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Re: Hermann möchte S21-Murks-Planung bei Gäubahn korrigieren

Verfasst: Mo 27. Feb 2012, 19:46
von Bm 6/6 18514
IG-Einheitsloks hat geschrieben:noch mal kurz zu den Fahrzeiten. Auf der Gäubahn haben wir zurzeit (Regio) gute Fahrzeiten
Singen-Stuttgart braucht man mit dem RE heute trotz der gleichen Halte 12 min länger als 1998 und damals fuhr man noch mit 110 und Wagen, bei denen man aufgrund des schlechten Bremsverhaltens wohl nicht mal die Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h voll ausnutzen konnte. Von daher ist es kein allzugrosses Wunder, dass man heute locker 10 min Verspätung aufholen kann.

Der erste RE ab Stuttgart (mit 425) bedient gleich 11 zusätzliche Ringzughalte mit und braucht nach Singen nur 4 min länger als ein normaler RE, der erste RE am Wochenende ist 9 min schneller als der Takt-RE bei gleichen Halten, um via S 22 Anschluss zur Schweiz herzustellen.

Florian

Re: Hermann möchte S21-Murks-Planung bei Gäubahn korrigieren

Verfasst: Mo 27. Feb 2012, 19:50
von Villinger
@Florian: Der 425 hat (glaub ich zumindest) ein besseres Bremsverhalten als 146.2+DoSto.

Re: Hermann möchte S21-Murks-Planung bei Gäubahn korrigieren

Verfasst: Mo 27. Feb 2012, 20:25
von Goldberger
Nun, ich möchte mal wieder etwas sachliches zur Fahrzeitendiskussion beitragen:
AFrankenhauser hat geschrieben:Tuttlingen - Stuttgart (2008) mit K20, ICE und ohne Gäubahn-Ausbau: 1 Stunde 21 Minuten
Ich habe nun nochmal in der GNBB-Studio (2005) nachgeschaut: Dort war
-ohne S21
-mit NeiTec-
-mit Gäubahn-Ausbau (Konzept B, 8 Min. frühere Abfahrt Zürich, 15 Minuten frühere Ankunfst Stuttgart, Nullknoten Horb/Singen)
eine Fahrzeit von exakt 1:21 für Tuttlingen-Stuttgart eingeplant. Wenn Herr Frankenhauser nun behauptet es gab bereits in der Vergangenheit einen konkreten NeiTec-Sollfahrplan mit bestehender Infrastruktur (und Zugkreuzung in Epfendorf), der ebenfalls diese Fahrzeit ermöglichte, so mag ich ihm dies dennoch glauben. Wahrscheinlich gewinnt man durch die Aufhebung der Zugkreuzung im eingleisigen Abschnitt unsymmetrisch an Fahrzeit, d.h. Richtung Süden mehr als Richtung Norden. Wahrscheinlich sind es exakt 2-3 Minuten, die dann aber durch den zusätzlichen (von allen gewollten) Halt in "Böbelfingen" aufgefressen werden. Weitere Gewinne sind dann zwischen Tuttlingen und Zürich realisiert. Da ich nicht wüsste, wie bei K21 mehr als 1 Minute bei der Einfahrt gewonnen werden kann, weiß ich nicht wie Herr Frankenhauser auf -7 Minuten kommt.

Also: Wer andere als Blender und Tatsachenverdreher bezeichnet, muss dies nun auch einmal selber aushalten:
-Man ging ohne eine konkrete Fahrzeitrechnung von irgendwelchen optimistischen Annahmen aus.
-Man darf natürlich nicht nur irgendwelche Zeitgewinne draufaddieren nach dem Motte "komme ich 7 Minuten früher in Herrenberg an, bin ich 7 Minuten früher in Stuttgart Hbf". Man muss dazu einen wirklich genauen Fahrplan erstellen und die Fernzüge auch unter Berücksichtigung von Blockabständen entsprechend in die S-Bahn-Takte einpassen.
-Spätestens die angeblichen 9 Minuten Zeitgewinn zwischen Rohrer Tunnel und Hbf über die Alttrasse müssen einen skeptisch werden lassen (Vergleich S21 gegen K21, alles mit NeiTec und Gäubahn-Ausbau).
-Wenn man den zusätzlichen Halt Böbelfingen mit nur 2 Minuten Einrechnet, müsste der Gäubahnausbau nur zwischen Tuttlingen und Stuttgart schon 8 Minuten bringen. Da sollte ebenfalls jeder skeptisch sein.
Mir ist durchaus klar dass einem als Laie eben kein Simulationsprogramm zur Verfügung steht, dann darf man aber nicht alles mögliche als Fakten ausgeben und gleichzeitig verbal so auf die Befürworter eindreschen.

Fazit: Inzwischen halte ich die hier propagierten K20-Fahrzeiten für Nonsens. Nach wie vor halte ich aber auch die von vielfahrer angesprochene "Feuerbach-Einbindung" der Alttrasse bei S21 für Augenwischerei (s. entsprechender Beitrag).

Re: Hermann möchte S21-Murks-Planung bei Gäubahn korrigieren

Verfasst: Di 28. Feb 2012, 11:52
von IG-Einheitsloks
Bm 6/6 18514 hat geschrieben: Singen-Stuttgart braucht man mit dem RE heute trotz der gleichen Halte 12 min länger als 1998 und damals fuhr man noch mit 110 und Wagen, bei denen man aufgrund des schlechten Bremsverhaltens wohl nicht mal die Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h voll ausnutzen konnte. Von daher ist es kein allzugrosses Wunder, dass man heute locker 10 min Verspätung aufholen kann.

Der erste RE ab Stuttgart (mit 425) bedient gleich 11 zusätzliche Ringzughalte mit und braucht nach Singen nur 4 min länger als ein normaler RE, der erste RE am Wochenende ist 9 min schneller als der Takt-RE bei gleichen Halten, um via S 22 Anschluss zur Schweiz herzustellen.

Florian
Sorry Florian das ist Blödsinn. Auf der Gäubahn kann man deshalb so viel Verspätung abbauen, weil man überall Standzeiten hat wie in Herrenberg, Eutingen, Horb, teils in Sulz, Rottweil, teils Spaichingen und Tuttlingen. Man kann bei manchen Zügen eine Verspätung von fast 30min wegfahren. Dies liegt aber nicht an der 146er sondern wie geschrieben an den vielen Aufenthalten die man hat. Das heißt man könnte die Fahrzeit bereits heute (was gerne Verschwiegen wird) deutlich kürzen. Allerdings ist es eben auch so wie ich schon geschrieben habe das es Schönwetterpläne sind und in der Regel auch keine 40km/h einfahrten mit in den Fahrplan einberechnet werden sondern die Höchstgeschwindigkeit bei Durchfahrt. Dadurch kommt es schnell zu Verspätungen.
Dazu kommt noch wie beschrieben wurde der Fahrgastwechsel. Dafür hatte man bei der Schlichtung ja auch eine schönes Video der von Hohn nicht mehr zu überbieten war. In Cannstatt ein Fahrgastwechsel zeitgemessen bei einer Uhrzeit wo fast keiner am Bahnsteig ist, war ein Witz. Aber so funktioniert heute leider die Fahrplangestaltung. Berufsverkehr reicht rechnerisch knapp 50sek, zumindest in der Theorie!

Die 110er und die Bn-Züge hatte genug Bremsprozente um auch die 140km/h zu fahren. Es konnte aber auch keiner sagen warum man die Geschwindigkeit nicht heraufgesetzt hat. An der 110er lag es auf alle Fälle nicht!

Viele Grüße
Sven

Re: Hermann möchte S21-Murks-Planung bei Gäubahn korrigieren

Verfasst: Di 28. Feb 2012, 19:24
von Bm 6/6 18514
IG-Einheitsloks hat geschrieben:Sorry Florian das ist Blödsinn. Auf der Gäubahn kann man deshalb so viel Verspätung abbauen, weil man überall Standzeiten hat wie in Herrenberg, Eutingen, Horb, teils in Sulz, Rottweil, teils Spaichingen und Tuttlingen.
Wieso soll meine Aussage Blödsinn gewesen sein, wir sagen doch genau das gleiche, trotz schnellerer Fahrzeuge braucht man heute 12 min länger. Dass man die Aufenthalte in den Bahnhöfen wegen der Anschlüsse/S-Bahn länger wurden habe ich ja nicht bestritten, das wird wohl jeder selber bemerkt haben, der die Strecke benutzt.

@Fridinger: der 9 min schnellere Zug am Wochenende ist eine 146 mit Dosto.

Zur Fahrzeitdiskussion mit den 1h21, hier haben beide Seiten irgendwie recht.

Einen ICE-T mit 1h21 Fahrzeit Tuttlingen-Stuttgart habe ich jetzt nicht gefunden, dafür gab es aber in der Vergangenheit ICE, die Stuttgart-Tuttlingen in 1h21 fuhren.
Nordwärts brauchten die Züge aufgrund der asymmetrischen Fahrzeiten (wegen der Kreuzungen, Reserven etc.) etwas länger.
Das ganze ohne Halt in Böblingen.

Aber 1999 gab es zum Beispiel ICE 181 MIT Halt in Böblingen, der die Strecke Stuttgart-Tuttlingen in 1h22 schaffte. Allerdings hatte der keine ICE-Kreuzung, die Züge mit Kreuzung brauchten 1h24.

Im Stresstest-Fahrplan sollen die ICE Stuttgart-Tuttlingen (mit Halt in Böblingen) 1h23 brauchen, das muss man schon in Vergleich zu den 1h22-24 mit ebenfalls Halt in Böblingen von 1999 setzen.

Florian

Re: Hermann möchte S21-Murks-Planung bei Gäubahn korrigieren

Verfasst: Di 28. Feb 2012, 19:48
von Vielfahrer
Hallo,

die Frage, ob ICE in Böblingen halten sollen oder nicht, ist nicht von Einfluss auf die Fahrzeit Stuttgart - Horb. Nach meinen Erkenntnissen liegt der Fall so, dass ein IC, der in Rohr gerade noch vor der ihm folgenden S-Bahn auf die Strecke nach Süden geht, spätestens in Nufringen auf ein rotes Signal treffen würde, welches den Blockabstand zur 15 Minuten zuvor abgefahrenen S-Bahn regelt. Anstelle einer Langsamfahrt bis Herrenberg hat man sich da richtigerweise für Regelhalte in Böblingen entschieden.
Studiert man die S-Bahn-Fahrpläne genau, dann stellt man fest, dass die Verdichter-S-Bahnen heute deswegen in der ICE-Fahrlage gegen die Nachfrage bereits in Böblingen enden, um den beschriebenen Effekt nicht eintreten zu lassen. Die zukünftig wegen der besseren Fernverkehrsanschlüsse aber notwendige 15 Minuten spätere ICE-Fahrlage würde nicht auf die Verstärker-S-Bahn treffen sondern auf die Grundtakt-S-Bahn und eine Kappung dieser Verbindung in Böblingen wäre schlichtweg indiskutabel.

Viele Grüße vom Vielfahrer

Re: Hermann möchte S21-Murks-Planung bei Gäubahn korrigieren

Verfasst: Di 28. Feb 2012, 20:40
von AndreasFrankenhauser
Die Gäubahn-Führung über die langsame Filder-S-Bahn-Strecke und den Flughafen S-Bahn-Bahnhof wird zunehmend unwahrscheinlicher. Neben dem Vorschlag des Verkehrsministeriums auch weiterhin auf die leistungsfähige und kürzere Direktverbindung über Stuttgart West zu setzen (Bestandstrecke) wird zunehmend auch eine Neubaustrecke von der Gäubahn zum Flughafen diskutiert, um die Konflikte mit den S-Bahn-Linien 2 und 3, die niedrige Höchstgeschwindigkeit und das Neigetechnik-Verbot dort zu vermeiden. Kosten: 200 bis 300 Millionen Euro zusätzlich zur bisherigen S-21-Planung.

V.a. die SPD aber auch der OB von Leinfelden-Echterdingen Roland Klenk (CDU) vertreten die Auffassung, dass man dieses Geld bei S21 nachschießen müsste, um die störanfällige S21-Altplanung zu vermeiden. Doch wer will das Geld dafür auf den Tisch legen? S21 ist schon jetzt ein Fass ohne Boden.

Hier ein aufschlussreicher Artikel in der Stuttgarter Zeitung dazu:

Projektpartner prüfen neue Trassen für die Filder

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... d3611.html

Interessant ist, dass sich niemand für die störanfällige S21-Altplanzung stark macht. Vor der Landtagswahl und Volksabstimmung wurde uns ja noch als das non plus ultra verkauft. Jetzt wird zunehmend klar: Diesen Murks will eigentlich niemand mehr.

Re: Hermann möchte S21-Murks-Planung bei Gäubahn korrigieren

Verfasst: Di 28. Feb 2012, 21:57
von IG-Einheitsloks
Hi Florian:

Ich bezog das mit dem Blödsinn eher auf die Aussage mit der 110er und schlechtem Bremsverhalten, sorry wenn ich mich da nicht klar ausgedrückt habe ;-) Auch die 110er mit Bn-Wagen und späteren DR-Wagen haben gut gebremst.
Bei den Halten sind wir uns einig :-))))

Viele Grüße
Sven

Re: Hermann möchte S21-Murks-Planung bei Gäubahn korrigieren

Verfasst: Di 28. Feb 2012, 23:03
von patrick_kn
AndreasFrankenhauser hat geschrieben:Neben dem Vorschlag des Verkehrsministeriums auch weiterhin auf die leistungsfähige und kürzere Direktverbindung über Stuttgart West zu setzen (Bestandstrecke) wird zunehmend auch eine Neubaustrecke von der Gäubahn zum Flughafen diskutiert, um die Konflikte mit den S-Bahn-Linien 2 und 3, die niedrige Höchstgeschwindigkeit und das Neigetechnik-Verbot dort zu vermeiden. Kosten: 200 bis 300 Millionen Euro zusätzlich zur bisherigen S-21-Planung.
[...]
Projektpartner prüfen neue Trassen für die Filder

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal ... d3611.html
Dazu zitiere ich mich jetzt ausnahmsweise mal selbst (Seite1 dieses Threads):
patrick_kn hat geschrieben: [...] Das Ding wird jetzt erstmal gebaut. Und wenns dann halb fertig und unumkehrbar ist, dann kommt die Katze aus dem Sack. Und keiner der Politiker - wirklich keiner - kann dann das Projekt halbfertig abbrechen! Das schadet den Pro-S21-Politikern mehr als nochmal großzügig in den Steuertopf zu greifen.
Meine Befürchtungen scheinen wohl schneller Realität zu werden als ich dachte - offenbar noch bevor das Ganze wenigstens halbfertig ist...

Re: Hermann möchte S21-Murks-Planung bei Gäubahn korrigieren

Verfasst: Mi 29. Feb 2012, 20:07
von Bm 6/6 18514
IG-Einheitsloks hat geschrieben:Ich bezog das mit dem Blödsinn eher auf die Aussage mit der 110er und schlechtem Bremsverhalten, sorry wenn ich mich da nicht klar ausgedrückt habe ;-) Auch die 110er mit Bn-Wagen und späteren DR-Wagen haben gut gebremst.
Sicher? Auf der Gäubahn waren of reinrassige klotzgebremste Züge mit n-Wagen unterwegs (so konnte man sie in späteren Jahren gut von den Schwarzwaldzügen meist schon alleine akustisch unterscheiden, ohne sie zu sehen...). Und die Bremsen dieser Wagen haben keine R-Stellung und ein eher bescheidenes Bremsverhältnis, was meineswissens nicht aussreichte, um die 140 km/h fahren zu dürfen.
So genau kenne ich mich da aber nicht aus.

Florian