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Stuttgart 21 landet abgeschlagen auf dem letzten Platz

Verfasst: Do 3. Feb 2011, 22:56
von Vielfahrer
Hallo,

gerade habe ich in der Freitagsausgabe der Stuttgarter Zeitung geblättert. Auf Seite 6 wird berichtet, dass im Hinblick auf die Landtagswahl in 50 Tagen das Thema Stuttgart 21 die Wähler auf den letzten Platz gesetzt haben, sprich, es interessiert in der Öffentlichkeit eigentlich nicht mehr stark.
Die Bildungspolitik ist für die meisten Wähler entscheidend, gefolgt von Energie, Umwelt und Wirtschaft.
Auf die Frage "Wie wichtig für Ihre Wahlentscheidung ist Stuttgart 21 und die Verkehrspolitik" antworteten 19% mit sehr wichtig, 35% mit wichtig, 30% mit weniger wichtig und 14% mit gar nicht wichtig.
Bei der Bildungspolitik lauten die Prozentsätze 55% sehr wichtig, 37% wichtig, 6% weniger wichtig und 1 % gar nicht wichtig.
Da ist offenbar einer Partei ihr Hauptwahlkampfthema abhanden gekommen! Fogerichtig geht sie gegenüber der Dezember-Umfrage von 28% auf 24% zurück, die SPD steigt von 18% wieder auf 21% an, die CDU und FDP bleiben bei 39% bzw. 6% und die Linke wird aktuell auf 5% gesetzt.

Nils Schmid kommt übrigens bei der MP-Frage näher an MP Mappus heran als Kretschmann.

Interessante Lektüre zu später Stunde, meint Vielfahrer

Re: Stuttgart 21 landet abgeschlagen auf dem letzten Platz

Verfasst: Fr 4. Feb 2011, 12:34
von Marvin
An wen war die Umfrage gerichtet? An alle oder nur an Stuttgarter Bürger? Ist die Umfrage repräsentativ?

Wenn dort jeder teilnehmen konnte, dann ist es doch logisch, dass S21 nicht das wichtigste Thema ist. Leute außerhalb Stuttgarts betrifft das nicht unbedingt, warum sollten sie also S21 als Hauptthema nennen?

Re: Stuttgart 21???

Verfasst: Fr 4. Feb 2011, 14:40
von Tf Reinhard
Eine kleine (nicht ganz ernst gemeinte) Bemerkung am Rande:

Paris nach Stuttgart

Nein, nein, es geht hier nicht um eine TGV-Verbindung von Paris nach Stuttgart. Wie heute morgen "Radio 7" berichtete scheint sich auch die Prominenz für Stuttgart 21 zu interessieren. Die Millionenerbin Paris Hilton hat heute ein paar Termine in Stuttgart und wollte sich auch über das Projekt Stuttgart 21 informieren. Die Anreise sollte von Frankfurt aus mit dem Zug erfolgen.

Eine Mitfahrerlaubnis im Führerstand wird sie ja nicht haben. Nicht, dass der Tf wegen tiefer Einblicke zu sehr von der Strecke abgelenkt wird... :verlegen: :lachgrampf:

Reinhard

Re: Stuttgart 21???

Verfasst: Fr 4. Feb 2011, 16:41
von Sascha
Tf Reinhard hat geschrieben:Eine Mitfahrerlaubnis im Führerstand wird sie ja nicht haben. Nicht, dass der Tf wegen tiefer Einblicke zu sehr von der Strecke abgelenkt wird... :verlegen: :lachgrampf:
Dann käme in den Nachrichten:

"Schweres Zugunglück im Stuttgarter HBF, Lokführer durchbrach Prellbock, starb mit einem glücklichen Lächeln!"

Das ist jetzt auch nicht ernst gemeint.

MFG

Sascha

Re: Stuttgart 21 landet abgeschlagen auf dem letzten Platz

Verfasst: Fr 4. Feb 2011, 16:57
von KBS720
Da muss ich Marvin zustimmen und da die Politik eh macht was sie will, kann es eh bald vergessen.

Re: Neue Schwarzwaldbahn-Werbelok „L’Or del’azur“

Verfasst: Fr 4. Feb 2011, 17:04
von KBS720
Vielfahrer hat geschrieben:Hallo Florian,
in mehreren Punkten irrst Du. Die Gäubahn ist vielen Politikern wichtig, allein, das war sie schon seit 50 Jahren. Konkret erreicht wurde nichts, was den zweigleisigen Ausbau betrifft.
So saumäßig interessieren kann es sie nicht, denn dann würde das 2. Gleis nicht seit 65 Jahren fehlen. Sondern wäre vielleicht seit 40-45 Jahren oder spätestens seit 20 Jahren wieder neben 1.Gleis. Das ist genauso ist das mit Donaueschingen-Neustadt da sollte ja auch schon seit 1978 die Oberleitung hängen, nun soll sie 2018 kommen, warum 2018 wenn sie die letzten 40 Jahre nicht kam. Vielleicht weil sich damit kein Politiker rühmen kann :Kopf_Kratz:

Grüße Andreas

Re: Neue Schwarzwaldbahn-Werbelok „L’Or del’azur“

Verfasst: Sa 5. Feb 2011, 19:22
von Bm 6/6 18514
Hallo,

der Gäubahn-Ausbau wird schon ewig diskutiert. Die Anschlüsse in Stuttgart waren miserabel. Durch die ICE-T hat man es immerhin vor 12 Jahren geschafft, den Anschluss nach Nürnberg herzustellen, wegen der Achsprobleme gibt es den momentan aber nicht mehr. Schon lange herrschte Einigkeit mit der Schweiz, dass ein Anschluss an den ICE nach Mannheim-Köln/Frankfurt wichtig ist. Dazu fehlen aber in Stuttgart knapp 15 min, die sich durch Streckenausbau zu erträglichen Kosten nicht realisieren lassen. Nun wollten die Schweizer im Rahmen des HGV-Abschlusses die Strecke Eglisau-Neuhausen ausbauen, was zwar keine Fahrzeitverkürzung bringt, aber eine frühere Abfahrt in Zürich von etwa 7 min ermöglicht. Die nun noch fehlenden Minuten sind in Deutschland realistisch einsparbar, und somit entstand das Projekt des Gäubahn-Ausbau, völlig unabhänging von S 21. Und da in Deutschland alles halt sehr langsam läuft, hat man aktuell gerade mal mit dem Planen angefangen, ist aber vom Bau noch lange entfernt, während in der Schweiz die erste Hälfte des Ausbaus fertig ist und die zweite Hälfte nächstes Jahr erfolgt. Diese Verzögerung hat aber auch nichts mit S 21 zu tun, sondern scheint auch sonst üblich zu sein, siehe die Elektrifizierung Lindau-München, da haben die schweizer ihrer Fristen massiv verlängert, weil die DB mit dem planen noch lange nicht fertig ist (während z.B. die Franzosen mit Hilfe aus dem selben Geldtopf eine alte teilweise stillgelegte Eisenbahnstrecke mit grossen Brücken etc. grundsaniert, elektrifiziert und TGV-tauglich ausgebaut haben und schon letztes Jahr damit fertig wurden).
Das der Gäubahnausbau daher erst in einigen Jahren stattfindet, hat somit überhaupt in meinen Augen überhaupt nichts mit S 21 zu tun, durch S 21 sollte der Gäubahn-Ausbau bis in 10 Jahren fertig sein, aber ich hoffe das wird schon früher der Fall sein, so 2015-2017 halte ich durchaus für realistisch und somit wären die ganzen Verbesserung auch ohne S 21 umgesetzt.
Und selbst wenn der Gäubahn-Ausbau durch S 21 vorangetrieben sein worden sollte (was nicht glaube), wäre ein Abbruch von S 21 auf jeden Fall irrelavant für die Gäubahn, da das Geld ja eben nun sicher da ist. Somit kann ich dir allenfalls zustimmen, dass wenn es S 21 gar nie gegeben hätte, möglicherweise der Gäubahn-Ausbau nicht käme, aber was wäre-wenn-Fragen sind immer schwer zu beantworten.
Fakt ist aber wohl das nach deinen Aussagen, dass der Gäubahn-Ausbau nun definitiv ist. Somit ist S21 für den weiteren Verlauf auf jeden Fall irrelevant geworden (wenn es das je war). Für den Bund ist S 21 nur ein regionales Bahnprojekt, an dem er sich nicht finanziell beteiligt, daher bezweifle ich, dass er bei seiner Prioritätensetzung stark darüm kümmert.

Ein Gäubahn-Ausbau ist übrigens bei S 21 keinesfalls zwingend, man kann genauso bei weiter nicht ausgebauter Gäubahn fahren, man verliert dann wahrscheinlich den Anschluss nach Nürnberg, wie das aktuell aber wegen der Ersatzzüge auch der Fall ist. Oder zusammengefasst:
1. kein S 21, kein Gäubahn-Ausbau: Anschluss nach Nürnberg, aber nicht nach Köln
2. kein S 21, Gäubahn-Ausbau: Anschluss nach Nürnberg und Köln
3. S 21, kein Gäubahn-Ausbau: kein Anschluss nach Nürnberg und Köln
4. S 21, Gäubahn-Ausbau: Anschluss nach Nürnberg und Köln, aber mit etwas knappern Umsteigezeiten als bei (2.).
Vielfahrer hat geschrieben: Wer hingegen K 21 oder gar K 20 plant, der hat den Zwang nicht. Er kann ja weiterhin ohne Anschlüsse zu beachten auf der ansonsten von keinen Zügen befahrenen Gäubahntrasse bis Stuttgart Vaihingen fahren und muss sich dort nur mit der S 1 arrangieren. Das könnte durch entsprechend frühere Abfahrt, etwa 04, wie das jahrelang praktiziert wurde, bewerkstelligt werden ohne Ausbau.
Exakt das selbe trifft aber auch bei S 21 zu, so lange man keine Rücksicht auf Anschlüsse nimmt, braucht es genausowenig einen Ausbau bei S 21. Die einzige Frage, die man sich stellen muss, ist ob man in Stuttgart den Anschluss nach Köln/Nürnberg will. Will man diesen Anschluss, muss man die Gäubahn ausbauen, egal ob S21/K20/K21. Ignoriert man die Anschlüsse, kann man bei allen 3 Varianten auf einen Ausbau verzichten.
Dann würde mich interessieren, wie Du - bei Deiner Fachkenntnis, die ich durchaus anerkenne - beim Gäubahn-Ausbau auf 30 - 40 Minuten Fahrzeitersparnis zwischen Schaffhausen und Stuttgart kommst?
Habe ich doch überhaupt nicht behauptet, ich sprach vom FLUGHAFEN. Nach Stuttgart bringt ein Gäubahn-Ausbau bei K 20/21 etwa 8 min, bei S 21 nur etwa 4 min.
Den Halt in Rohr oder in Vaihingen benötigt K 21 für die Flughafenanbindung. Für diesen Halt würde ich mindestens 2 Minuten Fahrzeitverlust veranschlagen.
Ob der Halt in Rohr bei K 21 "benötigt" wird, weiss ich nicht, ist aber auch egal, ich gehe hier erst mal von keinem Halt aus. Wie gesagt, bei einem Verzicht auf S 21 hat man etwa 3 min "übrige" Fahrzeit, die man entweder für eine längere Umsteigezeit in Stuttgart Hbf "verbraten" kann, oder man könnte sie auch für einen Halt in Rohr nutzen. Wobei ich einen Halt in Rohr für nicht sehr sinnvoll halte, da ich es mir sehr schwer vorstelle, dort Bahnsteige zu bauen.
Zu den 18 Minuten von Böblingen nach Stuttgart möchte ich sagen, dass ich am Dienstag zufällig mal wieder auf diesem Abschnitt gefahren bin und die Zeiten gestoppt habe. Zwischen Stg.-West und dem Hauptbahnhof sind wir auf den ca. 6 bis 7 Kilometern bei einer Fahrzeit von 10 Minuten auf nicht mal 60 km/h gekommen! Und ab Vaihingen hat es alleine 17 Minuten bis zum Hauptbahnhof gedauert. Der Zug schleicht wirklich den Hang hinunter und wird in der Regel bei der Einfahrt nach Stuttgart auf dem sog. "Tunnelgebirge" verklemmt. So sieht die Realität aus.
Die Bummelei ist dort aber planmässig, da man als zusätzliche Reserve wegen der zu knappen Wendezeit in Singen, die regelmässig zu Verspätungen von ca. 6 min führen, dort zusätzliche Puffer von etwa 5 min eingebaut hat. Man hält die Kreuzung in Stuttgart Hbf selber daher zu heikel und wartet lieber auf der anderen Seite des Einspurabschnitts. Was sich natürlich gut auf Verspätungen auswirkt, neulich im IC Horb ab +5, Stuttgart an -1...
Und auch bei S 21 muss der Zug gegebenfalls auf andere Züge warten, da auch dann nicht alle andere Züge zur Seite genommen werden, wenn der Gäubahn-Zug kommt.
In einem Fahrplanentwurf zur Gäubahn hat SMA übrigens die Fahrzeit Stuttgart Hbf (oben)-Böblingen mit 17 min vorgeschlagen. Und die Fahrzeitenvorschläge bei S 21 sind auch von SMA...

Viele Grüsse

Florian

Re: Neue Schwarzwaldbahn-Werbelok „L’Or del’azur“

Verfasst: Sa 5. Feb 2011, 19:47
von Tf Reinhard
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole:
Reinhard hat geschrieben:Lieber wäre es mir, wenn wir uns dazu im "Stuttgart 21 - Tread" treffen würden. Bitte das Thema hier nicht vertiefen, das gehört woanders rein.
Reinhard

Re: Stuttgart 21 landet abgeschlagen auf dem letzten Platz

Verfasst: Sa 5. Feb 2011, 20:32
von Vielfahrer
Hallo Marvin,
die Umfrage war nicht nur an Stuttgarter Bürgerinnen und Bürger gerichtet. Das wäre bei einer Landtagswahl sicherlich auch nicht sinnvoll. Bin selbst aber kein Anhänger von Meinungsumfragen und halte die Ergebnisse auch für nicht sonderlich verlässlich. Allerdings scheint eine gewisse Sättigung beim Thema Stuttgart 21 eingetreten zu sein. Wenn ich nur daran denke, dass die meisten ja gar nicht mit Bus und Bahn, sondern mit ihrem eigenen PKW unterwegs sind, dann kann ich mir das schon vorstellen, dass nach der Schlichtung, die höchst interessante Diskussionen gebracht hat, das Thema Bahn nicht mehr das Top-Thema ist.

Beim heutigen "Aktionstag" an 40 Orten in Baden-Württemberg haben sich nur relativ wenige beteiligt. Bin zufällig in Tübingen in der Stadt gewesen und haben vielleicht 100 bis 150 auf dem Holzmarkt gesehen. Mehr waren es nicht - und das in einer Stadt, wo bei den letzten Stadtratswahlen in der Kernstadt über 50% die Grünen gewählt haben.

Der harte Kern ist halt noch unterwegs - aber interessieren tut das Thema eigentlich niemand mehr und angesichts eines kommenden 15-Minuten-Takts zwischen Tübingen und Stuttgart dürfte es den K-21-Akteuren auch schwer fallen, andere als ihre Gesinnungsgenossen von Verschlechterungen zu überzeugen.

Viele Grüße vom Vielfahrer

Re: Stuttgart 21

Verfasst: Sa 5. Feb 2011, 21:08
von Vielfahrer
Hallo Florian,

bei S-21 kann die Gäubahn nicht zu beliebigen Zeiten aus dem Tiefbahnhof fahren. SMA hat festgestellt, dass pro Stunde zwei Abfahrten für die durchgebundenen ICE von Nürnberg über Stuttgart - Flughafen nach Zürich unkritisch sind, nämlich zu den Minuten 15 oder 45. Würde an zu andere Zeiten fahren, so hätte man das Problem, dass man der S1 irgendwo vor Herrenberg auflaufen würde. Das wäre nur bei den Minuten 0 und 30 nicht der Fall. Diese aber würden mit der S2 bzw. S3, die im 10/20er-Takt zwischen Rohr und dem Flughafen verkehren, Probleme verursachen. Aus diesem Grund wurde die Abfahrtzeit auf die Minute 15 gesetzt (gerade Stunde), die des RE auf die Minute 46 (stündlich).
Nun würde es mich interessieren, wie man es schaffen will, ohne Gäubahn-Ausbau (d.h. die vorgesehenen Doppelspuren und die Beschleunigungsmaßnahmen) die Abfahrtsminute 04 in Singen zu erreichen. Das geht nämlich nicht ohne Ausbau. Deswegen bedeutet Stuttgart 21, dass der Gäubahn-Ausbau bis zur Fertigstellung von S 21 kommen muss und auch wird.

Andere Fahrlagen sind nicht möglich, es sei denn, dass man die S-Bahn generell umplanen würde, was angesichts der zigtausenden, die damit fahren und auch wegen der engen Verzahnung mit dem regionalen Busnetz nicht ratsam wäre.

Bei K 21 hingegen könnte man tatsächlich auch zur Minute 0 oder wegen mir auch zur Minute 04 abfahren und die Zeit ähnlich wie seither so strecken, dass man es bis zur Minute 04 in Singen schaffen könnte. Ein zwingender Ausbaubedarf wie bei S 21 besteht für die Gäubahn nicht.
Abgesehen davon teile ich die Auffassung überhaupt nicht, dass mit einem "Ende von S 21" Gelder für den Ausbau der Gäubahn vorhanden wären. Zunächst müssten der DB, die Baurecht hat, die entsprechenden Kosten ersetzt werden (> 1 Mrd. Euro) und dann müsste in die Substanzerneuerung des maroden Kopfbahnhofs ca. 1,3 Mrd. Euro gesteckt werden. Kaum vorstellbar, dass sich z.B. der Flughafen Stuttgart dann weiterhin an den Kosten des Ausbaus/Umbaus beteiligen würde. Das ganze würde wohl ausschließlich auf den Bund zukommen, der über diese Variante weder planfestgestellte Erkenntisse und deswegen schon gar keine Finanzierungskonzepte hat.

Im Vergleich S 21 mit ausgebauter Gäubahn und K 21 mit ausgebauter oder nicht ausgebauter Gäubahn schneidet die offizielle Variante S 21 ganz klar besser ab: Durchmesserverbindungen ab Nürnberg (mit HGV-Anschluss aus Berlin), direkte Anbindung des Flughafens mit drastisch reduzierten Reisezeiten, direkte Anbindung der Neuen Messe, schneller RE Schwäbisch Hall - Stuttgart - Flughafen - Böblingen - Herrenberg - Horb - Sulz - Oberndorf - Rottweil - Spaichingen - Tuttlingen - Engen - Singen mit schlankem Anschluss an IC ab Singen nach Zürich.
Ein richtig gut durchdachtes Konzept, welches vor Ort durch lokale Bahnsysteme (Seehas in KN, Ringzug in TUT/RW) und S-Bahn ab Bondorf unterlegt wird. Zusätzlich gibt es stündlich eine schnelle Güterzugtrasse zwischen Schaffhausen und Kornwestheim.

Was in der Diskussion noch nicht gewürdigt wurde, sind die zwischenzeitlich vom Land erarbeiteten Ausschreibungsnetze. Das sind nicht einfach irgendwelche Strecken und Betriebskonzepte, die zu einem Ausschreibungsnetz zusammengefasst werden. Da stecken viele schlaue Überlegungen dahinter, im Bereich der Gäubahn u.a. das oben skizzierte Betriebskonzept. Dieses muss in den Knoten Eutingen, Horb, Rottweil, Tuttlingen und Singen, wo es an teilweise verschiedene Ausschreibungsnetze andockt, passen - und es wird passen!

Die Ausschreibungen werden in den kommenden Monaten auf den Markt geworfen werden und dann wird das ganze System in gewisser Hinsicht etwas starrer. Für andere Konzeptionen ist dann mal erst das Zeitfenster für eine Weile (Vertragsdauer) geschlossen.

Bei einem Teil dieser Ausschreibungsnetze sind auch elektrische Traktionen unterstellt, wo heute noch mit Diesel gefahren wird. Schon aus diesem Grund sind die Formulierungen wie "S-21 nimmt dem Regionalverkehr das Geld weg" ausgemachter Blödsinn. Diese Elektrifizierungen werden kommen, weil sie Grundlage der Ausschreibungen sind und sich potentielle Betreiber auch darauf verlassen können müssen.

Nachdem S 21 eine recht zentrale Position im Land hat und das Durchmesserkonzept sich auf das ganze Land auswirkt, müssen sich alle Akteure, die an S 21 rütteln, darüber im klaren sein, dass die ganzen Ausschreibungsnetze neu konzipiert werden müssten. Vermutlich dürfte auch dies nicht ganz preiswert werden.

Viele Grüße vom Vielfahrer