wolfgang65 hat geschrieben:
Lach - bei dem Finanzkonzept für unseren Regionalverkehr ist das leider nur bedingt richtig. Für den Träger des Verkehrs kann das durchaus anders herum sein. Weniger Fahrgäste bringen mehr Einnahmen....
Daher halte ich dieses derzeit verwendete Konzept für ziemlichen Schwachsinn. Ich würde mir wünschen, dass das so wäre wie Du schreibst.
Viele Grüße
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
beim Ringzug sieht es so aus, dass das EVU der Zweckverband Ringzug ist. Die HzL fährt auf Bestellung durch das Land Baden-Württemberg die Leistungen für den Zweckverband Ringzug als Auftragnehmer. Das wirtschaftliche Risiko und damit auch den Erfolg von Mehreinnahmen hat der Zweckverband Ringzug und nicht die HzL. Teilhaber des Zweckverbands Ringzug sind die drei Landkreise Tuttlingen, Schwarzwald-Baar-Kreis und Rottweil. Fahren also mehr Fahrgäste mit, so steigt der Gewinn bei den Landkreisen bzw. der Kostendeckungsgrad. Dass der so gut ist, und nicht nur eine schwarze Null ist, hängt mit der Konzeption der Verkehre zusammen. So etwa wurden im Bereich Leipferdingen - Tuttlingen, um nur ein Beispiel zu nennen, die Schulzeiten optimal gestaffelt, so dass die Züge diesen Verkehr vollständig aufnehmen können und keine parallelen Buslinien erforderlich sind und die Fahrzeiten trotzdem passen. Oder in Aldingen, wo das frühere Verkehrsunternehmen immer ohne Halt durchgefahren ist, da steigen heute aufgrund der Konzeption 1.200 Fahrgäste in die Züge. Natürlich saß ein bestimmter Anteil zuvor in den Bussen, die wurden aber in Aldingen gekappt, also sozusagen auf die Schiene gesetzt. Die eingesparten Busleistungen wiederum wurden genutzt, um die Fläche besser zu erschließen. Beim Ringzug handelt es sich also um ein System und nicht nur um einen Zugverkehr, der mal so durch die Lande fährt und Fahrgäste mitnimmt. Das System funktioniert nur mit Bus und Bahn zusammen. Es würde da wenig Sinn machen, die starken Erträge des Rückgrats Schiene dem Verkehrsunternehmen zu geben, sozusagen die Rosine im Kuchen und den Rest aus öffentlichen Kassen zu finanzieren. Nein, das Gesamtsystem muss laufen und finanzierbar sein - und das ist es mit der gewählten Konstruktion.
Ohne diese Konstruktion gäbe es den Ringzug nicht - und die inzwischen 15.000 Fahrgäste würden zum großen Teil eben nicht auf der Schiene unterwegs sein. Deine Meinung in vielerlei Hinsicht schätze ich, in diesem Punkt aber bin ich absolut anderer Auffassung.
Der Zweckverband Ringzug hat das Glück, gute Partner zu haben, die auch das ihre dazu beitragen, dass der öffentliche Verkehr in unserer Region inzwischen einen besseren Stellenwert als früher erlangt hat.
Viele Grüße vom Vielfahrer