Tf Reinhard hat geschrieben:Ein Vorteil hätte dabei auch der Ringzug, der nur eine Kreuzung mit seinem Gegenzug in Aldingen hätte. Das würde eine Fahrzeiteinsparung zwischen Tuttlingen und Rottweil von ca 30% bringen. Das wäre eine deutliche Verbesserung für Berufspendler.
Reinhard
Hallo Reinhard,
das sehe ich genauso. Gemäß Lille'schem Reisezeitgesetz geht eine entsprechende Fahrgastzunahme damit einher, so dass man Sorgen kriegen muss, wie man all die vielen Leute, die heute etwa zwischen Aldingen und Tuttlingen die B 14 nutzen, in den Zügen unterbringen kann. Aber Spaß beiseite: Auf der heutigen Fahrplankonferenz, die sich ja mit dem nächsten Jahresfahrplan befasst, wurden dazu keine spezifizierten Äußerungen gemacht, da das ganze ja noch etwas dauern wird.
Trotzdem war die Gäubahn ein wichtiges Thema.
Was die mittelfristigen Fahrpläne des Interimskonzepts betrifft, so werden die Aufgabenträger im straßengebundenen Nahverkehr, also die Landkreise, auf einer Informationsveranstaltung des Landes, der Bahn und des Interessensverbands Gäubahn in der kommenden Woche unterrichtet. Bis dahin wird man abwarten müssen. Die Ursachen für die doch mit 2016 eher mittelfristige Umsetzung erläuterte in den üblichen recht unterhaltsamen Worten Herr Schnaitmann, indem er darauf verwies, dass die Berner, denen ja gemeinhin das Prädikat der Langsamkeit anhaftet, sich einen früheren Umsetzungszeitpunkt nicht vorstellen könnten.
Kritisiert wurde von Kunden der Gäubahn der "Flachwagenzug" Singen - Stuttgart (neu Rafz - Stuttgart), bei dem man angeblich mitunter die Türen zum Einsteigen gar nicht aufkriegen würde. Die Fahrzeuge wären im Winter teils kalt usw., die Toiletten defekt. Dies wurde mit dem Angebot der Schwarzwaldbahn-Dostos verglichen. Laut NVBW habe man aber die Hoffnung, dass mit einem Personalwechsel in der Unterhaltung der Wagen in Stuttgart ein erheblicher Teil der Probleme in den Griff bekommen werden könnten. Geld für zusätzliche Dostos habe man nicht, vielmehr ginge es der Gäubahn doch im Vergleich zu anderen Strecken recht gut.
Der Flachwagenzug wird zukünftig aus Kapazitätsgründen vor seiner bisherigen Abfahrt um 7:14 Uhr von Singen nach Stuttgart bereits ab Rafz eingesetzt, um den "internationalen" Schülerverkehr von Lottstetten/Jestetten über Schaffhausen nach Singen zu bedienen. Dies würde zu einer Verzögerung der Abfahrtszeit auf 7.26 Uhr in Singen führen, da man sich ja auch noch mit dem Seehas zu arrangieren hätte. In Tuttlingen wird der Zug 7:48/49 und in Spaichingen um 8:00 Uhr fahren. Die bisherige Kreuzung in Aldingen mit dem Gegenzug wird nach Spaichingen verlagert und ab Rottweil ist der Flachwagenzug bereits wieder im Takt.
Oliver Mayer vom RAB Ulm erläuterte, wie die Studenten, deren Vorlesungen in Tuttlingen um 8:00 Uhr beginnen, trotzdem pünktlich Tuttlingen erreichen. Sie fahren via Immendingen mit dem RE Triberg - Immendingen - Tuttlingen - Ulm und treffen um 7:40 Uhr in Tuttlingen ein, was für den Bustransfer zum ZOB ausreicht.
Dank bahnsteiggleichem Übergang in Tuttlingen klappt auch der Anschluss von Rafz über Tuttlingen (an 7:48) auf den RE nach Ulm (ab 7:51). Neu ist, dass infolge einer Verlegung eines Ringzugs der Anschluss von Triberg in Tuttlingen nach Stuttgart klappt (interessant vorallem aus dem Raum Geisingen/Immendingen). Der RE aus Triberg trifft neu um 7:40 Uhr in Tuttlingen ein und steht dann 11 Minuten.
Die DB-Schwarzwaldbahn wird sich auch dafür einsetzen, dass der RE 5301, der Immendingen derzeit um 7:05 Uhr erreicht, zukünftig ca. 9 Minuten früher in Immendingen eintrifft, um den leider nicht verschiebbaren Ringzug um 6:59 Uhr in Immendingen nach Tuttlingen zu erreichen. Vom Betriebsrat der Fa. Aesculap wurde diese Ankündigung mit großer Freude aufgenommen, da viele der 2.000 Aesculap-Mitarbeiter auch aus der Südbaar kommen und dadurch zu idealer Zeit eine sehr gute Verbindung zum Arbeitsbeginn bekommen dürften.
Ab Donaueschingen muss der Zug auf dem falschen Gleis (GWB) verkehren, da gleichzeitig ab Immendingen der Ringzug-NE 81 nach Leipferdingen ausfährt. Ein Halt des RE 5301 in Geisingen wurde beantragt. Dieser Halt wird sicherlich mehr Fahrgäste bringen, als der komplett übrige Zugverkehr in Geisingen, der er ideal zur Verkehrsspitze liegt. Es wird dann mit einer Verlagerung der Fahrgastnachfrage von der Busverbindung via Hausen auf den Ringzug gerechnet. Die Geisinger werden ca. 15 Minuten Fahrzeiteinsparung haben, wenn sie in Immendingen vom RE 5301 auf den Ringzug umsteigen. Das Problem liegt aber darin, dass erwartet wird, dass zusätzliche Fahrgäste aus dem Raum Donaueschingen, die bislang keine Verbindung nach Tuttlingen zur morgendlichen Verkehrsspitze hatten, gewonnen werden. Der Ringzug um 6:59 Uhr ab Immendingen nach Tuttlingen ist aber bereits so voll, dass er für zusätzliche Fahrgäste keinen Platz mehr hat. Aus diesem Grund geht das nur, wenn anstelle von drei RegioShuttles ein vierter angehängt wird. Dies aber ist nur machbar, wenn zuvor die Ringzugbahnsteige in Tuttlingen-Zentrum und in Fridingen von 80 auf 110 Meter verlängert werden. Alle anderen Bahnsteige haben diese Länge. Der Landkreis Tuttlingen führt dazu entsprechende Gespräche/Verhandlungen mit dem Land und der DB S&S, die in den kommenden Tagen terminiert sind. Sobald die Bahnsteige verlängert sind, kann eine von der NVBW und den Verkehrsunternehmen RAB/HzL ausgehandelte 628er-Konstruktion umgesetzt werden, die zwei RegioShuttle freisetzt, die wiederum auf den 6:59-Uhr-Zug ab Immendingen nach Tuttlingen und den Zug von Fridingen nach Tuttlingen zur 1. Stunde in Tuttlingen angehängt werden können. Beide Züge haben heute zwischen 300 und 400 Fahrgäste, wobei weiteres Wachstum erwartet wird.
Die Komplexität des Bahnbetriebs zeigt sich hierbei wieder deutlich. Der 5301 kann nur dann den Anschluss herstellen, wenn es gelingt, die Bahnsteige in Fridingen und TUT-Zentrum zu verlängern, um in der Folge einen zusätzlichen VT 628 im sog. "Schraubenkupplungsumlauf" zu installieren, also von Gammertingen in der Früh über Sigmaringen - Tuttlingen nach Rottweil und zurück auf 8:10 nach Tuttlingen, dann am Nachmittag von Tuttlingen nach Spaichingen und zurück und weiter über Sigmaringen nach Gammertingen. Das hat den Vorteil, dass die HzL das Fahrzeug nicht warten muss, sondern es kann über andere Fahrzeugumläufe weiterhin vom BW Ulm aus vom RAB gewartet werden. Die HzL hat diverse Lokführer für den VT 628 schon ausgebildet und die NVBW die Fahrzeiten einiger Züge entspannt, so dass sie ggf. vom VT 628 jederzeit übernommen werden könnten. Auf diese Art und Weise werden die langjährigen Tuttlinger Spitzenprobleme elegant gelöst.
Ebenfalls verbessert werden die Nachmittagsverbindungen aus dem Raum Tuttlingen in Richtung Leipferdingen - Blumberg, indem Standzeiten minimiert werden. Bislang standen die Ringzüge teils 10 Minuten in Immendingen oder Tuttlingen.
Busverbindungen müssen da noch angepasst werden.
Durch Kürzung eines Aufenthalts in Villingen (22:45 auf 22:25) erreicht der Ringzug ab Rottweil über Villingen in Donaueschingen den Zug Donaueschingen - Geisingen - Immendingen - Tuttlingen - Spaichingen - Rottweil (ca. 24 Uhr an). Es entsteht so gegen den Uhrzeigersinn eine Spätverbindung von Rottweil über Donaueschingen nach Rottweil.
Natürlich wäre solch eine Verbindung auch in der Gegenrichtung interessant. Seitens des Schwarzwald-Baar-Kreises gäbe es die Bereitschaft, die zusätzlichen Zugkilometer zu finanzieren. Bislang war das aber an die Bereitschaft Rottweils gekoppelt, zunächst den Stundentakt unter Tags einzuführen. Hier deutet sich an, dass dies zukünftig möglich sein könnte. Wenn dieser Schritt zum Fahrplanwechsel getan ist, werden weitere hoffentlich bald folgen.
Keine Veränderungen wird es ansonsten auf der Höllentalbahn geben, auch keine auf der Donautalbahn in unserer Region.
Herr Brinkmann stellte noch die Aktivitäten der WTB vor. So etwa wird ein neuer Haltepunkt in Wutöschingen erstellt. Die Strecke wird im übrigen fit gemacht und von den Trassenpreisen her interessant gemacht, um Überführungsfahrten von Lauchringen nach Immendingen durchführen zu können. Gedacht ist da z.B. an Bauzüge oder andere Dienstfahrten, eventuell auch an Güterzüge. Auf alle Fälle wird sich der Verkehr auf der Sauschwänzlebahn beleben. Die Zahl der Verkehrstage wird deutlich ausgeweitet. Es wird auch Möglichkeiten geben, z.B. RegioShuttles zu mieten, um Sonderfahrten auf der Strecke durchzuführen. Dies wird auch mit Dampfloks möglich werden.
Bei dieser Gelegenheit: Wie wäre es, wenn dieses Forum sich mal einen "Ringzug-Ausflug" auf der Sauschwänzlebahn gönnen würde? Die Kosten lägen bei ca. 10.- Euro, wenn der Zug voll besetzt wäre. Nur so mal am Rande erwähnt.
Auch Betriebsausflüge usw. sollen weitere Kundschaft bringen.
Natürlich wurde auf der Fahrplankonferenz wieder über die inzwischen leider üblichen Sperrungen von Streckenabschnitten und deren Ersatzverkehre informiert. Hier hat sich bei der Wochenendsperrung zwischen Rottweil und Tuttlingen (ab Mitte März 6 Wochen lang) die HzL ein interessantes Ersatzangebot ausgedacht. Die RE verkehren von Stuttgart fahrplanmäßig bis Rottweil. Hier wird auf den Ringzug (dreiteilig verstärkt) umgestiegen, der in der regulären Fahrlage bis Villingen verkehrt und ab hier als RE nach Singen. Der Bräunlinger Zug fährt ab Villingen hinterher bis Bräunlingen. Analog in der Gegenrichtung.
Die IC werden ab Rottweil durch Schnellbusse nach Singen ersetzt. Die Ringzüge Rottweil - Tuttlingen und die RE natürlich auch durch lokale SEV-Busse. Die Ringzüge via Villingen nach Singen sind insbesondere für die Fahrradbeförderung interessant. Diese hätte man bei Bussen nicht zulassen können.
Eine weitere große Sperrung wird es zwischen Gengenbach und Hausach geben. SEV mit Zeitverlust ist angesagt. Dieser wird je nach Fahrt zwischen 30 und 50 Minuten betragen.
Ebenso kommt eine Großbaustelle im Raum Bruchsal hinzu. Diese führt zu Verzögerungen des Fernverkehrs auf der Rheintalstrecke und in der Folge zu Anpassungen bei der Schwarzwaldbahn.
Berichtet wurde, dass bislang der SEV im Raum Schaffhausen - Erzingen gut läuft.
Beklagt wurde die nachmittägliche Lage des Fernverkehrs auf der Schwarzwaldbahn, die ein Taktloch reißt. Es gibt Wünsche/Forderungen, den IC wieder in die alte Lage zu bringen. Hier gab es aber Verfechter der aktuellen Fahrlage.
Auch Probleme des Busverkehrs tauchten mal wieder auf. So fährt die SBG heute Schüler der Zinzendorfschulen am Nachmittag nach St. Georgen, um dort auf die Schwarzwaldbahn nach Donaueschingen umsteigen zu können. Leider bleiben die Busse der SBG mitunter im Stau stecken und so verpassen die Schüler ihren Zug. Das wäre normalerweise zwar schlecht, wird aber tragisch dadurch, dass der nächste Zug der IC ist. Dort gelten die Fahrkarten nicht. Zahlen ist angesagt. Dies hat die Eltern verstänlicherweise auf den Plan gerufen, die ihrem Unmut auf der Fahrplankonferenz Luft verschafft haben.
Eventuell soll so verfahren werden, dass im Verspätungsfalle, den ja die DB-Tochter SBG verursacht, über den Bahnsteiglautsprecher verkündet wird, dass der IC an diesem Tag ausnahmesweise bis Donaueschingen für Nahverkehrskunden freigegeben wird. Ob sich solch eine pragmatische Lösung, mit der Schule und Eltern sofort einverstanden gewesen wären, umsetzen lässt, bleibt aber noch offen.
Kritisiert wurde, dass die Sitzplätze in der Schwarzwaldbahn in der 1. Klasse oftmals nicht ausreichen für die sog. A-Tarif-Kunden des Fernverkehrs, weil C-Tarif-Kunden (also BW-Ticket-Kunden) sich um einen geringen Aufpreis ein 1. Klasse-Ticket lösen und den "hochwertigen" Kunden den Sitzplatz wegnehmen. Eventuell wird aus diesem Grunde der Aufpreis allgemein deutlich verteuert.
Kein Verständnis der Teilnehmer erfuhr ein Kunde, der sich beschwerte, dass er bei IC-Nutzung zwischen Tuttlingen und Singen Probleme mit dem BW-Ticket bekäme. Es gäbe bei der Auskunft extra eine Möglichkeit, Fernverkehre auszuschließen. Dann müsse man eben sich Verbindungen herauslassen, die keinen Fernverkehr enthielten.
Vieles weitere wurde noch diskutiert, öffentlich oder in den Gesprächen am Rande. Es war eben wir immer eine interessante Veranstaltung des Landes, der DB und der IHK, die diesmal in einen doppelt so großen Saal verlegt wurde und dieser war mit ca. 60 Teilnehmern auch gut gefüllt.
Viele Grüße zu später Stunde vom Vielfahrer