Tannenrainer hat geschrieben:
Oder hab` ich da was verpaßt?
Ja, ich glaube das schon. Die Verlängerung der Ammertalbahn nach Tübingen ist für mich keine sinnvolle Option. Dazu müssten alle Bahnsteige auf 96 cm umgebaut werden, außerdem auch verlängert werden oder man müsste in Herrenberg stärken/schwächen. Weiter müsste man dann immer in Tübingen umsteigen (oder weitere Bahnsteige umbauen) und könnte auch nicht - wie bei der Regionalstadtbahn vorgesehen - in die Innenstadt von Tübingen weiterfahren.
Der ZÖA (Zweckverband ÖPNV im Ammertal) hat vor einigen Jahren eine Studie in Auftrag gegeben, die sich mit den Anschlussproblemen der Ammertalbahn eingehend befasst hat. Wie ja jeder weiß, kann man zwar in Herrenberg auf den Anschluss von der S-Bahn warten, aber dann sind die Fahrgäste in der Gegenrichtung die Gelackmeierten, weil die nächste Kreuzungsmöglichkeit erst in Entringen liegt. Der Gutachter schlug dann vor, eine Doppelspur bis etwa zur Brücke im Wald zwischen Breitenholz und Altingen vorzusehen. Dann nämlich könnte der Zug nach Tübingen ca. weitere 2-3 Minuten warten und der Gegenzug würde trotzdem seine Fahrgäste rechtzeitig nach Herrenberg bringen. Diese Studie ist meines Wissens immer noch aktuell und dürfte bis 2019 (Bundes-GVFG im Rahmen der RegionalStadtBahn NeckarAlb) umgesetzt werden. Natürlich sind dann im weiteren Verlauf weitere Kreuzungspunkte/Doppelspurabschnitte erforderlich. Diese liegen bei Unterjesingen und sollen dafür genutzt werden, in der HVZ den 30er-Takt zum 15er-Takt zu verdichten.
Ansonsten müsste man hauptsächlich darauf achten, dass die S-Bahn als Verspätungsquelle Nr. 1 saniert wird. Ich habe mir gerade heute Abend vom führenden Planungsingenieur der S-Bahn erklären lassen, dass zunächst gar nicht vorgesehen gewesen war, die Station Feuersee zu bauen. Diese wurde dann später in das Betriebsprogramm hineingedrückt. Weiteres wird mit der Station Mittnachtstraße geschehen. Dass es da irgendwie in Herrenberg klemmt, ist dann irgendwann das Ergebnis.
Auf der Sitzung heute in den Messehallen in Stuttgart zum Planfeststellungsabschnitt Rohr - Flughafenbahnhof war das richtig interessant, was alles an infrastrukturellen Details zu erfahren war. Leider hat kaum jemand außer Vertretern von S 21-Gegnern teilgenommen. Die Gäubahn und ihre Führung über den Flughafenbahnhof stand dabei im Mittelpunkt. Sehr schön erklärt wurde vom Antragsteller Bahn, wieso eine Führung der Fernverkehrszüge über Renningen oder über Wendlingen (KWK) nicht in Frage kommen kann und welche Alternativen sich zwischen Böblingen und Stuttgart Hbf (tief) tatsächlich bieten. Dann wurde die Betrachtungsweise immer weiter eingegrenzt und am Ende wurden Antragstrasse und Flughafenstraßenvariante diskutiert.
Viele Grüße vom Vielfahrer