Bahnkutscherforum

Hi,
auch ich sehe die "Erlebnisberichte" nicht als DB-Bashing an. Ja, die Wahrheit kann da schmerzen. Aber ich sehe nicht, dass wir als Forum da nix ausrichten (können). Die DB-Granden werden weiterhin ihren Stiefel machen und mit Herrn Pofalla ist auch nicht profundes Fachwissen eingezogen.

Aber immerhin hier kann der DB-Wasserkopf in einer verständlichen Sprache lesen, was genau deren aktuelle Politik für Wunder hervorbringt. Ich kann es nur immer wieder sagen: die Unteren können nix dafür, sind aber die Einzigen, die im direkten Kundenkontakt stehen. Und wenn Zugbegleiter jetzt Bodycams tragen sollen, damit man körperliche Übergriffe besser verfolgen kann, dann haben die Entscheider auch das nicht verstanden.

Was die in Berlin anstellen ist oft einfach nur Mist, der sich dann in liegengebliebenen Zügen (ich hätte lieber die Einzahl gewählt), Streckensperrungen, Casino-Royal-Spielen mit Hauptverkehrsadern als Einsatz oder auch "nur" stundenlagem Gestrandetsein im lieblichen Bahnhof in Horb, Rastatt oder Frankfurt zeigt. Ein Posting wird die Bahn nicht reformieren, aber ich weigere mich, das Forum nur als Zugverrückten-Austausch-Stelle zu sehen...

Ich wünsche Euch einen stressfreien Tag

Oben Bleiben

Marc

Hallo,

ich will zwar den Tag nicht vor dem Abend loben, aber bislang hat heute alles super geklappt. Maximale Verspätung lag bei 2 Minuten, da wir gegen 6:20 Uhr einen langen Güterzug mit E-Lok und Diesellok-Vorspann in Bieringen gekreuzt haben. Der Lokführer meines Zugs, der in Bieringen für die Reisendensicherung des über Gleis 1 fahrenden Güterzugs zuständig war, war so fasziniert, dass er gleich mit seinem Handy Fotos geschossen hat. Welch Glück, dass die NVBW seit Jahren darauf geachtet hat, dass in Bieringen immer mindestens eine Zugkreuzung pro Tag stattfindet, denn sonst hätten die Spezialisten von DB-Netz den Bahnhof wohl schon längst abgebaut.

Morgen nun findet um 12 Uhr im Verkehrsministerium ein Gespräch über die aktuelle Situation des Güterverkehrs statt. Das Ministerium schreibt, dass die Umleitung des Güterverkehrs über die Neckartalbahn zwischen Tübingen und Horb nicht ohne Einschränkungen möglich sein wird. Die Verkehrseinschränkungen, über die informiert wird, werden bereits ab kommender Woche greifen. "Verkehrsministerium und DB-Regio drängen darauf, diese Einschränkungen für die Fahrgäste möglichst verträglich zu halten". Offen sei noch, ob die Baumaßnahmen zwischen Böblingen und Herrenberg, die ja ab Anfang September auch zu einer zusätzlichen Sperrung des Abschnitts Herrenberg - Eutingen führen sollen, beschleunigt oder abgebrochen werden. Es müssten alle Umleitungsmöglichkeiten aktiviert werden, um die aufgestauten Güterverkehrsströme für die kommenden Wochen umzuleiten.

Auch die Neue Zürcher Zeitung befasst sich heute ausführlich mit der prekären Situation im Rheintal ("Desaster für den Güterverkehr"). Seriös wird über die damit zusammenhängenden Themen informiert. Interessant dabei ist, dass die BLS, die ja auch im Rheintal unterwegs ist, ihre Züge über das Elsaß umleitet. Eine kleine Auswahl an Schlagzeilen: "Wie national die Eisenbahnen immer noch sind", "Mehr Platz für Güterzüge", "Das Gefrierverfahren war in Zürich ein voller Erfolg", "Siemens baut deutsche Teststrecke für elektrischen Schwerlastverkehr". Und dann gibt es noch ein halbes Dutzend Artikel über das autonome Fahren (Ford arbeitet an der Entfernung von Lenkrad und Pedalen) und die mögliche Übernahme von Fiat-Chrysler durch chinesische Autobauer.

Übrigens sind mit gerade zwei Güterzüge zwischen Rottweil und Horb entgegengekommen.

Viele Grüße vom Vielfahrer

So lange ich noch Auto fahre werde ich hoffentlich immer noch ein Lenkrad zum Festhalten haben. Die sollen sich lieber um die umweltfreundlicheren Antriebe kümmern.

Reinhard

Vielfahrer hat geschrieben: Interessant dabei ist, dass die BLS, die ja auch im Rheintal unterwegs ist, ihre Züge über das Elsaß umleitet.

Nicht nur. Am Mittwoch Abend war ein BLS-Zug zwischen Horb und Tübingen unterwegs, gezogen von der HzL V150.