Re: Elektrifizierung der Höllentalbahn
Verfasst: Di 15. Okt 2013, 21:06
Hallo,
das ist ein interessantes Thema.
Da die EBA-Tunnelrichtlinie nur anzuwenden war, wenn ein Tunnel neu gebaut wurde oder bei Umbauarbeiten wesentlich in die Tunnelkonstruktion eingegriffen wurde, galt diese für Bestandstunnel nicht. Die Bahn hatte sich daher entschieden, 22 Bestandstunnel im Sinne des Sicherheitskonzepts nachzurüsten, Merkmal war. u.a., dass die Länge des Tunnels mehr als 1000m und so die Fluchtweglänge also mehr als die lt. Richtline vorgesehenen 500m betrugen. Man hat dann verschiedene Dinge (Rettungsplätze, Stromversorgung, Kennzeichnung, Lagerung von solchen Rolldraisinen...etc.) dort eingebaut.
Bei 13 oder 14 Tunneln zeigten sich aufgrund der Lage und des schlechten Zuganges aber u.a. Probleme, Mannschaft und Material zum Portal zu bringen.
Zu diesem Zwecke wurde den örtlichen Feuerwehren von der DB diese Zwei-Wege-Fahrzeuge überlassen. Da Einsätze in Tunneln nicht sehr oft vorkommen, wurde darauf geachtet, dass diese Fahrzeuge auch im Alltag von den Feuerwehren genutzt werden können, es also nicht nur ein Spezialfahrzeug für Tunnel ist. Im Einsatzfall fährt das Ding dann rückwärts an den Tunnel, sodass Material ausgeladen werden kann. Diese Fahrzeuge sind jetzt also nicht die Allzweckwaffe gegen den Tunnelbrand, sondern sind nur eine kleine Hilfe und ein Baustein im Sicherheits- bzw. Rettungskonzept. In die Röhre an sich fährt man damit bei einem Brand wohl eher nicht. Denn dann geht der Motor schlicht und einfach aus, da der ja Sauerstoff benötigt.
In der Fachwelt sind diese Fahrzeuge aber ziemlich umstritten, eine große Berufsfeuerwehr (wo ist mir entfallen) z.B. hat komplett darauf verzichtet. Es ist schon etwas länger her, dass ich mit dem Thema zu tun hatte. Nach wie vor dürfte aber vor allem Prävention (also das Verhindern eines Brandes, insbesondere durch die technischen Brandschutznormen, die Fahrzeuge zu erfüllen haben) und im Falle des Falles die Selbstrettung haben.
@vielfahrer: War das mit diesem Fahrzeug jetzt nur so von Dir eingeworfen oder wurde dieses Fahrzeug, was die Feuerwehr St. Georgen besitzt, tatsächlich im Zusammenhang mit dem Dögginger Tunnel erwähnt? Würde mich stark wundern, wenn man für die Feuerwehr Döggingen so ein Teil anschaffen will.
das ist ein interessantes Thema.
Da die EBA-Tunnelrichtlinie nur anzuwenden war, wenn ein Tunnel neu gebaut wurde oder bei Umbauarbeiten wesentlich in die Tunnelkonstruktion eingegriffen wurde, galt diese für Bestandstunnel nicht. Die Bahn hatte sich daher entschieden, 22 Bestandstunnel im Sinne des Sicherheitskonzepts nachzurüsten, Merkmal war. u.a., dass die Länge des Tunnels mehr als 1000m und so die Fluchtweglänge also mehr als die lt. Richtline vorgesehenen 500m betrugen. Man hat dann verschiedene Dinge (Rettungsplätze, Stromversorgung, Kennzeichnung, Lagerung von solchen Rolldraisinen...etc.) dort eingebaut.
Bei 13 oder 14 Tunneln zeigten sich aufgrund der Lage und des schlechten Zuganges aber u.a. Probleme, Mannschaft und Material zum Portal zu bringen.
Zu diesem Zwecke wurde den örtlichen Feuerwehren von der DB diese Zwei-Wege-Fahrzeuge überlassen. Da Einsätze in Tunneln nicht sehr oft vorkommen, wurde darauf geachtet, dass diese Fahrzeuge auch im Alltag von den Feuerwehren genutzt werden können, es also nicht nur ein Spezialfahrzeug für Tunnel ist. Im Einsatzfall fährt das Ding dann rückwärts an den Tunnel, sodass Material ausgeladen werden kann. Diese Fahrzeuge sind jetzt also nicht die Allzweckwaffe gegen den Tunnelbrand, sondern sind nur eine kleine Hilfe und ein Baustein im Sicherheits- bzw. Rettungskonzept. In die Röhre an sich fährt man damit bei einem Brand wohl eher nicht. Denn dann geht der Motor schlicht und einfach aus, da der ja Sauerstoff benötigt.
In der Fachwelt sind diese Fahrzeuge aber ziemlich umstritten, eine große Berufsfeuerwehr (wo ist mir entfallen) z.B. hat komplett darauf verzichtet. Es ist schon etwas länger her, dass ich mit dem Thema zu tun hatte. Nach wie vor dürfte aber vor allem Prävention (also das Verhindern eines Brandes, insbesondere durch die technischen Brandschutznormen, die Fahrzeuge zu erfüllen haben) und im Falle des Falles die Selbstrettung haben.
@vielfahrer: War das mit diesem Fahrzeug jetzt nur so von Dir eingeworfen oder wurde dieses Fahrzeug, was die Feuerwehr St. Georgen besitzt, tatsächlich im Zusammenhang mit dem Dögginger Tunnel erwähnt? Würde mich stark wundern, wenn man für die Feuerwehr Döggingen so ein Teil anschaffen will.