Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Sonstiges, worüber man sich das "Maul" zerreisen kann.
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Dirk B
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Re: Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Beitrag von Dirk B »

Vielfahrer hat geschrieben:... wünsche ich mir allerdings, dass die DB diese Mitarbeiter wegrationalisiert...
:angryfire: Sorry, aber bei diesem Satz stellen sich mir als Arbeitnehmervertreter (nicht bei der Bahn wohlgemerkt) die Nackenhaare auf!

Unterweisungen, Schulungen, notfalls eine Abmahnung und wenn alles nichts hilft, dann weitere Konsequenzen. Aber dies alles erst dann, wenn überhaupt der Grund festgestellt wurde: weiß hier jemand, ob da vielleicht tatsächlich Druck von oben kommt (was kann der Mitarbeiter dann dafür?) oder was für (vielleicht dämliche) Anweisungen hier vorliegen? Aber einfach so eine Wegrationalisierung zu fordern oder auch nur zu wünschen ist ja schon der Hammer!

Dirk
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Tf Reinhard
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Re: Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Beitrag von Tf Reinhard »

Es kommt sicher auch immer darauf an, wer gerade da ist. In Rottweil hat man mir schon gesagt, dass ich ltd Transportleitung abfahren soll, aber die zwei Minuten trotzdem noch warten soll.

In Donaueschingen kam ich verspätet wegen BÜ-Störung aus Neustadt (an 09 statt 05 - Anschlußzug ab 08). Ich mußte beim Fdl - der widerum bei der Transportleitung - erst abklären, dass der Zug wartet. Vor ein paar Monaten mußte ich in Neustadt auf Anschluß warten, dafür war der Villinger gerade noch am Bahnsteigende als ich an den Bahnsteig fuhr.

Beim letzten Sturm fuhr ich am Abend von Schwennigen kommend nach Villingen stellenweise auf Befehl. Ankunft 50 statt 46. Exakt in dem Moment als ich zum Stehen kam, fuhr der letzte RE nach Offenburg los. Ich habe es dann vorgezogen ganz schnell den Führerstand zu wechseln und in der Abstellung zu verschwinden (duck und weg).

Kundenfreundlich sieht anders aus.

Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
Vielfahrer
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Re: Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo zusammen,
ich rege mich bestimmt nicht wegen einer einzigen Fehlleistung auf. In Horb aber hat das System. Immer dann, wenn was schief geht, also der Anschluss weg ist, kommt beispeilsweise keine Ansage. Funkstille! Bestenfalls "Horb, hier Horb". Kein Hinweis darauf, dass der Zug nach Tübingen abgefahren ist oder wie es weiter geht. Vielleicht noch eine Ansage der Anschlüsse, die in der nächsten Stunde erreicht werden. Wichtig wäre aber genau der Hinweis, dass ein bestimmter Zug nicht mehr warten konnte und wie die Ersatzverbindung aussieht. Teilweise fahren Minuten später Buse des RAB nach Rottenburg mit Zuganschluss nach Tübingen. Muss man aber wissen oder darüber informiert werden.

Ich will damit nicht grundsätzlich kritisieren, dass der Anschluss weg ist. Dafür kann das Personal vor Ort in den meisten Fällen nichts. Wie oft komme ich in Horb mit 10 und mehr Minuten Verspätung von der Gäubahn (IC) an und da ist der Tübinger Zug dann weg, weil ansonsten auch unterwegs die Binnenfahrgäste ihre Busse nicht erreichen würden. Kann ich nachvollziehen. Ich bin auch nicht auf die Ansagen des Bahnhofs Horb angewiesen, weil ich mir meine Infos binnen einer Minute über Ersatzverbindungen übers Handy oder das Notebook holen kann. Aber es gibt viele Reisende, die auf dem Bahnsteig umherirren. Manchmal spreche ich mit denen und nehme ihnen die Angst, ohne gültige Fahrkarte via Herrenberg zu fahren. Das hat auch bei Kontrollen noch gar nie Probleme gemacht, denn das Zugbegleit- und Revisorpersonal verfügt offenbar über ausreichende Denkfähigkeiten bzw. Einschätzungsmöglichkeiten. Teils bin ich mit gestrandenden Fahrgästen ab Horb mit dem Zug Richtung Pforzheim bis Hochdorf, dann mit dem Freudenstädter nach Herrenberg und mit der Ammertalbahn nach Tübingen. So baut sich der Ärger ab. Diese Information könnte aber auch der Bahnhof Horb erledigen. Aber nein, wenn man Glück hat, wird einem eine Weiterreisemöglichkeit nach Tübingen nach 90 Minuten Wartezeit empfohlen (und der schnellere Weg verschwiegen).

In der Gegenrichtung von Tübingen auf die Gäubahn gibt es die Alternativen nicht. Und es soll mir mal einer sagen, dass die Zentrale Transportleitung in der Karlsruher Schwarzwaldallee "befiehlt", sekundengenau abzufahren, wenn es nur 1 bis 2 Minuten später den Reisenden noch reichen würde, zumal in dem Fall, dass der Zug nach 2 km wegen der bekannten Eingleisigkeit südlich Horb Güterbahnhof sowieso auf den verspäteten Gegenzug wartet. Ich würde von einem örtlichen DB-Mitarbeiter erwarten, dass er in so einem "Befehlsfalle" sein Hirn einschaltet und dann zumindest darauf hinweist, dass eine pünktliche Abfahrt gar nichts (außer Statistikwerten) bringt, denn schon im nächsten Bahnhof Sulz ist die Ankunftszeit identisch, ob der Zug nun am Bahnsteig gewartet hat oder 2 km weiter vor dem Ausfahrsignal des ehem. Güterbahnhofs Horb. Und dass Karlsruhe "befiehlt", keine Ansagen zu machen, wenn Anschlüsse abgehängt werden, daran glaube ich auch nicht. Umgekehrt würde ich den Mitarbeitern, wie es Reinhard berichtet hat, die trotz "Befehl" noch 2 Minuten warten, weil sie die Folgen ihres Tuns abschätzen, ein dickes Lob aussprechen und wie ich es vielfach bestätigen kann: Auch Rottweil erhält "Befehle", verhält sich aber kundenfreundlich und macht manche Sachen möglich, weil sie offenbar mitdenken. Daran mangelt es einfach bei einigen und die sollten dann - dort eingesetzt werden, wo sich aus Kundensicht keinen Schaden anrichten, z.B. bei der Unterhaltung von gestörten Bahnübergängen oder Ähnlichem oder auf dem Rangierbahnhof in Mannheim, wo nur Kisten verschoben werden. Nein, ich habe die Horber voll gefressen, weil mir derartige Erlebnisse, wie ich sie geschildert habe, nicht zum ersten mal passiert sind, auch nicht zum vierten oder fünften mal, sondern mit großer Regelmäßigkeit.

Die Mitarbeiter ahnen dabei gar nicht, welchen Schaden sie für ihr Unternehmen mit ihrer hirnlosen Arbeit anrichten. Es sind im Zug bzw. auf dem Bahnsteig Fahrgäste dabei, die teils großen Einfluss haben in ihren Firmen. Leute, die heute in San Franzisco sind, übermorgen wieder mit der Regionalbahn fahren und in der kommenden Woche von Zürich nach Osaka oder Norilsk fliegen. Wir unterhalten uns da über den Bahnverkehr in anderen Teilen der Welt und stellen fest, dass Horb diesbezüglich tiefste Provinz und Entwicklungslandniveau aufweist. Teils haben wir uns dann schon ein Taxi ab Horb bis Tuttlingen oder Donaueschingen genommen, weil wir ja nicht zum Spaß mit dem Zug herumfahren. Deswegen, ob Arbeitnehmervertreterinteressen tangiert sind, das ist alleine Sache des Unternehmens, da stimme ich zu. Wenn die aber gar nicht mitkriegen, was ihre Arbeitnehmer vor Ort tatsächlich machen oder ggf. mit Textbausteinen oder Gutscheinen das Problem aus der Welt schaffen wollen, dann kenne ich andere Wege. Und was Horb betrifft, das Fass ist nun endgültig übergelaufen.

Viele Grüße vom Vielfahrer, insbesondere an die im Raum Horb beschäftigten Mitarbeiter von DB-Netz.
Heinz aus Rottweil
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Re: Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Beitrag von Heinz aus Rottweil »

Hallo Zusammen !

Ich kann in etwa das gleiche von Offenburg aus dem letzten Jahr berichten. Dort habe ich schon mehrfach mit dem RE aus Freiburg kommend, den Anschluß nach Villingen auf der Schwarzwaldbahn verpaßt.
Oftmals haben die Züge aus Freiburg leichte Verspätung (im 5-Minuten Bereich) und der Zug nach Villingen fährt einem direkt vor der Nase weg.
Einmal stand er sogar noch und ca. 30 Fahrgäste hetzten durch die Unterführung auf den passenden Bahnsteig, um dann feststellen zu müssen, als sie oben ankamen, dass der Zug gerade anfährt.
Auch dort stehen dann oftmals an guten Fahrtagen 30 - 50 Fahrgäste hilflos herum. Keine Durchsage ! einfach nur Warten auf den nächsten Zug.
Als ich das Problem den örtlichen Bahnhofspersonal erläutert habe, wurde nur mit dem Schultern gezuckt, man könne nichts machen, es gäbe den strikten Befehl von oben, dass die Züge der Schwarzwaldbahn auf die Sekunde genau abfahren müssen und nicht auf Anschlußreisende warten können. Da stelle ich mir die Frage, warum dies auf der zweigleisigen Schwarzwaldbahn, ohne Zugkreuzung nicht geht ?
Das gleiche wurde mir dann auch vom im Zug anwesenden Schaffner bestätigt. Leider mangelt es auch an örtlich erreichbaren und zuständigen Personal, wo man seine berechtigten Beschwerden losbringen kann und diese dann auch gesammelt und weitergetragen werden.
Ob in schriftlicher Form, oder per E-Mail, das verpufft doch alles in Wohlgefallen.

So kann man keine Kunden gewinnen, jeder der solche Situationen mitmacht, überlegt sich ob er wieder mit dem Zug fährt, oder nicht aufs Auto umsteigt.


Einen schönen Abend noch


Heinz aus Rottweil
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Sascha
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Re: Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Beitrag von Sascha »

Heinz aus Rottweil hat geschrieben: Dort habe ich schon mehrfach mit dem RE aus Freiburg kommend, den Anschluß nach Villingen auf der Schwarzwaldbahn verpaßt.
Oftmals haben die Züge aus Freiburg leichte Verspätung (im 5-Minuten Bereich) und der Zug nach Villingen fährt einem direkt vor der Nase weg.
Einmal stand er sogar noch und ca. 30 Fahrgäste hetzten durch die Unterführung auf den passenden Bahnsteig, um dann feststellen zu müssen, als sie oben ankamen, dass der Zug gerade anfährt.
Leider kann ich das nicht so bestätigen. Ich bin öfters mal in Offenburg gestanden und habe auf den RE nach Haslach gewartet und der hat oft auf den Freiburger RE gewartet, weil der TF Anschlussreisende gemeldet hat, was dann bei den im Zug sitzenden Fahrgästen zu Murren geführt hat.
Heinz aus Rottweil hat geschrieben:Auch dort stehen dann oftmals an guten Fahrtagen 30 - 50 Fahrgäste hilflos herum. Keine Durchsage ! einfach nur Warten auf den nächsten Zug.
Das ist tatsächlich eine "Un"-Modische Erscheinung in Offenburg geworden, das keine Ansagen mehr gemacht wurde, kommt aber auch auf den FdL an, siehe Hausach. Lt. Anweisung müssen Sie für die Bahnhöfe Steinach, Haslach und Hausach (nur die Anschlüsse) keine Ansagen mehr machen, was manche trotzdem machen.
Heinz aus Rottweil hat geschrieben:Als ich das Problem den örtlichen Bahnhofspersonal erläutert habe, wurde nur mit dem Schultern gezuckt, man könne nichts machen, es gäbe den strikten Befehl von oben, dass die Züge der Schwarzwaldbahn auf die Sekunde genau abfahren müssen und nicht auf Anschlußreisende warten können.
Zu dem Thema sag ich lieber nichts über die Personale im Offenburger BF, sonst könnte ich Romane schreiben.
Heinz aus Rottweil hat geschrieben:Da stelle ich mir die Frage, warum dies auf der zweigleisigen Schwarzwaldbahn, ohne Zugkreuzung nicht geht ?
Das Problem sind die Blockabstände auf der Strecke zwischen Offenburg und Hausach. RE/IRE kommt .56 und fährt .59 von Gleis 5. OSB kommt .02 und fährt .04. Erste "Blockstelle" ist am Offenburger Kreisschulzentrum. Wenn der RE da durch ist, kann die OSB bis zum Kreisschulzentrum fahren. Dann muss die OSB warten, bis der RE Gengenbach verlassen hat. Das gleiche Spiel geht bis Haslach, erst da ist eine Ausweichmöglichkeit mit Gleis 3. Die OSB kann erst zum nächsten Bahnhof, in dem Fall Gengenbach und Biberach, fahren, wenn der RE/IRE den verlassen hat. Früher konnte die OSB, wenn der RE/IRE Verspätung hat, in Gengenbach oder auch Biberach auf Gleis 3 gefahren werden und die OSB musste dann warten, so konnte man einigermaßen die Verspätung verkleinern bzw. Abbauen.

Durch das Entfernen der Gleise in Gengenbach und Biberach (Gleis 3 zu einem Stumpfgleis) wurde die Überholmöglichkeiten entfernt.
Heinz aus Rottweil hat geschrieben:Das gleiche wurde mir dann auch vom im Zug anwesenden Schaffner bestätigt. Leider mangelt es auch an örtlich erreichbaren und zuständigen Personal, wo man seine berechtigten Beschwerden losbringen kann und diese dann auch gesammelt und weitergetragen werden.
Ob in schriftlicher Form, oder per E-Mail, das verpufft doch alles in Wohlgefallen.
Willkommen im Club, ich warte immer noch auf eine Stellungsnahme vom "September 2011" wo ich im IRE von Stuttgart nach Karlsruhe musste und die erstens, die Wagen gekürzt haben und zweitens uns über die Altbaustrecke geschickt haben, so das wir fast den Anschluss in Karlsruhe auf den RE nach Haslach nicht bekommen haben.
Heinz aus Rottweil hat geschrieben:So kann man keine Kunden gewinnen, jeder der solche Situationen mitmacht, überlegt sich ob er wieder mit dem Zug fährt, oder nicht aufs Auto umsteigt.
Berufsbedingt muss ich Auto fahren, sonst würde ich liebend gerne mit dem Zug fahren.

Heinz aus Rottweil hat geschrieben:Einen schönen Abend noch ...
Bei mir schön guten Morgen.

Grüße aus Haslach

Sascha :hallo/ade:
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Dirk B
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Re: Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Beitrag von Dirk B »

@ Vielfahrer:
um das nochmal klarzustellen, ich habe nicht die Zustände gutheißen oder die einzelnen Mitarbeiter verteidigen wollen. Untragbare Zustände müssen abgeschafft werden. Dies kann aber über die von mir genannten Maßnahmen erreicht werden, und da sind ganz besonders die Führungskräfte gefordert. Und wenn jemand für eine Aufgabe nicht geeignet ist, muss er andere Aufgaben übernehmen.

Aber "wegrationalisieren" ist ein Wort, dass da nicht hingehört. Oder frag doch mal - nur so als aktuelles Beispiel - die (ehemaligen) Mitarbeiter der Papierfabrik in Albbruck, was sie davon halten...

Dirk
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Re: Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Dirk,

mir ist nicht bekannt, dass die Mitarbeiter der Papierfabrik in Albbruck ständig irgendwelche Schlechtleistungen vollbracht hätten. Diese Papierfabrik wird scheinbar leider dem Gewinnstreben eines Konzerns in einem vielleicht schwieriger gewordenen Umfeld geopfert. Ich finde das sehr bedauerlich. Ich stimme Dir auch zu, dass "wegrationalisieren" im Falle des Problems in Horb nicht die einzige richtige Lösung sein muss. Man könnte ja auch geeignete Mitarbeiter mit den entsprechenden Aufgaben betreuen. Damit wäre schon sehr viel gewonnen.
Wie ging es weiter? Heute früh kam mein Zug pünktlich aus Tübingen (< 5 Minuten), Anschluss war natürlich nicht in Gefahr bei 10 Minuten Umstiegszeit. Im Zug des RAB lief das übliche Band ab ("nächster Halt Horb, Zug endet hier, bitte alle aussteigen. Achten Sie beim Umstieg auf den Lautsprecher am Bahnsteig"). Was war dann in Horb? Keine Info. Schweigen im Walde bzw. auf dem Bahnsteig. Gut, es hat alles geklappt. Wir sind dann gerade in Rottweil eingetroffen. Die Ansage im Zug meinte, dass die Weiterfahrt in Richtung Tuttlingen sich wegen eines anderen Zugs im vor uns liegenden Streckenabschnitt noch um wenige Minuten verzögern würde. Nach einer Weile kam die Bandansage, dass die Weiterfahrt erst in einigen Minuten erfolgen würde, da man noch auf Anschlussreisende (ich habe mich gefragt auf welche) warten würde. Gekommen ist natürlich niemand, weil der Zug, wie leider häufig, in Rottweil auf den aus Richtung Tuttlingen kommenden Ringzug 88030 wegen der Eingleisigkeit der Strecke warten musste. Immerhin, die Fahrgäste, die sich mit den tatsächlichen Gegebenheiten nicht so auskennen, haben den Eindruck, als ob man sich um sie und gefährdete Anschlüsse kümmern würde. Alltag beim Schienenverkehr.

Gestern übrigens ein ebenso großes Informationschaos auf der Strecke Freudenstadt - Eutingen. Irgendwie war beim AVG-Zug um 12:10 von Freudenstadt Stadtbahnhof nach Eutingen ein falsches Band ausgewählt. Die Stationsdurchsagen schienen von der Gegenrichtung zu kommen und wurden dann durch neue Durchsagen nochmals falsch korrigiert. Erst ab Hochdorf war der Mißstand behoben, in Eutingen war ja auch schließlich Ende der Reise.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Beitrag von Dirk B »

Vielfahrer hat geschrieben:... mir ist nicht bekannt, dass die Mitarbeiter der Papierfabrik in Albbruck ständig irgendwelche Schlechtleistungen vollbracht hätten. Diese Papierfabrik wird scheinbar leider dem Gewinnstreben eines Konzerns in einem vielleicht schwieriger gewordenen Umfeld geopfert. Ich finde das sehr bedauerlich...
Eben, lieber Vielfahrer, und darum wurden sie "wegrationalisiert", sie sind Opfer. Und Opfer sollen die Bahnmitarbeiter in Horb keine werden. Also müssen sie nicht wegrationalisiert, sondern besser qualifiziert werden.

Nun frage ich mich allerdings, ob das immer nur bei einem ganz bestimmten Mitarbeiter so passiert, oder ob das bei der Häufigkeit, wie du es schilderst, nicht mehrere Mitarbeiter sein müssen, bei denen das vorkommt. Und wenn dies so ist, frage ich mich weiter, ob man da so eine Art "Strafkompanie" gebildet hat, also lauter "unfähige" Mitarbeiter auf einen Haufen gesetzt hat? Hm, nichts ist unmöglich, aber eigentlich kann ich mir das nicht vorstellen. Also müsste man unter Umständen doch mal schauen, ob da nicht ein Fehler im System liegt, also an einer Stelle oberhalb der entsprechenden Mitarbeiter! Vielleicht gibt es dort ja nur "Vorgesetzte" und keine "Führungskräfte", oder es existieren vielleicht doch - offizielle oder inoffizielle - Vorgaben, die zu diesem unschönen Endergebnis führen. Tja, wer weiß...

Dirk
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Re: Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Beitrag von Vielfahrer »

Heute hat mal wieder der von mir schon öfters kritisierte Mitarbeiter des Bahnhofs in Horb zugeschlagen. Mein Zug aus Tübingen hatte wegen Triebfahrzeugstörung in Tübingen kurzfristig durch einen anderen Zug ersetzt werden müssen, so dass wir ab Tübingen ca. 15 Minuten zu spät erst abfahren konnten. Wegen Kreuzungsverlegungen auf der eingleisigen Strecke nach Horb kamen wir anstatt um 7:07 dort um 7:20 Uhr an. Ich hatte schon vor Rottenburg den freundlichen Lokführer gebeten, meinen (und den von anderen) Anschlusswunsch in Horb um 7:17 Uhr in Richtung Singen vorzumelden, was er auch umgehend erledigte. Kurz vor Horb kam dann seine Durchsage, dass er die Anschlussreisenden vorgemeldet hätte und wir in Horb auf die Bahnsteigdurchsagen achten sollten.

Schon bei der Einfahrt in Horb war festzustellen, dass der Zug mal wieder weg war (3 bis 4 Minuten Wartezeit hätten gereicht). Aber eine Durchsage gab es nicht. Die Lautsprecher blieben stumm wie immer, wenn irgendetwas in Horb schiefläuft. Ich fragte den Lokführer, ob wir hier denn gar verschaukelt werden sollten. Er meinte lakonisch zu diesem Thema, dass das Personal auf dem Stellwerk in Horb auch mit den Lokführern echte Kommunikationsprobleme hätte.

So musste ich wieder mal mich an die DB-Zentrale melden und teilte ihr mit, dass ich ihre geschätzten Antwort zur Qualität ihrer Mitarbeiter im Bahnhof Horb erwarten werde und anschließend den kompletten Vorgang der Presse übergeben werde. Ich habe einfach keine Lust mehr, für meine Fahrkarte fast 7.000.- € zu bezahlen und mich dann von unfähigem und unwilligem DB-Personal des Bahnhofs Horb verscheissern zu lassen.
Den Horbern kann ich versichern, dass ich nicht ruhen werde, ehe ich dieses Loch ausgemistet kriege.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Villinger
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Re: Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Beitrag von Villinger »

Uli hat geschrieben:dass der Zug mal wieder weg war (3 bis 4 Minuten Wartezeit hätten gereicht).
Wenn mich allerdings nicht alles täuscht, war das der RE Stuttgart-Schaffhausen, plan-Abfahrt in Horb ist 07:17 Uhr. Wenn man rechnet, dass noch 2min Umstiegszeit hinzukommen kommt man hier zu einer Verspätung in der Abfahrt von rund 5 Minuten. Wenn man bedenkt, dass dieser noch 2-3 Kreuzungen hat, zieht der Zug diese auch noch ins plus oder, wenn man es total irre macht, verlegt man die RE-Kreuzung von Aldingen nach Neufra (Wenn ich das im STS richtig bemerkt hab :Frol: ), sodass der von Stuttgart noch warten muss, während der nach Stuttgart dann pünktlich fährt und nur einer ausgebremst wird, als wenn 2 in Aldingen warten, somit könnte man von einer Verspätung von 7-8min in Spaichingen rechnen, und in Tuttlingen wäre der Anschlusszug nach Neustadt grade so weg (Wenigstens behindert der dann bei einer Abfahrt in Tuttlingen gegen 08:20 Uhr nicht den IC, sofern der RE nach Schaffhausen pünktlich in Hattingen eintrifft)

Ich weiß, komische Theorie :Ohje ...: :irre: :Frol:
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