Re: Blick über die Grenze
Verfasst: Sa 23. Okt 2010, 23:42
Welche Kosten sollen das genau sein? Die Unterhaltskosten fallen auch bei S21 an und werden definitiv höher sein als bei K21! Umbau-/Sanierungskosten fallen mir da noch ein. Aber das sind die Kosten die sich die DB in den letzten geschickterweise gespart hat und jetzt der Steuerzahler zahlen müsste. Insofern zeigt sich, dass die DB nicht mal im Ansatz ein privatrechlich agierendes Unternehmen ist. Jedes normale Unternehmen wäre bei einer solchen Strategie ziemlich bald am Ende seiner Lebenszeit...Vielfahrer hat geschrieben:Die Kosten, mit denen sich der Bund an S 21 beteiligt, entsprechen genau dem Betrag, der entfällt, weil der unterhaltungsaufwändige Kopfbahnhof ja dann nicht mehr existiert. Es sind dies ca. 1,2 Mrd. Euro.
Und die erwarteten Mehrverkehre kommen erstens aus Steuergeldern und werden zweitens sinnfrei direkt vergeben! Eigentlich kein standhaftes Pro-Argument...Vielfahrer hat geschrieben:Sie finanziert das zum kleineren Teil aus Grundstücksverkäufen, zum weit größeren Teil aus erwarteten Mehrverkehren (die Mehrbestellungen von Zugleistungen auslösen und dadurch über höhere Trasseneinnahmen zur Refinanzierung beitragen).
zu a)Vielfahrer hat geschrieben:der Flughafen Stuttgart schließlich beteiligt sich, weil er a) die Mehrkosten übernimmt, die durch den neuen Flughafenbahnhof an der NBS nach Wendlingen ausgelöst werden und b) weil er damit rechnet, dass durch die direkte Anbindung des Landesflughafens in quasi alle Landesteile er erheblich mehr Fluggäste für kontinentale Verbindungen erwarten kann.
???? Wo ist hier jetzt das Argument, dass den Stuttgarter Flughafen dazu annimiert da mitzumachen? Das der Flughafen für den Bahnhof zahlen soll???
Im übrigen darf man auch hier nicht vergessen, dass der Flughafen wieder landeseigen ist (wenn auch schein-privatisiert). Zum Tragen kommt hier wieder das Modell DB (siehe oben)...
zu b)
Stuttgart wird ein Provinzflughafen bleiben. Südlich von Tuttlingen fliegen die Leute ab Zürich, östlich von/ab Ulm von München und nördlich von Heilbronn ab Frankfurt. Und warum? Weil die ein deutlich besseres Angebot haben als Stuttgart und meistens sogar besser erreichbar sind als Stuttgart. OK, für Ulm könnte sich das vielleicht lohnen, aber sobald die ABS Augsburg-München fertig ist, ist das auch nicht mehr sooo weit. Sinnvoller wäre es gewesen die ICE-Strecke auch für echten Güterverkehr (also nicht diese Alibi-Güterzüge die immer genannt werden und faktisch nie vorkommen) tauglich wäre. Denn Stuttgarter Flughafen als Cargo-Hub auszubauen wäre viel wichtiger gewesen, weil in Stuttgart die Dicht von Industrien so hoch ist, wie sonst nirgendwo im Lande.
Klingt zunächst wirklich nicht so extrem. Aber von diesen Mitteln fliesst schon ein ziemlich grosser Teil in Unterhaltung und Reparaturen des Schienennetzes, wo die Bahn eifrig gespart hat. Wenn man dann vom übrigen Rest die 15% vom Anfangswert abzieht, siehts freilich schon wieder anders aus...Vielfahrer hat geschrieben:Nach Berechnungen des Landes entspricht dies einem Anteil von 15% an den entsprechenden Mitteln, die durch S 21 gebunden werden. 85% der Mittel stehen nach wie vor für andere Investitionen im Land in den Schienenverkehr zur Verfügung.
Der Ausbau wäre auch ohne S21 möglich gewesen. Das Gerücht, es würde nur mit S21 gehen, hält sich hartnäckig...Vielfahrer hat geschrieben:Die Gäubahn wird, weil es nur so sinnvoll funktioniert [...] entsprechend den Vorschlägen des Interessensverbands ausgebaut werden. [...] Dank S 21 wird nun ausgebaut (endlich nach 60 Jahren!) und es entsteht dadurch ein hoher Kundennutzen für die Gäubahn.
Auch das hat mit S21 nix zu tun. Ginge nämlich auch mit K21. Zum Ausbau Gäubahn habe ich ja eben schon geschrieben, dass dieser unabhängig von S21 ist. Güterzugmäßig wirds wahrscheinlich eher schlechter. Dank Abbau der Panoramabahn, gehts nur noch über den Flughafen oder über Renningen. Ersterer stellt allein im PV ein Nadelöhr dar. Renningen ist dank S60 dann auch mehr oder weniger problematisch. Das entschärft sich erst, wenn dort durchgehend das zweite Gleis liegt.Vielfahrer hat geschrieben:Kosten-/Nutzen bei der Gäubahn - ohne Durchbindung nach Nürnberg war 0,8 und damit nicht förderfähig. Mit Durchbindung und ICE-Anschluss nach Mannheim - Dortmund/Berlin sowie Durchbindung nach Nürnberg konnte ein höherer Nutzen nachgewiesen werden. Dazu hin wirken sich die stündlich fahrbaren Güterzüge auf der Gäubahn positiv aus und darüberhinaus eine Redimensionierung im Bereich Neufra.
Das wäre sehr schade, wenn das DER ENTSCHEIDENDE Fakt wäre. Ich muss mir also erst selbst einen Zwang beschaffen, dass ich investieren muss!? Sehr seltsam das Ganze...Vielfahrer hat geschrieben:Der entscheidende Fakt ist aber, dass bei Umsetzung von S 21 der sachliche Zwang besteht, die Gäubahn gemäß SMA-Konzept auszubauen oder die Fahrzeit um weitere 8 Minuten zu verlängern [...], während man beim Kopfbahnhof genau dies nicht tun muss...
Der restliche Teil deines letzten Beitrags sagt wieder aus, das der Gäubahn nur mit S21 möglich ist. Darauf bin ich oben schonmal eingegangen, also erspare ich mir den Text hier.
@ Vielfahrer: Ich hoffe du steinigst mich nicht irgendwann mal auf dem Gehsteig irgendwo in Albstadt, weil ich ständig deine Beiträge kommentiere! :zwinker: Aber schön, wenn man wenigstens ordentlich diskutieren kann, gell?
@ all: Vielleicht wäre es möglich, wenn wir zur weiteren Diskussion rund um S21 wieder den eigentlich Thread zum Thema verwenden könnten und hier wieder mehr OnTopic sein könnten. Ich versuche mich also gleich mal daran, den Text zu S21 aus diesem Thread zum Stadtbahnkonzept Schaffhausen herauszutrennen und an den eigentlich Thread anzuhängen...
Danke für euer Verständnis!
Edit: Abtrennen hat geklappt! Jetzt kanns wieder zum Thema weitergehen...