrieden war Vycina mit der Auslastung der Schwarzwaldbahn-IC. Während der Ruhrgebiets-IC deutliche Zuwächse hätte (Urlaub offenbar im Schwarzwald ist wieder im kommen), würde der Hamburger, der derzeit nur aus Hannover kommt, doch sehr kränkeln. Eine Ursache sei möglicherweise auch, dass der IC aus Hannover über Wochen hinweg nicht den Frankfurter Hbf hätte anfahren können, also nur in Frankfurt-Süd gehalten hätte. Trotzdem, sämtliche Fernverkehre würden ohne Einschränkung beibehalten, auch der Halt in Immendingen.
Danach ging es zum Nahverkehr über. Begonnen wurde mit der Gäubahn. Hier bleibt alles beim alten. Die wieder eingeführten Wochenendzüge hätten sich sehr bewährt. Außerdem wären die 425er zwischen Singen und Stuttgart nunmehr durch Dosto-Züge ersetzt worden.
Thema war die Sperrung der Gäubahn im kommenden Jahr für einen Monat. Hier gibt es einen umfangreichen SEV-Fahrplan, wobei jeder Reisende ca. 30 Minuten verliert. Der Fahrplan sieht im Prinzip so aus, dass er südlich Rottweil mit dem aktuellen Fahrplan identisch ist. Zwischen Rottweil und Horb verkehren nur Busse, die bis Horb nahezu eine halbe Stunde Zeit verlieren. Aus diesem Grund wird zwischen Horb und Stuttgart der 30-Minuten-RE-Takt eingeführt, so dass die Transportketten trotzdem klappen.
Schnaitmann wies ausdrücklich noch darauf hin, dass es sich um reine Unterhaltungsmaßnahmen handeln würde, die nichts, aber auch gar nichts mit dem geplanten zweigleisigen Ausbau in einigen Abschnitten zu tun hätten.
Bezüglich der in der Region eingesetzten VT 611 (u.a. Rottweil - Neustadt und Neustadt - Ulm) sei absehbar, dass diese im Laufe des Jahres 2011 wieder bogenschnell eingesetzt werden könnten. Dies würde sich aber auf den Jahresfahrplan 2011 nicht auswirken, erst ab 2012.
Bei den regionalen Strecken wurde berichtet, dass die Angebotsausweitung im Kinzigtal (FDS - OG) gut angekommen sei. Nicht die Anzahl der Fahrgäste sei inzwischen das Problem, sondern die Anzahl der Fahrräder, da die OSB-Linie entlang des Kinzigtal-Radwegs verlaufe und dieses Angebot hervorragend angenommnen würde. Man überlege daher, während der nächsten Sommersaison aus den OSB-Triebwagen Sitze auszubauen, um mehr Stauraum für Fahrräder gewinnen zu können.
Bezüglich des Ringzugs gibt es keine großen Veränderungen. Sie betreffen lediglich die Zugnummern, die bei Durchläufen von Bräunlingen nach Leipferdingen in der Regel in Rottweil gebrochen werden. Der Zug fährt durch, die Zugnummer ändert sich. Das hat den großen Vorteil, dass sehr viele Fahrten zukünftig als tägliche Fahrten dargestellt werden können, die Fahrpläne als wesentlich übersichtlicher für die Kunden werden.
Ein Neukonzept kommt beim Natur-Park-Express zustande. Dieser verkehrt zukünftig nicht mehr nach Blumberg, sondern trifft in Tuttlingen gegen 9 Uhr ein und fährt dann erheblich früher als heute zurück nach Sigmaringen. Die Weiterfahrt nach Blumberg wird vom Ringzug aus Richtung Rottweil übernommen, so dass das erheblich bevölkerungsstärkere Primtal (Rottweil, Aldingen, Spaichingen) an Blumberg besser angebunden wäre. Der früher in Sigmaringen eintreffende Natur-Park-Express werde womöglich bis Gammertingen verlängert, das auch zum Naturpark-Gebiet zählt. Man könnte dann in Gammertingen auf den RadWanderShuttle treffen, der in Richtung Kleinengstingen - Münsingen weiterfährt und könnte sogar auf die Schwäbische Albbahn nach Schelklingen umsteigen. Die Überlegungen hierzu sind aber noch nicht definitiv. Es wäre aber eine schöne Vernetzung entsprechende touristischer Fahrten, wie sie in der Gegenrichtung mit dem WutachtalShuttle ja schon heute besteht.
Bezüglich Blumberg wurde (von mir) noch erwähnt, dass zum Fahrplanwechsel im Dezember 2010 der Randenbus in seiner bisherigen Form entfällt. Grund ist, dass der Regionalverkehr Schaffhausen seine Buslinie Schaffhausen - Bargen neu strukturiert und der bislang eingesetzte SBG-Bus den RVSH zu sinnlosen Leerfahrten gezwungen hätte. Die Lösung sieht nun so aus, dass zu den für Schweizer interessanten Zeiten der RVSH-Bus bis zur Grenze Neuhaus fährt und dort der SBG-Bus die Schweizer Kundschaft abholt und zum Sauschwänzle bringt bzw. umgekehrt. Gleichzeitig wird der Randenbus auf deutscher Seite - ausgenommen das Stück Blumberg - Grenze Neuhaus während der Saison des Sauschwänzle (Mai - Oktober) eingestellt. Die eingesparten Fahrleistungen werden aber nicht gestrichen, sondern in einen durchgehenden 2-h-Takt von Bad Dürrheim über Donaueschingen (Anschluss an die Höllentalbahn) - Blumberg umgewandelt, der freilich nur als Rufbus verkehrt. Dann, wenn er bis Neuhaus Grenze fahren muss, verkehrt er über die B 27, in den anderen Fahrlagen verkehrt er durch das Wutachtal nach Blumberg, so dass es auch hier eine verbesserte Nutzungsmöglichkeit für Wanderer gibt.
Bezüglich der Schwarzwaldbahn bleibt das Angebot in 2011 stabil. Allerdings sollte man an Ostern nicht nach Karlsruhe fahren, da es dort einen massiven SEV-Verkehr geben wird.
Bei der Höllentalbahn gibt es einen neuen Zug um 6:50 Uhr von Titisee nach Freiburg zur Prime-Time, der durch Umkonzeptionierung ohne Zugkilometermehraufwand gewonnen werden konnte.
Auf kritische Nachfrage eines Teilnehmers wurde auch erläutert, weshalb man in Offenburg vom 8:58-Uhr-Zug von der Schwarzwaldbahn auf den 9:07-Zug, ebenfalls ein 3-Wagen-Doppelstock-Zug nach Karlsruhe umsteigen müsse. Dieses Problem sei leider nicht lösbar, weil irgendwo müsse man die Wagen zur Wartungsarbeiten aus dem Umlauf nehmen.
Heftige Kritik gab es noch am Bahnhof Offenburg. Nicht wenige Reisende werden dort offenbar verschaukelt bzw. nicht informiert. Berichtet wurde von Geschäftsreisenden, die frustriert ihre Reise in Offenburg abgebrochen hätten und wieder nach Hause gefahren wären. Das hörte sich alles nicht sonderlich gut an, was da am Bahnhof Offenburg abzugehen bzw. besser gesagt, nicht abzugehen scheint.
Das Problem kenne ich auch von Horb. Wenn irgendwas schief geht, also z.B. der Anschluss weg ist und im Grunde genommen der größte Informationsbedarf wäre, erfolgt keine Ansage, gar nichts. Man hat des Gefühl, die Eisenbahner verkriechen sich.
Die DB will sich den (leider schon bekannten Fällen) annehmen. Es scheint an bestimmten Personen zu hängen.
Insgesamt muss als Fazit noch gesagt werden, dass die Fahrplananträge im Gegensatz zu früher ganz erheblich zurückgegangen sind. Dies ist kein Desinteresse, sondern dokumentiert, dass in den vergangenen Jahren von den dafür Verantwortlichen gute Arbeit geleistet worden ist.
So, vielleicht schreibe ich gegen später noch was zu Details im Fernverkehr, aber außerhalb der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg.
Viele Grüße vom Vielfahrer, unterwegs von Ehingen/D nach Berlin.
Re: Fahrplankonferenz für die Region Schwarzwald-Baar-Heuber
Verfasst: Mi 22. Sep 2010, 05:31
von Sascha
Vielfahrer hat geschrieben:
Bei den regionalen Strecken wurde berichtet, dass die Angebotsausweitung im Kinzigtal (FDS - OG) gut angekommen sei. Nicht die Anzahl der Fahrgäste sei inzwischen das Problem, sondern die Anzahl der Fahrräder, da die OSB-Linie entlang des Kinzigtal-Radwegs verlaufe und dieses Angebot hervorragend angenommnen würde. Man überlege daher, während der nächsten Sommersaison aus den OSB-Triebwagen Sitze auszubauen, um mehr Stauraum für Fahrräder gewinnen zu können.
Aus welchen Wagen? Wahrscheinlich die aus der Stadler-Generation, da die im Niederflurbereich keine "Höcker" haben wie die Adtranz-RS1, sondern komplett ebenerdig.
Ich kenne das Problem, da ich in den Sommerferien oft gefahren bin. Leider haben sich die Radfahrer auch nicht an Bestimmungen gehalten, das die Einstiegsbereiche freibleiben, sondern einfach die Fahrräder hingestellt haben, sich einen Platz gesucht haben und dann ein oder zwei Bier getrunken haben. Der Fahrradbereich war aber oft frei!
Hier wäre eine Ausweitung der Fahrzeuge von Nöten, in der Form wie die ehm. Donautal-RS1 (die blau-gelben). Nur oben die Sitze und unten im Niederflurbereich komplett frei. Dafür andere komplette Wagen nur mit Sitzen.
Das wäre besser als die jetzige Situation mit Halb/halb-Sitzbelegung.
MFG
Sascha
Re: Fahrplankonferenz für die Region Schwarzwald-Baar-Heuber
Verfasst: Mi 22. Sep 2010, 06:15
von Sascha
Vielfahrer hat geschrieben:
Einen breiten Raum nahmen die zahlreichen Bauarbeiten ein, die die regulären Fahrpläne erheblich beeinträchtigen. Vehemente Klagen etwa gab es über den Schienenersatzverkehr bzw. seine Bedingungen zwischen Kehl und Strasbourg im Zuge der Erneuerung der Rheinbrücke (hält noch ca. 3 Wochen an). Während OSB und DB problemelos ihre Umläufe tauschen würden, hapere es am SEV gewaltig. Im Grunde müsse man abraten, derzeit über Kehl nach Frankreich zu fahren, weil der von Frankreich verantwortete SEV nicht einmal jeden Zug abdecken würde.
Indem Fall muss ich denen zustimmen, ich war jetzt vier Tage in Kehl und bin mit dem Zug gefahren. Es fuhren neben RS1 (allerdings nur die Frankreichtauglichen OSB RS1) auch BR111 sowohl mit Dostos, als auch mit n-Wagen. Die Zuganbindung Offenburg-Kehl klappte vorzüglich, die Anbindung Kehl an Straßburg war eine Katastrophe. Auch die Linie 21, die normalerweise von Kehl nach Straßburg - Briand fährt, war total überlastet.
Vielfahrer hat geschrieben:
Herr Focken führte in diesem Zusammenhang aus, dass die Franzosen nunmehr deutsche Fahrzeuge auf ihr Netz lassen würden (sie müssen das ja), aber sie würden für jeden OSB-Triebwagen dafür eine Jahrespauschale von 30.000.- Euro verlangen, wohl um die ungeliebte Konkurrenz aus dem Ausland auf Distanz zu halten.
Das aber die Franzosen oft OSB-RS1 als Ersatz anfordern wurde wohl nicht erwähnt. Wie oft fuhr der erste RB 31951 mit RS1 der OSB, weil einer der Walfische wieder mal einen Defekt hatte.
Allerdings fahren die RS1 nach Straßbourg schon seit 15.06.2003. Vorher fuhren ja BR 181 mit SNCF-Wagen, wo noch bei
NVOG - siehe hier einige witzige Geschichten gibt.
MFG
Sascha
Re: Fahrplankonferenz für die Region Schwarzwald-Baar-Heuber
Verfasst: Mi 22. Sep 2010, 07:10
von Vielfahrer
Hallo,
abschließend noch ein paar Mitteilungen zum Fernverkehr ab Dezember 2011:
Es gibt montags einen neuen Sprinter-Zug ICE 1096) um 4:48 ab Stuttgart Hbf über Mannheim 5:28 - Frankfurt 6:14 nach Berlin Hbf 9:52.
Weiter verkehrt am Wochenende EC 63/66 München - Budapest bereits ab Frankfurt 5:23 über Flughafen 5:39 - Mannheim 6:13 - Stuttgart 6:56 - Ulm 7:55 nach Budapest 16:49 bzw. zurück Budapest ab 13:10 - Stuttgart 23:00 - Mannheim 23:44 - Flughafen 0:23 - Frankfurt Hbf 0:42.
Der Südbahn IC 1219/1218 wird samstags über Bludenz hinaus über den Arlberg verlängert und trifft um 13:59 Uhr in Landeck-Zams sein, von wo aus er um 14:50 Uhr zurückfährt (Stuttgart 20:36).
Ein neues touristisches Zugpaar IC 2018/2019 verkehrt am Samstag von Stuttgart (ab 7:14) durch das Rheintal über Düsseldorf (11:07) bis Norddeich Mole (an 15:01) und startet dort um 11:36 und fährt nach Stuttgart (an 19:58).
ICE 5 entfällt an Sonntagen im Abschnitt Karlsruhe - Basel (bislang Karlsruhe - Zürich).
ICE 604 Basel - Köln verkehrt sonntags zwischen Basel und Karlsruhe in früherer Lage, um in Karlsruhe den Anschluss an ICE 670 nach Hamburg zu ermöglichen.
IC 2273 verkehrt samstags nicht mehr, dafür verkehrt IC 2271 neu auch samstags.
IC 1875 Frankfurt - Karlsruhe am Sonntagabend entfällt.
Die ICE-Linie 43 Dortmund - Basel wird ab 04.04.2011 wieder durchgehend bis/ab Basel verkehren.
Damit enden bei den ICE 503, 507, 601, 600 und 602 der Umsteigezwang in Karlsruhe auf die derzeit nach Basel verlängerten IC-Züge der Linie Nürnberg - Stuttgart - Karlsruhe.
EC 360 München - Strasbourg entfällt samstags zwischen Karlsruhe und Strasbourg, sonntags in der Gegenrichtung.
IC 2117/EC117 Karlsruhe (ab 15:05) über Bruchsal - Stuttgart 15:54 - München 18:16 nach Klagenfurt 23:17 verkehrt als samstägliche Neuleistung.
Die letzte durchgehende Samstagsfahrmöglichkeit von Karlsruhe nach Nürnberg erfolgt verkehrsgerecht neu zwei Stunden später als derzeit: Statt wie bisher mit IC 2103 um 15:06 Uhr neu mit IC 2163 um 17:06 Uhr.
IC 1867 Freitag Karlsruhe ab 22:08 nach Stuttgart 23:01 entfällt aus Umlaufgründen.
Bei den IC 2291 und 2294 zwischen Karlsruhe und München in Tagesrandlage entfällt jeweils im Abschnitt Stuttgart - München der nachfrageschwache Verkehrstag Samstag.
Der Sprinter Hamburg 6:07 - Damstadt 9:50 wird freitags bis Saarbrücken verlängert (Mannheim 10:48) - Kaiserslautern 11:30 - Saarbrücken 12:07.
Weiter gibt es eine neue Sonntagvormittagsverbindung Frankfurt 11:01 - Mannheim 11:42 - Kaiserslautern 12:30 - Saarbrücken an 13:15.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Re: Fahrplankonferenz für die Region Schwarzwald-Baar-Heuber
Verfasst: Mi 22. Sep 2010, 18:39
von Kinzigtalbahner
Vielfahrer hat geschrieben:Montag - Donnerstag hätte man nun alle Züge auf mindestens 4 Wagen aufrüsten können.
Also gestern bin ich im 5190 mit nur drei Wagen gefahren :Kopf_Kratz:
Vielfahrer hat geschrieben:Der Kritik will die NVBW nachgehen, zumal Hausen im Tal ab dem kommenden Fahrplan versuchsweise Regelhalt fast aller IRE-Züge im Donautal wird.
Schön! :daumen hoch: :daumen hoch:
Vielfahrer hat geschrieben:Weniger zufrieden war Vycina mit der Auslastung der Schwarzwaldbahn-IC. Während der Ruhrgebiets-IC deutliche Zuwächse hätte (Urlaub offenbar im Schwarzwald ist wieder im kommen), würde der Hamburger, der derzeit nur aus Hannover kommt, doch sehr kränkeln. [...] Trotzdem, sämtliche Fernverkehre würden ohne Einschränkung beibehalten, auch der Halt in Immendingen.
Hier muss ich leider bei meiner Meinung bleiben, dass der IC 2370/2371 heute mehr Übel als Segen für die gewöhnlichen Schwarzwaldbahn-Fahrgäste ist, zumindest solange er das Taktloch in den Fahrplan reißt. Das wiegt in meinen Augen den Vorteil, dass in (durchaus zahlreichen) Fern-Relationen ein Mal weniger umgestiegen werden muss, nicht auf.
Die Regelung, dass wenigstens Schüler bei Bedarf und im VSB die IC nutzen dürfen, nachdem ein Gutschein bei der Schule abgeholt wurde, wurde übrigens (zumindest an meiner Schule) vor ein paar Jahren wieder abgeschafft, in Villingen gibt es das wohl teilweise noch, denn am Schalter wurde ich noch (kompetent!) darauf verwiesen.
Vielfahrer hat geschrieben:Auf kritische Nachfrage eines Teilnehmers wurde auch erläutert, weshalb man in Offenburg vom 8:58-Uhr-Zug von der Schwarzwaldbahn auf den 9:07-Zug, ebenfalls ein 3-Wagen-Doppelstock-Zug nach Karlsruhe umsteigen müsse. Dieses Problem sei leider nicht lösbar, weil irgendwo müsse man die Wagen zur Wartungsarbeiten aus dem Umlauf nehmen.
Ist der 9:07-Zug nicht ein Zug, der aus 2x3 Wagen besteht, oder wurde das geändert? Wenn das noch immer zwei "Zugteile" wären, würden ja auch betriebliche Gründe dagegen sprechen.
Vielen Dank für die Infos aus der Konferenz! :hallo/ade:
Grüße,
Moritz