Etzwilen-Singen
Verfasst: Do 22. Apr 2010, 19:01
Eigentlich wollte ich schon lange mal etwas über diese Strecke hier schreiben, aus aktuellem Anlass mal ein kurzer Beitrag, zukünfig gibt es dann mehr Informationen und auch Bilder.
Eröffnet wurde die Strecke Winterthur-Etzwilen-Singen 1875, wobei zwischen Ramsen und Rielasingen die Landesgrenze Deutschland/Schweiz überquert wird. Während die anderen drei Strecken ab Etzwilen Mitte der 40er Jahre elektrifiziert wurden, blieb es zwischen Etzwilen und Singen beim Dampfbetrieb, nördlich der Grenze hatte man andere Probleme als eine Teilelektrifizierung des Singener Bahnhofs. Später zog dann die SBB alle ihre verbliebenen Dieselloks und Dieseltriebwagen auf dieser Strecke zusammen, anfang der 50er dachte man bei der SBB wohl über die Beschaffung von VT 95 nach, man machte zumindest Testfahrten, in den 60ern folgten weitere Testfahrten mit VT 98, aber auch mit Bus, der leider "gewann", 1969 wurde der Personenverkehr eingestellt und auf DB-Busse umgestellt, Ziel dieser ist nun statt Etzwilen Stein am Rhein.
Der Güterverkehr verblieb und war noch relativ stark, wenn auch weitgehend Transitverkehr. Der Bahnhof Rielasingen wurde dann in den 80er Jahren mehr und mehr zu einer Hupac-Anlage, hier startete dann Containerzüge und rollende Landstrassen nach Italien.
Das Ende der Strecke waren dann die Bahnübergänge in Singen und die Beschränktheit der Verladeanlage in Rielasingen, die sich kaum ausbauen liess. Zum Fahrplanwechsel im Mai 1996 wurde der Verkehr zwischen Rielasingen und Singen eingestellt, die Züge (zuletzt wohl 3 Zugpaare) nahmen ab dann den direkteren Weg ab Schaffhausen via Thayngen, der Holzverlad in Rielasingen wurde eingestellt bzw. nach Deutschland verlegt. Ende Herbst wurde dann auch der Hupac-Verkehr (2 Zugpaare rollende Landstrasse, 1x Auflieger und ein Leerfahrtenpaar) eingestellt und in die neue Hupac-Anlage nach Singen verlagert.
Der Verkehr brach damit weitgehende zusammen, nach Rielasingen fuhr wohl kein Güterverkehr mehr (obwohl es wohl einen Fahrplan gab), nach Ramsen und Hemishofen nur noch sporadisch, hauptsächlich Holz und Zuckerrüben. Ende 2004 wurden aber auch diese Transporte eingestellt.
Seit 2003 werden hingegen vom Verein zur Erhaltung der Eisenbahnline Etzwilen-Singen http://www.etzwilen-singen.ch gelegentlich Dampffahrten durchgeführt, nach der Einstellung der Strecke 2004 und langwierigen Verhandlungen konnte die Strecke von zwei Stiftungen übernommen werden und der Dampfverkehr wieder aufgenommen werden.
Leider bisher nur im schweizer Abschnitt, das Erfüllen der deutschen Anforderungen ist für eine schweizer Stiftung/Verein nicht so einfach und EXTREM langwierig. Das Ziel bleibt aber trotzdem der Verkehr bis nach Singen
Am kommenden Sonntag, den 25.04. finden wieder Dampffahrten, ein zweites Mal am 12.09., weitere Spezialfahrtage sind in Planung.
Zum Einsatz kommt die ehemalige Mittelthurgaubahn-Dampflok Ec 3/5 aus Romanshorn.
Die genauen Fahrpläne gibt es hier:
http://www.etzwilen-singen.ch/inhalt/Fa ... 202010.pdf
und hier:
http://www.etzwilen-singen.ch/inhalt/Fa ... nshorn.pdf
Der grobe Fahrtverlauf:
Start als öffentliche Überführungsfahrt in Romanshorn um 7:40 nach Etzwilen, dort wird ein weiterer Wagen angehängt und es geht zurück nach Stein am Rhein. Von dort startet die erste Fahrt um 10:33 nach Ramsen (Zug vermutlich geschoben bis Etzwilen?), der Zug pendelt dann mehrmals zwischen Ramsen und Stein hin und her, auf der Hinfahrt nach Stein wird der Zug geschoben wird, auf der Rückfahrt wird dann in Etzwilen der Zug umfahren, bei der letzen Fahrt Ramsen-Romanshorn ist dann die Lok natürlich ab Etzwilen vorne.
Anfahrt aus Deutschland ist mit öffentlichem Verkehr nicht ganz so einfach, in Ramsen kann man dafür umsonst parken (Stein+Etzwilen kostenpflichtig) und man kann den dortigen Bahnhof besichtigen und sich auch Verpflegen.
Florian
Eröffnet wurde die Strecke Winterthur-Etzwilen-Singen 1875, wobei zwischen Ramsen und Rielasingen die Landesgrenze Deutschland/Schweiz überquert wird. Während die anderen drei Strecken ab Etzwilen Mitte der 40er Jahre elektrifiziert wurden, blieb es zwischen Etzwilen und Singen beim Dampfbetrieb, nördlich der Grenze hatte man andere Probleme als eine Teilelektrifizierung des Singener Bahnhofs. Später zog dann die SBB alle ihre verbliebenen Dieselloks und Dieseltriebwagen auf dieser Strecke zusammen, anfang der 50er dachte man bei der SBB wohl über die Beschaffung von VT 95 nach, man machte zumindest Testfahrten, in den 60ern folgten weitere Testfahrten mit VT 98, aber auch mit Bus, der leider "gewann", 1969 wurde der Personenverkehr eingestellt und auf DB-Busse umgestellt, Ziel dieser ist nun statt Etzwilen Stein am Rhein.
Der Güterverkehr verblieb und war noch relativ stark, wenn auch weitgehend Transitverkehr. Der Bahnhof Rielasingen wurde dann in den 80er Jahren mehr und mehr zu einer Hupac-Anlage, hier startete dann Containerzüge und rollende Landstrassen nach Italien.
Das Ende der Strecke waren dann die Bahnübergänge in Singen und die Beschränktheit der Verladeanlage in Rielasingen, die sich kaum ausbauen liess. Zum Fahrplanwechsel im Mai 1996 wurde der Verkehr zwischen Rielasingen und Singen eingestellt, die Züge (zuletzt wohl 3 Zugpaare) nahmen ab dann den direkteren Weg ab Schaffhausen via Thayngen, der Holzverlad in Rielasingen wurde eingestellt bzw. nach Deutschland verlegt. Ende Herbst wurde dann auch der Hupac-Verkehr (2 Zugpaare rollende Landstrasse, 1x Auflieger und ein Leerfahrtenpaar) eingestellt und in die neue Hupac-Anlage nach Singen verlagert.
Der Verkehr brach damit weitgehende zusammen, nach Rielasingen fuhr wohl kein Güterverkehr mehr (obwohl es wohl einen Fahrplan gab), nach Ramsen und Hemishofen nur noch sporadisch, hauptsächlich Holz und Zuckerrüben. Ende 2004 wurden aber auch diese Transporte eingestellt.
Seit 2003 werden hingegen vom Verein zur Erhaltung der Eisenbahnline Etzwilen-Singen http://www.etzwilen-singen.ch gelegentlich Dampffahrten durchgeführt, nach der Einstellung der Strecke 2004 und langwierigen Verhandlungen konnte die Strecke von zwei Stiftungen übernommen werden und der Dampfverkehr wieder aufgenommen werden.
Leider bisher nur im schweizer Abschnitt, das Erfüllen der deutschen Anforderungen ist für eine schweizer Stiftung/Verein nicht so einfach und EXTREM langwierig. Das Ziel bleibt aber trotzdem der Verkehr bis nach Singen
Am kommenden Sonntag, den 25.04. finden wieder Dampffahrten, ein zweites Mal am 12.09., weitere Spezialfahrtage sind in Planung.
Zum Einsatz kommt die ehemalige Mittelthurgaubahn-Dampflok Ec 3/5 aus Romanshorn.
Die genauen Fahrpläne gibt es hier:
http://www.etzwilen-singen.ch/inhalt/Fa ... 202010.pdf
und hier:
http://www.etzwilen-singen.ch/inhalt/Fa ... nshorn.pdf
Der grobe Fahrtverlauf:
Start als öffentliche Überführungsfahrt in Romanshorn um 7:40 nach Etzwilen, dort wird ein weiterer Wagen angehängt und es geht zurück nach Stein am Rhein. Von dort startet die erste Fahrt um 10:33 nach Ramsen (Zug vermutlich geschoben bis Etzwilen?), der Zug pendelt dann mehrmals zwischen Ramsen und Stein hin und her, auf der Hinfahrt nach Stein wird der Zug geschoben wird, auf der Rückfahrt wird dann in Etzwilen der Zug umfahren, bei der letzen Fahrt Ramsen-Romanshorn ist dann die Lok natürlich ab Etzwilen vorne.
Anfahrt aus Deutschland ist mit öffentlichem Verkehr nicht ganz so einfach, in Ramsen kann man dafür umsonst parken (Stein+Etzwilen kostenpflichtig) und man kann den dortigen Bahnhof besichtigen und sich auch Verpflegen.
Florian