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Re: Ferbusse Allensbach-Umfrage

Verfasst: Do 7. Aug 2014, 10:28
von Vielfahrer
Tf Reinhard hat geschrieben: Ist meiner Frau im (leicht) verspäteten TGV vor Karlsruhe auch passiert. Die Schwarzwaldbahn hätte vielleicht gerade mal 3 Minuten warten müssen. Den Zugschluss konnte sie noch sehen.

Reinhard
Ist nur ein weiterer Beleg für die Unfähigkeit der DB-Mitarbeiter.

Viele Grüße vom Vielfahrer

Re: Ferbusse Allensbach-Umfrage

Verfasst: Do 7. Aug 2014, 10:34
von wolfgang65
Vielfahrer hat geschrieben:...
Nein, ich habe die DB jetzt satt. Ein besonderer Dank geht an das MVI, indem sie solch ein Ausschreibungsverfahren gewählt haben, welches der DB mindestens 1/3 ihres Verkehrs, hoffentlich noch mehr, wegnimmt.

Vielfahrer
Hallo Vielfahrer,

ich kann ja Deinen Frust verstehen, aber hast Du schon mal weiter gedacht was das bedeutet?

Angenommen auf jeder Strecke fährt ein anderes Unternehmen - Was würde das bedeuten? Jedes Unternehmen möchte ja seinem Auftraggeber gute Arbeit aufzeigen, also u.a. pünktlich sein....
Das geht aber nur, wenn man nicht auf die anderen - vielleicht unpünktlicheren Unternehmen - wartet. Daraus stellt sich natürlich gleich die Frage "Wer entscheidet oder man wartet oder nicht?" - eine neue Behörde etwa????
Eine einfache Regel a la 3 min wird gewartet ist sicher nicht hilfreich. Das muss sicher Strecken und Situationsabhängig sein. Man sieht ja heute schon bei der DB, dass z.B. der Fernverkehr auf Grund des Wartens auf verspätete Züge zusammenbrechen würde, wenn es keine Nächte gebe, in denen mehr oder weniger alles auf Anfang zurückgesetzt wird. Jede später der Tag, um so länger die mittlere Verspätung der Züge und umso länger lässt die DB dann auch die Züge warten - die Nacht kommt ja bald...

Anders herum sind Pünktlichkeits-Offensiven immer dazu geeignet, genau das zu Verursachen was Du kritisierst. Wohl auch deshalb darf der "einfache" Fahrdienstleiter nicht einfach Züge ohne Rücksprache warten lassen.
Dass die Umsetzung bei der DB Mängel aufweist ist klar - aber man sollte das nicht einfach den Mitarbeitern zuweisen. Hier liegt das Problem auch weiter oben. Manager die den Bahnbetrieb nicht kennen, können auch nicht wirklich hier vernünftige Lösungen finden.

Grüße

Wolfgang

Re: Ferbusse Allensbach-Umfrage

Verfasst: Do 7. Aug 2014, 10:50
von Vielfahrer
Also wenn ich nicht soviel unterwegs wäre, würde ich mir als Laie des Bahnbetriebs das nicht zu trauen, die Mitarbeiter der DB heftig zu kritisieren. Aber wenn man den IC in Rottweil pünktlich abfahren lässt, steht er wenige Minuten in Epfendorf, um auf den hoffentlich pünktlichen Gegenzug zu warten. So war es auch gestern, denn der Gegenzug aus Stuttgart kam in Rottweil pünktlich an. Hätte man die zwei Minuten (am gleichen Bahnsteig reicht das gut aus) gewartet, wäre das okay gewesen und schlimmstenfalls hätte sich die Epfendorfer Kreuzung gedreht.

Heute früh wiederum war es der Zug um 6:08 ab Horb in Richtung Singen. Weil dieser Zug ständig zu spät in Tuttlingen eintrifft, mal nur wenige Minuten, mal bis zu 10 und mehr Minuten, gibt es im Schülerverkehr (es fahren über 500 Schüler mit diesem Zug auf Teilabschnitten im Landkreis Tuttlingen mit) ständig Probleme. Die DB hat deswegen eine Anweisung herausgegeben, dass dieser Zug mit höchster Pünktlichkeit verkehren soll. Für Leute, die nichts denken, heißt dies, möglichst auf die Sekunde abfahren und nicht nach links und rechts schauen, auch nicht, ob gerade noch Fahrgäste in Horb die Treppe hoch kommen. Dass wir aber seit einigen Tagen mitten in den Sommerferien sind und der Zug Fahrzeitüberschüsse in großem Umfang hat, hat man bei der DB wohl noch nicht mitgekriegt. Nein, die Vorschriften werden stur eingehalten.

Meine Erkenntnis ist die, dass das System und seine Mitarbeiter nichts taugen, aber nicht nur oben!

Vielfahrer

Re: Ferbusse Allensbach-Umfrage

Verfasst: Do 7. Aug 2014, 11:45
von wolfgang65
Vielfahrer hat geschrieben:...
Meine Erkenntnis ist die, dass das System und seine Mitarbeiter nichts taugen, aber nicht nur oben!

Vielfahrer
Das würde ich jetzt nicht so verallgemeinern - aber gut, das ist ne andere Sache.

Viel wichtiger ist doch die Frage der Alternative. Und meines Erachtens wird eine weitere Fragmentierung des Netzes nur zu noch größeren Problemen führen. Schau einfach nach England....

Sinnvoller wäre es meines Erachtens hier auf (wohl) DB-Netz einzuwirken, dass hier flexibler gehandelt wird / werden darf. Das könnte aber auch mehr Wissen über die Zusammenhänge / Personal in der Zentrale benötigen....
Oder man macht Fahrpläne wieder laxer und baut "Verspätungsquellen" wieder aus, die zur Kostenreduktion gemacht wurden.

Aber nur mit "DB Raus" rufen, wirst Du das Problem nur verschärfen. Wie sagte ein guter Bekannter aus England: "Macht bitte nicht unsere Fehler, Ihr könnt sehen wohin es führt....."

Grüße

Wolfgang

Re: Ferbusse Allensbach-Umfrage

Verfasst: Do 7. Aug 2014, 12:42
von Gleisexperte
Hallo Wolfgang,

Deine Meinung, dass nur ein Unternehmen die Probleme richten kann, kann ich nicht teilen. In der Schweiz gibt es neben der SBB viele Privatbahnen und alles läuft wie am Schnürchen. Ich kann da Vielfahrer nur recht geben. Habe auch ständig Frust mit den Verspätungen. In dem DB-System wird nicht an den Reisenden gedacht.
Eine Lösung, um neutral viele Bahnunternehmen fahren zu lassen, dass das Netz aus der Hand der DB genommen wird. Dann müsste sich auch die DB dem Wettbewerb mit neuen Ideen stellen.
Das meint der
Gleisexperte

Re: Ferbusse Allensbach-Umfrage

Verfasst: Do 7. Aug 2014, 13:28
von wolfgang65
Gleisexperte hat geschrieben:Hallo Wolfgang,

Deine Meinung, dass nur ein Unternehmen die Probleme richten kann, kann ich nicht teilen. In der Schweiz gibt es neben der SBB viele Privatbahnen und alles läuft wie am Schnürchen. Ich kann da Vielfahrer nur recht geben. Habe auch ständig Frust mit den Verspätungen. In dem DB-System wird nicht an den Reisenden gedacht.
Eine Lösung, um neutral viele Bahnunternehmen fahren zu lassen, dass das Netz aus der Hand der DB genommen wird. Dann müsste sich auch die DB dem Wettbewerb mit neuen Ideen stellen.
Das meint der
Gleisexperte
So habe ich das aber nicht geschrieben! Und der Vergleich mit der Schweiz ist meines Erachtens wenig hilfreich - ein extrem hochsubventioniertes und reguliertes System passt nicht zum "teilprivatisierten" deutschen Netz. In Deutschland will man durch die Privatisierung viel Geld sparen - in der Schweiz sieht das ganz anders aus. Schau lieber nach England....

Aber bitte sage mir was sich ändert, wenn eine andere Firma fährt? Wer gibt denn die Trassen frei und instruiert die Fahrdienstleiter. Das ist doch zuerst einmal DB Netz ...
(zugegebenermaßen vereinfacht dargestellt)

Grüße

Wolfgang

Nachtrag:

DB Netz als Behörde weiter existieren zu lassen, ändert doch im ersten Augenblick nicht viel. Eine Organisation die nicht gut funktioniert, wird durch "Beamtisierung" kaum besser. Wir sprechen hier doch nicht vorn absichtlichen Versäumnissen um den DB Personenverkehr zu stärken....

Re: Ferbusse Allensbach-Umfrage

Verfasst: Do 7. Aug 2014, 14:14
von KBS720
Ich glaub mein Schwein pfeift! Vielfahrer du hast wohl nicht mehr alle Latten am Zaun das du hier alle DB MA über einen Kamm scherst!!
Es liegt sicher nicht an allen DB MA! Sondern am angesprochenen Systemfehler, das Netz privatisieren ist der falsche Weg. Das Netz muss beim Staat bleiben und darf nicht mehr auf Gewinn ausgerichtet werden!.

Das dass mit dem IC in TR nicht geklappt hat ist doof, das war sicher kein Tf der da regelmäßig fährt. Sonst wüsste er das, aber glaubst du bei einem privaten EVU wäre alles besser? Insgesamt gehören alle alle EVU wegen Anschlüsse vernetzt.

Ich hoffe vielfahrer du überdenkst deine Aussage nochmals.

Andreas

Re: Ferbusse Allensbach-Umfrage

Verfasst: Do 7. Aug 2014, 16:13
von R.T.B.
Wie ist das eigentlich generell geregelt mit Verspätungen im Nahverkehr? Ich bin so gesehen auch ein "Vielfahrer", fahre aber eher Fernverkehr. Dort ist es ja eigentlich üblich, dass bei Verspätung vorgemeldet wird und häufig auch gewartet wird und sich jemand echt Gedanken macht (bis hin, dass ein ICE außerplanmäßig an Bahnhöfen hält, wo er sonst nicht hält, kommt in Offenburg z.B. ja öfter vor oder auch auf der NBS Köln/FFM). Ich bin nun immer davon ausgegangen, dass im Regionalverkehr eigentlich nicht vorgemeldet wird und auch nicht gewartet wird - jedenfalls hab ich das fast noch nie erlebt, dass ein Regionalzug gewartet hat - egal ob DB oder Privatbahn.

Das einzige, was bei der DB oft nicht funktioniert ist der Informationsfluss an die Reisenden. Als ich vor ein paar Monaten mit einem verspäteten ICE in Stuttgart HBF ankam, hieß es per Durchsage, dass der RE nach Singen nicht wartet. In meinem Wagen waren min. 10 Leute, die daraufhin geschimpft haben. Einfach aus Neugier (und weil man 2h ja dann nichts zu tun hat) bin ich mal zu dem Gleis gelaufen und siehe da - er hat doch gewartet. Pech für die anderen 10 Leute, die eigentlich da auch mitfahren wollten, sich aber schon irgendwo in die Bahnhofsläden verzogen hatten. Ich jedenfalls schaue bei Verspätungen mittlerweile lieber selber per Handy, wie ich weiterkomme, weil ich es schon oft erlebt habe, dass man so Dinge erfährt, die einem das Personal verschweigt. :Cool:

Re: Ferbusse Allensbach-Umfrage

Verfasst: Do 7. Aug 2014, 16:52
von Sascha
Hallo,

ich habe es im Regionalverkehr schon erlebt.

RE von Herrenberg hatte + 5 min. Ankunft in Eutingen .04, Abfahrt der S41 .08. So hätte ich den Anschlusszug in Freudenstadt nach Haslach nicht erreicht, es wäre der letzte, der nach Haslach fährt, sonst hätte ich in Hausach 2 Stunden warten dürfen. Die Schaffnerin gab an den TF der S41 durch, das es viele Umsteiger gibt.

Die S41 wartete auf uns, durch einen Raucher bekamen wir in Eutingen auch noch +3, so dass wir .11 in Eutingen abgefahren sind. Ankunft in Freudenstadt wurde pünktlich erreicht, da der TF der S41 sehr gut (schnell) gefahren ist.

Hier hat der kleine "Dienstweg" geholfen. Das habe ich im übrigen öfters erlebt.

Gruß

Sascha :hallo/ade:

Re: Ferbusse Allensbach-Umfrage

Verfasst: Do 7. Aug 2014, 19:23
von Vielfahrer
KBS720 hat geschrieben:Ich glaub mein Schwein pfeift! Vielfahrer du hast wohl nicht mehr alle Latten am Zaun das du hier alle DB MA über einen Kamm scherst!!
Es liegt sicher nicht an allen DB MA! Sondern am angesprochenen Systemfehler, das Netz privatisieren ist der falsche Weg. Das Netz muss beim Staat bleiben und darf nicht mehr auf Gewinn ausgerichtet werden!.

Das dass mit dem IC in TR nicht geklappt hat ist doof, das war sicher kein Tf der da regelmäßig fährt. Sonst wüsste er das, aber glaubst du bei einem privaten EVU wäre alles besser? Insgesamt gehören alle alle EVU wegen Anschlüsse vernetzt.

Ich hoffe vielfahrer du überdenkst deine Aussage nochmals.

Andreas
Nachdem ich wirklich sehr viel (nicht nur gestern und heute) an Fehlleistungen von Mitarbeitern der DB (stationäre auf den Stellwerken und mobile in den Zügen) erlebt habe und sehe, dass das denen absolut nichts ausmacht, habe ich keine Veranlassung, meine Meinung dazu zu verändern. So wie den "MA der DB" die Bedürfnisse von Kunden so was von abgehen, gibt es keinen Grund, diese vor irgendwelchen Wettbewerbern in Schutz zu nehmen. Das System Eisenbahn an sich wäre gut, aber unfähige Mitarbeiter vor Ort auf den Stellwerken, in den Zügen und in den Büros, ruinieren das vollkommen. Im Bekanntenkreis kenne ich fast nur noch Leute, die mir irgendwelche Erlebnisse von verpassten Anschlüssen, defekten Fahrzeugen, schmutzigen Bahnhöfen usw. berichten und nicht verstehen konnten, weshalb ich daraus nicht längst meine Konsequenzen gezogen habe. Wenn man dann noch bedenkt, wie da abkassiert wird, in erster Linie bei Trassengebühren, Stationsgebühren usw., wie Bauarbeiten bei der DB strukturell extrem überteuert sind, weil versucht wird, für sowieso fällige Instandhaltungsmaßnahmen einen Kostenträger etwa bei Elektrifizierungsarbeiten oder sonstwo zu finden, dann rundet sich das Bild des Berufsbilds DB-Mitarbeiter ab.

Deswegen Feuer frei! Hoffentlich kriegen die vom Land die Quittung und sind bald weg vom Fenster. Im nächsten Schritt gehört DB-Netz nicht unter die Obhut des Staats, sondern zerschlagen. Keiner, der Fehlleistungen produziert, soll sich in dem großen Haufen verstecken können oder mir mit Empfehlungen kommen, dass der Kunde versprochene Leistungen selbst vormelden muss. Eine Perversion eines Dienstleistungsbetriebs.

Nein, KBS 720, lass das Schwein ruhig pfeifen. Es ist zu spät.

Vielfahrer