Etwas Härtsfeld vom Wochenende [m8B]

Hier könnt Ihr Eure Bilder präsentieren. Darf auch mal vom Thema Eisenbahn abkommen.
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Hannes
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Etwas Härtsfeld vom Wochenende [m8B]

Beitrag von Hannes »

Hallo,
viele Bilder sind in der letzten Woche aus Zeit- und auch etwas Lustmangel (viel Arbeit an der zukünftigen Zivistelle und andere Projekte) nicht entstanden, dafür ein paar an diesem Härtsfeld-Wochenende:

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Die Aufarbeitung der Langeoog-Wagen hat nach langen Jahren des Stillstands auf dem Gelände begonnen bzw. wird jetzt nach Jahren fortgesetzt. Herunterhängende abblätternde Lackfetzen wurden entfernt und teilweise auch schon komplette Stücke geschliffen und grundiert.

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Der Vergleich von Originallack zu Lack 30 Jahre später dank abgeschraubter Schlussleuchten. Dahinter etwas Müll, der sich über die 30 Jahre seit dem Umbau 1976 in Bremen angesammelt haben. Riders soll auch dabei sein... :Grins:

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Eine neue Pufferbohle ist am Entstehen. Die Doppelwagen erhielten an den Stirnenden Schakus, so war hier auch ein entsprechender Umbau am Rahmen erfolgt. Der Rückbau ist nun etwas aufwendiger mit dem Einschweißen von neuen Trägern in Verbindung zum alten Rahmen, übrigens einer von alten Brünigbahnwagen aus den 1880er Jahren, soweit ich das richtig im Kopf habe. Beim Umbau der Wagen 1976 in Bremen von Härtsfeld- und Inselbahn wurde die Breite verringert, weshalb es nur noch ein Fenster am Stirnende gibt. Diese Stirnwand soll auch in den nächsten Tagen komplett geschliffen werden.

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Innen gibt es noch "feinstes" Kunstleder aus den 50er oder 70er Jahren (ob Original Auwärter 1954 oder Umbau 1976 kann ich nicht sagen), das wird auch erhalten bleiben. Im Sommer dürfte es aber ein eher zweifelhaftes Vergnügen sein, auf diesen Sitzen zu rasten. Hinten rechts im Wagen liegen die Polsterbänke für T 37.

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Fortschritte gibt es auch bei der optischen Aufarbeitung des Chroki D4 "Jumbo": Eine erste Kuppelstange, bestehend eig. aus zwei Stangen, wurde abgearbeitet und vom Arbeitsleiter der Lok auf Hochglanz gebracht. Wie bei den Schweizer Krokos wird das innen noch schwarz ausgelegt. Die Räder werden dann auch schwarz, der Rest vom Rahmen auch noch optisch etwas aufgefrischt. Das bisherige lackmäßige Schattendasein dürfte der Kuppelstangenantrieb dann nicht mehr haben :)

Gestern gab es dann noch etwas original Schwäbische Eisenbahn mit zwei Geißböcken auf der Strecke. Was jetzt genau passiert ist, weiß ich leider nicht, der Lr hat aber wohl doch noch eine Schnellbremsung eingelegt. Immerhin gab es gestern vier Sonderzugpaare zu fahren, je zweimal Triebwagen- und zweimal Dampfzug. Auch der heutige Sonntag war ein richtiger Großkampftag, gab es doch in fast allen Zügen Reservierungen. Das unbeständige Wetter mit seinen Kapriolen veränderte dann allerdings auch die Fahrgastströme. Am Nachmittag wurden bereits alle drei Dampfzugpaare mit Verstärkerwagen gefahren, beim P6 waren dann allerdings 200 Menschen, die vor dem Regen flüchteten, zu befördern. Auch der Packwagen war dann randvoll... Für Lok 12 Höchstbelastung, der schwere Zug (100 t und 17 Achsen), der S-Bogen an der Bahnhofseinfahrt, die schmierigen Schienen und die dort einsetzende Geschwindigkeitsbegrenzung für den Bahnhofsbereich prachten uns mächtig ans Schleudern im wahrsten Sinne des Wortes. Mit viel Fingerspitzengefühl, vielen Versuchen, vom Dom noch etwas Sand auf die Schienen zu bekommen (wir haben da leider nur die Schwerkraft zur Verfügung und keine Druckluft) sowie einem Kollegen, der vor uns dann ein paar Kiesel auf die Schienen legte gelang es mit Müh und Not und minutenlangem Kampf den Zug, der zwischenzeitlich so gut wie zum Stillstand gekommen war, gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz langsam wieder in den Bahnhof zu ziehen. Km/h um km/h kamen wir vorwärts und in die Senkrechte und entkamen so der Schande, vom Triebwagen abgeschleppt zu werden (sowas müsste man sich dann jahrelang anhören :zwinker: ) :krone:

Auf dem Rückweg von der Wirtschaft in Schweindorf (ja, gibt´s wirklich und da werden auch öfters Ortsschilder geklaut) zog der Nebel gerade in den Niederungen auf, der "Abstieg" durchs Waibertal von Rotensohl nach Aufhausen runter hatte etwas von Caspar David Friedrichs "Der Wanderer über dem Nebelmeer" (wenn auch ohne Felsen, sondern mit Wald und Stromleitungen). Ich hab dann doch nochmal umgedreht, um ein paar Bilder mit der Brenz, dem Tal und dem aufziehenden Nebel zu machen:

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Mein Handy hat die gestrigen Belastungen durch Hitze, Feuchtigkeit und Kohlestaub, wovon mein Handy zumindest nur indirekt betroffen war, nicht mehr gepackt (am Tag davor schon gesponnen). Gut, es ist auch schon fünf Jahre alt. Mal gucken, ob ich wieder schön schwäbisch sparsam ein "altes" von meiner Schwester "verwerten" kann :zwinker:

Grüße, Hannes
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Re: Etwas Härtsfeld vom Wochenende [m8B]

Beitrag von Tf Reinhard »

Bei diesen Bildern sind wir dir auf jeden Fall nicht böse, wenn zum Teil gar keine Eisenbahn drauf ist. Sehr schöne Stimmungsaufnahmen.

Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
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Re: Etwas Härtsfeld vom Wochenende [m8B]

Beitrag von Kinzigtalbahner »

Nicht nur die Bilder, sondern auch den Text finde ich sehr lobenswert! :daumen hoch:

Was mich interessieren würde: Werden die Langeoog-Wagen nun vor dem MAN-Schienenbus saniert und betriebsfähig gemacht? Na gut, wenn die Fahrgäste schon im Packwagen stehen, dann macht es ja vielleicht wirklich Sinn :zwinker:

Grüße,
Moritz
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Re: Etwas Härtsfeld vom Wochenende [m8B]

Beitrag von KBS720 »

Sehr schöne Bilder. Die Stimmungsbilder sind auch erste Sahne
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Hannes
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Re: Etwas Härtsfeld vom Wochenende [m8B]

Beitrag von Hannes »

Kinzigtalbahner hat geschrieben:Was mich interessieren würde: Werden die Langeoog-Wagen nun vor dem MAN-Schienenbus saniert und betriebsfähig gemacht?
Ja, die Wagen dürften vor dem MAN fertig werden. Die Bremsanlage ist schon vor Jahren größtenteils überarbeitet worden, muss jetzt aber auch noch einmal zerlegt werden. Die ganze Hauptluftleitung muss erneuert worden, die war auf Langeoog stillgelegt (dort auf der Ebene langten die Bremshundertstel durch die Loks). Wenn die Pufferbohle mitsamt der Rahmenkonstruktion an dieser Stelle dann mal fertig ist, werden wohl die Fenster ausgebaut, damit die Außenhaut komplett abgeschliffen und lackiert werden kann. Zudem müssen die Fenstergummis eh erneuert werden, die sind schon "etwas" spröde. Im Innenraum muss auf jeden Fall ein neuer Fußboden rein, zudem könnte es sein, dass ein paar Kabel erneuerungsbedürftig sind. Es kann auch sein, dass vorerst nur eine Hälfte dieses Wagenpärchens aufgearbeitet wird, bei einer der beiden ist nämlich auch der Einbau einer Bar angedacht. Somit wäre dann ein Verstärkerwagen für den Triebwagenzug vorhanden, betrieblich notwendig ist das Fahren als Pärchen ja nicht, sind ja eigenständige Wagenkonstruktionen, nur (für die Härtsfeldbahn einmalig) mit Faltenbalg und Rollladen an einem der Stirnenden.

Der MAN kommt vllt. nach der Hocketse oder im Winter in den Lokschuppen auf die Grube, damit man an den Unterboden rankommt. Es dürfte aber dann immer noch einige Jahre dauern.
Kinzigtalbahner hat geschrieben:Na gut, wenn die Fahrgäste schon im Packwagen stehen, dann macht es ja vielleicht wirklich Sinn :zwinker:
Also an den Dampfzug kann man nichts mehr ranhängen, das ist Lastgrenze (außer, wenn dann mal Lok 11 auch betriebsfähig ist und es dann mit Vorspann ginge, da braucht man aber nochmal einen Satz Personal :zwinker: ). Zudem reicht die Bahnsteiglänge eig. schon gar nicht mehr aus. Hier stehen in den nächsten Jahren eh noch einige Umbauten an, Bahnsteiglänge wird dann allgemein auf 60 m erhöht, zudem die Bahnsteige in Neresheim, der Steinmühle und der Sägmühle abgesenkt. In Neresheim kommt zudem noch eine Weiche vorne am Bahnsteig zum Anschluss des Gleis 3 ran und der Bahnsteig wird etwas Ri. Lokschuppen verlängert, so dass man den Zug am Bahnsteig stehen lassen kann und trotzdem mit der Lok bzw. dem Triebwagen umfahren.
Es ist schon Wahnsinn, was bei uns manchmal an Fahrgästen kommt. Wenn man bedenkt, dass wir 2001 mit zwei Personenwagen im Dampfzug gestartet sind und der Triebwagenanhänger nur im Bedarfsfall (wie jetzt auch) hinzukam, aber man inzwischen immer mit allen drei Personenwagen fahren sollte und die dann oftmals gut besetzt sind. Seit die Burg Katzenstein wieder geöffnet hat, haben sich zudem die Verkehrsströme verändert, sprich:
-Früher fuhren die Leute mit dem Zug runter und dem Gegenzug wieder hoch
-Heute fahren ein paar Leute morgens runter und wandern dann weiter, nachmittags kommen nochmal welche und fahren gleich wieder hoch, aber die vom Morgen kommen dann wieder dazu.

Danke fürs Interesse!

Grüße, Hannes
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