Vielfahrer hat geschrieben:Aus Tübingen erhalten wir alle 15 Minuten eine IRE/RE-Verbindung nach Stuttgart, das ist deutlich besser als heute!
Schon heute gibt es nachmittags ab Stuttgart alle 15 Minuten eine Verbindung (davon einmal mit umsteigen), zum Beispiel freitags von 12:16 bis 19:22 (Mo-Do ab 15:22). Ausserhalb dieser Zeiten fahren die Züge aber seltener, und genau das ist das Problem, heute will niemand diese Züge bezahlen, wer bezahlt sie in Zukunft? Bzw. auf welchen anderen Strecken müssen Züge abbestellt werden, um die zusätzlichen Züge in den Nebenzeiten nach Tübingen zu finanzieren? Oder fahren bei S 21 auch die Züge tagsüber seltener?
Das "schlechte" Angebot nach Tübingen tagsüber/am Wochenende ist kein Bahnhofsproblem, sondern ein reines Finanzproblem!
Wirklich Vorteil bei S 21 ab Tübingen nach Stuttgart ist die Zunahme an den schnelleren Verbindungen und das auch die langsameren etwas schneller werden. Das die heute in Plochingenen endende RB heute nicht bis Stuttgart durchfährt, könnte zum Teil an knappen freien Trassen bei Stuttgart liegen, die man sich nicht von ein paar 650 (die fahren doch heute die RB?) zufahren lassen will. Wobei man da eh andere Fahrzeuge braucht, mit den 650 darf man wohl nicht nach Stuttgart 21.
Eigentlich bedeutet das die Abschaffung von Fahrplänen, da ich nur noch mit dem nächsten Stadtbus zum Hauptbahnhof muss und immer sofort Anschluss habe.
Naja, es gibt schon noch lange Wartezeiten, ab Stuttgart fährt man einen 4-26-4-26-Takt, das unterscheidet sich nicht so viel von einem 30 min-Takt, ob ich nun 30 min oder 26 min auf den nächsten Zug warten muss, macht jetzt nicht so viel aus.
Zudem ist die RB als einer der 4 Züge weiterhin für Reisende nach Tübingen quasi unbenutzbar. Sie ist 20 min langsamer als die Flughafen-Züge, mit der Folge, dass wenn man ab Stuttgart 4 min früher fährt bereits 24 min früher in Tübingen ist und umgekehrt, dass man auch 26 min später ab Stuttgart fahren kann, und trotzdem nur 6 min später in Tübingen ist. Für Tübinger macht dieser Zug als nur Sinn, wenn einem der schnelle Zug unmittelbar vor der Nase weggefahren ist und man so die Wartezeit mit den vielen RB-Halten totschlagen kann, statt in Stuttgart zu warten (oder etwas einzukaufen).
Die Züge enden nicht in Stuttgart, sondern fahren nach Karlsruhe, Heidelberg, Heilbronn oder Aalen weiter, d.h. man muss im Gegensatz zu heute in vielen Relationen gar nicht mehr umsteigen
Naja, wie oft fährt man wirklich durch? Der Gäubahn-RE soll zum Beispiel nach Schwäbisch Hall, dass ist die einzige Strecke ab Stuttgart, auf der ich noch nie gefahren bin, mein Interesse dürfte vermutlich auch in Zukunft eher gering bleiben.
Offenbar reicht das den Tübingern aber noch nicht, denn sie fordern einen dritten Zug pro Stunde über den Flughafen (bzw. die Wendlinger Kurve), zusätzlich zu den beiden anderen RE-Zügen im 30-Minuten-Takt via Plochingen.
Naja, das ist wohl eine uralte Planung des Landes, mit der man auch Werbung für S21 gemacht hat! Als dann SMA klargestellt hat, dass dieses unmöglich auf diese minimalistischen Infrastruktur zu fahren ist, hat man die kritischen SMA Darstellungen unter Verschluss gehalten und die Züge nach und nach unauffällig wieder entfernt. Die jetzige Landesregierung will "nur" noch drei Züge, aber auch das packt S 21 nicht (bzw. vermutlich schon, da auf der NBS (wie auf allen anderen NBS) wohl wenigr Züge fahren werden als geplant, nur darf man das noch nicht laut sagen).
Aus Ulm und von der Südbahn fährt man deutlich schneller als heute nach Stuttgart.
Was aber quasi nichts mit S 21 zu tun hat, sondern mit der NBS. Die Fahrzeitgewinne durch S 21 (verglichen mit alternativen NBS-Einführungen) dürften vernachlässigbar sein.
Und die Gäubahn fährt in Stuttgart auch weiter, die ICE nach Nürnberg und die RE nach Schwäbisch Hall. Der Flughafen und die Messe sind problemlos zu erreichen.
Zuerst muss noch jemand das Geld für den Gäubahnausbau auftrieben, sonst ist der Zug nach Nürnberg weg, kurz bevor der Gäubahn-Zug kommt. Und so wichtig kann der Flughafen nicht sein, sonst hätte man nicht zugelassen, dass das Angebot dorthin so massiv verschlechtert wurde. Zudem lässt sich ja schon alleine durch den Gäubahn-Ausbau die Fahrzeit zum Flughafen massiv verkürzen. Die zusätzliche Zeit, die S 21 bringt kommt natürlich noch dazu, aber das ist nur der kleinere Teil (und eben, warum hat man die Fahrzeit zum Flughafen die letzen Jahre so massiv verlängert, wenn das doch so wichtig sein soll?).
Interessant finde ich, wie sich SMA von S 21 indirekt distanziert, im Audit hat man ja schon viel kritisches zwischen die Zeilen "geschrieben", und nun noch der Einsatz für eine Alternative, da hat wohl jemand Angst um seinen guten Ruf...
Florian