Eigentlich wollte ich zwar nichts mehr schreiben, aber...
Vielfahrer hat geschrieben:z.B. auf die exorbitante Verkürzung der Fahrzeit zum Flughafen Stuttgart,
Dann aber nicht die riesigen Fahrzeitverlängerungen der letzen Jahre vergessen, die diese exorbitanten Fahrzeitverkürzungen erst möglich machen. S 21 bring lediglich ca. 15 min Fahrzeitverkürzung, der Gäubahn-Ausbau bringt ein paar Minuten, der Rest ist dann einfach das Rückgängigmachen von Fahrplanverschlechterungen der letzten Jahre...
auf die - wenn auch geringere - Fahrzeitverkürzung zum neuen Tiefbahnhof Stuttgart,
Und zum 759. Mal, durch S 21 ergibt sich eine Fahrzeitverlängerung nach Stuttgart Hbf, die du auch in anderen Beiträgen zugegebnen hast. Die Fahrzeitverkürzung ergibt sich alleine durch den Gäubahnausbau, der mehr Fahrzeitverkürzung bringt, als S 21 kostet. Sprich der Gäubahn-Ausbau bringt ca. 8-10 min Fahrzeitverkürzung, Suttgart 21 kostet 4-5 min, jetzt dann zu sagen, dass S 21 4 min Fahrzeitverkürzung bringt, finde ich sehr frech...
Und anders gesehen, wenn 4 min Fahrzeitverkürzung ausreichen, müsste man bei K20 die Strecke weniger ausbauen, um die gleichen Anschlüsse zu erreichen, ein Ausbau wäre dann billiger und vermutlich schneller zu erreichen. Vermutlich würde dann bei K 20 eine Doppelspurinsel alleine schon reichen und man könnte sich den restlichen Ausbau (Anpassung Weichen in Kurven) sparen (oder könnte diese als zusätzliche Fahrzeitreserve benutzen, die ICE sind ja nicht immer so pünktlich).
auf die Wiedereinführung von ICE-Halten in Böblingen,
Du sagst es WIEDEReinführung, also geht das auch ohne S 21, da es ja früher schon ging. Auch heute ginge das schon (Ersatzverkehr mal aussen vorgelassen), wenn man:
-die ICE schon heute nach Nürnberg durchbinden würde, will die Bahn nicht, da sie dann weitere ICE benötigen würde, ob sie das bei S 21 macht ist unklar, erst mal kauft sie neue IC-Züge, die vermutlich auch zwischen Stuttgart und Nürnberg fahren...
-die überschlagene Wende in Stuttgart einführt wie früher (und aktuell die Ersatzzüge auch machen).
-die Gäubahn ausbaut
Der Halt in Böblingen wurde damals gestrichen, um möglichst viele Zugpaare zu behalten (die Alternative wäre ein Streichen von Zügen gewesen, um in Böblingen weiter zu halten), da der Bahn eine überschlagene Wende zu teuer war und eine Beschaffung zusätzlicher ICE für eine Durchbindung nach Nürnberg erst recht. Bei Stuttgart 21 mit seinen massiven betrieblichen Einschränkungen geht die aktuelle Kurzwende nun nicht mehr, nun das Erfolg hinzustellen, dass DB Fernverkehr so gezwungenermassen bei S 21 mehr Geld ausgeben muss, als sie heute bereit sind, kann auch nach hinten losgehen, indem die DB die ursprünglichen Pläne der Zugstreichungen wieder hervorholt und Züge streicht statt weitere ICE-Züge zu kaufen...
Die beste Variante ist daher in meinen Augen der Gäubahn-Ausbau ohne S 21, denn nur hier kann man in Böblingen halten und trotzdem einen für die DB billigen Betrieb haben, da die für die DB attraktive Kurzwende weiter funktioniert.
auf die neuen stündlichen Verbindungen (jede 2. Stunde mit Umstieg binnen weniger Minuten) nach Zürich
Wie soll das gehen? Und vor allem was hat das mit S 21 zu tun? Bisher scheitert der Stundentakt nach Zürich daran, dass der RE aus Stuttgart in Singen endet und der IR nach Zürich in Schaffhausen beginnt, es zwischen Singen und Schaffhausen aber keinen Zug gibt. Könnte man ab nächstem Fahrplanwechsel aber problemlos umsetzten, wenn man wollte, in dem man diesen Zug einfach bestellt, benötigt nur eine Zuggarnitur mehr (und eben vor allem mehr Geld...). Hat also absolut nicht mit S 21 zu tun.
Gab es übrigens 1999-2002 schon zu manchen Zeiten, als damals nötige Leerfahrten zwischen Singen und Schaffhausen wegen den beiden in Singen endenden ICE-Zugpaaren nötig waren, die als RE fuhren. Was damals möglich war, gingen auch heute ganz ohne S 21 (nur dass es keine Leerfahrt mehr gibt und man so zusätzliche Fahrten bestellen müsste).
und auf die Durchbindung nach Nürnberg
Scheitert wie gesagt bisher daran, dass die DB keine zusätzichen ICE kaufen will. Und ob sie das bei S 21 dann doch tun will, hat sie noch nicht gesagt, bisher reden vor allem die Politiker von dieser Durchbindung, die DB Fernverkehr hat noch keine klare Stellung genommen...
sowie den vorgesehenen ICE-Anschluss in Stuttgart in Richtung Mannheim - Frankfurt Flughafen - Köln - Dortmund.
Was aber auch nichts mit S 21 zu tun hat. Wird S 21 gebaut, aber die Gäubahn nicht ausgebaut, klappt dieser Anschluss nicht. Wird die Gäubahn ausgebaut, aber S 21 nicht gebaut, klappt der Anschluss trotzdem. Und wenn die DB ihre ICE verschiebt kann es wieder ganz anders aussehen. Und wenn die DB ICE nach Köln ganz blöd verschiebt, kann es sogar passieren, dass der Anschluss wegen S 21 nicht klappt, da der Fahrzeitverlust durch S 21 dann genau den Anschluss unmöglich macht der bei K 20 möglich wäre (ist zugegebnermassen unwahrscheinlich, aber nicht völlig ausgeschlossen).
Also zusammengefasst bringt S 21 für die Gäubahn:
a) bei ausgebauter Gäubahn:
-ca. 15 Fahrzeitverkürzung nach Stuttgart Flughafen (ohne Umsteigen)
-ca. 5 min Fahrzeitverlängerung nach Stuttgart Hbf
-ansonsten keine Veränderungen, da alles andere von anderen Faktoren abhängig
-im ungünstigsten Fall schlechtere Anschlüsse
b) bei nicht-ausgebauter Gäubahn
-ca. 10/25 min Fahrzeitverküzung zum Flughafen (HVZ/NVZ)
-ca. 10 min Fahrzeitverlängerung nach Stuttgart Hbf
-eher schlechtere Anschlüsse in Stuttgart
Ich sehe jetzt da keine wirklichen Vorteil für die Gäubahn ausser für Reisende zum Flughafen.
Viele Grüsse
Florian