Fridinger hat geschrieben:@sevfahrer: Stimmt, ich habe vor längerer Zeit einen Busfahrer vom Beck in Bärenthal auch beim RIZ als Tf gesehen :zwinker:
:hallo/ade: Hallo Fridinger,
ich weiß auch genau, wen Du da meinst. Allerdings ist dieser Busfahrer seit Januar nicht mehr beim Ringzug tätig.
Im November hab ich ihn auch noch mit dem Ringzug in Trossingen gesehen.
Und vor einigen Tagen habe ich von einem Busfahrer von der Fa. Klaiber erfahren, daß er beim Ringzug gekündigt hat.
Er war vor seiner Ringzug-Zeit bei der Fa. Beck, ist dann immer mal wieder als Aushilfe dort gefahren und ist jetzt
wieder als hauptberuflicher Busfahrer beim Beck tätig.
In letzter Zeit war immer wieder zu lesen dass die Tarife bei den Bahnbustöchtern für Neueingestellte auf das Niveau des privaten Omnibusgewerbes abgesenkt werden soll.
Anpassungen immer schön nach unten, wo soll das noch hinführen?
Die fahrenden Personale aus Straße und Schiene werden eh überall für die Tätigkeit nicht angemessen bezahlt und dann reicht das scheinbar immer noch nicht aus. Am besten noch Geld mitnehmen.
:hallo/ade:
Teilweise werden bei den Bahnbusunternehmen die Fahrer bei irgendwelchen Tochterfirmen zu wesentlich
schlechteren Löhnen beschäftigt. Oder es werden Fahrer von Zeitarbeitsfirmen eingestellt.
So hat mir ein Busfahrer der SBG, den ich noch aus früheren Zeiten kenne, erzählt, daß die SBG die Fahrer
über eine Zeitarbeitsfirma einstellt (das kann jetzt natürlich schon wieder anders sein). Und diese Fahrer
arbeiten natürlich mehr und strengen sich mehr an, weil sie ja möglichst irgendwann eine feste Stelle bekommen
wollen.
Auch bekommt man oft nur noch einen Arbeitsvertrag auf Zeit. Wenn man dann aus irgendwelchen Gründen
weniger Fahrer braucht, sind das diejenigen, die man am schnellsten wieder loswird.
Für die große Verantwortung, die man hat, sollten die Löhne höher sein.
Ich denke, daß diejenigen, die heute noch Busse und Bahnen fahren, dies tun, weil es ihnen doch irgendwo
Freude macht. Denn eines ist doch klar: Millionär wird man da sicher nicht.
Und in Fabriken und Büros hat man andere Arbeitszeiten.
Oft fahren am Morgen die Leute mit uns zur Arbeit und am Abend fahren sie wieder mit uns nach Hause
und der Busfahrer ist bei beiden Fahrten derselbe und fährt danach nochmal eine oder zwei Stunden bis
auch er Feierabend hat.
Leider sind auch in der Bevölkerung (zumindest bei uns) Berufe wie Busfahrer oder Lokführer nicht sehr
anerkannt (immer nach dem alten Spruch "wer nichts ist und wer nichts kann, geht zur Post und Eisenbahn")
Und es wird immer schwerer, Nachwuchs zu finden. Die Kosten für den Führerschein sind mittlerweile sehr hoch,
da ist man mit etwa 10.000 € mit dabei. Aus der Bundeswehr, die früher noch viele Fahrer hervorgebracht hat,
kommt nichts mehr nach. Und welcher junge Mensch hat schon so viel Geld, um den Busführerschein selbst
zu bezahlen? Und danach hat er Arbeitszeiten von 6:00 Uhr bis 18 oder 19 Uhr, bei einigen "schwarzen Schafen"
sogar noch länger, weil es immer noch viele Privatunternehmer gibt, die die gesetzlich vorgeschriebenen
Arbeitszeiten, sowie Lenk- und Ruhezeiten nicht interessieren. :Weinen:
So weiß ich, daß letztes Jahr beim SEV zwischen Horb und Rottweil der Fahrer einer Firma drei Wochen lang von
Montag bis Sonntag durchgefahren ist und auch tagsüber nicht gerade viele Pausen hatte.
Hier muß ich meinem Betrieb, der HzL, ein großes Lob aussprechen. Hier wird äußerst genau auf die Lenk- und
Ruhezeiten geachtet. :daumen hoch:
Und gerade solche Dinge sollten selbstverständlich sein. Der Fahrer sollte sich nicht noch strafbar machen müssen,
nur weil er seiner Arbeit nachgeht.
Deshalb sei meinen Kollegen bei den privaten Unternehmen diese Lohnerhöhung gegönnt :genau/richtig:
sevfahrer hat geschrieben:
Die Kosten für den Führerschein sind mittlerweile sehr hoch,
da ist man mit etwa 10.000 € mit dabei. Aus der Bundeswehr, die früher noch viele Fahrer hervorgebracht hat,
kommt nichts mehr nach. Und welcher junge Mensch hat schon so viel Geld, um den Busführerschein selbst
zu bezahlen?
Also wenn ein Unternehmen Leute haben will, dann muss sie meiner Meinung nach ihnen auch den Führerschein bezahlen. Warum sollte das jemand auf eigene Kosten machen?
sevfahrer hat geschrieben:
Und danach hat er Arbeitszeiten von 6:00 Uhr bis 18 oder 19 Uhr, bei einigen "schwarzen Schafen"
sogar noch länger, weil es immer noch viele Privatunternehmer gibt, die die gesetzlich vorgeschriebenen
Arbeitszeiten, sowie Lenk- und Ruhezeiten nicht interessieren. :Weinen:
So weiß ich, daß letztes Jahr beim SEV zwischen Horb und Rottweil der Fahrer einer Firma drei Wochen lang von
Montag bis Sonntag durchgefahren ist und auch tagsüber nicht gerade viele Pausen hatte.
Hier gibt es immer zwei Seiten, denn ich frage mich wieso macht jemand sowas mit? Solchen Firmen würde ich den Vogel zeigen und wechseln. Auch auf dem Bussektor gibt es doch einen Mangel, da kann man sich doch die guten bzw. besseren Unternehmen aussuchen.
Aber auch die schwarzen Schafe müssten bestraft werden und wenn sie öfter auffallen müsste man ihnen den Laden dicht machen.
Es sollten sich aber alle bewusst sein, dass am Ende immer der Busfahrer als Schuldiger dasteht, daher sollte sich jeder zweimal überlegen ob er mitmacht gegen Lenk- und Ruhezeiten zu verstoßen, man schadet sich selber und es dankt einem keiner.
Betriebsbahnhof hat geschrieben: Hier gibt es immer zwei Seiten, denn ich frage mich wieso macht jemand sowas mit?
Ich denke, daß es viele Fahrer gibt, die Angst haben, daß sie ohne Arbeit dastehen. Der Anteil an Fahrern die nicht aus Deutschland stammen, ist mittlerweile recht hoch und da meinen viele Unternehmer "mit denen kann man das machen". Einige können dann nicht so gut deutsch und sind vielleicht froh, daß sie überhaupt eine Arbeit haben. Oder der Arbeitsplatz ist vielleicht direkt am Wohnort
und man will deshalb nicht wechseln.
Leider trauen sich viele nicht, ihre Meinung zu sagen.
Dabei sind doch alle Busfahrer gleich, ganz egal wie er aussieht, ob er jetzt gut deutsch spricht oder nur schlecht. Der Beruf ist
für alle gleich verantwortungsvoll und das muß auch gerecht bezahlt werden.
bei uns kam heute diese Mail über den Schulverteiler. Weiß zufällig jemand, inwiefern das den ÖPNV im Bahnkutscherland betrifft?
E-Mail vom Kultusministerium hat geschrieben:Sehr geehrte Schulleiterinnen und Schulleiter
die Gewerkschaft ver.di hat für Montag 26.03.2012 Streiks im öffentlichen Nahverkehr angekündigt, die auch die Abiturprüfung Latein im allgemein bildenden Gymnasium sowie die Abiturprüfungen der Beruflichen Gymnasien berühren.
Folgende Auskunft wurden dem KM von ver.di Stuttgart mitgeteilt:
Städtischen Verkehrsbetriebe Esslingen: es fährt kein Notdienst.
SWU-Ulm: es fährt kein Notdienst
Baden-Baden-Linie: es fährt kein Notdienst.
Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH: Sonderlinien für Schülerinnen und Schüler bis 8:30
Stuttgarter Straßenbahnen AG: es fährt kein Notdienst (d.h. Keine Busse, keine Stadtbahn). Die S-Bahnen sind hiervon nicht betroffen.
Konstanz (Bus/Fähre): regulär bis 8:30
Bitte stellen Sie sicher, dass Ihre Abiturientinnen und Abiturienten in geeigneter Weise über den Streik informiert werden. Wir empfehlen die Nachfrage bei den örtlichen Verkehrsunternehmen über die aktuelle Situation vor Ort und ggf. die Bildung von Fahrgemeinschaften.
Die pünktliche Anwesenheit liegt in der Verantwortung jeder Schülerin und jedes Schülers.
In Tuttlingen gab es heute wieder einen (wirklich kurzfristigen, die Info kam erst gestern am Spätnachmittag gegen 17:00 Uhr) Streik der Busfahrer, hart muss es wohl den Stadtverkehr (Fa. Klink) und den Tuttlinger Klaiber-Busbetrieb (TUTBUS, oder wie die ausgegliederte Firma heißt) getroffen haben. Ich habe heute, bis auf einen Spaichinger Klaiber-Bus, nur Beck-Busse aus Bärenthal fahren gesehen - ein kompletter Umlauf, zu welchem auch die Fahrt Tuttlingen - Sigmaringen morgens via HZG gehört, ist mindestens ausgefallen.
bei uns in Tübingen sind heute auch fast alle Fahrten (geschätzt mehr als 95%) ausgefallen. Gefahren sind nur Klinik-Verkehre sowie ein Notfahrplan in der morgendlichen HVZ/abendlichen HVZ auf einer den Nachtbuslinien entsprechenden Linienstruktur. Die Information war auch sehr spät. Da es bei uns einen sehr guten regionalen Schienenverkehr gibt, bin ich halt 2 x 2 km mehr gelaufen zum/vom Bahnhof, sonst keine Beeinträchtigungen. Züge waren so voll wie immer.
ich wollte fragen, wie bestreikt wurde. Private Busunternehmen, die als Subunternehmer für "öffentliche" Unternehmen (SWEG, HzL, Südwestbus, Südbadenbus, als Beispiel) fahren oder komplett private Linien.
Im Raum Lossburg fährt die Firma Schweizer als Subunternehmer für Südwestbus. Diese Busse fuhren den normal den ganzen Tag. Auch die gesponserten von Firmen (Hansgrohe - ExpressBus Alpirsbach/Offenburg und Arburg) sind normal gefahren.
nicht alle privaten Unternehmen wurden bestreikt. Aber es gab Unternehmen, die z.B. auch einige Fahrzeuge als Auftragsunternehmen für die SBG fahren sollten. Diese Fahrten sind dann auch leider ausgefallen. Der ganze Streik an sich hat meiner Meinung nach die Öffentlichkeit nicht so richtig wachgerüttelt, was da auf diesem Sektor los ist. Die Organisatoren des Streiks haben in gewisser Weise eine Chance verspielt, auf ihr berechtigtes Anliegen aufmerksam zu machen. Die Demographie (Alterspyramide bei den Bus-Chauffeuren) wird über kurz oder lang gnadenlos zuschlagen. Junge Bus-Chauffeure gibt es nur sehr wenige. Ein aussterbender Beruf?